80 Mio. Euro fürs Sanieren der Dämme und Akutschäden an Wasserleitungen, 1 Mrd. Euro bis 2027 für Hochwasserschutz sind vom Bund zugesagt.
Erneut stockt Bundesminister Norbert Totschnig die Soforthilfe für Hochwasserschäden auf. Jetzt stellt er 80 Mio. € bereit. Bei einem Treffen am Donnerstag (26.9.) mit hauptbetroffenen Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Wien, Burgenland und die Steiermark wurde deutlich, dass die bisherigen 10 Mio. e nicht reichen, um Akutschäden an den Gewässern, in den Wildbacheinzugsgebieten und an Infrastrukturschäden wie Trinkwasserleitungen und Kanälen zu reparieren. Neben Beratungen über die Zukunft des Hochwasserschutzes wurden erste Rückschlüsse aus den jüngsten Hochwasserereignissen gezogen und diskutiert, wie bestehende Hochwasserschutzsysteme weiter verbessert und „klimafit“ angepasst werden können.
Laut Niederösterreichs stellvertretenden Landeshauptmann Stephan Pernkopf, der auch Einsatzleiter des Landesführungsstabs ist, fielen beim _Unwetter Mitte September punktuell bis zu 515 Liter pro Quadratmeter. Rund 450 von 573 niederösterreichische Gemeinden sind betroffen. Über 86.000 Einsatzkräfte standen und stehen alleine in Niederösterreich im Einsatz, alleine am Mittwoch (25.9.) weitere 1350 Kräfte von Bundesheer, Feuerwehr und Rotem Kreuz. Pumparbeiten mit 24 Hochleistungspumpen laufen vor allem im Tullnerfeld nach wie vor. Die Schäden sind laut Pernkopf verheerend. Fast 20 Dämme sind durch die immensen Wassermassen beschädigt worden. Daher hat Pernkopf angeordnet, Akutschäden an gebrochenen oder angerissenen Hochwasserdämmen und Schutzanlagen sofort zu beheben. „Auch Trinkwasserleitungen und Kanalsysteme wurden beschädigt und müssen repariert werden. Gemeinsam mit den Finanzmitteln von Bundesminister Norbert Totschnig kann das jetzt noch schneller geschehen“, ist sich der Einsatzleiter sicher. Als vordringliche Aufgaben sieht er den Menschen rasch zu helfen, die Dämme rasch zu sanieren und den Hochwasserschutz durch einen Mix aus Wasserrückhalt, Flussaufweitungen und baulicher Maßnahmen rasch weiter auszubauen.
Bereits kurz nach der Flutkatastrophe hatte die Bundesminister Totschnig angekündigt, bis 2027 rund 1 Milliarde Euro in den Schutz vor Naturgefahren zu investieren. Darüber hinaus will er verstärkt auf klimabezogene Risikoforschung sowie auf verstärkte Information und Eigenvorsorge der Bevölkerung setzen. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Gemeinden sowie aller Einsatz- und Hilfskräfte mit Unterstützung der Bevölkerung sieht er als Erfolgsgarantie.
Burgenlands Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner begrüßt das Aufstocken der Bundesmittel für Akutmaßnahmen im Bereich Hochwasserschutz und weitere Investitionen. Es sei wichtig, in diese Frage an einem Strang zu ziehen und sich gegenseitig zur Seite zu stehen, wie etwa beim länderübergreifenden Einsatz der Feuerwehren im aktuellen Fall. Laut Dorner hat das Burgenland seit 2010 rund 200 Mio. Euro in Bauvorhaben und Instandhaltungsmaßnahmen für den Hochwasserschutz investiert. von Josef Koch