Massimiliano Giansanti, der bisherige Präsident des italienischen Bauernverbandes Confagricultura, wurde am Freitagvormittag zum neuen Präsidenten von COPA, dem europäischen Dachverband der Bauernverbände, gewählt. Er tritt damit die Nachfolge der Französin Christiane Lambert an, die seit 2020 dieses Amt bekleidet hatte.
Die Wahl Giansantis, der bereits seit 2020 als Vizepräsident von COPA tätig war, erfolgte im zweiten Wahlgang einstimmig. Im ersten Wahlgang verfehlte der 50-jährige Italiener noch knapp die erforderliche Mehrheit von 118 Stimmen und erhielt 114 Stimmen, während sein Konkurrent Wiktor Szmulewicz aus Polen 43 Stimmen auf sich vereinen konnte. Nach diesem Ergebnis zog Szmulewicz seine Kandidatur zurück.
Massimiliano Giansanti ist in der Landwirtschaft tief verwurzelt. Gemeinsam mit seinen drei Brüdern bewirtschaftet er mehrere Agrarbetriebe zwischen Rom und Parma. Die Familie produziert dort unter anderem Getreide, Mais, Kiwis sowie Kuh- und Schafmilch und stellt Parmesan-Käse her.
In seinem Bewerbungsschreiben an die Mitglieder von COPA unterstrich Giansanti die zentrale Rolle der Landwirtschaft als Wirtschaftssektor, der nicht nur Nahrungsmittel bereitstellt, sondern auch zum Umweltschutz beiträgt und eine wesentliche Säule der gesellschaftlichen Stabilität in Europa darstellt. Giansanti äußerte sich besorgt über den schrumpfenden Agrarhaushalt der EU und erklärte es zu einer seiner Hauptprioritäten, gegen weitere Kürzungen der EU-Agrargelder zu kämpfen. Zudem betonte er die Notwendigkeit, jungen Menschen wirtschaftliche Perspektiven in der Landwirtschaft zu bieten, um deren Zukunftsfähigkeit zu sichern.
Parallel zur Wahl Giansantis trat auch eine neue Führungspersönlichkeit bei COPA und COGECA, dem EU-Dachverband der landwirtschaftlichen Genossenschaften, ihr Amt an. Elli Tsiforou aus Griechenland ist die erste Frau, die die Position der Generalsekretärin in diesen Verbänden übernimmt.
COPA und COGECA treten gemeinsam in Brüssel auf und bilden die stärkste Interessenvertretung der Landwirtschaft auf EU-Ebene. Zusammen vertreten sie über 22 Millionen Landwirtinnen und Landwirte sowie deren Familien in der EU.