Monat: Oktober 2024

Wie Journalisten die Wahrnehmung der Landwirtschaft beeinflussen – in Deutschland und Österreich

Journalisten spielen eine zentrale Rolle in der Formung der öffentlichen Meinung über die Landwirtschaft. Eine Untersuchung der Technischen Universität Dortmund legt offen, dass viele Medienvertreter politisch den Grünen verbunden sind.

Die Landwirtschaftsberichterstattung in den Medien stößt oft auf Kritik von Seiten der Bauern , die eine tendenziell negative Darstellung ihrer Branche beklagen. Diese Kritik richtet sich insbesondere darauf, dass die Schwierigkeiten übermäßig betont und positive Beiträge der Landwirte zu selten erwähnt werden.

Die Ursachen für diese Diskrepanz zwischen landwirtschaftlicher Realität und medialer Darstellung sind vielschichtig. Ergebnisse der erwähnten Umfrage zeigen, dass die politischen Präferenzen der Journalisten hierbei eine Rolle spielen könnten.

In der Studie „Journalismus und Demokratie“ wurden 525 Medienschaffende befragt, wovon 40 % bei öffentlich-rechtlichen und 61 % bei privaten Medien arbeiten. Von den Teilnehmern identifizierten sich 41 % mit den Grünen, während andere Parteien deutlich weniger Zuspruch erhielten.

Auffällig ist, dass die Unterstützung für die Grünen unter Journalisten fast viermal höher ist als in der allgemeinen Bevölkerung. Dies könnte auf die soziale und akademische Herkunft der Journalisten zurückzuführen sein, die oft aus städtischen, akademischen Mittelschichtmilieus stammen und somit eine andere Weltansicht haben könnten.

Die intensive Beschäftigung mit Umwelt- und Klimathemen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der politischen Orientierung der Medienleute. Dies, zusammen mit einer gewissen Berufsethik, die sich aus der Ausbildung und beruflichen Sozialisation speist, führt dazu, dass viele Journalisten eine Nähe zu den Werten der Grünen entwickeln.

Die Ausrichtung eines Mediums wird nicht nur durch die individuellen Ansichten seiner Journalisten, sondern auch durch die redaktionelle Linie bestimmt. Diese wird häufig von der Führungsebene vorgegeben, was sich direkt auf die Themenwahl und Berichterstattung auswirkt.

„In Österreich ist kein Verbot des Pralltellers vorgesehen“

Letzte Woche hatte der UBV in einem offenen Brief an LK-Präsident Moosbrugger und Minister Totschnig gefordert, die Gülleverflüssigung im Mehrfachantrag anzubieten. Die LK nimmt hierzu Stellung.

Anders als vom Unabhängigen Bauernverband (UBV) in dem offenen Brief dargestellt, geht es bei dieser Thematik nicht um Nitrat/Wasser, sondern um Ammoniak/Luftreinhaltung, schreibt die LK Österreich als Reaktion auf die Forderungen des UBV. Weiters stellt sie einen Vergleich der Situationen in Deutschland und Österreich an. Die LKÖ schreibt dazu:

Situation in Deutschland:

  • Um die Ziele der NEC-Richtlinie zu erreichen, sieht DE ab 2025 auch im Grünland ein Verbot der Gülleausbringung per „Prallteller“ vor. Ab 2025 soll in DE nur noch die sog. bodennahe Gülleausbringung erlaubt sein.
  • Ausnahmen sind für kleine Betriebe (unter 15 ha landwirtschaftliche Nutzfläche) und bei naturräumlichen und agrarstrukturellen Besonderheiten (starke Hangneigung) vorgesehen.
  • Bayern hat eine Ausnahmegenehmigung für das Ausbringen von Rindergülle mit Breitverteiler ab Februar 2025 erteilt. Demnach dürfen Landwirt:innen unter bestimmten Voraussetzungen Rindergülle mit einem Trockensubstanzgehalt von weniger als 4,6% (Gülle wird 1:1 mit Wasser verdünnt) mittels Breitverteiler auch nach dem 1. Februar 2025 ausbringen, auch auf Ackerland.
  • Diese Entscheidung beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). Demnach ist die Minderung der Ammoniakemissionen beim Ausbringen mit Breitverteilern gegenüber bodennahen Verfahren gleichwertig.

Situation in Österreich:

  • Anders als in DE sieht die Ammoniakreduktions-Verordnung in AT kein Verbot des Pralltellers vor.
  • In AT gibt es auch keine verpflichtenden Ausbringungsvorschriften im Hinblick auf eine bodennahe Ausbringung (Es darf daran erinnert werden, dass das BMK im Erstentwurf zur Ammoniakreduktions-VO ein solches Verbot vorgesehen hatte, dieses jedoch von uns wegverhandelt werden konnte).
  • Die österreichischen Landwirt:innen können (unter Einhaltung von Verpflichtungen, wie z.B. der Einarbeitungsfrist oder Düngeobergrenzen) frei entscheiden, ob sie ihre Gülle verdünnt, nicht verdünnt, per Prallteller oder bodennah ausbringen.
  • Für die Zielerreichung des Ammoniak-Emissions-Minderungsziels bis 2030 ist angesichts eines bereits eingeleiteten Vertragsverletzungsverfahrens grundsätzlich eine Synergie aller möglichen Maßnahmen (in den Bereichen Fütterung – Stall – Lager – Ausbringung – Weide – Mineraldünger) als sinnvoll zu erachten, die wirksam und kosteneffizient sind und von der bäuerlichen Praxis akzeptiert werden.
  • Gülleverdünnung ist neben der bodennahen Gülleausbringung auch eine Maßnahme, die zu einer Minderung der Ammoniakemissionen beiträgt.
  • In Österreich wird als einzigem EU-Mitgliedsstaat die Gülleverdünnung seit 2005 auf Basis von Tierhaltungsstudien (HBLFA Raumberg-Gumpenstein TIHALO I, II und TIHALO III) in der Österreichischen Luft-Schadstoff-Inventur bereits berücksichtigt.
  • Prinzip „Freiwilligkeit vor Zwang“: Im Rahmen des Agrarumweltprogramm ÖPUL gibt es die Möglichkeit einer Leistungsabgeltung für Separierung und bodennahe Ausbringung. Weiters kann die/der Bewirtschafter:in eine Investitionsförderung für die Anschaffung von Geräten für die bodennahe Ausbringung oder für Gülleseparatoren beantragen.
  • Somit werden vom BML und den Bundesländern gemeinsam mehrere Varianten für betriebsspezifische Lösungen unter dem Prinzip der Wirtschaftlichkeit und Praktikabilität angeboten.

Weiters stellt die LKÖ fest, dass dieser Sachverhalt auch zum UBV bereits mehrmals kommuniziert worden sei.

Milchbauern setzen Lieferungen an Spar aus – nach gescheiterten Preisverhandlungen

Die Milchbauern der Genossenschaft Niederösterreich (MGN) haben ihre Lieferbeziehungen zur Handelskette Spar aufgrund unzureichender Ergebnisse in den Preisverhandlungen unterbrochen. Diese Entscheidung traf auf breite Resonanz in den Medien, unter anderem berichtete der „Österreichische Rundfunk“ (ORF) darüber. Bestätigt durch Spar, begann die Molkerei NÖM, welche die Milchprodukte produziert, bereits am Montag mit dem Stopp sämtlicher Lieferungen.

Die NÖM AG, ansässig in Baden und die zweitgrößte Molkerei Österreichs nach Berglandmilch, wird zu 65 Prozent von der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien gehalten und zu 35 Prozent von der MGN. Die Mitglieder der Genossenschaft versorgen die NÖM mit der benötigten Rohmilch.

Auslöser für den Lieferstopp ist die Forderung der MGN nach angemessener Bezahlung ihrer etwa 2.200 Milchbauern aus Niederösterreich, der Oststeiermark und dem Burgenland, die hauptsächlich Familienbetriebe führen. Laut Leopold Gruber-Doberer, Geschäftsführer der Molkerei, haben andere Handelsketten bereits einer Preiserhöhung zugestimmt, nur Spar widersetze sich dieser. Nicole Berkmann, Sprecherin von Spar, führt aus, dass aufgrund der gesunkenen Preise für Futtermittel und Energie keine Preiserhöhung für Milch gerechtfertigt sei. Spar möchte zudem eine solche Preiserhöhung nicht an die Konsumenten weitergeben, zeigt sich jedoch weiterhin offen für Lösungen.

Gruber-Doberer bezweifelt jedoch, dass die von Spar genannten gesunkenen Kosten wirklich auf die Situation der Landwirte zutreffen. Er betont, dass sowohl Lohnkosten als auch der europaweite Fettpreis angestiegen sind, was die Produktion von Milch teurer macht. Die genaue Höhe der geforderten Preisanpassung wurde von keiner der beiden Seiten öffentlich gemacht.

Der Artikel „Molkerei stoppt Milchlieferung an Spar: Bauern wollen faire Bezahlung“

Der Ferkelpreis in Deutschland fällt auf 59 Euro – Druck vom Schweinemarkt

In dieser Woche hat die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) eine deutliche Preissenkung für Ferkell bekannt gegeben. Der Preis ist um 6 Euro auf 59 Euro pro Ferkel gefallen, was dem Preisniveau von Anfang Dezember 2022 entspricht. Dies spiegelt die Entwicklung der Schweinepreise wider, die ebenfalls nachgegeben haben.

Nach einer Phase der Stabilität in den vergangenen zwei Monaten erlebte der Ferkelpreis nun einen erneuten signifikanten Rückgang. Im europäischen Durchschnitt lag der Preis für Ferkel in der 42. Kalenderwoche (ab 14. Oktober) bei 60,2 Euro, was einem leichten Rückgang von 0,3 % gegenüber der Vorwoche und einem stärkeren Rückgang von 12,3 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Daten wurden von der EU-Kommission erhoben. Trotz des aktuellen Rückgangs liegt der Ferkelpreis in Europa immer noch knapp 25 % über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.

Der deutsche Ferkelmarkt sieht sich aktuell mit einem starken Druck konfrontiert, was durch die niedrigen Schweinepreise bedingt ist. Letzte Woche fiel der VEZG-Vereinigungspreis für Schlachtschweine um 8 Cent von 2 Euro pro Kilogramm Schlachtgewicht auf 1,92 Euro. Ursache hierfür sind Angebotsüberschüsse und der daraus resultierende Druck der Schlachtbetriebe.

Die Agrarmarkt Informationsgesellschaft (AMI) berichtet von einem großen Angebot an Schlachtschweinen und entsprechend hohen Schlachtgewichten. Auch wenn die vorhandenen Mengen bisher abgesetzt werden konnten, verlagerten sich in einigen Regionen die Überschüsse in die folgende Woche, was die Schlachtunternehmen zu deutlichen Preisabschlägen veranlasste.

Dr. Robert Elmerhaus, Leiter des Lebendvieheinkaufs bei Tönnies, erklärte, dass die Rücknahme des Leitpreises notwendig war, um die zusätzlichen Mengen sowohl im Inland als auch im Ausland zu vermarkten. Die Marktsituation, gekennzeichnet durch Überschüsse und eine verkürzte Schlachtwoche, wirkte sich ebenfalls auf die ISN-Schweinebörse aus. Bei der letzten Auktion am Freitag konnten von 625 angebotenen Schweinen in zwei Partien keine verkauft werden.

Trotz der aktuellen Preissenkungen erwartet die VEZG für die kommende Schlachtwoche einen stabilen Preis, was den Markt möglicherweise etwas beruhigen könnte.

Schade „Villgrater Bergfleisch“ ist nach nur eineinhalb Jahren insolvent

Regionale Fleischvermarktung mit eigenem Schlachthof – das Projekt aus dem Villgratental ist insolvent. Nach einem „massiv negativen Jahr 2023“ betragen die Bankschulden knapp 1 Mio. Euro.

Mit viel Euphorie startete im März 2023 die Villgrater Bergfleisch GmbH in Osttirol in die regionale Fleischvermarktung. Die 2021 von zwölf Teilhabern gegründete Gesellschaft errichtete in Außervillgraten einen neuen Schlachthof. Regionale Bauern sollten Rinder und Schafe liefern, später sollten auch Wild und Schweine verarbeitet werden.

Nach der Startphase wechselten im Juni 2023 bereits die Geschäftsführung: Die Gründer Leonhard Mair und Andreas Schett zogen sich zurück, dafür wurde Ex-Gastronom Roman Kraler als Geschäftsführer engagiert.

Nach einem Probejahr sollten Rind, Schaf, Wild und Schwein ab 2024 gut 300.000 Euro in die Kasse der Gesellschaft spülen, damit sich die Investition von rund einer Million Euro bezahlt macht.

Daraus wurde nichts. Die dem Kreditschutzverband 1870 (KSV1870) vorliegenden Unterlagen weisen für das Jahr 2023 ein „massiv negatives Ergebnis aus. Dem Jahresabschluss für 2023 ist zu entnehmen, dass allein knapp eine Million Euro an Bankverbindlichkeiten offen aushaften sollen. Daneben gibt es noch offene Außenstände bei Lieferanten.“

Der Insolvenzeröffnungsantrag wurde von der Schuldnerin selbst beim Landesgericht Innsbruck eingebracht. Über die Gründe dieser Insolvenz liegen derzeit noch keine gesicherten Informationen vor. Der KSV1870 wird sich zusammen mit der Insolvenzverwaltung bemühen, die Ursachen dieser Pleite im Verlauf des Verfahrens nachzuvollziehen.

Ob die Geschäftsleitung und die Eigentümer eine Sanierung der Insolvenzschuldnerin anstreben, ist derzeit noch nicht bekannt. Primär wird die Insolvenzverwaltung zu prüfen haben, ob eine Fortführung des Betriebes ohne weitere Nachteile für die Gläubiger kurz- bis mittelfristig überhaupt möglich ist. Dazu muss die Insolvenzschuldnerin zeitnah belastbare Unterlagen der Insolvenzverwaltung vorlegen. Es geht dabei insbesondere auch um eine Liquiditätsplanung für die nächsten Wochen und Monate, so der KSV1870. von Felicitas Greil

Mastschweinepreis so tief, wie seit 2Jahren nicht mehr


Laut Österreichischer Schweinebörse ist der heimische Lebendmarkt seit Anfang Oktober
reichlich versorgt. Als Angebots- und Wachstumsbeschleuniger führten Mäster das frisch
geerntete Futter ins Treffen sowie die für Schweine angenehmen Temperaturen in den
Stallungen, die zu mehr Fresslust führten. Diesen biologischen Hintergrund der Angebots-
veränderung belegte auch das durchschnittliche Schlachtgewicht, das binnen fünf Wochen
um 2 auf 99,5 kg stieg. Die Mastschweine-Notierung sinkt ab dem 24. Oktober um 8 Cent.

Der österreichische Ferkelmarkt hat sich nach den Turbulenzen in der Vorwoche wieder
deutlich stabilisiert. Bei einer wachsenden Nachfrage konnten die regionalen Märkte bis
auf wenige Ausnahmen vollständig geräumt werden. Die Notierung bleibt in der 43. Kalen-
derwoche unverändert bei EUR 3,45 je kg.
Europaweit herrschten im Ferkelhandel zumeist relativ ausgeglichene Verhältnisse. Dem-
entsprechend blieben fast alle Notierungen konstant

Die zu dieser Jahreszeit übliche Zunahme des Angebots an schlachtreifen Schweinen
blieb ein bestimmender Faktor in praktisch allen Mitgliedsländern. Nachfrageseitig bestan-
den dagegen Unterschiede: Während teilweise von einer Belebung des Fleischhandels die
Rede war, klagten andere Regionen über fehlende Impulse. Daher tendierten die Mast-
schweine-Notierungen zumeist stabil bis schwächer. Italien war mit einem Anstieg wieder
einmal die Ausnahme. Dort war das Angebot aufgrund der Afrikanischen Schweinepest
nicht ausreichend.
In Deutschland nimmt das Schweineangebot stetig zu. Während die Vermarktung oftmals
noch zufriedenstellend läuft, kommt es in einigen Regionen bereits zu Rückstellungen. Zu-
dem sind die Schlachtkapazitäten in der 44. Kalenderwoche feiertagsbedingt in einigen
Bundesländern eingeschränkt. Somit setzten sich die Schlachtunternehmen mit ihrer For-
derung nach einer deutlichen Reduktion der Notierung durch. Der Vereinigungspreis für
Schlachtschweine sinkt um 8 Cent.

EuroTier 2024: Neue ProBar von WEDA – Beschäftigung und Protein für Schweine

Auf der EuroTier präsentierte WEDA eine neue Lösung, die speziell zur Beschäftigung von Schweinen entwickelt wurde: die „ProBar“. Diese Innovation bietet den Tieren nicht nur eine Möglichkeit, sich sinnvoll zu betätigen, sondern kombiniert dies auch mit der Aufnahme von nahrhaftem tierischem Protein in Form von Larven. Der Umgang mit dem Thema Ringelschwanz in der Schweinehaltung wird zunehmend wichtiger, da herkömmliche Spielzeuge wie Holz oder Beißkugeln oftmals nicht ausreichen, um das Interesse der Schweine langfristig zu wecken. Um dieses Problem zu lösen, wurde die „ProBar“ entwickelt, die den natürlichen Wühltrieb der Schweine anspricht und sie gleichzeitig mit einem regelmäßigen Snack versorgt.

Ein Schlüsselmerkmal der „ProBar“ ist die Verfügbarkeit von lebenden Larven, die den Schweinen als Belohnung für ihre Suche angeboten werden. Diese nahrhafte Abwechslung trägt dazu bei, dass die Tiere länger beschäftigt sind und ihre Aufmerksamkeit nicht auf die Ringelschwänze ihrer Artgenossen richten. Denn obwohl klassische Beschäftigungsmaterialien wie Holzklötze oder Ketten die Schweine durchaus eine Weile beschäftigen können, bieten sie weder ausreichend Abwechslung noch einen zusätzlichen ernährungsphysiologischen Nutzen. Zudem sind viele dieser Materialien nicht nachhaltig und müssen regelmäßig ersetzt werden, was zusätzliche Kosten für die Betriebe verursacht.

Die „ProBar“ stellt hingegen eine kombinierte Lösung dar, die Beschäftigung, Belohnung und Ernährung vereint. Die Larven werden dabei in einer kontrollierten Menge ausgegeben, sodass die Tiere nicht überfressen und die Ernährung ausgewogen bleibt. Durch die schonende Behandlung der Larven und die dosierte Ausgabe kann der Nährwert optimal genutzt werden, ohne dass ein Übermaß an Futter verabreicht wird.

Befestigt wird die „ProBar“ sicher an der Buchtenwand, wo sie für die Schweine leicht zugänglich ist. Die Funktionsweise ist denkbar einfach: Das Schwein wird durch den natürlichen Drang, nach Futter zu suchen, zur „ProBar“ gelockt. Sobald es mit der Suche beginnt, gibt der integrierte Dosierer eine kleine Menge Larven in die Trogschale frei. Diese Snacks werden vom Schwein mit Begeisterung aufgenommen und versorgen es gleichzeitig mit wertvollem tierischem Protein. Durch die kontinuierliche Beschäftigung mit der Suche nach dem Snack wird auch das Schwanzbeißen, ein häufiges Verhaltensproblem in der Schweinehaltung, wirksam reduziert.

WEDA hebt die vielen Vorteile der „ProBar“ hervor. Neben der Verbesserung des Tierwohls durch eine sinnvolle Beschäftigung wird den Schweinen zusätzlich hochwertiges Protein zur Verfügung gestellt. Die automatische Dosierung der Snacks macht das System besonders praktisch und nachhaltig, da es nur geringe Mengen an Material benötigt und sich leicht in bestehende Haltungssysteme integrieren lässt.

Zusammengefasst bietet die „ProBar“ eine innovative und nachhaltige Möglichkeit, den Beschäftigungsbedarf von Schweinen zu decken, während gleichzeitig ernährungsphysiologische Vorteile geboten werden. Sie ist ein interessantes Beispiel dafür, wie moderne Technik in der Tierhaltung zur Verbesserung des Wohlbefindens der Tiere beitragen kann, indem sie deren natürliche Verhaltensweisen unterstützt und gleichzeitig unerwünschtes Verhalten wie das Schwanzbeißen reduziert.

In Kärnten die schlechteste Getreideernte seit vielen Jahren

„Wenn eine unterdurchschnittliche Ernte auf hohe Erzeugerpreise trifft, bleibt den Bauern am Ende des Tages zu wenig in der Brieftasche“, fasst LK-Präsident Huber die diesjährige Ernte zusammen.

„Wir haben die schlechteste Getreideernte seit vielen Jahren in Kärnten. Und auch wenn es bei Soja und Mais etwas besser ausschaut, bleibt die Ernte 2024 in Summe weit unter dem Durchschnitt“, zieht LK-Präsident Siegfried Huber Bilanz über die heurige Ernte.

Zu den schlechten Erträgen kommt, dass die Ausgaben für Saatgut, Düngemittel und Treibstoff im mehrjährigen Vergleich auf hohem Niveau bleiben und nicht durch kostendeckende Preise bei den erzeugten Ackerkulturen abgedeckt werden können. „Wenn eine unterdurchschnittliche Ernte auf Erzeugerpreise trifft, die die hohen Kosten nicht abdecken, bleibt den Bauern am Ende des Tages zu wenig in der Brieftasche“, fasst Huber zusammen und betont, dass Kärntens Ackerbauern bereits letztes Jahr einen Einkommensrückgang zu verzeichnen hatten.

Dipl.-Ing. Erich Roscher, Leiter des Referats Pflanzliche Produktion in der LK Kärnten, verweist auf die besonderen Witterungsverhältnisse, die das Erntejahr 2024 prägten: So waren die Niederschlagsmengen im Herbst 2023, dem Zeitpunkt der Hauptaussaat für Weizen, Roggen und andere Getreidearten, um 50% höher als im langjährigen Mittel. Hohe Temperaturen im März und Anfang April 2024 sorgten wiederum für einen sehr frühen Vegetationsstart, dem jedoch ab Mitte April ein Kälteeinbruch folgte. Nach einem recht feuchten und kühlen Mai herrschte auch im Juni und Juli wechselhaftes Wetter. Der überaus heiße August sorgte hingegen für ein verfrühtes Abreifen bei den Herbsterntekulturen Soja und Mais.

Die Österreichische Hagelversicherung verzeichnet bis dato eine Schadenssumme in Kärnten in der Höhe von rund 12 Mio. Euro. Für diese Summe waren wieder regional Hagel, Sturm, Frost, Überschwemmung (2 Mio. Euro), aber auch die große Hitze im August verantwortlich. Es kam regional zu massiven Schäden bei Mais und vor allem auch auf Grünlandflächen, betroffen waren Standorte mit sand- und schotterreichen Böden.

Die Getreidefläche hat im Jahr 2024 gegenüber 2023 um rund 1.300 Hektar abgenommen, das entspricht einem Minus von 9,2 %. Hauptverantwortlich dafür sind die schwierigen Anbaubedingungen im Herbst 2023. So wurde die Anbaufläche von Weizen um rund 14 %, Triticale um rund 15 % und Wintergerste um rund 12 % zum Vorjahr reduziert. Der Sommergetreideanbau konnte diesen Flächenverlust trotz Zunahme der Sommergerstenanbaufläche um rund 11 % nicht egalisieren. Die Bauern haben mehr Mais und Sojabohnen angebaut. Die Maisfläche hat um 1,7 % leicht zugenommen. Die Sojafläche hat um rund 300 Hektar oder 7,5 % zugenommen.

Die extremen Witterungsverhältnisse haben heuer dem Mais stark zugesetzt. Hohe Niederschläge verhinderten auf Standorten mit schweren Böden eine gute Jugendentwicklung, die Pflanzenwurzeln litten unter Sauerstoffmangel, was zu einer verminderten Nährstoffaufnahme führte. Obwohl die Maispflanzen viel Masse entwickelten, wurden die Kolben zum Teil gar nicht oder extrem klein ausgebildet. Auf diesen Standorten blieb der Ertrag auf der Strecke.

Die Maisernte ist derzeit noch im Laufen, es sind erst 60 % der Flächen gedroschen. Erste Meldung zufolge fällt die Ernte heuer unterdurchschnittlich aus, wenngleich es auch hier Lichtblicke gibt. Die Gesamternte wird mit rund 160.000 Tonnen vorausgeschätzt, sie gehört damit zu den schwächeren der letzten 5 Jahre. Ein Minus von 5 % oder in Summe von 10.000 Tonnen Mais gegenüber dem langjährigen Mittel wird landesweit erwartet. Das Minus könnte am Ende der Maisernte, wenn endgültig abgerechnet wird, noch steigen. Die Spannweite der Hektarerträge ist enorm, derzeit werden von 8 bis 16 Tonnen Feuchtmais (25 % Wassergehalt) pro Hektar berichtet. Auffällig ist der niedrige Wassergehalt im Erntegut, er liegt derzeit bei rund 20 %.

Unser Minister Totschnig: Keine Revolution bei GAP!

In der Debatte um die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union hat der österreichische Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig vor radikalen Veränderungen gewarnt. Während eines Treffens in Luxemburg sprach er sich für eine behutsame Weiterentwicklung aus und unterstrich die Notwendigkeit, die Interessen der Bauernfamilien stärker in den Fokus zu rücken. Totschnig betonte, dass deren Beiträge zum Umweltschutz, zur Biodiversität und zum Tierwohl angemessen gewürdigt werden sollten.

Ein weiterer zentraler Punkt in Totschnigs Agenda ist die klare Ablehnung des Handelsabkommens mit den Mercosur-Staaten. Österreich steht hier nicht allein da; das Abkommen, das seit 2019 vorliegt, wird auch von Frankreich blockiert, während Deutschland es unterstützt. Totschnig kritisierte das Abkommen als überholt und bemängelte den Mangel an Nachhaltigkeitsaspekten.

In Österreich herrscht die Sorge, dass das Abkommen den Markt mit billigem Fleisch aus Südamerika überschwemmen könnte, was den heimischen Landwirten schaden würde. Diese Bedenken teilt der österreichische Handelsdelegierte in Brasilien, Günther Sucher, allerdings nicht. Er sieht eine positive Stimmung in Brasilien bezüglich des Abschlusses des Abkommens und berichtet von fest ausgehandelten Quoten, die eine Überflutung des Marktes verhindern sollen.

Trotz der Widerstände aus Teilen der Politik und der Landwirtschaft plädiert Helmut Bernkopf, Vorstand der Österreichischen Kontrollbank, in einem Interview für die Umsetzung des Mercosur-Abkommens. Er bezeichnet die Ablehnung des Abkommens als Fehler für Österreich als kleine, offene Volkswirtschaft und spricht sich dafür aus, innovative Betriebe zu fördern, die von neuen Märkten profitieren könnten.

Tönnies eröffnet hochmodernes Werk in China

Gemeinsam mit der chinesischen Dekon Group hat die Tönnies Unternehmensgruppe einen neuen Standort in China errichtet. Vergangene Woche eröffneten sie das Werk in der Region Sichuan.

Gemeinsam mit der chinesischen Dekon Group hat die Tönnies Unternehmensgruppe innerhalb eines Jahres einen neuen Standort in der Region Sichuan, China, errichtet. Das teilt die Unternehmensgruppe auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn mit. Das Werk wurde vergangene Woche feierlich eröffnet und entspricht europäischen Produktionsstandards. Mit einem Startvolumen von rund 5.000 Schweineschlachtungen pro Tag soll es helfen, den Bedarf an Schweinefleisch im Land zu decken.

„Dieses Joint Venture ist ein Meilenstein für unsere internationale Entwicklung“, so das Familienunternehmen. Die Provinz Sichuan, die drittgrößte Chinas mit 88 Millionen Einwohnern, ist ein strategisch wichtiger Standort, um die wachsende Nachfrage nach Proteinquellen zu bedienen. Die Bauzeit des Werks betrug weniger als ein Jahr, und es erfüllt höchste Schlacht- und Verarbeitungsstandards.

Auf dem Gelände gibt es außerdem moderne Wohnmöglichkeiten für die Belegschaft sowie Sportplätze. Das Werk gilt als das modernste seiner Art in China und soll dazu beitragen, die Versorgung der 1,4 Mrd. Einwohner des Landes mit hochwertigen Lebensmitteln nach europäischen Standards zu verbessern. Aktuell importiert China über 1 Mio. t Schweinefleisch pro Jahr. Bei der Eröffnung wurde auch die Möglichkeit der Öffnung des deutschen Marktes thematisiert. von Jana Schrievers

Stroheinsatz im Schweinestall fördert das Tierwohl, birgt aber Risiken

Lange Zeit wurde der Einsatz von Stroh in Schweineställen von vielen Landwirten und Beratern als zu aufwendig, kostspielig und riskant abgelehnt. Heute jedoch erkennen immer mehr Betriebe Stroh als ein wichtiges Element zur Verbesserung des Tierwohls an. Es dient den Tieren sowohl als Beschäftigungsmaterial als auch als Einstreu und wird zunehmend auch vom Lebensmitteleinzelhandel bei der Vermarktung von sogenannten Strohschweinen geschätzt.

Der Nutzen von Stroh für die Schweine steht außer Frage, doch sind damit auch Herausforderungen verbunden. Beispielsweise kann Stroh, wenn es nicht sorgfältig verwendet wird, die Gülletechnik beeinträchtigen. Landwirte sollten darauf achten, Stroh nicht direkt auf Liegeflächen auszubringen, sondern spezielle Raufen einzusetzen, um die Attraktivität des Strohs zu erhöhen und dessen Verlust zu minimieren. Um die Funktion der Gülleanlage nicht zu beeinträchtigen, ist die Installation von Barrieren am Ende der Liegeflächen empfehlenswert. Bei der Nutzung als Einstreu ist besonders auf ein gutes Stallklima zu achten, um die Bildung von Schadgasen zu vermeiden. Es ist wichtig, dass die Tiere einen sauberen Liegebereich vorfinden und dort ihre Notdurft verrichten können, wo schnell entmistet wird.

Neben den technischen müssen auch gesundheitliche Aspekte berücksichtigt werden. Stroh kann, abhängig von Ernte und Lagerung, stark stauben und die Atemwege der Tiere reizen, was zu Erkrankungen führen kann. Ebenfalls problematisch ist die Belastung des Strohs mit Schadstoffen wie Bakterien, Viren, Hefen und insbesondere Schimmelpilzen samt ihren Toxinen. Muffiges, staubiges, graues oder feuchtes Stroh ist qualitativ minderwertig und stellt ein erhebliches Gesundheitsrisiko dar. Feuchtes oder schlecht gelagertes Stroh kann Mykotoxine wie Deoxynivalenol (DON) und Zearalenon (ZEA) enthalten, die erhebliche gesundheitliche Probleme wie Durchfall, Darmläsionen, ein geschwächtes Immunsystem und verringerte Fruchtbarkeit verursachen können.

Der Einsatz von Stroh kann zudem die Arbeitslast in der Schweinehaltung erhöhen, was in Zeiten von Fachkräftemangel besonders ins Gewicht fällt. Auch wenn es Automatisierungslösungen gibt, sind diese mit zusätzlichen Kosten verbunden. Die Beschaffung und Lagerung von hochwertigem Stroh kann ebenfalls kostspielig sein. Es ist daher essenziell, die Produkte so zu vermarkten, dass die Mehrkosten langfristig gedeckt werden können.

Für die Bereitstellung von qualitativ hochwertigem Stroh sind bestimmte Voraussetzungen nötig, wie die Auswahl geeigneter Strohsorten, die Beachtung der Fruchtfolge, eine angemessene Reifung vor der Ernte sowie eine ausreichende Trocknung und sachgerechte Lagerung. Werden diese Aspekte berücksichtigt, kann Stroh im Schweinestall erfolgreich zu einer Verbesserung des Tierwohls beitragen. von agrarwelt

Franz Dorner baut 30 Meter hohes Windrad auf seinen Betrieb

Landwirt Franz Dorner ist bekannt für seinen energieautarken Geflügelzuchtbetrieb. Bisher war nur der Winter ein Problem.

St. Gertraud/Kärnten Franz Dorner, vulgo Treppbauer, gilt in puncto erneuerbarer Energie als Pionier und Innovator der ersten Stunde. Im Kärntner Lavanttal betreibt er auf über 1300 m Seehöhe einen sechsfach energieautarken Geflügelzuchtbetrieb.

Seine PV-Anlage erreicht eine Spitzenleistung von 1600 kWp und dank eines großen Speichers mit 550 kWh braucht er vom Netz keinen Strom mehr und kann damit den kompletten Betrieb versorgen. Jedenfalls ist das im Sommer so, wenn die Sonne scheint. Um den Energiebedarf während des Winters zu kompensieren, bräuchte er zusätzliche 7 ha PV-Freifläche. Ein Windrad kommt mit viel weniger Platz aus. Darum ließ er sich am 10. Oktober oberhalb seiner Hofstelle ein eigenes 30-kW-Windrad errichten. Die Technik stammt aus Dänemark und ist sehr effektiv, weil das Windrad schon bei 10 km/h Windgeschwindigkeit Strom produziert. Das 30 m hohe Windrad könnte theoretisch 100 MWh Strom pro Jahr produzieren.

Damit ist Franz Dorner der erste Landwirt mit einer Windkraftanlage in dieser Größenklasse in Österreich. Dabei entfiel fast ein Viertel des 200 000 € teuren Projekts auf das umfangreiche Genehmigungsverfahren, das gut drei Jahre lang gedauert hat. von Arthur Riegler

Schwein und Rind nicht mehr Nr. 1 Geflügel auf den Vormarsch

Auf dem globalen Fleischmarkt zeichnet sich ein Wachwechsel ab. Während Rind und Schwein mengenmäßig an ihre Grenzen stoßen, wächst Geflügel weiter.

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Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis Geflügelfleisch das Schweinefleisch weltweit vom Thron stoßen und als wichtigste Fleischart der Welt ablösen wird. Noch ist es aber nicht so weit, wie die jüngste Prognose des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) für das Jahr 2025 zeigt. 

Doch die Botschaft ist eindeutig: Während die Produktion von Rind- und Schweinefleisch leicht zurückgehen soll, wird für den Geflügelsektor ein stetiges Wachstum erwartet. Das USDA rechnet mit einem Rückgang der weltweiten Rindfleischproduktion um 0,8 % auf knapp 61 Mio. t. Insbesondere in den USA, einem der größten Produzenten und Konsumenten, ist ein deutlicher Produktionsrückgang zu verzeichnen. Aber auch in anderen Regionen – Brasilien, EU, China – stagnieren die Produktionsmengen oder sind rückläufig.

Im Schweinefleischsektor wird für China, auf das fast die Hälfte der Weltproduktion entfällt, ein Rückgang um 2,2 % prognostiziert. Dies geschieht im Rahmen staatlicher Maßnahmen zur Preisstabilisierung. Die USA hingegen werden ihre Schweineproduktion um 2,2% ausweiten und ihre Exporte, insbesondere nach Mexiko, steigern. Unter dem Strich ergibt sich für den weltweiten Schweinefleischsektor im Jahr 2025 nur ein Minus von 0,8 % gegenüber dem laufenden Jahr. Insgesamt werden dann gut 115 Mio. t Schweinefleisch erwartet. Der bisherige Höhepunkt wird 2023 mit 116,3 Mio. t erreicht.

Davon ist der Geflügelsektor noch weit entfernt. Für 2025 wird jedoch ein stabiles globales Produktionswachstum von 1,8 % erwartet. Damit käme der Hähnchenfleischsektor auf rund 105 Mio. t. Im Schnitt der vergangenen Jahr kommt demnach jedes Jahr rund 1 Mio. t Hähnchenfleisch zusätzlich auf den Markt.

Regional gibt es aber Unterschiede: Die USA und die EU planen moderate Produktionssteigerungen und denken eher an die heimische Versorgung, während Brasilien seine Exportkapazitäten deutlich ausbauen will. Eine treibende Kraft hinter der steigenden Nachfrage sind aber auch kleinere Produktionsländer, die den internationalen Handel und damit auch die Preise beeinflussen: Thailand, Türkei, Japan etc.

Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass sich der Schwerpunkt der globalen Fleischproduktion in Richtung Geflügel verschiebt, während die Mengen an Rind- und Schweinefleisch leicht zurückgehen.

Andreas Beckhove

Führungswechsel bei BayWa: Vorstandsvorsitzender tritt zurück

BayWa, ein bedeutender Akteur in der Agrarindustrie, steht derzeit vor großen Herausforderungen. Das Unternehmen gab bekannt, dass der Vorstandsvorsitzende Marcus Pöllinger das Unternehmen verlassen wird. Ein Nachfolger wird aktuell gesucht.

Die BayWa AG, die sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage befindet, sieht sich zu einem Wechsel in der Führungsebene gezwungen. Am Donnerstagnachmittag wurde öffentlich, dass Marcus Pöllinger seine Position als Vorstandsvorsitzender zum 31. Oktober 2024 niederlegen wird. In einer Mitteilung erklärte das Unternehmen, dass eine Einigung zwischen dem Aufsichtsrat und Pöllinger erreicht wurde, die seine einvernehmliche Trennung vom Vorstand vorsieht.

Neben Pöllinger wird auch der Finanzvorstand Andreas Helber BayWa verlassen. Sein Ausscheiden ist für den 31. März 2025 terminiert. Im Gegenzug dazu wurde Michael Baur, der als Chief Restructuring Officer und Generalbevollmächtigter tätig ist, zum weiteren Mitglied des Vorstands ernannt. Das Unternehmen ist derzeit damit beschäftigt, geeignete Nachfolger für die ausscheidenden Führungskräfte Pöllinger und Helber zu finden.

Bei uns in Österreich: Nachfrage bei Nadelsägerundholz steigt

Die Nachfrage nach Sägerundholz steigt leicht. Aktuell beschränken sich die Holzernteaktivitäten zumeist noch auf die Aufarbeitung von Schadholz.

Die Sturm-, Schnee- und Regenereignisse Mitte September haben vor allem in der Steiermarkt und Niederösterreich Schäden am Baumbestand und der forstlichen Infrastruktur verursacht. Vom angefallenen Schadholz geht jedoch kein Angebotsdruck auf das Sägerundholz aus, weil aufgrund der Winterruhe des Borkenkäfers kein Zeitdruck bei der Aufarbeitung besteht. Zudem müssen in manchen Bereichen auch die Schäden an den Forststraßen behoben werden, um das Schadholz aufarbeiten zu können, heißt es im Holzmarktbericht der Landwirtschaftskammer Österreich.

Klar ist, die österreichische Wirtschaft wird 2024 in der Rezession verharren, ein Aufschwung wird erst 2025 erwartet: Neben einer Verbesserung der privaten Konsumnachfrage sollen aufgrund des Baukonjunkturpaketes die Bauinvestitionen gesteigert werden.

Auch wenn die Standorte der österreichischen Sägeindustrie meist gut mit Nadelsägerundholz bevorratet sind, ist eine Nachfragebelebung spürbar. Diese hat sich auch durch leichte Preissteigerungen bereits in Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg bemerkbar gemacht. Aktuell beschränken sich die Holzernteaktivitäten zumeist noch auf die Aufarbeitung von Schadholz.

Bereitgestellte Sortimente werden, sofern die Infrastruktur intakt ist, rasch abtransportiert. Die Preise liegen für das Leitsortiment Fichte A/C 2b+ österreichweit zwischen 90 und 110 €*. Bei Kiefer kann aufgrund von Preissteigerungen in Burgenland, Oberösterreich und Steiermark ebenfalls von einer leichten Nachfragesteigerung ausgegangen werden. Lärche wird bei stabilem Preisniveau rege nachgefragt, der Bedarf ist schwer zu decken.

Die Standorte der Papier-, Platten- und Zellstoffindustrie sind sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Aufgrund des kalamitätsbedingt gestiegenen Angebotes stockt mancherorts jedoch die Zufuhr und damit auch der Holzabtransport aus dem Wald. Die Preise sind noch stabil. Buchenfaserholz ist zu stabilen Preisen nachgefragt. Unwetterbedingte Schäden an der Gleisinfrastruktur –insbesondere auf der Westbahnstrecke durchs Tullnerfeld- führen zu Problemen beim Bahntransport.

Am Energieholzmarkt sorgen hohe Lagerstände – meist noch aus der Vorsaison – für eine sehr verhaltene Nachfrage. Mengen außerhalb von Langfristverträgen sind kaum zu vermarkten. Eine Belebung wird erst im Laufe der kommenden Heizsaison erwartet. Auch der Brennholzmarkt ist aktuell gesättigt. Teilweise werden Lager zu „Schleuderpreisen“ geräumt. Die kommenden Monate sollten genutzt werden, um angefallenes Schadholz aufzuarbeiten, sodass für die nächste Borkenkäfersaison kein bruttaugliches Material zur Verfügung steht.

*Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum September – Anfang Oktober 2024 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind bei Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden. von Roland Pittner

Heißer denn je! Sexy Bäuerinnen und Bauern im Jungbauernkalender 2025

Zum 25. Mal zeigen sich Jungbäuerinnen und Jungbauern von ihrer erotischen Seite. So stolz haben sich die Models präsentiert und ihren Jungbauernkalender 2025 vorgestellt – er ist ab sofort erhältlich.

Bereits in der 25. Auflage erscheint der bekannte und beliebte Jungbauernkalender heuer. In dieser Jubiläumsausgabe zeigen sich je zwölf Jungbäuerinnen und Jungbauern von ihrer sexy Seite. Wie stolz die Models, die alle aus der Landwirtschaft kommen, auf ihr Werk sind, haben sie nun bei der feierlichen Präsentation ihrer Kalenderblätter auf der Wiener Kaiser Wiesn am Mittwoch (9. Oktober) gezeigt.

„Der Jungbauernkalender hat bereits eine lange Tradition und wir sind glücklich, auch dieses Jahr wieder zwei wunderbare Kalender mit motivierten jungen Bäuerinnen und Bauern vorstellen zu können“, freut sich Herausgeber Franz Tonner, in einer Pressemitteilung. Die Models kommen dieses Jahr aus verschiedenen österreichischen Bundesländern, Bayern und Hessen. Ein landwirtschaftlicher Hintergrund ist Voraussetzung für die Bewerbung als Kalendermodel. Auch die Motive sind in land- und forstwirtschaftlicher Kulisse aufgenommen. Fotografiert wurde heuer im Juni, mit dem Motto Almwelt und Berglandwirtschaft auf Höfen im Bezirk Schladming.

iel der Kalendermacher und der Models ist es, ein authentisches und zeitgemäßes Bild der Landwirtschaft zu vermitteln, heißt es in der Mitteilung. Mit der Aufmerksamkeit, die der Kalender mit einem Augenzwinkern erzeugt, möchten die Models vor allem mehr Anerkennung für ihren Beruf erreichen und die harte Arbeit, die sie 365 Tage im Jahr leisten, sichtbar machen. Projektleiter Philipp Knefz ergänzt: „Besonders großartig finde ich, dass der Jungbauernkalender jedes Jahr an Wichtigkeit und Reichweite gewinnt und er mittlerweile eine Kommunikationsplattform für die Gedanken junger Bäuerinnen und Bauern ist.“

Neue Wege im klimaoptimierten Ackerbau durch Carbon Farming

Im Rahmen des Projekts KlimaPartner Landwirtschaft hat BASF zusammen mit der Raiffeisen-Warenzentrale (RWZ), Dossche Mills und einer skandinavischen Großbäckerei ein ambitioniertes Vorhaben gestartet, das emissionsarmen Ackerbau fördern soll. In diesem Jahr haben sich 21 Landwirte beteiligt, die auf insgesamt 8.200 Hektar bis zu 30 Prozent CO2 einsparen konnten. Die effektivsten Methoden hierfür waren der Einsatz von Nitrifikationshemmern, die Nutzung von Biodiesel sowie optimiertes Strohmanagement, um mehr Kohlenstoff im Boden zu binden.

Das Besondere an diesem Projekt ist, dass die Verarbeiter, die sich zur Teilnahme verpflichtet haben, BASF für jede Tonne eingespartes CO2 vergüten. Diese finanziellen Mittel kommen den Landwirten zugute, die pro Hektar für ihre Einsparungen entlohnt werden. Ab dem ersten Quartal 2025 sollen die ersten Zertifikate ausgestellt werden, wobei die Landwirte je nach Umfang der Einsparung zwischen 40 und 120 Euro pro Hektar erhalten.

Die Berechnung des CO2-Ausstoßes stellt eine große Herausforderung dar, da für jeden Betrieb eine individuelle Basislinie der bisherigen Emissionen festgelegt wird. Anhand dieser Basislinie wird am Ende des Projekts die tatsächliche Einsparung gemessen. BASF berichtet, dass beispielsweise der Ausgangswert eines Betriebes für die diesjährige Ernte bei 382 kg CO2 pro produzierter Tonne Weizen lag. Durch den Einsatz von Nitrifikationshemmern konnte hier eine Reduktion um 19 Prozent erreicht werden, während der Einsatz von Biodiesel weitere 9 Prozent Einsparung brachte.

Für die Aussaat in den Jahren 2024 und 2025 haben sich bereits Landwirte aus Deutschland und Rumänien mit einer Fläche von 16.700 Hektar für den Anbau von klimaoptimiertem Weizen und Raps verpflichtet. BASF plant, die Fläche auf 100.000 Hektar zu erweitern, wobei zusätzlich Braugerste einbezogen werden soll. Das Unternehmen sucht weiterhin nach Landwirten, die sich dem Projekt anschließen möchten.

Zur Unterstützung der Landwirte bietet der Saatgut-Sortenführer eine kostenlose Dienstleistung an, die es ermöglicht, die Sortenwahl in drei einfachen Schritten individuell für den eigenen Betrieb und Standort anzupassen. Durch Auswahl der Fruchtart, Bestimmung des Standorts und Festlegung des Hauptkriteriums können gezielt Ergebnisse erzielt werden, die zu einer effizienteren und umweltschonenderen Bewirtschaftung führen.

Mykotoxine in Futter und Stroh: Die unterschätzte Gefahr für Schweine

Mykotoxine im Getreide und im Stroh wirken sich negativ auf unsere Schweine im Stall aus. Das sollten Sie über die unterschätze Gefahr wissen.

Mykotoxine sind ein Problem für Tierhalter, da sie die Futterqualität und nachfolgend die Tiergesundheit und -leistung negativ beeinflussen. Schweine reagieren besonders empfindlich auf die Gifte der Schimmelpilze. 

Weltweit führt mit Mykotoxin kontaminiertes Getreide in der Schweinehaltung jährlich zu Schäden in Höhe von mehreren Millionen Euro.

Auch in diesem Jahr können Getreide und Stroh aufgrund der ungünstigen Witterung relativ hohe Mykotoxinkonzentrationen aufweisen. Klimatische Bedingungen wie Hitze, Feuchtigkeit, aber auch Trockenstress sorgen dafür, dass sich bestimmter Mykotoxine in Erntegütern bilden.

Untersuchungen sprechen davon, dass das tatsächliche Vorkommen stark unterschätzt wird. Mykotoxine würden heute in DON) 60 bis 80 Prozent der Proben nachgewiesen. Über alle Proben hinweg wird in der Regel Deoxynivalenol (DON) am häufigsten gemessen, gefolgt von Zearalenon (ZEN) und Fumonisinen (FUM).

Seit diesem Jahr gelten in der EU neue Grenzwerte für bestimmte Mykotoxine in Getreide. Die Höchstgehalte für Getreide wurden um bis zu 20 Prozent gesenkt:

  • Für unverarbeitete Getreidekörner liegt der zulässige Höchstgehalt für Deoxynivalenol (DON) bei 1.000 Mikrogramm pro Kilogramm.
  • Für unverarbeiteten Hartweizen und Maiskörner beträgt der Höchstwert 1.500 Mikrogramm pro Kilogramm.
  • Neu: Erstmals gibt es auch Höchstgehalte für die Toxine T-2 und HT-2. Sie gelten unter anderem für unverarbeitete Getreidekörner und variieren je nach Getreideart. 

Obwohl Stroh als Einstreu und Beschäftigungsfutter in der Schweinehaltung an Bedeutung gewinnt, wird der möglichen Kontamination von Stroh mit Mykotoxinen oft wenig Beachtung geschenkt. Tests in Dänemark zeigen jedoch immer wieder, das Strohproben höhere Mykotoxinwerte enthalten.

Vor allem DON kann durch Verunreinigungen vor und nach der Ernte entstehen. Das Problem kann sich verschärfen, wenn Stroh über einen längeren Zeitraum auf dem Feld gelassen wird und Regen und Feuchtigkeit ausgesetzt ist.

Vergleichsweise neu ist ein Verfahren, bei dem Enzyme Mykotoxine in nicht toxische Metaboliten umwandeln. Solche Produkte mit Enzymen oder auch Bakterien gibt es zum Beispiel für Fumonisine. Das Verfahren hat laut der Entwickler folgende Vorteile:

  • Die Biotransformation ist irreversibel. Die eingesetzten Enzyme werden vom Verdauungstrakt nicht in ihrer Funktion behindert. 
  • Die Enzyme sind zielgerichtet für spezielle Mykotoxine konzipiert. Diese Wirkungen wurden für einige Wirkstoffe in Studien belegt. Zum Beispiel gibt es Mittel, die DON in das nicht giftige DOM-1 transformieren. 

Diese Methoden funktionieren zuverlässig, so dass die Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) für diese Wirkstoffe eine Registrierung als „Stoffe zur Verringerung der Kontamination von Futtermitteln mit Mykotoxinen“ erteilte. von Martina Hungerkamp

EuroTier 2024: Der Betebe Strohexpress revolutioniert die Strohversorgung

Das manuelle Entfernen der Strohbänder oder Pressengarne aus Strohballen vor der Nutzung in Einstreusystemen gehört mit dem Betebe Strohexpress der Vergangenheit an. Bisher musste jeder Strohballen einzeln vorbereitet werden, bevor er in das Verteilsystem eingeführt werden konnte. Mit der neuen Technologie von Betebe wird dieser Arbeitsschritt nun automatisiert, was die Effizienz und Zuverlässigkeit von Einstreusystemen in verschiedenen Stallungen deutlich verbessert.

Der Strohexpress ermöglicht erstmals das automatische Entfernen der Strohbänder aus den Strohballen, wodurch Fehlerquellen reduziert werden und ein kontinuierlicher Arbeitsablauf gewährleistet ist. Dies stellt eine erhebliche Erleichterung für Einstreusysteme in Liegeboxen-, Tretmist- oder Tiefstreustallungen dar. Durch diese Innovation kann nun eine Bevorratung von bis zu zwölf Strohballen in einem vertikalen, platzsparenden Ballenmagazin erfolgen, was nicht nur Arbeitszeit spart, sondern auch die Flexibilität bei der Stallarbeit erhöht.

In Kombination mit dem Einstreusystem arbeitet der Strohexpress vollautomatisch und reduziert dabei auch die Staubentwicklung im Stall, was sowohl für das Tierwohl als auch für die Arbeitsbedingungen vorteilhaft ist. Das System bietet die Möglichkeit, sowohl in neuen Stallbauten integriert zu werden als auch nachträglich in bestehenden Ställen nachgerüstet zu werden. Die kompakte Bauweise des Strohexpresses erleichtert die Installation und sorgt dafür, dass er in verschiedene Stalllayouts problemlos eingepasst werden kann.

Durch die Automatisierung des Pressengarnentfernens wird nicht nur der Arbeitsaufwand gesenkt, sondern auch die Arbeitsqualität verbessert. Landwirte können ihre Arbeitszeiten flexibler gestalten, da der Strohexpress einen Vorrat an Strohballen bereithält, der automatisch verarbeitet wird. Die Einsparung an manueller Arbeit macht den Betrieb des Systems besonders effizient.

Diese wegweisende Technologie hat auch die Jury der Euro-Tier 2024 überzeugt. Sie würdigte den Betebe Strohexpress mit einer Silbermedaille, was die Bedeutung dieser Innovation für die landwirtschaftliche Praxis unterstreicht. Dank seiner Kombination aus Arbeitserleichterung, Effizienzsteigerung und Staubreduzierung setzt der Strohexpress neue Maßstäbe in der automatisierten Strohversorgung von Stallungen.

Schweinemarkt: umfangreiche Schlachtungen

Laut Österreichischer Schweinebörse wurde die Diskussion über den bestehenden
Schweinepreis in der letzten Woche deutlich befeuert. Die Schlachtungen waren umfang-
reich mit einer verstärkten Ablieferung an Mastschweinen bei einem bereits reichlichen
Angebot. Die Nachfrage im Fleischhandel wurde mit der anhaltenden Preisdebatte zuneh-
mend verhaltener. Das Lebendangebot soll auch in der kommenden Woche erneut deut-
lich größer ausfallen. Die Mastschweine-Notierung sank im Zeitraum 10. bis 16. Oktober
2024 – 5 Cent und Zuchtsauen um -3 Cent.

Schwankendes Ferkelangebot
Auf Österreichs regionalen Ferkelmärkten reicht die Bandbreite derzeit von „vollständig
geräumt“ bis hin zu „Rückstellungen notwendig“. Direktbeziehungen sind hier das auslö-
sende Moment. Die Ferkelnotierung bleibt in der 41. Kalenderwoche unverändert bei EUR
3,55 je kg.
Auf den EU-Ferkelmärkten überwiegen weiterhin ausgeglichene Angebots- und Nachfra-
geverhältnisse. Seit drei Wochen drängen aber regional vermehrt Ferkel aus Direktbezie-
hungen in die freie Vermittlung. Trotz guter und zufriedenstellender Nachfrage können da-
mit die Märkte nicht überall vollständig geräumt werden. Die Gesamtproduktion sollte in
den nächsten Wochen stabil bleiben

    Auf europäischer Ebene zeigen sich beim Schlachtangebot insgesamt ausgewogene Ver-
    hältnisse mit regionalen Unterschieden. In Spanien und in Frankreich ist die Versorgung
    reichlich, in Italien hingegen eher knapp.
    Insgesamt herrschen stabile Erzeugerpreise, obwohl die Entwicklung in den einzelnen
    Ländern unterschiedlich ausfällt. In Spanien und Frankreich, wo die Preise über den Som-
    mer hoch waren, sinken die Notierungen aktuell. Im Gegensatz dazu tendieren die italieni-
    schen Preise aufwärts. Dänemark und die Niederlande melden stabile Preise.
    In Deutschland fällt das Angebot an Schlachtschweinen regional umfangreicher aus. Ins-
    gesamt überwiegen jedoch ausgeglichene Verhältnisse. Die Notierung bleibt trotz des Fei-
    ertages weiterhin unverändert.

    Jetzt geht es erst richtig los -EU-Haushaltspläne nur ein Sturm im Wasserglas?

    Seit Montag sind interne Pläne der EU-Kommission bekannt. Die zeigen einen Plan zum radikalen Umbau des Haushalts und der Gemeinsamen Agrarpolitik. Worauf müssen wir uns Landwirte einstellen?

    Will die Europäische Kommission die beiden bisher größten Haushaltsposten – den Eu- Agrarhaushalt und den Kohäsionsfonds – in ihrer jetzigen Form abschaffen? Über entsprechende Pläne berichten jedenfalls das EU-Magazin Politico und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ).

    In beiden Medien heißt es übereinstimmend, dass Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen einen tiefgreifenden Umbau der Haushaltsstruktur vornehmen wolle. Im nächsten Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) würden demnach ab 2028 das Budget der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und die EU-Gelder für Strukturpolitik in ihrer jetzigen Form nicht mehr existieren.

    Eine interne Präsentation der EU-Kommission, deutet einen neuen „Fonds für Wettbewerbsfähigkeit“ an. Anders als bisher sollten die Mittel nach Vorbild des 2021 geschaffenen Corona-Aufbaufonds als eine Art „Zuschuss“ zum nationalen Haushalt an die EU-Staaten überwiesen werden. Allerdings unter der Bedingung, dass die Gelder auf Ziele der EU-Kommission einzahlen. Die EU-Behörde würde dies den Medienberichten zufolge in jedem Einzelfall prüfen.

    Das hätte Sprengkraft, könnte es, konsequent ausbuchstabiert, doch das weitgehende Ende der Gemeinsamkeiten in der GAP bedeuten. Jeder Mitgliedstaat würde seine eigene Agrarpolitik machen.

    Ein Beitrag zum Bürokratieabbau wäre es ebenfalls nicht, auch wenn die Umstrukturierung dies anstreben soll. Viele nationale Verwaltungen ächzen jetzt bereits unter der Bürokratielast, die mit der Genehmigung der nationalen Strategiepläne verbunden ist.

    Zur weiteren Einordnung scheint auch ein genauerer Blick auf die Medienberichte lohnenswert. Wie die FAZ schreibt, handelt es sich um eine „interne Präsentation“, die in „kleiner Runde“ im September gehalten worden sei.

    Das Papier war einer Reihe von hochrangigen Beamten in der Brüsseler EU-Kommission bis zur Veröffentlichung in den Medien indes nicht bekannt. Das gilt zumindest für die, mit denen der Nachrichtendienst Agra Europe gesprochen hat.

    Darüber hinaus darf die Frage gestellt werden, warum ein solcher Leak nun plötzlich in der Öffentlichkeit landet. Journalisten wissen, dass passiert selten zufällig. Einen Anhaltspunkt kann die Struktur der EU-Kommission liefern.

    Die Behörde besteht aus aktuell 56 Dienststellen und Exekutivagenturen. Viele Beamte berichten regelmäßig über die „Missgunst“ gerade zwischen den einflussreichen Generaldirektionen.

    Weitläufig bekannt ist, dass die Generaldirektion Landwirtschaft (DG AGRI) mit einem jährlichen Budget von knapp 70 Mrd. Euro viele Neider hat. Möglich ist auch ein gezielt geleakter Versuchsballon. Teile der Kommission geben Informationen heraus und entscheiden anhand der Reaktionen, wie mit den eigenen Gedankenspielen weiter verfahren wird.

    Sicher ist aber, das EU-Haushaltskapitel „Natürliche Ressourcen“ und damit das Budget der GAP steht unter Druck. Die Begehrlichkeiten in anderen politischen Bereichen wachsen – unabhängig von Parteifarben. Die Verteilungskämpfe um den Haushalt der EU sind mehr als ein Sturm im Wasserglas. Das Ringen hat spätestens jetzt begonnen.

    Das meint auch Dr. Peter Hefele vom konservativen Brüsseler Think Tank „Martens Centre for European Studies“. Hefele wies beim Waldsymposium des AGDW – Die Waldeigentümer am Donnerstag in Berlin ebenfalls auf die großen Baustellen hin, die auf die Europäische Union beispielsweise mit den Themen Verteidigung und EU-Erweiterung in den kommenden Jahren zukommen. Da stelle sich automatisch die Frage, woher die Mittel dafür kommen sollen.

    Hefele rechnet spätestens ab Januar mit einer intensiven „brutalen politischen Diskussion“ über die strategische Neuausrichtung des MFR. Nach seiner Einschätzung wird das sicherlich auch das GAP-Budget tangieren, das heute einen der größten Posten des gesamten EU-Haushalts ausmacht. „Wenn wir Mittel für andere Maßnahmen freibekommen wollen, dann müssen wir an diese heiligen Kühe ran“, so der Brüssel-Experte nüchtern. von AgE

    Wenn Laborfleisch massentauglich ist: Diese Optionen gäbe es für Landwirte, wir brauchen sie nicht!

    Laut einer aktuellen Studie könnte eine in Deutschland entstehende Laborfleisch-Industrie bis zu 15.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Auch die Landwirtschaft könnte davon profitieren.

    Die Berechnungen klingen erstmal beeindruckend: In Deutschland könnte rund um Laborfleisch bis zum Jahr 2050 ein neuer Markt entstehen, der einen Wert von 16 Mrd. € haben und bis zu 15.000 hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen könnte – falls hinreichend in den Sektor investiert wird, die entsprechenden Zulassungen erteilt werden, und weitere Grundannahmen der Studie eintreffen.

    Die Analyse wurde vom Beratungsunternehmen Systemiq im Auftrag der Nichtregierungsorganisation Good Food Institute (GFI) erstellt. Das GFI hat den Auftrag, alternative Proteine zu fördern, wozu auch das sogenannte kultivierte Fleisch (KF) gehört.

    Die Veröffentlichung skizziert mehrere Szenarien für die wirtschaftliche Entwicklung einer potenziell neu entstehenden Laborfleisch-Industrie in Deutschland und der EU.

    Sie greift auch die Chancen für die Landwirtschaft und ihre vor -und nachgelagerten Bereicheauf, die an der Herstellung des sogenannten kultivierten Fleisches,, bzw. der Zellkulturmedien teilhaben könnten. Konkret könnten viele Ackerbau- und einige tierhaltende Betriebe profitieren.

    So heißt es im Papier etwa: „Es wird Wachstumschancen für Ackerbaubetriebe geben. Zum Beispiel wird kultiviertes Fleisch den Verkauf alternativer Proteine fördern. Diese werden vom Wachstum wichtiger Kulturpflanzen abhängen, um die Nachfrage nach Ausgangsstoffen für pflanzenbasierte Produkte zu decken. Die Nebenprodukte von Kulturpflanzen werden als Ausgangsstoffe für KF-Nährmedien verwendet.“

    Die Analyse stützt sich (zwangsläufig) auf mehrere Faktoren, die aus heutiger Sicht noch theoretische Grundannahmen sind:

    • Wettbewerbsfähigkeit: Die Studie geht davon aus, dass sich durch die Weiterentwicklung der Technologie die Kosten für die Herstellung von Laborfleisch auf unter 10 €/kg senken lassen. Für 1% globale Marktdurchdringung sei 1,6 Mrd. Liter Fermentationskapazität nötig.
    • Investitionen: Es seien große Investitionen bis 2050 nötig, um die Industrie aufzubauen: Von insgesamt benötigten, jährlichen Investitionen in Höhe von 55 Mrd. Euro entfallen 5 Mrd. jährlich auf die EU und ihre Mitgliedstaaten.
    • Regulatorien: „Regulatorische und politische Hürden“ müssten überwunden werden. Bislang ist Laborfleisch nur in wenigen Staaten zugelassen. Und in der EU formt sich zu Recht aktiver Widerstand aus Österreich, Frankreich und ItaliernVerbraucherakzeptanz: Ferner geht die Studie von einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz aus. Wie die Verbraucher allerdings wirklich auf Laborfleisch-Produkte reagieren würden,lässtsich nur schwer vorhersagen, und die Akzeptanzraten fallen stark von Studie zu Studie.

    Derzeit stehen mehrere Laborfleisch-Unternehmen vor der Herausforderung, ihre Produktion zu skalieren und Preisparität anzustreben. Die bekanntesten Unternehmen Eat Just und Upside Foods haben ihre Produktion in Singapur und den USA Anfang des Jahres eingestellt, Gott sei Dank !

    Tierhaltungstechnik: Diese EuroTier-Trends erleichtern den Alltag

    Die angemeldeten Neuheiten zur Euro Tier 2024 spiegeln das gesamte Spektrum des Agrarsektors wider. Deutlich ist die Innovationskraft zu erkennen.

    Künstliche Intelligenz ist ein entscheidender Faktor, wenn man sich die zukünftige Entwicklung in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung ansieht. Es ist hier aber sehr deutlich zu unterscheiden, wo KI nur daraufsteht und wo es auch in einer nutzfähigen Form für den Landwirt im Produkt integriert ist.

    Im Bereich KI-Bildanalyse sind alleine durch Kameras im Stall Tieridentifizierung, Wegstreckenverfolgung von Tieren durch den Stall oder Erkennung von Lahmheit, Brünstigkeit oder Geburt möglich. Hierbei ist aber entscheidend, wie gut die entsprechenden Modelle trainiert sind und ob sie zum eigenen Betrieb passen.

    Andere Möglichkeiten von KI in der Landwirtschaft sind z. B. die Nutzung von Large Language Model, um in normaler Sprache auf Daten aus Herdenmanagementprogrammen zugreifen zu können und diese entsprechend bearbeitet wieder per Sprache ausgegeben zu bekommen. Für die intensive Nutzung von KI ist natürlich eine Quervernetzung verschiedener Datenquellen notwendig. Hier zeigt sich in vielen Bereichen der Nutztierhaltung, dass es immer noch kein BUS-System in der Tierhaltung gibt, das den gemeinsamen Datenaustausch ermöglicht. Dies behindert viele verschiedene Entwicklungen.

    Ein speziell in der Fütterung traditionell intensiv verfolgtes Ziel ist nach wie vor die Minimierung der Emissionen von umweltrelevanten Stoffen wie Stickstoff und Phosphor. Neben klassischen Ansätzen wie der Optimierung der Aminosäurezusammensetzung der Ration, geeigneten Enzymzusätzen oder dem Einsatz effizienter Probiotika können hier künftig beispielsweise Rationskomponenten mit einer besonders hohen Verfügbarkeit oder Verdaulichkeit einen wichtigen Beitrag leisten.

    Spätestens seit der letzten Dekade muss in der Rinderfütterung beim Thema „umweltrelevante Ausscheidungen“ auch die Minimierung der Abgabe von Treibhausgasen wie Methan mitgedacht werden. Das hier in den letzten Jahren entstandene Aktivitätsfeld entwickelt sich stetig weiter.

    Im Bereich der methansenkenden Zusätze scheinen weitere Produkte Praxisreife zu finden. In der Schweinehaltung rücken hingegen die Laufflächen stärker in den Fokus. Um sie sauber zu halten, werden Konzepte benötigt, in denen Roboter das Sammeln von Kot, Mist und Gülle zeitnah und sauber erledigen. In Verbindung mit den richtigen Laufflächen, die ein schnelles Abfließen von Urin garantieren, werden wesentliche Ziele erreicht: Es werden nicht nur Emissionen gesenkt, sondern auch die Klauengesundheit bleibt durch die Trockenheit der Laufflächen erhalten und die Arbeitsbedingungen sind durch die sauberen Laufflächen angenehmer.

    Technik-Trends in der Schweinehaltung

    Zahlreiche Weiterentwicklungen und Verbesserungen bestehender Haltungs- und Fütterungstechniken sowie neue, teils innovative Fortentwicklungen, aber auch viele kleine, gut gelöste Details beim Zubehör und den Geräten sollen in der Schweinehaltung eine erfolgreiche Produktion sicherstellen.

    Um die notwendige Kostenführerschaft in der Schweinehaltung zu erreichen, ist eine Kenntnis über die eigentliche Produktion die wesentliche Voraussetzung erfolgreicher Arbeit. Die Datenvernetzung der verschiedenen im Stall verbauten Techniken wird deshalb weiter vorangetrieben – von der Klimasteuerung über die Fütterungstechnik bis zu einem optimierten Verkaufsmanagement.

    Bei der Haltungstechnik werden automatisierte Einstreusysteme weiterentwickelt, während weitere Entwicklungen dazu beitragen sollen, Caudophagie-Problemen vorzubeugen und den Ammoniakgehalt in der Stallluft zu reduzieren.

    Für den wirtschaftlichen Erfolg eines Ferkelerzeugers ist die Futterkondition der Sauen ein wichtiger Faktor. Hier können weiterentwickelte Systeme zur automatisierten Konditionsbeurteilung eine angepasste Fütterung ermöglichen.

    Mit Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der Bodengestaltung für Abferkelbuchten sowie Evolutionen bei Bewegungs- und Freilaufbuchten sollen das Wohlbefinden der Sauen unterstützt und Ferkelverluste gemindert werden. Fortentwicklungen gibt es auch im Bereich der Fütterungstechnik, wie etwa bei Systemen zur Trockenfütterung und Portionsfütterung, ebenso wie bei Fütterungsanlagen im Saugferkelbereich, wo diese einen verbesserten Hygienestatus sicherstellen sollen. 

    Die Geflügelhalter stehen derzeit, wie auch in den Jahren zuvor, vor etlichen Herausforderungen. Dazu zählt insbesondere eine weitere Verbesserung des Tierwohls und der Tiergesundheit, wie es von der Politik und Gesellschaft gefordert wird. Eine Optimierung des Impferfolgs ist bei gleichzeitig verbessertem Handling der Tiere eine wichtige Voraussetzung für eine lange Haltungsdauer und um Impfschäden zu vermeiden. N

    eue Impfverfahren stellen eine bedeutende Weiterentwicklung im Bereich der Geflügelimpfung dar und bietet wesentliche Verbesserungen in Funktion und Verfahren. Innovative Lösungen zur Bekämpfung der Roten Vogelmilbe, zur Desinfektion von Bruteiern sowie zur Reinigung von Aufzucht- und Legehennenställen mit Volierenanlagen können ebenfalls wesentlich zur Tiergesundheit beitragen.

    Für mehr Tierwohl für Legehennen können eine verbesserte Aufzuchtvoliere sowie die Kombination einer Legevoliere mit einer Aufzuchtvoliere sorgen. Auch an das Wohl der Hühnerküken wird gedacht. So soll eine Larven-Snack-Bar die Tiere beschäftigen und sie gleichzeitig mit hochwertigem Protein versorgen.

    Die Anforderungen an eine zukunftsorientierte Milcherzeugung und Rinderhaltung in Deutschland steigen weiter. Die Ökonomie zu sichern und den politisch gesellschaftlichen Forderungen zu neuen Tierwohlstandards zu entsprechen, ist dabei ein Spagat, den es zu bewältigen gilt. Im Rahmen der sozialen Aspekte müssen vor allem die Arbeits- und Lebensbedingungen in der Landwirtschaft berücksichtigt werden.

    Bei den Stallkonzepten zeichnet sich smartes Bauen als ein Weg ab, der durch das Zusammenspiel intelligenter Stallbaukonzepte in Verbindung mit innovativen Technologien vor allem in den Bereichen Automatisierung und Digitalisierung tiergerechte Haltungsbedingungen und optimierte Umweltwirkungen nachhaltig unterstützt. Intelligente Techniken in Verbindung mit einem konsequenten, präventiven Management führen zu einer deutlichen Entlastung der Menschen und zu einer neuen Bewertung der Arbeitsqualität.

    In der Kälberhaltung werden neue Haltungskonzepte diskutiert. Geschlossene Ställe mit flexiblen Boxen und Buchtenabtrennungen zur Einzel-, Doppel und Gruppenhaltung bieten hier neue Möglichkeiten für mehr Tierwohl, Effizienz und auch Akzeptanz durch die Verbraucher und die Politik. Im Bereich der Automatisierung wird das automatische Füttern mehr in den Fokus rücken, da es viel Potenzial hat.

    Mit der Sensorik, vor allem im Bereich der intelligenten, kamerabasierten Tierüberwachung, und den daraus resultierenden Möglichkeiten bieten sich für das Herdenmanagement weitere Optionen, mit denen die Qualitätsmilcherzeugung optimiert werden kann.

    Butter ist so teuer wie nie – in Deutschland?

    Seit kurzer Zeit ist die Butter in deutschen Supermärkten so teuer wie noch nie. Woran es in der deutschen Milchproduktion hakt – und warum ein Milchbauer die Preisgestaltung kritisiert.

    Die Preise für Butter haben ein neues Rekordhoch erreicht. Für ein 250-Gramm-Päckchen deutscher Markenbutter der Eigenmarken zahlen Kunden bei Supermärkten und Discountern seit dieser Woche 2,39 Euro. Laut Kerstin Keunecke, Bereichsleiterin Milchwirtschaft der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn, ist das „der höchste Preis, den es in Deutschland jemals gegeben hat“.

    Das hat damit zu tun, dass Landwirte gerade weniger Rohmilch liefern – und diese auch noch einen geringeren Fettgehalt hat. Immer häufiger geben milchkuhhaltende Betriebe die Produktion auf, weil der Milchpreis ihre Produktionskosten nicht deckt. Die Zahl der Milchkühe und Milchviehbetriebe in Deutschland ist seit Jahren rückläufig. Von 2020 bis 2023 sank die Zahl der Milchviehbetriebe um 14 Prozent. 2023 gab es noch 3,7 Millionen Tiere sowie knapp 50.600 Betriebe. Während früher die nübrigen Kühe meistens von anderen Betrieben aufgenommen wurden, werden diese heute eher geschlachtet. Denn mit der Aufstockung des Kuhbestands sind Investitionen in zusätzliche Stallplätze verbunden.

    Auch wenig Sonnenschein und viel Regen bedeuten weniger Milch und vor allem einen niedrigeren Fettgehalt der Milch. Dieses Jahr hat der besonders feuchte Sommer die Futterqualität gemindert. Zudem macht die Blauzungenkrankheit Probleme. Die Virusinfektion, die Wiederkäuer befällt, hat sich mittlerweile in allen Bundesländern breit gemacht: Betroffene Betriebe verzeichnen einen Rückgang der Milchleistung, berichtet Milchbauer Elmar Hannen von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL). Hinzu kommt, dass auch noch andere Milchprodukte wie Käse stark nachgefragt sind, weswegen für die Herstellung von Butter weniger Fett zur Verfügung steht.

    Elmar Hannen bemängelt: „Molkereien schließen Halbjahresverträge mit dem Einzelhandel ab, die keinerlei Preisanpassung vorsehen, sollte es zu solchen unvorhersehbaren Preisentwicklungen kommen, wie wir sie eben derzeit erleben. Deshalb klaffen die Preise stark auseinander.“ Die Vertragsbildung in der Landwirtschaft sei nicht mehr zeitgemäß, Bäuerinnen und Bauern würden überhaupt nicht einbezogen. „Ganz sicher profitieren aktuell die Molkereien, die auf dem Spotmarkt verkaufen können.“

    Obwohl die Preise für Verbraucherinnen und Verbraucher steigen, kommt das nicht unbedingt bei denen an, die die Kühe melken. „Wir milchviehhaltende Betriebe werden nur unzureichend an den Gewinnen beteiligt, unser Milchpreis zieht zwar an, aber sehr zögerlich“, so Hannen. „Die Verbraucher zahlen hohe Lebensmittelpreise. Diese Preissteigerung wird nicht bis zu uns Erzeugern durchgereicht, sondern in der Wertschöpfungskette werden hohe Gewinne abgeschöpft.“

    Rückgang der Schweine- und Rinderbestände in der EU setzt sich fort

    Die neuesten Ergebnisse der Viehzählungen in Europa zeigen für das Jahr 2024 einen anhaltenden Rückgang der Schweine – und Rinderbestände in der EU. Über die letzten Jahre hinweg wurde eine kontinuierliche Abnahme der Schweinezahlen festgestellt, eine Tendenz, die sich auch in den Sommererhebungen des laufenden Jahres fortsetzte. Laut den aktuellen Zählungen sank die Anzahl der Schweine in der EU um 1,6 % auf 134,1 Millionen Tiere. Besonders in den großen Viehzuchtländern sind die Bestände rückläufig. In Spanien, dem Land mit der höchsten Anzahl an Schweinen, wurde eine Verringerung um 3,7 % registriert. Die Afrikanische Schweinepest hat in einigen Ländern zu erheblichen Einbußen geführt.

    Trotz des allgemeinen Abwärtstrends gibt es auch positive Entwicklungen: In Deutschland stieg der Schweinebestand um 1,1 %, in Dänemark sogar um 2,3 %. EU-weit ist die Gesamtzahl der Schweine jedoch weiterhin rückläufig. Eine leichte Zunahme um 1,4 % bei den in der EU gehaltenen Sauen deutet allerdings darauf hin, dass sich dieser Trend mittelfristig stabilisieren könnte. Die derzeit rentable Schweineproduktion, welche angemessene Erlöse generiert, führt zu einer stabilen bis ansteigenden Entwicklung der Bestände, da weiterhin in die Schweinehaltung investiert wird.

    Auch die Rinderbestände in der EU zeigen eine Abnahme. Die europäische Rinderherde verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,9 % auf nunmehr 73,5 Millionen Tiere. Diese rückläufige Entwicklung ist in allen größeren Viehzuchtnationen zu beobachten. Frankreich bleibt auch 2024 das Land mit den meisten Rindern, gefolgt von Deutschland und Irland, die ebenfalls sinkende Bestände verzeichnen. Als Ursachen für die reduzierten Rinderbestände gelten gestiegene Futterkosten und eine teilweise vorhandene Futterunsicherheit, die durch Dürreperioden verstärkt wurde. Insbesondere die Länder Südeuropas waren in den vergangenen Jahren stark von Trockenheit betroffen.

    Klimaschutz beginnt beim Essen

    Wenn wir sorgsamer mit unserem Essen umgehen, reduzieren wir CO2. Fast 10 % der weltweit produzierten Treibhausgase stammen von Lebensmittelabfällen

    Ein abgelaufenes Datum bedeutet nicht, dass das Produkt verdorben oder gesundheitsschädlich ist. Viele Lebensmittel kann man ohne Bedenken mehrere Wochen bis Monate – zum Teil sogar Jahre – über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus verwenden. @canva/to good to go

    Der 29. September ist von den Vereinten Nationen zum Tag gegen Lebensmittelverschwendung ausgerufen worden. Bis 2030 hat sich Österreich das Ziel gesetzt, die Lebensmittelabfälle im Land zu halbieren. Das ist ein Ziel, von dem wir noch weit entfernt sind. Laut Umweltbundesamt landen alleine in österreichischen Haushalten zwischen 400.000 und 600.000 Tonnen essbare Lebensmittel in den Mülltonnen.

    Lebensmittelmüll macht pro Haushalt 800 Euro aus

    Es gibt viele Wege, um Lebensmittelmüll im eigenen Haushalt zu vermeiden: Den Einkauf gut planen, die richtige Lagerung der Lebensmittel beachten und sie auch ganz einfach mehr wertschätzen. Damit kann man auch richtig viel Geld sparen. Denn der österreichische Durchschnitts-Haushalt wirft über das Jahr hinweg Lebensmittel im Wert von rund 800 Euro in den Müll. Das sind fast zwei Monatseinkäufe.f deren Weg entlang der Wertschöpfungskette, also von der Landwirtschaft über die Verarbeitung und den Transport bis in den Handel, verursachen diese Lebensmittel  auch klimaschädliche Treibhausgase. Sogar bis zu  zehn Prozent  der weltweit produzierten Treibhausgase stammen von Lebensmittelabfällen. Das bedeutet: Bis zu zehn Prozent der Treibhausgasemissionen entstehen umsonst, da diese Lebensmittel entweder gar nicht erst auf unserem Teller landen oder als Essensreste weggeworfen werden. Hannes Royer, Gründer des Vereins Land schafft Leben, sagt dazu: „Wir glauben oft, Lebensmittel verschwenden nur die anderen: die Supermärkte oder die Gastronomie. Aber in Wahrheit passiert uns das allen, und zwar jeden Tag. Fast zwei Drittel des gesamten Lebensmittelmülls in Österreich fallen in den privaten Haushalten an – also bei jedem von uns zuhause. Aber: Wir alle können auch etwas dagegen tun, indem wir respektvoll mit unserem Essen umgehen und Verschwendung vermeiden. So können wir auch ganz einfach aktiv etwas für unser Klima tun.“

    Weltweit landen 30 bis 40 Prozent der produzierten Lebensmittel im Müll

    Unser Tipp gegen Lebensmittelverschwendung

    Auf deren Weg entlang der Wertschöpfungskette, also von der Landwirtschaft über die Verarbeitung und den Transport bis in den Handel, verursachen diese Lebensmittel  auch klimaschädliche Treibhausgase. Sogar bis zu  zehn Prozent  der weltweit produzierten Treibhausgase stammen von Lebensmittelabfällen. Das bedeutet: Bis zu zehn Prozent der Treibhausgasemissionen entstehen umsonst, da diese Lebensmittel entweder gar nicht erst auf unserem Teller landen oder als Essensreste weggeworfen werden. Hannes Royer, Gründer des Vereins Land schafft Leben, sagt dazu: „Wir glauben oft, Lebensmittel verschwenden nur die anderen: die Supermärkte oder die Gastronomie. Aber in Wahrheit passiert uns das allen, und zwar jeden Tag. Fast zwei Drittel des gesamten Lebensmittelmülls in Österreich fallen in den privaten Haushalten an – also bei jedem von uns zuhause. Aber: Wir alle können auch etwas dagegen tun, indem wir respektvoll mit unserem Essen umgehen und Verschwendung vermeiden. So können wir auch ganz einfach aktiv etwas für unser Klima tun.“

    Unser Tipp gegen Lebensmittelverschwendung

    Heimische Lebensmittel achtsam einkaufen. Und wenn man weiß woher die Lebensmittel kommen, wo sie gewachsen sind und wer sie hergestellt hat, dann schmeißt man sie nicht einfach achtlos in den Müll.

    kult.farm

    Viele Baustellen bei uns Bauern für die neue Regierung

    Die Nationalratswahl ist entschieden, für eine neue Regierung gibt es im Bereich Landwirtschaft viel zu tun.

    Die Nationalratswahl ist geschlagen, die FPÖ holt ihr bestes Ergebnis und die ehemaligen Regierungsparteien ÖVP und Grüne kassieren einen massiven Dämpfer. Die Bauern entscheiden schon lange keine Wahl mehr. Der Strukturwandel brachte die Wählergruppe fast in die Bedeutungslosigkeit an der Urne, doch am Feld und im Stall oder auf der Alm sind sie nach wie vor unerlässlich.

    Was sich bei dieser Wahl zeigte: Vor allem die Landbevölkerung ist für den Sieg der Freiheitlichen verantwortlich. Laut den Wählerstromanalysen kommen die Stimmen für die Blauen meist von ehemaligen ÖVP-Wählern. Das macht sich in Oberösterreich, der Steiermark und Kärnten, aber auch in anderen ländlichen Gebieten bemerkbar.

    Woher diese Unzufriedenheit der Bevölkerung am Land kommt, darüber kann nur spekuliert werden. In der Landwirtschaft sind jedenfalls die wenigsten mit ihrer Situation zufrieden. Hohe Preise bei Betriebsmitteln, viel Unsicherheit über die Zukunft, sei es bei den Tierhaltern für Stallbauten oder rund ums Renaturierungsgesetz. Dazu kommen noch Unwetterkatastrophen, Dürre und mäßige Erzeugerpreise.

    Der kürzlich veröffentlichte Grüne Bericht fürs Jahr 2023 zeigt ein Einkommensminus von 14 %, einzig die Tier­halter können 2023 bessere Ergebnisse erzielen. Hier muss eine künftige Regierung ansetzen. Es kann nicht sein, dass eine Berufsgruppe, die Lebensmittel produziert und von allen Parteien als wichtig erachtet wird, in den meisten Jahren ohne Einkommensplus dasteht.

    In der vergangenen Legislaturperiode ist zwar einiges auf den Weg gebracht worden: das Impulsprogramm für die Landwirtschaft, ein Wettbewerbs-Paket und die Agrardieselrückerstattung. Nicht gelungen sind eine fixe Übergangsfrist für das Verbot der unstrukturierten Vollspaltenbucht oder eine umfassende Herkunftskennzeichnung. Auch das von der bisherigen Umweltministerin Leonore Gewessler durchgewunkene Renaturierungsgesetz versetzt die Landwirte weiterhin in Aufruhr.

    Klar ist, in diesen Bereichen wird eine neue Regierung liefern müssen, egal wie die Koalition aussieht. Es geht um die bäuerlichen Familienbetriebe, die so gerne im Wahlkampf erwähnt werden. Soll es diese weiterhin geben, braucht es Maßnahmen und Unterstützung. Denn Importe werden fast immer günstiger sein, als heimisch produzierte Ware. Bis zu dem Tag an dem es diese vielbeschworenen Familienbetriebe nicht mehr gibt. von Roland Pittner

    Entwaldungsverordnung um 1Jahr verschoben

    Bereits im März 2024 hat Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig als erster EU-Landwirtschaftsminister auf die drohende Bürokratielawine bei der Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung hingewiesen und einen Anwendungsstopp gefordert. 22 EU-Mitgliedsstaaten haben sich dem Vorstoß des österreichischen Landwirtschaftsministers angeschlossen. Mit der heutigen Ankündigung der Anwendungsverschiebung agiert EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen im Interesse eines funktionierenden Marktes, der Konsumentinnen und Konsumenten und der unzähligen Betroffenen.
     
    “Heute ist ein großer Erfolg gelungen: Die zurecht massiv kritisierte EU-Entwaldungsverordnung wird um ein Jahr verschoben. Intensiver Einsatz auf EU-Ebene macht sich bezahlt. Dafür braucht es gute Argumente und starke Allianzen. Damit konnten wir auch die EU-Kommission überzeugen. Ich werde mich auch weiterhin für praxistaugliche, stabile und realistische Rahmenbedingungen in unserem Land einsetzen“, erklärt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig in einer ersten Reaktion.
     
    “EU-Kommissionspräsidentin Von der Leyen setzt mit diesem Schritt ein klares Zeichen für einen funktionierenden Markt und nimmt die Sorgen der Betriebe und der gesamten Wertschöpfungskette ernst. Die Verschiebung ist ein wichtiger Schritt, um unbürokratische und praktikable Lösungen zu finden – gerade für Länder ohne Entwaldungsrisiko wie Österreich. Es ist uns ein großes Anliegen, die globale Entwaldung wie im Amazonas Regenwald zu stoppen. Gleichzeitig dürfen Länder ohne Entwaldungsrisiko, wie Österreich, nicht mit einer unverhältnismäßigen Regulierungswut und unnötigen Auflagen benachteiligt werden. In den vergangenen 50 Jahren hat sich die Waldfläche Österreichs insgesamt um 330.000 Hektar vergrößert – dass ist größer als die Fläche Vorarlbergs. Wir wollen und werden unseren Weg der nachhaltigen Waldbewirtschaftung konsequent fortsetzen.“

    Die GAP ist nicht grün genug

    Nach der EU-Ökoförderung kritisiert der Europäische Rechnungshof nun die Gemeinsame Agrarpolitik insgesamt. Die Mitgliedstaaten nutzten Freiräume nur für Ausnahmen und nicht für grüne Projekte.

    Der Europäische Rechnungshof (EuRH) hat den EU-Mitgliedstaaten ein schlechtes Zeugnis dafür ausgestellt, wie sie die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) umsetzen. Zwar ziele die EU-Agrarpolitik stärker als früher auf Umwelt- und Klimaschutz ab, heißt es in einem am Montag vom EuRH veröffentlichten Sonderbericht.

    Die Umsetzung auf Ebene der Mitgliedstaaten sei allerdings nicht spürbar grüner geworden. „Die nationalen Strategiepläne sind nicht ehrgeizig genug“, so das Fazit der Prüfer.

    Zwischen den Umwelt- und Klimazielen der Gemeinschaft und der GAP-Umsetzung der EU-Länder bestehe eine „klaffende Lücke“. Unter Strich seien die Pläne der nationalen Regierungen nicht viel ökologischer als entsprechende Vorhaben in der vorherigen GAP.

    Die Prüfer heben hervor, dass die aktuell geltenden Regelungen für den Zeitraum 2023 bis 2027 den Mitgliedstaaten viel Spielraum dabei lassen, die grünen Ziele der Europäischen Union in ihren Plänen zu berücksichtigen.


    Alle nationalen Regierungen hätten aber die Möglichkeit genutzt, Ausnahmen von bestimmten Agrar- und Umweltvorschriften zuzulassen. Einige grüne Maßnahmen, die erforderlich seien, um an EU-Fördergelder zu gelangen, hätten manche Länder außerdem gestrichen oder verzögert.

    Laut dem Bericht haben alle Mitgliedstaaten wie vorgesehen einen Mindestprozentsatz der GAP-Mittel in Umwelt- und Klimamaßnahmen fließen lassen. Kritisiert wird aber zugleich eine in Teilen zu schwache Ausgestaltung und damit fehlende Wirksamkeit einzelner nationaler Öko-Regelungen.

    Aus Sicht der Prüfer sind außerdem die Strategiepläne nicht ausreichend auf den Green Deal abgestimmt worden, obwohl dieser zu den zentralen Pfeilern der europäischen Klima- und Umweltpolitik gehöre.

    Beanstandet wird beispielsweise eine fehlende Verpflichtung, die erwarteten Beiträge der GAP zu den Zielvorgaben des Green Deal auszuweisen.

    Der Green Deal selbst ist jedoch lediglich eine Strategie der EU-Kommission und kein Gesetz. Daher sind seine Ziele nicht rechtlich bindend.

    Die Prüfer betonen, dass die Überwachung der ökologischen Leistung der GAP zwar vereinfacht worden sei. Einige wichtige Bausteine würden aber fehlen. So sei beispielsweise die Berichterstattung über Maßnahmen zur Verringerung von Emissionen allein noch kein Beleg für tatsächliche Einsparungen. Daher müssten insbesondere klarere Ziele und Ergebnisindikatoren zur Messung der Fortschritte festgelegt werden.

    Auf deutliche Kritik der Prüfer stößt zudem das Lockern der GAP-Auflagen im Mai 2024 als Reaktion auf die Bauernproteste. Als Beispiel wird die Abschwächung der Regeln zur verpflichtenden Fruchtfolge genannt. Dies könne die positiven Auswirkungen der GAP auf die Umwelt weiter schmälern.

    Eine Gruppe von Umweltorganisationen legten Beschwerde über die sogenannte „Mini-GAP-Reform“ bei der Ombudsstelle der EU ein. Nach Angaben der Ombudsstelle bezweifeln diese, dass die Kommission bei ihren Vorlagen auch langfristige ökologische Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt hat. Die EU-Kommission muss bis Mitte Dezember einen Fragekatalog der Ombudsstelle beantworten.

    BayWa-Krise: Konzern bekommt einen weiteren Überbrückungskredit

    Der Handelsriese erhält von den Banken weitere rund 500 Mio. € Darlehen bis Ende des Jahres.

    Trotz der tiefroten Halbjahreszahlen bekommt der BayWa-Konzern einen weiteren Überbrückungskredit. Laut einer Ad-hoc-Mitteilung geht der Vorstand der BayWa AG davon aus, dass in den nächsten Tagen die erforderlichen Unterschriften der wesentlichen kreditgebenden Banken für die Verlängerung der bestehenden Standstill-Vereinbarungen bis zum 31. Dezember 2024 vorliegen. Gleichzeitig soll der bereits bestehende Überbrückungskreditvertrag um etwa weitere 500 Mio. € erhöht und ebenfalls bis zum 31. Dezember 2024 verlängert werden.

    Die Börse reagiert auf diese Nachricht positiv. Der Kurs der BayWa-Aktie ist zu Handelsstart auf kurzzeitig auf 13,80 € hochgeschnellt, konnte aber das Niveau bis zum Mittag nicht halten.

    Nach BayWa-Angaben würde es damit gelingen, die Finanzierung der BayWa AG bis Ende des Jahres 2024 zu sichern und die Grundlage für eine daran anschließende langfristige Finanzierungslösung bis Ende 2027 zu schaffen. Die Eckpunkte der langfristigen Sanierungslösung werden derzeit noch zwischen der BayWa AG, den kreditgebenden Banken und weiteren wesentlichen Stakeholdern verhandelt. Bis Ende Oktober soll das endgültige Sanierungskonzept für das in Bayern ansässige und in der Landwirtschaft tief verwurzelte Unternehmen vorliegen.

    Das erste Rettungspaket bis Ende September sah ein Volumen von 547 Mio. € vor. Der Kern-Banken-Kreis gewährte einen Überbrückungskreditvertrag von 272 Mio. € plus Gesellschafterdarlehen der Bayerischen Raiffeisen Beteiligungs-AG (BRB AG) und der Raiffeisen Agrar Invest (RAIG) von 125 Mio. € vor. Gleichzeitig stieß die BayWa Unternehmensbeteiligungen für 130 Mio. € ab.