Die Nachfrage nach Sägerundholz steigt leicht. Aktuell beschränken sich die Holzernteaktivitäten zumeist noch auf die Aufarbeitung von Schadholz.
Die Sturm-, Schnee- und Regenereignisse Mitte September haben vor allem in der Steiermarkt und Niederösterreich Schäden am Baumbestand und der forstlichen Infrastruktur verursacht. Vom angefallenen Schadholz geht jedoch kein Angebotsdruck auf das Sägerundholz aus, weil aufgrund der Winterruhe des Borkenkäfers kein Zeitdruck bei der Aufarbeitung besteht. Zudem müssen in manchen Bereichen auch die Schäden an den Forststraßen behoben werden, um das Schadholz aufarbeiten zu können, heißt es im Holzmarktbericht der Landwirtschaftskammer Österreich.
Klar ist, die österreichische Wirtschaft wird 2024 in der Rezession verharren, ein Aufschwung wird erst 2025 erwartet: Neben einer Verbesserung der privaten Konsumnachfrage sollen aufgrund des Baukonjunkturpaketes die Bauinvestitionen gesteigert werden.
Auch wenn die Standorte der österreichischen Sägeindustrie meist gut mit Nadelsägerundholz bevorratet sind, ist eine Nachfragebelebung spürbar. Diese hat sich auch durch leichte Preissteigerungen bereits in Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Vorarlberg bemerkbar gemacht. Aktuell beschränken sich die Holzernteaktivitäten zumeist noch auf die Aufarbeitung von Schadholz.
Bereitgestellte Sortimente werden, sofern die Infrastruktur intakt ist, rasch abtransportiert. Die Preise liegen für das Leitsortiment Fichte A/C 2b+ österreichweit zwischen 90 und 110 €*. Bei Kiefer kann aufgrund von Preissteigerungen in Burgenland, Oberösterreich und Steiermark ebenfalls von einer leichten Nachfragesteigerung ausgegangen werden. Lärche wird bei stabilem Preisniveau rege nachgefragt, der Bedarf ist schwer zu decken.
Die Standorte der Papier-, Platten- und Zellstoffindustrie sind sehr gut mit Nadelindustrierundholz bevorratet. Aufgrund des kalamitätsbedingt gestiegenen Angebotes stockt mancherorts jedoch die Zufuhr und damit auch der Holzabtransport aus dem Wald. Die Preise sind noch stabil. Buchenfaserholz ist zu stabilen Preisen nachgefragt. Unwetterbedingte Schäden an der Gleisinfrastruktur –insbesondere auf der Westbahnstrecke durchs Tullnerfeld- führen zu Problemen beim Bahntransport.
Am Energieholzmarkt sorgen hohe Lagerstände – meist noch aus der Vorsaison – für eine sehr verhaltene Nachfrage. Mengen außerhalb von Langfristverträgen sind kaum zu vermarkten. Eine Belebung wird erst im Laufe der kommenden Heizsaison erwartet. Auch der Brennholzmarkt ist aktuell gesättigt. Teilweise werden Lager zu „Schleuderpreisen“ geräumt. Die kommenden Monate sollten genutzt werden, um angefallenes Schadholz aufzuarbeiten, sodass für die nächste Borkenkäfersaison kein bruttaugliches Material zur Verfügung steht.
*Alle angegebenen Preise beziehen sich auf Geschäftsfälle im Zeitraum September – Anfang Oktober 2024 und sind Nettopreise, zu denen die Umsatzsteuer zuzurechnen ist. Für den Holzverkauf an Unternehmer gelten folgende Steuersätze: bei Umsatzsteuerpauschalierung für alle Sortimente 13 %, bei Regelbesteuerung sind bei Energieholz/Brennholz 13 % und für Rundholz 20 % anzuwenden. von Roland Pittner