BayWa AG setzt auf umfassende Neustrukturierung-RWA kauft zu

Die BayWa AG, führender Agrarhändler in Deutschland, hat kürzlich eine umfangreiche Vereinbarung mit ihren Finanzgläubigern sowie den Hauptanteilseignern – der Bayerischen Raiffeisen-Beteiligungs-AG (BRB) und der Raiffeisen Agrar Invest AG aus Österreich (RAI) – getroffen. Dieses Abkommen beinhaltet ein detailliertes Konzept zur Transformation des Unternehmens, das bis spätestens Ende April 2025 vollständig umgesetzt sein soll. Das Hauptziel dieses Plans ist es, die erhebliche Verschuldung der BayWa, die Ende 2023 bei etwa 5,4 Milliarden Euro lag, zu verringern.

Ein bedeutender Schritt zur Reduktion der Schuldenlast ist der Veräußerungsprozess der Unternehmensbeteiligung an der RWA Raiffeisen Ware Austria AG, an welcher BayWa zuvor 47,53 % der Anteile hielt. Dieser Anteil wurde für 176 Millionen Euro verkauft. Die RWA operiert in den Sektoren Agrarwirtschaft, Technik, Energie, Baustoffe sowie Haus und Garten und ist zudem in Österreich und Osteuropa aktiv. Des Weiteren plant BayWa, durch den Verkauf weiterer internationaler Beteiligungen, einschließlich der niederländischen Tochtergesellschaft Cefetra, die auf Geteide und Soja spezialisiert ist, und des neuseeländischen Obsthändlers Turners & Growers, Einnahmen von rund 4 Milliarden Euro zu generieren.

Zusätzlich befindet sich BayWa in Gesprächen mit der Schweizer Investmentgesellschaft Energy Infrastructure Partners (EIP) über eine mögliche Kapitalerhöhung des Windkraft- und Solarparkentwicklers BayWa r.e., was zu einer Mehrheitsbeteiligung der Schweizer führen könnte. Für das kommende Jahr ist eine Kapitalerhöhung in Höhe von 150 Millionen Euro geplant, durch die Ausgabe neuer Aktien, wobei BRB und RAI zugesagt haben, das benötigte Kapitalvolumen zu sichern.

Ein weiteres Element der Vereinbarung ist die Verlängerung des Stillhalteabkommens mit den Finanzgläubigern bis Ende April 2025. BayWa erwartet, bis zu diesem Zeitpunkt neue Finanzierungsverträge abzuschließen, die eine Neustrukturierung der Finanzen bis 2027 ermöglichen sollen. Diese Maßnahmen sind Teil einer strategischen Neuausrichtung, die BayWa wieder auf einen profitablen Kurs bringen soll.