Die Koalitionsverhandlungen sind gescheitert, Kanzler Nehammer tritt zurück. Und Bauern kündigen für den 16. Jänner eine Traktor-Proteststernfahrt aus vielen Teilen Österreichs nach Wien an.
Es mag ein Zufall sein oder aber auch nicht: Das Scheitern der aktuellen Verhandlungen in Wien zur Gestaltung einer neuen Bundesregierung ist ein Spiegelbild für den Zustand der Agrarpolitik in Österreich wie in Europa: Die aktuelle EU-Agrarpolitik GAP und damit auch die Agrarpolitik hier bei uns ist komplett am Ende bzw. komplett gescheitert, schreibt der Unabhängige Bauernverband (UBV) in einer Aussendung.
„Die Bauerneinkommen sind nicht nur laut Grünem Bericht mit Abstand am Ende aller Einkommen in Österreich (verglichen mit allen anderen Berufsgruppen), sie sind dies auch in der konkreten Praxis“, erklärt Herbert Hochwallner, Obmann UBV NÖ. Die Bauern brauchen eigentlich 2-3 x mehr an Einkommen, damit sie wieder – ökonomisch betrachtet – ein vernünftiges Auskommen haben.“
Nachdem viele Gespräche, konkrete Informationen wie Unterlagen und konkrete Lösungsvorschläge von der Bauernvertretung bis zu den Parteien hin nicht wirklich eine gravierende Änderung bei der Ausrichtung der Agrarpolitik bewirken würden, werde der UBV nun einen anderen Weg starten, um ein Bewusstsein für die Sorgen wie Herausforderungen der Bauern ( Spaltenverbot) einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln!
Hochwallner: „Wir werden daher erstmals eine Traktor Proteststernfahrt aus vielen Teilen Österreichs zum Parlament nach Wien durchführen. Konkret am 16. Jänner 2025. Wir machen und tun dies nicht, weil uns fad ist oder weil wir eine persönliche Aufmerksamkeit suchen! Wir tun dies, weil es um die Bauern geht!“
Jeder ist herzlich eingeladen, mit seinem Traktor, als Besucher oder Teilnehmer zum Parlament zu kommen. Aus derzeitiger Sicht werden wir gegen 11:00 Uhr vor dem Parlament eine Kundgebung abhalten. Dazu ist ein Pressegespräch beim Parlament geplant!
„Wir haben den Eindruck, man will die Bauern in den Alpenregionen nicht mehr! Das und vieles mehr wollen wir nun mit anderen Stilmitteln den Bürgern sowie jenen, die den Bauern die Suppe derart versalzen, bewusst machen.“
Von Seiten der Agrargemeinschaft Österreich (AGÖ) können die Organisatoren aber keine Unterstützung erwarten. Zwar haben gerade erst gestern Gespräche zwischen UBV und AGÖ stattgefunden . von Torsten Altmann