Auch in Polen -Drastische Verknappung von Eiern durch Vogelgrippe

In Polen hat ein massives Vogelgrippegeschehen zu einem signifikanten Rückgang der Hühnerbestände und dadurch zu einem spürbaren Mangel an Eiern geführt. Die Nationalkammer für Geflügelzucht und Eierproduktion in Polen (KIPDIP) berichtet, dass insgesamt etwa 6 Millionen Legehennen vernichtet wurden, was erhebliche Auswirkungen auf den Markt hat.

Laut Katarzyna Gavrónska, der Direktorin von KIPDIP, wird es dieses Jahr keine üblichen Oster-Rabatte auf Eier geben. „Verbraucher sollten nicht mit den traditionellen Frühjahrsaktionen rechnen, die mit den Feiertagen verbunden sind. Die Branche unternimmt jedoch alles Mögliche, um übermäßige Preisanstiege zu vermeiden“, betonte sie.

Von Oktober bis Dezember 2024 wurden aufgrund der Epidemie und der offiziellen Maßnahmen zur Eindämmung etwa 1,7 Millionen Legehennen vom Markt genommen. Im Jahr 2025 wurden weitere fünf große Herden vernichtet, was die Anzahl der Legehennen um zusätzliche 4,3 Millionen reduzierte.

Darüber hinaus war die Aktivität der Bauern im letzten Jahr bezüglich der Erhöhung der Bestände gering. Infolgedessen ist die Gesamtzahl der Hühner in Polen um fast 5 Millionen gesunken. Gavrónska zufolge könnte das Eierangebot im Frühjahr um 20 % geringer sein als während der Osterzeit 2024.

Besonders betroffen sind die beiden größten Eierproduktionsregionen in Polen – das zentrale und westliche Großpolen sowie das nördliche Masowien. Einige Farmen, die den Virus überwinden konnten, können ihre Produktion aufgrund erneuter Ausbrüche in benachbarten Betrieben nicht wieder aufnehmen.

Die Eierpreise begannen bereits im August 2024 zu steigen. Im Januar und Februar 2025 stiegen sie um Dutzende Prozent.

Nicht nur Polen ist von der Vogelgrippe betroffen – auch in führenden Produktionsländern Europas und den USA wurden erhebliche Ausbrüche verzeichnet. In den Vereinigten Staaten ist die Anzahl der Legehennen ähnlich stark zurückgegangen wie in Polen, was zu einem globalen Druck auf die Eierpreise führt.

Gavrónska betont jedoch, dass Polen über gewisse Produktionskapazitäten verfügt, die die Situation etwas mildern. „In den USA kommt auf einen Einwohner etwa 1,25 Hühner, in Polen fast 1,5. Die Lage könnte sich jedoch verschlechtern, da die Vogelgrippe im Land weiterhin präsent ist und unklar ist, wie sich die Situation weiter entwickeln wird“, unterstrich sie.