Die amerikanische Regierung hat wie vorher angekündigt neue Strafzölle auf Importe aus verschiedenen Ländern eingeführt. Das Weiße Haus bestätigte nun das Inkrafttreten dieser Maßnahmen. Auf Waren aus Kanada und Mexiko werden ab sofort Abgaben von 25 Prozent fällig, wobei für kanadische Energieprodukte niedrigere Zölle von zehn Prozent gelten.
Gleichzeitig steigt der Zollsatz für chinesische Produkte von den im Februar festgelegten zehn Prozent auf nunmehr 20 Prozent. Diese Verdoppelung der Abgaben traf bei den betroffenen Handelspartnern auf schnelle Gegenreaktionen.
Die Volksrepublik China reagierte unverzüglich mit der Ankündigung eigener Zollmaßnahmen, die gezielt amerikanische Agrarprodukte treffen werden. Nach Mitteilung des Pekinger Handelsministeriums werden künftig Einfuhren von Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle mit zusätzlichen 15 Prozent besteuert. Für weitere landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Sorghumhirse, Sojabohnen, Schweine- und Rindfleisch sowie für Fischprodukte, Obst, Gemüse und Milcherzeugnisse gelten künftig Aufschläge von zehn Prozent.
Auch Kanadas Regierungschef Justin Trudeau kündigte Gegenmaßnahmen an. Sein Land werde innerhalb von 21 Tagen ebenfalls Zölle auf amerikanische Waren verhängen – mit einem beachtlichen Volumen von mehr als 100 Milliarden US-Dollar. Die mexikanische Regierung hat bislang keine konkreten Pläne für Vergeltungsmaßnahmen veröffentlicht.
US-Präsident Donald Trump hatte bereits am Montag seine Entscheidung bekanntgegeben und damit Befürchtungen über einen nordamerikanischen Handelskonflikt verstärkt. Er bezeichnete Zölle als wirksames politisches Instrument, das seiner Meinung nach von früheren Politikern aus fragwürdigen Motiven nicht genutzt worden sei. Diese neue handelspolitische Ausrichtung setzt er nun in die Praxis um.