Die REWE-Group hat heute ein wichtiges und gutes Signal für die deutschen Schweinehalter gesetzt. In einer Pressemeldung hat das Unternehmen heute angekündigt, dass REWE und PENNY rund 95 Prozent des konventionellen Schweinefrischfleisch-Sortiments bis Sommer 2022 auf deutsche Herkunft umstellt – und zwar auf 5D
. Das heißt, das Fleisch muss von Schweinen stammen, die in Deutschland geboren, aufgezogen, gemästet und geschlachtet wurden. Zudem muss das Fleisch auch hierzulande zerlegt und verarbeitet worden sein.
Damit sendet die REWE-Group ein ganz wichtiges Signal an den Markt – vor allem an die Ferkelerzeuger und Mäster. Und weil hier endlich auch einmal die deutsche Ferkelerzeugung berücksichtigt wird, kann man durchaus von einem echten Meilenstein sprechen. Rewe setzt hier in dieser für die deutschen Schweinehalter so schwierigen Situation ein klares Ausrufezeichen! 5xD ist der richtige Weg und absolut nachahmenswert!
, so ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack. Und weiter: Da kann sich so mancher Wettbewerber eine Scheibe von abschneiden – oder etwas drauflegen.
Ohne den Schritt der REWE-Group schmälern zu wollen, darf man nicht vergessen, dass es hierbei erst einmal nur
um das Frischfleisch geht. Die verarbeitete Ware sollte natürlich schnell hinterherkommen. Aber auch andere Lebensmitteleinzelhändler sollten dem nachahmenswerten Beispiel der REWE unbedingt schnell folgen, wenn ihnen tatsächlich etwas an der heimischen Schweinehaltung liegt
, ordnet Staack den Schritt der REWE ein.
Wichtig ist natürlich auch, dass im Lebensmittelhandel auch bei den Konzerntöchtern, die den Großhandel betreiben und z.B. die Gastronomie beliefern, mit gleichem Maß gemessen wird. Hier geht es – anders als an der Ladentheke – nämlich allzu oft nur um den Preis und Erzeugungsstandards spielen scheinbar eine untergeordnete Rolle. Diese Doppelmoral haben wir in den vergangenen Tagen stark kritisiert und Vorfahrt für deutsches Schweinefleisch gefordert. Ein wenig Vorfahrt wird es mit dem Schritt der REWE nun geben
, so Staack. Er ergänzt: Auch wenn 5xD morgen erst kommt, so kann den deutschen Schweinehaltern heute in der jetzigen schwierigen Marktsituation besonders geholfen werden, wenn der Absatz von deutschem Fleisch an Fahrt aufnimmt. Deshalb: Jetzt mit Nachdruck bewerben!
Beschaffungspreise vor vor ASP
Die REWE Group hatte Ende 2020 zugesichert, Beschaffungspreise bei Schweinefleisch zu zahlen, die dem Marktniveau vor Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und dem damit zusammenhängenden völligen Zusammenbruch des Exportmarktes entsprechen. Ab September werde das Unternehmen diese zusätzlichen Zahlungen noch einmal erhöhen
, heißt es in der Pressemeldung. Auch wenn es immer wieder Diskussionen um das Ausgangspreisniveau gibt, ist auch diese Ankündigung natürlich grundsätzlich ein positives Signal. Dahinter steckt ja schließlich die Grundaussage, den Preis nicht zu drücken. Der Schweine- und Ferkelpreis muss zwingend schnell nach oben – denn mit jedem Tag, den diese ruinöse Phase anhält, steigen heute Schweinehalter aus und stehen morgen für die heimische Erzeugung nicht mehr zur Verfügung
, ordnet Staack den Schritt ein.