Omikron verschärft die schwierige Lage am Schweinemarkt. Denn Personalausfälle in der Verarbeitung verursachen einen Rückstau, wodurch der Preisdruck am Lebendmarkt steigt. Die Ö-Börse musste die Notierung somit nach unten korrigieren.
Laut Österreichischer Schweinebörse gelang es abermals nicht, alle zur Schlachtung
gemeldeten Tiere zeitnah zu vermarkten. Die Schlachtbranche erklärte die Zurückhaltung
mit einer Flaute auf dem Fleischmarkt, die wiederum mit der Verunsicherung durch Covid-
Maßnahmen in Verbindung gebracht wurde. Zudem ist die Zeit zwischen Weihnachtsur-
laub und Februar im Winterfremdenverkehr eine Durststrecke, wie auch nachlassende
Bestellungen aus den Schigebieten belegen. Die Mastschweine-Notierung sinkt ab dem
20. Jänner um 5 Cent.
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt fielen sowohl Angebot als auch Nachfrage unter-
durchschnittlich aus. Im Absatzgeschehen bestanden regionale Unterschiede, die Bundes-
länder Oberösterreich und Steiermark waren weitgehend geräumt. Europaweit wurde der zuletzt aufgekommene Schwung im Ferkelhandel von den Proble-
men auf dem Schweinemarkt wieder gebremst. Daher legten nur wenige Notierungen zu,
vereinzelt gab es sogar Rücknahmen.
Der EU-Schweinemarkt kämpfte mit mehreren negativen Einflüssen. Der Absatz litt unter
der traditionell schwachen Fleischnachfrage im Jänner sowie den Auswirkungen der
Corona-Pandemie. Zu der verringerten Abnahme durch die Gastronomie kam vermehrt
der Ausfall von Schlachthofpersonal nach Infektionen mit der Omikron-Variante. Nur weil
das Schweineangebot unter den Vorjahren lag, konnten sich die meisten Notierungen be-
haupten. Der erstmalige Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest auf dem italienischen
Festland führte bereits zu Preissenkungen. Sorgen bereitete vor allem der Drittlandexport
von italienischem Schinken- und Wurstspezialitäten, die auch aus Schweinefleisch aus
anderen Mitgliedsländern hergestellt werden.
In Deutschland klagen die Schlachtunternehmen seit Wochen über Mitarbeitermangel
und Verluste im Fleischhandel. Trotz eines überschaubaren Angebotes an schlachtreifen
Schweinen bilden sich regionale Überhänge.Vor diesem Hintergrund musste in Deutschland die Erzeugernotierung auf Druck des mit Hauspreisen agierenden Betriebes Tönnies eine Korrektur um drei Cent nach unten durchführen. Durch diesen Auslöser verlieren EU-weit die Notierungen drei bis fünf Cent.