Chinas Schweinefleischimporte stiegen in den ersten beiden Monaten des Jahres 2020 gegenüber dem Vorjahr um 158 Prozent auf 560.000 Tonnen. Gleichzeitig schossen die Preise für Schweine und Schweinefleisch steil nach oben. Im Februar kostete Schweinefleisch den chinesischen Verbraucher 135,2 Prozent mehr als im vorigen Jahr.
Und ein Ende der Preisrallye ist nicht abzusehen. Die Analysten der Rabobank erwarten für 2020 jedenfalls einen weiteren Rückgang der Produktion von 15 bis 20 Prozent – und kräftig wachsende Importe. Großflächige Stadtsperrungen und Transportbeschränkungen infolge des Ausbruches des Coronavirus verschärfen die bereits bestehenden Versorgungsengpässe, die durch die Afrikanische Schweinepest-Epidemie verursacht wurden.
Für viele Beobachter etwas überraschend kam der Zuwachs der Importe in dem Zeitraum, als die Entladung an den chinesischen Häfen aufgrund der Coronavirus- Epidemie kaum noch möglich war und viele Millionen Menschen in Quarantäne zu Hause waren. Der starke Zuwachs der Schweinefleisch- Einfuhren, in Verbindung mit unterbrochenen Lieferketten und fehlenden Arbeitskräften, verschärften den bereits bestehenden Platzmangel an den Häfen zum Anschließen von Kühlcontainern an die Stromversorgung. Trotz der stark wachsenden Importmengen bleibt das Schweinefleisch in China jedoch knapp und teuer.
Deshalb haben die chinesischen Behörden an 20 März erneut 20.000 Tonnen gefrorenes Schweinefleisch aus den staatlichen Reserven versteigert, teilte das China Merchandise Reserve Management Center mit. Damit hat China allein in diesem Jahr bereits 210.000 Tonnen Schweinefleisch aus der staatlichen Reserven freigesetzt, nachdem im Dezember 140.000 Tonnen verkauft wurden.