Laut Österreichischer Schweinebörse war bedingt durch einen neuen Negativrekord beim
Angebot der Schlachtschweinemarkt blitzblank geräumt. Auch das Schlachtgewicht, das
binnen 14 Tagen um 1 kg sank, erreichte mit 96,5 kg den niedrigsten Wert des Jahres.
Seit Wochen sommerliche Temperaturen in den Stallungen und teils vorzeitige Abholung
waren die Hauptgründe für diese Entwicklung. Schlacht- und Zerlegebetriebe klagten aller-
dings über ein desaströses Fleischgeschäft, das mit dem Urlaubsbeginn und einer durch
die Inflation geschwächten Kaufkraft der Konsumenten in Verbindung gebracht wurde.
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt passten das frische Angebot und die Nachfrage
wieder besser zusammen als in der Vorwoche, die Rückstellungen konnten jedoch nur
unwesentlich abgebaut werden.
Europaweit lagen Ferkelangebot und -nachfrage zumeist auf ähnlichem Niveau. Daraus
ergaben sich viele konstante Notierungen. Spielraum für Anstiege gab es nur dort, wo
auch Schlachtschweine höhere Preise erzielten, z.B. in Spanien.
Der EU-Schweinemarkt blieb trotz des seit Wochen überschaubaren Angebotes ohne
einheitlichen Aufwärtstrend. Höhere Notierungen meldeten Spanien, Frankreich und
Italien, während die Preise in den meisten Mitgliedsländern stagnierten. Das lag haupt-
sächlich am schwachen Fleischhandel, der Anstiege bei den Teilstücken verhinderte und
die Bestellungen der Schlachtunternehmen drosselte.
In Deutschland nimmt der Druck auf die Schweinepreise weiter zu. Aufgrund der anhal-
tend geringen Mengen belassen die Erzeugergemeinschaften den Vereinigungspreis für
Schlachtschweine im Zeitraum 14. bis 20. Juli mit EUR 1,85 je kg auf unverändertem
Niveau. Mit Verweis auf die schwierigen Fleischgeschäfte haben viele Schlachtunter-
nehmen reduzierte Aktivitäten und niedrigere Hauspreise angekündigt.