Europa will die nachhaltige Kohlenstoffanreicherung auf landwirtschaftlichen Flächen – das Carbon Farming – fördern. Um den Kohlenstoff so lange wie möglich im Boden zu speichern, sollen Landwirte bodenschonend wirtschaften, Zwischenfrüchte anbauen und wenig mechanische Eingriffe vornehmen.
Es soll zwischen dauerhafter und vorübergehender Kohlenstoffspeicherung unterschieden werden.
Konkrete Vorgaben enthält der Vorschlag noch nicht. Das Konzept für das Carbon Farming soll aber aus vier Kriterien bestehen. So soll die Kohlenstoffeinlagerung einheitlich bemessen und die zusätzliche CO2-Fixierung sichergestellt werden. Hinzu kommen die langfristige Speicherung und die nachhaltige Ausgestaltung aller Maßnahmen.
Wie die EU-Kommission betont, muss das Carbon Farming einen eindeutigen Nettonutzen für das Klima bringen. Die freigesetzten Treibhausgasemissionen, die durch Umsetzung einer Maßnahme entstanden sind, dürften nicht größer sein als der Nutzen durch den eingelagerten Kohlenstoff. Außerdem müssten die Maßnahmen über die Standardpraktiken und gesetzlichen Vorschriften hinausgehen. Andere Umweltziele – zum Beispiel die biologische Vielfalt, die Wasserqualität oder die Kreislaufwirtschaft – dürften durch das Carbon Farming nicht behindert werden.
IFOAM-Manager Eric Gall fordert zudem, dass geklärt wird, welche konkreten landwirtschaftlichen Praktiken zum Carbon Farming gezählt werden. Praktiken, die der biologischen Vielfalt schaden, gehörten ausdrücklich ausgeschlossen. Das Carbon Farming dürfe die Biodiversität und die Integrität des Ökosystems nicht untergraben. Umgekehrt müsse die Biolandwirtschaft als förderfähige Praxis gelten, weil sie Vorteile für Klima und Biodiversität bringe.