Mit der Ausbreitung der Verehrung Antonius’ von Padua ausserhalb der Region Norditalien aber hat es sich zugetragen, dass man diesen späteren Antonius ebenfalls zum Patron der Schweinehirten erkor. Durch die Verdrängung der Verehrung Antonius’ des Eremiten ist es zu dieser Übertragung der «Zuständigkeit» gekommen. Darum: Sollten Sie ein Schweinehirt sein und wollen für Ihre Tiere beten, so besuchen Sie nicht eine Kirche, die Antonius von Padua geweiht ist, sondern gehen Sie besser nach Unterägeri zur Kapelle in Zittenbuech, wo der wahre Schweine-Toni sitzt. Eindeutig erkennbar am Schweinchen, das unter seinem Mantel steckt. (Andreas Faessler)Antonius von Padua (†1231) ist einer der meistverehrten Heiligen im katholischen Abendland und wird unter anderem dann angerufen, wenn ein Gegenstand verloren gegangen ist. Jede gefühlte zweite Kirche oder Kapelle beherbergt mindestens eine Darstellung des Patrons oder verfügt wenigstens über eine so genannte «Antoniuskasse». Seine Verehrung verbreitete sich nördlich der Alpen vor allem im 16. Jahrhundert rasant. Dadurch verdrängte der grosse Kirchenlehrer allerdings einen anderen Antonius von der Verehrungsbühne. Zuvor nämlich kannte man in unseren Breitengraden hauptsächlich St. Antonius den Eremiten.
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