Aufgrund der stark gesunkenen Ferkelimporte hat Deutschland im vergangenen Jahr deutlich weniger Schweine eingeführt als noch im Vorjahr. Wie die ISN anhand von Zahlen des Thünen-Instituts und Destatis herausgearbeitet hat, verzeichnete die Importbilanz mit rund 10 Mio. Schweinen ein sattes Minus von rund 12 %. Damit setzt sich ein seit mehreren Jahren zu beobachtender Negativtrend fort.
Hauptantreiber dieser Entwicklung ist der massive Rückgang der Ferkelimporte. So nahmen die deutschen Mäster im vergangenen Jahr nur noch gut 8,8 Mio. Ferkel auf, was im Vergleich zu 2021 einem Minus von fast 13 % entspricht. Wichtigster Lieferant blieb dabei Dänemark, die allerdings mit circa 5,6 Mio. Jungtieren auch fast 12 % weniger Ferkel einführten als im Vorjahr. Einen noch stärkeren Rückgang verzeichneten die niederländischen Ferkelexporteure, die mit gut 3,2 Mio. Ferkel an die 13 % im Deutschland-Geschäft einbüßten. Der starke Rückgang der Ferkelimporte mag angesichts der eingebrochenen deutschen Ferkelerzeugung verwunderlich erscheinen, allerdings wurden auch in der deutschen Schweinemast Kapazitäten in erheblichem Umfang abgebaut bzw. Ställe blieben vorübergehend leer, so die Einschätzung der ISN zu den Zahlen.
In Anbetracht dieses starken Einbruchs im Ferkelhandel fielen die leicht gestiegenen Schlachtschweineimporte kaum ins Gewicht. Hier wurde nämlich im Vergleich zu 2021 ein Plus von 6 % auf 1,23 Mio. Stück ermittelt. Nach dem 2020 und 2021 aufgrund des Schweinestaus und anderer Marktverwerfungen kaum Schweine zur Schlachtung eingeführt wurden, fließen die Einfuhrströme jetzt wieder auf konstantem Niveau. Dabei kommen rund zwei Drittel der ausländischen Schlachtschweinen aus den Niederlanden. Weit dahinter folgen dann erst die Belgier und Dänen.