Holzpreise sinken durch Stagnation im Bausektor. Vertreter von Forst-Holz-Papier einigen sich mit Positionspapier darauf Kalamitätsholz zeitnah aus den Wäldern zu bringen.
Jüngste Unwetterereignisse haben besonders bei uns in Kärnten und Tirol zu einem hohen Schadholzaufkommen geführt. Aus waldhygienischen Gründen und um eine Ausbreitung des Borkenkäfers zu verhindern, sind eine rasche Aufarbeitung sowie ein zeitnaher Abtransport der Schadholzmengen nötig. Jedoch könnte der Abschwung in der Bauwirtschaft und die daraus folgende Reduktion der Produktion der holzverarbeitenden Industrie dem entgegenstehen.
Die allgemeinen Rahmenbedingungen am Holzmarkt sind schlecht. Sowohl Schnittholzpreise als auch die abgesetzten Mengen sind auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Sägewerke versuchen mit einer deutlichen Reduktion des Angebotes eine weitere Verschlechterung zu verhindern, heißt es vom Waldverband Österreich. Die in den Sommermonaten üblichen Urlaubs- und Wartungsstillstände werden daher verlängert.
Bedarf und Nachfrage nach Nadelsägerundholz sind dementsprechend eingebrochen. Bestehende Verträge werden vereinzelt sogar käuferseitig gekündigt. Neuverträge sind rar und werden nur zu stark reduzierten Preisen für kurze Zeiträume abgeschlossen. In den vergangenen Wochen gab es beim Leitsortiment Fichte A/C 2b+ einen Preisverfall von bis zu 20 € je FMO und noch mehr, wobei die Marke von 100 € zumeist schon weit unterschritten wird. Eine vielerorts kontingentierte Übernahme aufgrund voller Lager verzögert zudem den Abtransport von zeitgerecht aufgearbeitetem Kalamitätsholz.
Hinzu kommt eine regional besonders herausfordernde logistische Infrastruktur, welche die Abfuhr der Kalamitätsmengen erschwert. Die Spitzenvertreter der Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier (FHP) haben sich nun in einem nationalen Schulterschluss dazu bekannt, gemeinsam alle möglichen Anstrengungen zu unternehmen, um eine zeitgerechte Aufarbeitung sowie zeitnahen Abtransport, Übernahme und Lagerung von Kalamitätsholz zu ermöglichen. Ein gemeinsames Positionspapier wurde erstellt.
Um eine Ausweitung der Kalamitäten zu unterbinden, müssten der Abtransport der Schadholzmengen aus den Wäldern sowie die Verteilung auf Österreich erfolgen. Die vorhandenen Kapazitäten im Bereich Logistik sollten bestmöglich eingesetzt sowie potenzielle Optimierungen (Kernnetz / Ergänzungsnetz) geprüft und ausgeschöpft werden. Erforderlich sei auch eine Aktivierung der Lagerkapazitäten, insbesondere der vorhandenen Nasslager, um die anfallenden Mengen puffern zu können. Trotz der aktuellen, sehr schwierigen Holzmarktsituation sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um Übernahmekapazitäten auch während der geplanten Stillstände aufrecht zu erhalten und primär die betroffenen Schadholzmengen aufgenommen werden, wird weiter betont.