Die Einkommen der Landwirte 2022 sind wegen der schwankenden Preis- und Absatzsituation um 42% gegenüber 2021 gestiegen. Doch gegenüber unselbständig Beschäftigten liegen Bauern nach wie vor weit zurück.
Der Anstieg der Einkünfte von Österreichs Bauern betrug im Durchschnitt 42 % (von 32.146 € auf 45.757 € je Betrieb). Das teilte gestern das Landwirtschaftsministerium im Zuge der Vorstellung des Grünen Berichtes 2023 mit. Um diese Zahl aber auch gleich richtig einzuordnen: Inflationsbereinigt liegen unsere Betriebe damit auf dem Niveau von vor 12 Jahren, wie der Leiter der Sektion Landwirtschaft im BML, Johannes Fankhauser, mitteilte.
Dass dieses kurzfristige Hoch nach Jahren der gedämpften Preissituation keinen Grund zur Euphorie gibt, zeigt auch dieser Vergleich: Der Stundenlohn lag 2022 im Durchschnitt bei rund 16 € brutto, jener der unselbständigen Erwerbstätigen lag bei rund 24 €. Und wie Franz Fensl von der LBG ergänzte, liegt die Bandbreite des Stundenlohns zwischen 6 € bei kleinen Betrieben und 27 € bei den größeren.
Stark belastetet haben die Bauern 2022 vor allem deutlich gestiegene Aufwendungen bei Energie, Futter- und Düngemitteln, wie Fensl erklärte.
Und der Ausblick auf das heurige Jahr ist auch nicht gerade rosig: Wie Johannes Fankhauser erkärte, wird aufgrund stark sinkender Erzeugerpreise (etwa bei Milch, Weizen oder Holz), sowie anhaltend hoher Betriebsmittelkosten ein Einkommensrückgang erwartet. „Auch der Klimawandel und die damit einhergehenden Wetterveränderungen bringen die Land- und Forstwirtschaft zunehmend unter Druck. Hitze, Dürre, Hagel, Sturm und Überschwemmungen lösten 2023 bereits große Schäden aus“, so Fankhauser.