ASP bei unseren Nachbarn in Italien: Tierseuche ist außer Kontrolle

achbarnItalien bekommt die Afrikanische Schweinepest (ASP) nicht unter Kontrolle. Das Seuchengeschehen weitet sich immer mehr aus, erstmals wurde jetzt ein Fall in der nord-italienischen Region Emilia-Romagna nachgewiesen. Wie die Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) in Paris mitteilte, wurde ein Wildschwein in der Provinz Piacenza positiv auf das Virus getestet. Die italienische Schweinehalter sind sehr besorgt und fordern die Tötung von mehr als 700.000 Wildschweinen. Das entspräche rund der Hälfte des gesamten Wildschweinbestands in Italien.

Die neu betroffene Region Emilia-Romagna grenzt an die Regionen Ligurien, Piemont und Lombardei, in denen seit Januar 2022 Fälle von ASP bei Wild- und Haustieren amtlich festgestellt wurden. Bisher wurden in diesem Gebiet im Nordwesten Italiens 993 infizierte Wildschweine aufgefunden.

In Europa ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) seit Anfang Juli in zahlreichen Nutztierschweinebeständen ausgebrochen. Jüngst bestätigten die Behörden einen Fall im polnischen Bezirk Maków im nördlichen Teil der Woiwodschaft Masowien in Polen. Laut Presseberichten ist dies besorgniserregend, da es der erste Fall in dieser Region ist. In diesem Teil des Landes ist die Tierseuche bislang weder bei Hausschweinen noch bei Wildschweinen aufgetreten.

Noch dramatischer sei die Situation laut AgE in den Balkanstaaten. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) wurden allein im Zeitraum vom 30. Juni bis zum 7. Juli 89 Schweinehaltungen in Europa mit dem ASP-Virus infiziert:

  • Die meisten davon in Serbien mit 30 neuen Fällen.
  • In Rumänien waren es 18.
  • Wie berichtet trat die ASP auch erstmals in Bosnien-Herzegowina sowie in Kroatien auf, wo es bis zum 7. Juli bereits 23 beziehungsweise 22 betroffene Nutzschweinebestände gab.

Laut des europäischen Tierseuchenmeldesystems (ADIS) meldeten seit Anfang des Jahres bis zum 7. Juli 13 europäische Staaten ASP-Ausbrüche auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Hausschweinen. Insgesamt gab es 419 Ausbrüche. Zum Vergleich: Im ganzen Jahr 2022 verzeichnete ADIS 537 ASP-Nachweise in Schweinebetrieben. Diese Zahl dürfte 2023 übertroffen werden. Mit Material von AgE