Die Schweinefleischproduktion in der Europäischen Union ist so stark rückläufig, dass die Schlachtkapazitäten in diesem Jahr nicht ausgelastet werden können. Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) wurden in den ersten drei Quartalen 2023 mehr als 8 % weniger Schweine geschlachtet als im Vorjahreszeitraum. Am stärksten war der Rückgang des Schlachtschweineangebots in Dänemark, aber auch die spanische Erzeugung war erstmals rückläufig, berichtet Agra Europe.
Die vorhandenen Schlachtkapazitäten in der Europäischen Union können in diesem Jahr nicht ausgelastet werden. Den Fleischherstellern fehlt es an allen Ecken und Enden an Schlachttieren. Im Moment sieht es so aus, dass die Schweinefleischerzeugung 2023 auf den tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren sinken wird. Dies lassen zumindest die vorläufigen Daten des Statistischen Amtes der EU (Eurostat) erkennen.
Demnach wurden in den ersten drei Quartalen 2023 in den EU-Mitgliedstaaten nur noch 165,5 Millionen Schweine geschlachtet; das waren 14,6 Millionen Stück oder 8,2% weniger als im Vorjahreszeitraum. Dabei war die Schweinefleischerzeugung um 7,7% auf 15,24 Mio. Tonnen rückläufig. Auch wenn sich das Minus bis Jahresende noch etwas abschwächen könnte, dürfte die Produktion für das Gesamtjahr 2023 die Marke von 21 Mio. Tonnen unterschreiten, was zuletzt 2009 der Fall war.
In keinem einzigen der 27 Mitgliedstaaten ist im bisherigen Jahresverlauf mehr Schweinefleisch produziert worden als 2022. Am geringsten waren nach den vorläufigen Daten die Erzeugungsrückgänge mit einer Spanne von 3% bis 4% in einigen osteuropäischen Ländern wie Rumänien, Ungarn und Polen.
In der Schweinehochburg Spanien gelangten erstmals seit langem weniger Tiere an die Schlachthaken; mit gut 39 Millionen Tieren wurden dort 7,2 % weniger verarbeitet als in den ersten drei Quartalen 2022. Allerdings wurden die Tiere bei hohen Erzeugerpreisen und wieder sinkenden Futterkosten schwerer an die Schlachtstätten geliefert, weshalb das Schweinefleischaufkommen nur
um 4,6% sank.
In Deutschland lag das Minus bei den Schlachtungen und der Fleischerzeugung mit 8,0% und 7,9% im Bereich des EU-Durchschnitts. Das Schlusslicht in der Gemeinschaft bildete Dänemark mit einem Produktionseinbruch bei Schweinefleisch von rund 20%.