Die Getreidepreise gaben diesen Montag erneut nach, konnten die Verluste im Tagesverlauf aber begrenzen. Raps konnte sich etwas erholen. Polnische Landwirte haben eine Ladung ukrainisches Getreide an der polnischen Grenze auf die Straße gekippt.
In Europa fielen die Getreidepreise am vorigen Donnerstag auf neue Tiefststände. Auslöser war der Preisrutsch in den USA, nach Veröffentlichung des USDA-Berichts vom Februar. Auch die globalen Weizenpreise fielen nach den Daten des USDA auf den niedrigsten Stand seit 2015/16.
Am Freitag kam es zunächst zu einer technischen Erholung für Weizen auf beiden Seiten des Atlantiks. Sowohl in Paris als auch in Chicago wurden Leerverkäufe abgesichert, um den Schlusskurs zu stützen, sagen die Analysten von Agritel. Die Weizenpreise fallen rapide in einem Markt, der weiter durch mangelnde heimische (europäische) Nachfrage und massive preisliche russische Konkurrenz belastet ist.
International domini weiterhin Schwarzmeerweizen den Handel, berichten Analysten. Der Konkurrenzdruck durch ukrainischen Weizen und Mais ist auch auf den europäischen Importmärkten massiv spürbar.
Am Montag brach zwischen Kiew und Warschau eine neue Krise aus, nachdem es an der gemeinsamen Grenze zu einem Vorfall gekommen war, bei dem verärgerte polnische Bauern, die Grenzübergänge blockierten und ukrainisches Getreide auf die Straße für die Europäische Union abgeladen haben.
Das ukrainische Ministerium für Agrarpolitik erklärte am Montag in einer Pressemitteilung, dass es die „vorsätzliche Zerstörung“ von Getreide „nachdrücklich verurteilt“, die „nichts mit friedlichen Protesten zu tun hat, weder aus rechtlicher noch aus moralischer Sicht“.
Die Weizenpreise gaben diesen Montag erneut nach, konnten die Verluste im Tagesverlauf aber begrenzen. Der am vergangenen Freitag verzeichnete technische Aufschwung erschöpft sich schnell, ohne dass grundlegende Nachrichten die Bewegung stützen könnten. Umgekehrt erreichten die Weizenvorräte in Russland laut SovEcon-Analyse am 1. Januar einen neuen Rekord.
Gleichzeitig bleibt die internationale Nachfrage sehr schwach und trägt zur Aufrechterhaltung einer negativen Dynamik der Weltmarktpreise bei. Die Maispreise stehen trotz der jüngsten Verschlechterung der Erntebedingungen im Land weiterhin unter Druck durch europäische Importe und weiterhin gute Produktionsaussichten in Argentinien. Gegen 18:00 Uhr notierte der im Mai 2024 fällige Euronext-Weizen um 0,25 €/t auf 206,50 €/t, während der März-2024-Kontrakt unverändert bei 209,50 €/t notierte.
Euronext-Mais für die Lieferung im Juni 2024 fiel um 1,25 €/t auf 179 €/t, die Lieferung im März 2024 sank um 1,0 €/t auf 177,75 €/t.