Die Nachfrage nach Ferkeln in Europa zeigt keine Anzeichen einer Abschwächung. Angesichts attraktiver Preise und fallender Futtermittelkosten ist die Bereitschaft der Landwirte, Ferkel einzustallen, ungebrochen hoch. Trotzdem könnte das knappe Angebot dazu führen, dass manche Mastanlagen vorübergehend ungenutzt bleiben.
Der Mangel an verfügbaren Ferkeln bleibt ein drängendes Problem. Die hohe Nachfrage, begünstigt durch eine positive Marktlage und sinkende Kosten für Futtermittel, kann mit dem gegenwärtigen Angebot nicht mithalten. Ferkelhändler stehen vor der Herausforderung, lange Wartezeiten zu bewältigen, die bei der Bestellung von Ferkeln bis zu drei Wochen erreichen können.
Traditionell erlebt der Markt für Einstalltiere im März seinen saisonalen Tiefpunkt, woraufhin eine leichte Erholung der Stückzahlen folgt. Obwohl sich die Sauenbestände in Deutschland und im gesamten europäischen Raum stabilisiert haben, bleibt das Wachstum verhalten. Ende 2023 verzeichnete die EU einen moderaten Anstieg der Sauenbestände um etwa 1,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Eine verstärkte Aktivität an den Besamungsstationen deutet auf diesen Trend hin.
Die Konkurrenz um Einstalltiere innerhalb der EU hat zugenommen. Spanien, das verstärkt in den Niederlanden Ferkel zukauft, importierte in den ersten zwei Monaten des Jahres deutlich mehr Ferkel als im Vorjahreszeitraum, was zu reduzierten Verfügbarkeiten für den deutschen Markt führte. Im Gegensatz dazu lieferten dänische Produzenten in jüngster Zeit eine größere Anzahl von Ferkeln nach Deutschland.
Obschon mit einem Anstieg der Ferkelzahlen auf dem deutschen Markt zu rechnen ist, bleibt eine Überversorgung unwahrscheinlich. Experten prognostizieren, dass die Entwicklung der Ferkelpreise eng mit den Schlachterlösen verknüpft sein wird. Diese Kopplung wird nicht als negativ betrachtet, da sie im vergangenen Jahr zu einem Anstieg der Ferkelpreise bis Anfang Juni führte.
Dieser Artikel bietet einen Überblick über die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen im europäischen Ferkelmarkt. Trotz der anhaltenden Unterversorgung und der steigenden Konkurrenz um Einstalltiere, gibt es positive Anzeichen, die auf eine Stabilisierung und möglicherweise sogar eine Verbesserung der Marktsituation hinweisen.