Landwirte gegen Fabrik für Wasserstoff: Angst um Wasserversorgung

Eine große Wasserstofffabrik im Burgenland erhitzt die Gemüter. Landwirte fürchten um ihren Ruf, der Versorger beschwichtigt.

Im Burgenland ist eine große Wasserstoffanlage geplant, aber die Landwirte sind dagegen. Das Energieunternehmen Verbund plant gemeinsam mit Burgenland Energie eine Elektrolyseanlage zur Gewinnung von Wasserstoff im Burgenland. Dafür soll ausschließlich Strom aus Wind und PV eingesetzt werden. Wie mehrere Medien berichteten, ist die ÖVP gegen das Projekt. Die Region stehe noch stark unter dem Eindruck der Dürreperiode und Wasserknappheit vor zwei Jahren, wird ÖVP-Klubobmann Markus Ulram vom „Standard“ zitiert.

Das eher feuchte Frühjahr hat dazu geführt, dass der Neusiedler See gut gefüllt und der Grundwasserkörper gut gefüllt sind. Bei einer längeren Hitzeperiode könnte das Wasser aber wieder knapp und die Bauern dann kritisiert werden, dass sie ihre Felder beregnen. Eine Elektrolyseanlage würde jedoch zusätzlich Wasser verbrauchen, lautet die Argumentation.

Wie Burgenland Energie mitteilte, habe das Projekt keinerlei Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel und die Wasserversorgung in der Region von Zurndorf, wo die Anlage errichtet werden soll. Man benötige nicht mehr als ein offizieller Feldbrunnen, von denen es rund 6000 im Umfeld gebe. Die positiven Aspekte würden bei weitem überwiegen: So dient Wasserstoff als Speichermedium für Solar- und Windstrom, der nicht sofort verbraucht werden kann. Er gilt deshalb als Königsweg, um die Energiewende voranzutreiben.