Unser Landwirt Petutschnig Hons nimmt das Renaturierungsgesetz unter die Lupe und fordert Anerkennung für die nachhaltige Arbeit der Landwirte.
Der Landwirt Petutschnig Hons ist nicht nur in Österreich bekannt als Mann klarer Worte. In einem aktuellen YouTube-Video hat er sich nun mit dem Renaturierungsgesetz befasst: Dieses Gesetz sieht große Eingriffe auch in die Landwirtschaft vor, unter anderem weil Flächen stillgelegt oder renaturiert werden müssen. Petutschnig sagt, „Als ich das das erste Mal gelesen habe, habe ich mir gedacht: „Wie wollen wir das machen? Wollen die halb Klagenfurt zurückbauen? Bis ich darauf gekommen bin: Das Renaturierungsgesetz betrifft nur Landwirte! Seid‘s mir nicht bös, aber da komm ich mir bepflanzt vor.“
Dabei sei für Landwirte Nachhaltigkeit seit Generationen viel mehr als nur ein Schlagwort, so der Künstler: Schließlich könne jede Generation nur dann einen guten Betrieb übernehmen, wenn man sorgsam mit der Umwelt arbeite. Auf knapp zwei Dritteln der landwirtschaftlichen Fläche Österreichs werde kein Pflanzenschutzmittel ausgebracht, in Kärnten werden 70 Prozent des Grünlands nur beweidet oder nur zwei Mal im Jahr gemäht. Der Mischwald wachse, das Totholz nehme rasant zu. „Was den Umweltschutz betrifft, ist die österreichische Landwirtschaft vorbildlich!“
Petutschnig geht auch auf den Einwand ein, die starke Flächenversiegelung – in Österreich rund 12 Fußballfelder am Tag – gehe auch auf die Landwirte zurück. „Es wird vergessen, dass sich viele Flächen gar nicht im Besitz von Landwirten befinden. Wenn Bauern Flächen verkaufen, geschieht das oft aus der Not heraus.“ Oder, um als Bauer den zahlreichen Anforderungen, etwa bei der Tierhaltung, gerecht werden zu können. Schließlich benötige man dafür jede Menge Geld.
Auch in Österreich fordern Politiker umfassende Eingriffe in landwirtschaftliches Eigentum, etwa die Stilllegung von Wäldern. Für den Petutschnig Hons „klingt das nach Enteignung“. Der Landwirt kritisiert in seinem Video die beliebige Haltung mancher Politiker, die dem Flächenfraß an einer Stelle zuschauen – und bei der Landwirtschaft dann die Zügel anziehen wollen. Selbst wenn es auf Kosten von für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft unabdingbares Grünland geht.
Die Folgen des Renaturierungsgesetzes, so der Landwirt, würden Lebensmittel für Konsumenten teurer machen, während die Produktion der Landwirte ebenfalls teurer werde. So hätten die Bauern am Ende vielleicht sogar weniger in der Tasche als jetzt. „Ich bin viel in Landwirtschaftsschulen unterwegs. Da wächst eine Generation heran, die voll motiviert ist, die super ausgebildet ist und die genau wissen, wie sie umweltschonend und nachhaltig arbeiten. Lassen wir die doch arbeiten, die kennen sich besser aus als die meisten Politiker.“