Auch Ferkelpreis fällt auf 1,80 €/kg

Ein hohes Ferkelangebot bei zu geringer Nachfrage prägt aktuell den Ferkelmarkt. Da die Notierungen in den Referenzmärkten der EU sinken, gibt auch die heimische Ferkelnotierung deutlich nach. Innerhalb nur weniger Monate fielen bei Ferkel und Mastschweinen die Preise vom höchsten Preis der letzten Jahrzehnte auf ein Rekordtief. Damit ist die gesamte Schweine- Produktionskette eine der am stärksten betroffenen Berufszweige von den Auswirkungen der Coronapandemie.

Den Schweinehaltern in Deutschland ist in Folge der Corona-Pandemie durch fehlende Schlachtkapazitäten und eingebrochene Preise bereits ein Milliarden Schaden entstanden. Die Lage der Schweinehalter ist extrem ruinös. Die Betriebe brauchen jetzt schnelle und unbürokratische Corona- Hilfen analog zur Gastronomie, fordert der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), Dr. Torsten Staack.

Der Mastschweinepreis ist von mehr als 2 €/kg Anfang März auf 1,19 €/kg abgestürzt, die Ferkelpreise im gleichen Zeitraum von 80 € auf 27 €. Lege man die seit März 30 Mio. vermarkteten Schweine zugrunde, lasse sich wegen Corona ein Verlust von 1,3 Mrd. € kalkulieren. Zusammen mit den Erlöseinbußen durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) belaufe sich dieser sogar auf 1,5 Mrd €. Für die Schweinehalter geht es jetzt um die Existenz, betonte der ISN -Geschäftsführer. Wenn die Politik jetzt nicht handle, nehme sie in Kauf , dass viele Familienbetriebe ihre Schweinehaltung aufgeben müssen.