Schweineschlachtungen auf Jahreshöchstwert

Laut Österreichischer Schweinebörse wurden die zuletzt entstandenen Angebotsüber-
hänge abgebaut. Der Jahreshöchstwert von über 95.000 geschlachteten Schweinen pro
Woche trug dazu bei. Vertreter der Schlachtbranche berichteten übereinstimmend, dass
sich ihre Erwartungen hinsichtlich des Weihnachtsgeschäft vorerst nicht erfüllten. Speziell
im Handel mit Schopf und Karree sprachen sie von einer Flaute.
Steigende Ferkelnachfrage
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt lag die seit drei Wochen steigende Nachfrage über
dem weiterhin stabilen Angebot. Die Notierung bleibt in der 47. Kalenderwoche unverän-
dert bei EUR 3,25 je kg.
Europaweit hielt die ausgeglichene Marktlage bei Ferkeln an. Dementsprechend gab es
kaum Änderungen bei den Notierungen.

    EU-Schweinemarkt: Schlacht- und Zerlegebetriebe an Kapazitätsgrenze
    Das Angebot an schlachtreifen Schweinen fiel in den meisten Mitgliedsländern sehr groß
    aus, die Schlachtgewichte erreichten häufig ein Rekordniveau. Da die Nachfrage durch
    das Weihnachtsgeschäft noch nicht im erwarteten Ausmaß angezogen hat, war der
    Fleischmarkt noch immer reichlich versorgt. In der Hoffnung auf eine baldige Belebung er-
    höhten die Schlacht- und Zerlegebetriebe die Produktion. Aufgrund von knappem Personal
    stießen sie dabei oft an ihre Auslastungsgrenzen. Erneut konnten sich fast alle Mast-
    schweine-Notierungen behaupten. In Italien setzte sich der Abwärtstrend der letzten Wo-
    chen fort. Das stetig steigende Angebot übertraf dort die Nachfrage deutlich.
    Auch in Deutschland nimmt das Lebendangebot nochmals zu, die Überhänge können
    nicht abgebaut werden. Die Schlachtbetriebe bestellen rege und lasten ihre Kapazitäten
    aus. Auch hier ist das verfügbare Personal der limitierende Faktor. Der Fleischhandel läuft
    stetig mit nur wenigen Impulsen. Diskussionen über das Preisniveau gibt es nach wie vor
    nicht.

    Internationale Schweinepreise KW 47
    USA: Die Erzeugerpreise in Iowa sind auf 1,71 €/kg gefallen. Der Dollarkurs ist mit 1 € = 1,05 $ noch etwas stärker geworden. Die Teilstückpreise gaben weiter nach, während die Schlachtzahlen wieder zugenommen haben. Der Inlandsabsatz verläuft derzeit ruhig, der Export liegt weiterhin über Vorjahresniveau. Die Börsennotierungen in Chicago notieren für den Termin Dez. 24 mit 1,64 €/kg leicht im Plus. Für das 1. Halbjahr 2025 werden nur geringfügig höhere Terminkurse gehandelt, da die Erzeugung um knapp 2 % steigen soll. 

    Brasilien: Die Durchschnittspreise sind mit umgerechnet 2,13 €/kg weiter gestiegen. Dies ist in erster Linie auf Preissteigerungen in Landeswährung zurückzuführen, aber auch der Wechselkurs hat weiter an Kaufkraft gewonnen. In den letzten 15 Wochen sind die Preise um 51 ct/kg SG gestiegen. Ausschlaggebend hierfür sind die überdurchschnittlichen Exportmengen der letzten Monate. Die Erwartungen für ein hohes Exportniveau im Jahr 2025 bleiben vorerst ungebrochen. 

    Russland: Die Durchschnittsnotierungen sind mit umgerechnet 1,65 €/kg stabil. Der Wechselkurs hat sich mit 105,87 Rubel = 1 € wieder abgeschwächt. Das Angebot hat sich vorerst auf dem erreichten Niveau stabilisiert. Der Verbrauch entwickelt sich an der Sättigungsgrenze. Für 2025 werden moderate Zuwächse bei Produktion und Export erwartet. 

    China: Die Preise für Schweinefleisch sind weiter auf umgerechnet 3,08 €/kg gefallen. Für den Frontmonat Januar 2025 werden an der Börse in Dalian nur noch 2,68 €/kg gehandelt. Die mittleren und höheren Einkommensschichten in China bevorzugen zunehmend Rindfleisch. Nach dem chinesischen Neujahrsfest am 29. Jan. 2025 folgt die übliche Nachfrage- und Preisschwäche. Die Terminkurse im März-25 liegen bei 2,40 €/kg. Danach wird ein moderater Anstieg erwartet.