Autor: Hannes Kulterer

Umbau der Schweinehaltung in Deutschland-Aufgeflammte Debatte um Tierwohl-Cent – ISN: Ohne Gesamtkonzept eine Phantomdiskussion

Wie kann der Umbau der Tierhaltung in Deutschland hin zu mehr Tierwohl finanziert werden? Eine Frage, die schon lange diskutiert wurde, auf die es aber bisher noch keine Antwort gibt. Nun hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir im Medienrummel der Grünen Woche mit dem Tierwohl-Cent eine altbekannte Lösung auf den Tisch gelegt.

ISN: Die Debatte, die aktuell geführt wird, ist nichts weiter als eine Phantomdiskussion mit Schlagworten. Das Konzept eines Tierwohl-Cents darf nicht nur auf das Geldeinsammeln reduziert werden. Sie macht erst dann Sinn, wenn klar festgelegt ist, wer das eingesammelte Geld für was bekommen soll und die Mittel somit insbesondere auch für konventionelle Tierhalter erreichbar sind. Die aktuelle Diskussion erinnert deshalb stark an die Kategorie Beruhigungspille.

Ausgelöst durch die deutschlandweiten Bauernproteste hat auch die Debatte über die Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung in Deutschland wieder an Fahrt aufgenommen. Als Lösung für die gekürzten Gelder in der Landwirtschaft hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Tierwohl-Cent, also eine Tierwohlabgabe auf tierische Produkte, erneut ins Spiel gebracht.

Ausgelöst durch die deutschlandweiten Bauernproteste hat auch die Debatte über die Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung in Deutschland wieder an Fahrt aufgenommen. Als Lösung für die gekürzten Gelder in der Landwirtschaft hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Tierwohl-Cent, also eine Tierwohlabgabe auf tierische Produkte, erneut ins Spiel gebracht.

Ausgelöst durch die deutschlandweiten Bauernproteste hat auch die Debatte über die Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung in Deutschland wieder an Fahrt aufgenommen. Als Lösung für die gekürzten Gelder in der Landwirtschaft hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den Tierwohl-Cent, also eine Tierwohlabgabe auf tierische Produkte, erneut ins Spiel gebracht.

Die Pläne dafür sind nicht neu. Bereits 2020 hat das Kompetenznetzwerk Nutzierhaltung unter Leitung des ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministers Jochen Borchert eine Abgabe, die tierische Produkte für den Endverbraucher verteuert und pro Produkteinheit erhoben wird, als eine Lösung für die Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung in Deutschland vorgeschlagen. Dabei wurden denkbare Sätze von 40 Cent pro kg Fleisch und Fleischverarbeitungsprodukte, 2 Cent pro kg Milch und Frischmilchprodukte sowie Eier und 15 Cent pro kg Käse, Butter und Milchpulver zur Sprache gebracht. Die Pläne der Borchert-Kommission wurden jedoch wegen Uneinigkeit in der Ampel-Koalition auf Eis gelegt.Die Pläne dafür sind nicht neu. Bereits 2020 hat das Kompetenznetzwerk Nutzierhaltung unter Leitung des ehemaligen Bundeslandwirtschaftsministers Jochen Borchert eine Abgabe, die tierische Produkte für den Endverbraucher verteuert und pro Produkteinheit erhoben wird, als eine Lösung für die Finanzierung des Umbaus der Tierhaltung in Deutschland vorgeschlagen. Dabei wurden denkbare Sätze von 40 Cent pro kg Fleisch und Fleischverarbeitungsprodukte, 2 Cent pro kg Milch und Frischmilchprodukte sowie Eier und 15 Cent pro kg Käse, Butter und Milchpulver zur Sprache gebracht. Die Pläne der Borchert-Kommission wurden jedoch wegen Uneinigkeit in der Ampel-Koalition auf Eis gelegt.

Nun also das Comeback der Tierwohl-Abgabe. Minister Özdemir sprach sich bei der Eröffnung der Grünen Woche am gestrigen Donnerstag in Berlin ausdrücklich für den Tierwohl-Cent aus. Einem Bericht von AgE zufolge gehe es Özdemir darum, die Förderung zu verstetigen und Planungssicherheit für die Bauern zu schaffen. Darüber hinaus sei jetzt die Gelegenheit, parteiübergreifend die Ergebnisse der Borchert-Kommission umzusetzen. Özdemir appellierte sowohl an die Union als auch an Skeptiker innerhalb der Ampel, sich nicht zu verschließen: Es sei nicht akzeptabel, die Umsetzung der Borchert-Empfehlungen zu fordern, aber wenn es konkret wird, sich in die Büsche zu schlagen. Der Grünen-Politiker ist überzeugt, ein Tierwohl-Cent wäre eine wertvolle Investition die Zukunft unserer Landwirtschaft und unserer ländlichen Räume.

Die Debatte, die aktuell geführt wird, ist nichts weiter als eine Phantomdiskussion mit Schlagworten. Ein Tierwohl-Abgabe darf nicht losgelöst von den Bedingungen diskutiert werden. Sie macht erst dann Sinn, wenn klar festgelegt ist, wer das eingesammelte Geld für was bekommen soll und die Mittel somit insbesondere auch für konventionelle Tierhalter erreichbar sind. So fehlt das Gesamtkonzept und die Diskussion erinnert stark an die Kategorie Beruhigungspille.

Klar ist, der Umbau der Tierhaltung wird über den Markt allein nicht finanziell zu stemmen sein. Deshalb braucht es unterstützende Finanzierungsmodelle, wie sie durch die Borchert-Kommission vor einiger Zeit auf den Tisch gelegt wurden. Für die Schweinehalter ist es nicht entscheidend, woher die Mittel dafür kommen, sondern dass sie kommen und auch für sie abrufbar sind. Und genau hier endet Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mit dem Schlagwort Tierwohl-Cent. Geld einsammeln ok – aber wofür genau und wie kommt das Geld dann zuverlässig und längerfristig zu den Bauern? Ohne Konzept wird hier eine Schlagwort-Blase aufgebaut, die schnell zerplatzt.

Die Ampel-Koalition hat verkündet, bis Sommer 2024 ein Gesamtkonzept für den Umbau der Tierhaltung vorlegen zu wollen. So zerstritten, wie die Regierungsparteien sind, ist kaum zu erwarten, dass hier etwas Greifbares für die Tierhalter herauskommt. Dennoch gibt es einzelne Maßnahmen, die durchaus brauchbar sind und auch den Tierhaltern helfen könnten. Entlastung bei der Bürokratie muss das Gebot der Stunde sein! Auch die Gewinnglättung, die Bundesfinanzminister Christian Lindner bei seiner Rede auf der Bauerndemo in Berlin Anfang der Woche genannt hat, wäre sehr hilfreich. Bei den volatilen Märkten und somit auch Betriebsergebnissen in der Landwirtschaft wäre das eine Maßnahme, die allen Bauern zu größerer wirtschaftlicher Konstanz verhelfen würde. Solche Maßnahmen sind hilfreich, um die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken. Denn eines sollte jedem klar sein: nur ein Betrieb, der wirtschaftlich auf beiden Beinen steht, hat die Kraft zukünftige Herausforderungen und Veränderungen zu stemmen.

Die Debatte, die aktuell geführt wird, ist nichts weiter als eine Phantomdiskussion mit Schlagworten. Ein Tierwohl-Abgabe darf nicht losgelöst von den Bedingungen diskutiert werden. Sie macht erst dann Sinn, wenn klar festgelegt ist, wer das eingesammelte Geld für was bekommen soll und die Mittel somit insbesondere auch für konventionelle Tierhalter erreichbar sind. So fehlt das Gesamtkonzept und die Diskussion erinnert stark an die Kategorie Beruhigungspille.

Klar ist, der Umbau der Tierhaltung wird über den Markt allein nicht finanziell zu stemmen sein. Deshalb braucht es unterstützende Finanzierungsmodelle, wie sie durch die Borchert-Kommission vor einiger Zeit auf den Tisch gelegt wurden. Für die Schweinehalter ist es nicht entscheidend, woher die Mittel dafür kommen, sondern dass sie kommen und auch für sie abrufbar sind. Und genau hier endet Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mit dem Schlagwort Tierwohl-Cent. Geld einsammeln ok – aber wofür genau und wie kommt das Geld dann zuverlässig und längerfristig zu den Bauern? Ohne Konzept wird hier eine Schlagwort-Blase aufgebaut, die schnell zerplatzt.

Die Ampel-Koalition hat verkündet, bis Sommer 2024 ein Gesamtkonzept für den Umbau der Tierhaltung vorlegen zu wollen. So zerstritten, wie die Regierungsparteien sind, ist kaum zu erwarten, dass hier etwas Greifbares für die Tierhalter herauskommt. Dennoch gibt es einzelne Maßnahmen, die durchaus brauchbar sind und auch den Tierhaltern helfen könnten. Entlastung bei der Bürokratie muss das Gebot der Stunde sein! Auch die Gewinnglättung, die Bundesfinanzminister Christian Lindner bei seiner Rede auf der Bauerndemo in Berlin Anfang der Woche genannt hat, wäre sehr hilfreich. Bei den volatilen Märkten und somit auch Betriebsergebnissen in der Landwirtschaft wäre das eine Maßnahme, die allen Bauern zu größerer wirtschaftlicher Konstanz verhelfen würde. Solche Maßnahmen sind hilfreich, um die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken. Denn eines sollte jedem klar sein: nur ein Betrieb, der wirtschaftlich auf beiden Beinen steht, hat die Kraft zukünftige Herausforderungen und Veränderungen zu stemmen.

Die Debatte, die aktuell geführt wird, ist nichts weiter als eine Phantomdiskussion mit Schlagworten. Ein Tierwohl-Abgabe darf nicht losgelöst von den Bedingungen diskutiert werden. Sie macht erst dann Sinn, wenn klar festgelegt ist, wer das eingesammelte Geld für was bekommen soll und die Mittel somit insbesondere auch für konventionelle Tierhalter erreichbar sind. So fehlt das Gesamtkonzept und die Diskussion erinnert stark an die Kategorie Beruhigungspille.

Klar ist, der Umbau der Tierhaltung wird über den Markt allein nicht finanziell zu stemmen sein. Deshalb braucht es unterstützende Finanzierungsmodelle, wie sie durch die Borchert-Kommission vor einiger Zeit auf den Tisch gelegt wurden. Für die Schweinehalter ist es nicht entscheidend, woher die Mittel dafür kommen, sondern dass sie kommen und auch für sie abrufbar sind. Und genau hier endet Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir mit dem Schlagwort Tierwohl-Cent. Geld einsammeln ok – aber wofür genau und wie kommt das Geld dann zuverlässig und längerfristig zu den Bauern? Ohne Konzept wird hier eine Schlagwort-Blase aufgebaut, die schnell zerplatzt.

Die Ampel-Koalition hat verkündet, bis Sommer 2024 ein Gesamtkonzept für den Umbau der Tierhaltung vorlegen zu wollen. So zerstritten, wie die Regierungsparteien sind, ist kaum zu erwarten, dass hier etwas Greifbares für die Tierhalter herauskommt. Dennoch gibt es einzelne Maßnahmen, die durchaus brauchbar sind und auch den Tierhaltern helfen könnten. Entlastung bei der Bürokratie muss das Gebot der Stunde sein! Auch die Gewinnglättung, die Bundesfinanzminister Christian Lindner bei seiner Rede auf der Bauerndemo in Berlin Anfang der Woche genannt hat, wäre sehr hilfreich. Bei den volatilen Märkten und somit auch Betriebsergebnissen in der Landwirtschaft wäre das eine Maßnahme, die allen Bauern zu größerer wirtschaftlicher Konstanz verhelfen würde. Solche Maßnahmen sind hilfreich, um die Wirtschaftlichkeit der landwirtschaftlichen Betriebe zu stärken. Denn eines sollte jedem klar sein: nur ein Betrieb, der wirtschaftlich auf beiden Beinen steht, hat die Kraft zukünftige Herausforderungen und Veränderungen zu stemmen.

Mastschweine-Notierung gibt nach


Laut Österreichischer Schweinebörse zeichnete sich der vollständige Abbau von zuletzt
aufgestauten Überhängen ab. Damit dürfte das auf über 100 kg gestiegene durchschnitt-
liche Schlachtgewicht wieder abnehmen. Schlachtbetriebe klagten über den impulslosen
Fleischmarkt, Exporteure über die Dumpingpreise der Mitbewerber.
Aufgrund der deutlichen Preissenkung auf dem Referenzmarkt Deutschland ist eine Kor-
rektur auch in Österreich unvermeidlich.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt setzte sich die sehr knappe Versorgungslage der
letzten Wochen fort. Ein anhaltend geringes Angebot traf auf eine noch immer gute Nach-
frage. Die Notierung bleibt in der 3. Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,70 je kg.
Europaweit verlor die Ferkelnachfrage etwas an Schwung. Das Angebot fiel regional un-
terschiedlich aus und wurde als „recht knapp“ bis „bedarfsdeckend“ beschrieben. In den
meisten Ländern blieben die Notierungen konstant, Spanien verzeichnete einen weiteren
Anstieg.

Der EU-Schweinemarkt präsentierte sich uneinheitlich. Während beispielsweise in Frank-
reich und Spanien weitgehend ausgeglichene Verhältnisse unveränderte Notierungen er-
möglichten, führte der wachsende Preisdruck in anderen Mitgliedsländern zu Abschlägen.
Verantwortlich dafür waren noch nicht abgebaute Angebotsüberhänge aus den Feiertags-
wochen und die traditionell schwache Fleischnachfrage im Jänner. In Dänemark sorgte ein
Schneesturm zudem für logistische Probleme.
Zu den zu dieser Jahreszeit ohnehin schwierigen Rahmenbedingungen
kommt die Verunsicherung vieler Mästerinnen und Mäster. Eine bedeutende Unterneh-
mensgruppe hat angekündigt, mehrere Schlachthöfe zu verkaufen oder zu schließen. In
der Folge ist vor allem in Norddeutschland das Schweineangebot gestiegen

Nadelsägerundholz ist wieder gefragt

Trotz schwächelnder Bauwirtschaft ist aktuell eine steigende Nachfrage nach Nadelsägerundholz zu verzeichnen. Angefallene Schadholzmengen aus Dezember können daher bei mäßiger Bevorratung der Sägeindustrie meist problemlos am Markt untergebracht werden. Bereitgestellte Mengen werden zügig abtransportiert, witterungsbedingte Einschränkungen sowie Waldlager sind nicht vorhanden, teilen die Forstexperten der Landwirtschaftskammer (LK) Österreich mit.

Die Preise haben zugelegt und liegen für das Leitsortiment Fichte A/C 2b+ österreichweit zwischen 81 Euro und 113 Euro je FMO (netto). Regional wird für spezielle Längenausformungen ein Bonus gewährt. Während in Niederösterreich eine leichte Marktbelebung bei Kiefer zu beobachten ist, bleibt die Vermarktung im übrigen Bundesgebiet meist anspruchsvoll. Die Lärche hält weiterhin ihr Preisniveau. Die Nachfrage übersteigt meist das Angebot.

Am Laubsägerundholzmarkt ist Eiche nach wie vor rege nachgefragt. Das spiegelt auch die angelieferten Mengen bei den Wertholzsubmissionen Ende Jänner in Nieder- und Oberösterreich wider. Die Preise bei der Rotbuche verbleiben auf dem Niveau des Vormonats. Bei Esche ist eine Nachfragebelebung zu beobachten.

Die Lage am Industrierundholzmarkt ist bei gleichzeitig guter Nachfrage entspannt. Die Lager der Platten-, Zellstoff- und Papierindustrie sind durchwegs aufnahmefähig. In manchen Regionen übersteigt die Nachfrage das Angebot. Die Preise sind leicht gestiegen. Regional sind bei gestiegenen Preisen auch Absatzmöglichkeiten für Schleifholz vorhanden. Rotbuchenfaserholz wird zu stabilen Preisen nachgefragt.

Auch der Energieholzmarkt ist aufnahmefähig, angebotene Mengen werden meist problemlos abgenommen. Die Preise sind stabil. Hochqualitatives, trockenes Brennholz bleibt bei ebenfalls stabilen Preisen weiterhin gefragt, teilt die LK weiter mit.

Im Sinne der Waldhygiene empfehlen die Forstexperten, entstandene Schadholzflächen so rasch wie möglich aufzuarbeiten und bruttaugliches Material für Borkenkäfer aus dem Wald zu entfernen bzw. brutuntauglich zu machen. von Torsten Altmann

17. Jänner, Tag des hl. Antonius

Der hl. Antonius der Große, um 251 im ägyptischen Kome (heute Keman) als Sohn wohlhabender Eltern geboren, verschenkte nach dem Tod seiner Eltern deren gesamten Besitz an die Armen und zog sich als Einsiedler zunächst in die Wüste, dann auf einen einsamen Berg in der Nähe des Nils zurück. Unter Verfolgung des Maximilian Daja, einem der grausamsten Christenverfolger, ging er nach Alexandria, wo er die gefangenen und verurteilten Christen stärkte, und kehrte anschließend in die Wüste zurück. Viele junge Männer, Kranke und Geistliche besuchten ihn dort, um seinen Rat zu erhalten oder weil sie sich Heilung von Krankheiten erhofften. Der hl. Antonius soll 356 gestorben sein. Da nach seinem Vorbild Tausende als Einsiedler in die Wüste zogen und dort Einsiedlergemeinden bildeten, gilt Antonius als „Vater der Mönche“.
Die Antoniusverehrung kam über Konstantinopel nach Europa. Antonius gilt als Viehheiliger, als Patron der Ritter, Bauern und Haustiere, besonders der Schweine. Darüber hinaus ist er Schutzpatron der Hirten, Weber, Fleischhauer, Zuckerbäcker und Totengräber. Angerufen wird er bei Feuersnot und Hautkrankheiten.
Am Festtag des hl. Antonius ist es im ländlichen Raum auch ein noch heute weit verbreiteter Brauch, die Ställe am Antoniustag zu segnen.

In Zeiten wo man sich nicht mehr besinnt, und die Schweinebranche den Bach runter geht.

Verkehrte Welt-US-Sauenhalter fahren schwere Verluste ein

In den vergangenen Monaten verloren die Betriebe im Schnitt über 20 € pro Ferkel.

Die amerikanischen Sauenhalter durchschreiten ein tiefes Preistal und das schlägt sich immer stärker in den Bestandszahlen nieder. Wie das US-Landwirtschaftsministerium nun mitteilte, hielten die Farmer zum 1. Dezember nur noch rund 6 Mio. Sauen und damit rund 3,3 % weniger als noch ein Jahr zuvor. Allein in den vergangenen sechs Monaten sind demnach über 200.000 Sauenplätze abgebaut worden. Damit ist der Sauenbestand in den Staaten so niedrig, wie zuletzt vor neun Jahren.

Neben Tiergesundheitsproblemen und einer damit verbundenen ungewöhnlich hohen Verlustquote machen die Branchenexperten dafür vor allem die Preiskrise verantwortlich. Allan Bentley vom kanadischen Zuchtunternehmen Genesus zufolge erlösen die amerikanischen Sauenhalter aktuell nur umgerechnet knapp 32 € je Ferkel. Seinen Schätzungen nach bedeutet dies bei den aktuellen Produktionskosten ein Minus von 5 € pro Tier. Nachdem die Betriebe in den vergangenen zehn Monaten durchschnittlich fast 23 € pro Ferkel verloren haben, würden nun immer mehr von ihnen die Reißleine ziehen und aus der Produktion aussteigen, so der Marktkenner.

Auch einige Großunternehmen könnten diesen Weg einschlagen bzw. sind bereits dabei. So hat beispielsweise der Fleischkonzern Smithfield Foods seit Mai letzten Jahres eine ganze Reihe von Sauenfarmen geräumt. Am Ende könnten durch diesen Schritt rund 60.000 Sauen aus der Produktion verschwinden. Für Allan Bentley ist noch kein Ende des Bestandsabbaus in Sicht und er geht davon aus, dass der US-Sauenbestand bis zum Jahresende die Marke von 5,5 Mio. Tieren reißen wird. von Michael Wernig

Man kann alles verdrehen -FIH erschüttert über „falsche Behauptungen“

Mit großem Erschüttern und Bedauern haben wir den Beitrag über „umstrittene Tiertransporte“, der am Dienstag, 9. Jänner in der ORF–Sendung Report ausgestrahlt wurde, ertragen“, schreibt heute der FIH in einer Stellungnahme.

„Die Rinderzucht Austria wird die zum Teil falschen Behauptungen, die im Beitrag von dem Journalisten Edgar Verheyen und mit Material des Vereines „The Marker“ von Tobias Giesinger, eh. Mitarbeiter des VGT, gebracht wurden, mit objektiven Zahlen und Fakten richtig stellen bzw. entgegnen“, erklären FIH-Obmann Johann Hosner und -Geschäftsführer Dr. Josef Miesenberger.

Hosner und Miesenberger halten als Reaktion auf den Bericht fest:

  • Zuchtrinder aus Österreich passen sich auf den Betrieben in Algerien seit vielen Jahren sehr gut an, deshalb kommen die Käufer immer wieder nach Österreich. Dies wurde im Beitrag von den Kunden einmal mehr bestätigt.
  • Zuchtrinder aus Österreich sind Saatgut für die Rinderhaltung in Algerien und bringen Leben in die ländlichen Regionen. Sie tragen dazu bei, der Landflucht Einhalt zu gebieten.
  • Der Ankauf von Zuchtrindern aus Österreich wird durch den algerischen Staat, mit dem Ziel, die Eigenversorgung mit Lebensmittel nachhaltig zu verbessern, finanziell unterstützt. Diese Unterstützung ist an eine Mindesthaltepflicht von 5 Jahren für die Rinder gebunden.

Die im Herbst aus Österreich nach Algerien exportierten Zuchtrinder wurden in Slowenien auf das Schiff verladen. Entsprechende Kurzfilme finden Sie auf der Seite des Homepage des FIH unten

.Abschließend halten die beiden in Richtung des ORF noch fest: „Vielen Dank für jedes Gespräch, welches Sie mit wem auch immer zu diesem schwierigen Thema führen. Die mediale Arbeit wird über die Rinderzucht Austria koordiniert werden, so wie auch die Aufnahmen in Ried mit der Rinderzucht Austria koordiniert waren.“ von Torsten Altmann

Nutz seinen Berg – Franz Dorner: energieautark mit Windrad, Photovoltaik am Dach und am Steilhang

2006 begab sich Franz Dorner auf den Klimaschutz-Weg mit der damals größten PV-Anlage in Südösterreich. Jetzt will er außerdem in die Windkraft einsteigen.

Frantschach-St. Gertraud / Kärnten Schon das Heizen mit dem eigenen Holz ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Aber Franz und seine Gattin Maria mit ihren drei Söhnen gehen noch weiter. Mit ihrem sechsfach energieautarken Geflügelzuchtbetrieb, hoch oben auf über 1300 m Seehöhe im Kärntner Lavanttal, wollen sie Vorbild und Leitbetrieb im landwirtschaftlichen Bereich sein. Dafür stecken sie sich mit ausgesprochener Hartnäckigkeit hohe Ziele. Familie Dorner, vulgo Treppbauer, definiert für sich kreislauforientiertes Wirtschaften durch wirtschaftlichen Erfolg und Optimierung der natürlichen Ressourcen.

An erster Stelle steht für den ProPlanet-Geflügelerzeuger das Wohl seiner Tiere. Die Grundlage dafür sind hohe Qualitäts- und Hygienestandards sowie sauberes Wasser und beste Nährstoffversorgung. Um ein optimales Stallklima zu gewährleisten, sind die Ställe vollautomatisch klimatisiert und die ideale Feuchtigkeit, Temperatur und Luftzirkulation ist dabei sichergestellt. Zur optimalen Steuerung der Tageslichtsituation wurde ein Beleuchtungskonzept installiert, um für ausreichend Licht bei Tag und Abdunkelung bei Nacht zu gewährleisten.

Mit Stand 2018 wurden mit rund 8200 m² Kollektorfläche pro Jahr rund 1 300 000 kWh Strom erzeugt. Die PV-Anlage wurde auf den Dächern von drei Hühnerställen, der Hackschnitzelanlage, Garage und einer E-Speicherhalle errichtet. Der aus Sonnenenergie gewonnene Gleichstrom wird mit 62 Wechselrichtern zu Wechselstrom umgewandelt. Bis Jänner 2022 wurden rund 13 Mio. kW Strom erzeugt und rechnerisch mehr als 9100 Tonnen CO2 eingespart, was den Strombedarf von gut 380 Haushalten entspricht.

Neu hinzu gekommen ist im Vorjahr auch noch eine PV-Erweiterung mit 500 kW auf einer gewidmeten Freifläche. Das kostete weitere 250 000 € für die Leitungsverstärkung sowie für den neuen Trafo. In Summe wurden rund 7 Mio. € seit dem Jahr 2006 in erneuerbare Energie investiert, seit 1997 flossen in den Gesamtbetrieb ganze 13 Mio. €. „Jetzt haben wir 1600 kWp Spitzenleistung. Auch ein großer Speicher mit 550 kW wurde gebaut, der bis 10 MW erweitert werden kann. Ich kann damit den kompletten Betrieb versorgen und brauche vom Netz keinen Strom mehr“, so Franz Dorner.

Franz Dorner rechnete vor: „Österreich will ja 27 Terawattstunden bis zum Jahr 2030 aus erneuerbarer Energie gewinnen. Das sind 10 Terawatt aus Wind, 11 Terawatt aus PV sowie aus Biomasse und Wasserkraft. Dann müssen in Österreich mindestens 1500 neue Windräder und 1000 km² PV-Freifläche gebaut werden. So ehrlich muss man sein, dass ansonsten diese ambitionierten Ziele nicht erreichbar sein werden.“

Dorner nennt auch das Beispiel Windpark Bärofen. Erst vor Kurzem gab es dort grünes Licht für acht Windräder, die 2025 in Betrieb gehen sollen. Das 13-jährige Genehmigungsverfahren sei nicht nur finanziell, sondern auch zeitlich ein großer Aufwand. Dass von Seiten der EU andererseits Atomkraft und Gas grün seien, verstehe er einfach nicht. „Das Tempo bei den erneuerbaren Energien muss jetzt erhöht werden, denn 1997 hat Österreich schon Strafzahlungen gehabt, weil die Kyoto-Ziele nicht erreicht wurden. Wenn sich das jetzt nicht ändert, sind bis zu 12 Milliarden Euro Strafzahlungen fällig. Das wäre es sinnvoller, alle Ressourcen zu nutzen, denn die Technik ist schon da. Auch die Preise für PV werden immer günstiger. Als ich die erste Anlage gebaut habe, hat ein 160-W-Modul 650 € gekostet, heute kostet ein 450-W-Modul vielleicht 130 €“, so Dorner.

Ein Jahr lang hat sich der umtriebige Energie-Pionier intensiv mit der Wasserstoffproduktion in Kombination mit der neuen PV-Freifläche beschäftigt, aber für die Abnehmer sei der grüne Wasserstoff einfach zu teuer. Auch habe er Kärntens LR Sebastian Schuschnig den Vorschlag gemacht, Hydrosolarkraftwerke in Verbindung mit Windkraft zu errichten. Gerade in Kärnten gäbe es genügend Gräben für kleine Speicherkraftwerke, um potenzielle Energie umweltfreundlich zwischenzuspeichern. „Hat die Wind- oder PV-Anlage zu viel Strom, wird das Wasser auf das Oberbecken gepumpt und ist eine Flaute, dann lässt man das Wasser wieder ab und erzeugt dabei Strom.“ Doch sämtliche Kärntner Bäche stehen unter strengem Naturschutz. Darum widmet sich Franz Dorner wieder vermehrt seinem eigenen Grund und Boden: „Was ich jetzt auch noch versuchen möchte, ist ein Projekt mit 10 bis 20 PV-Pappeln auf der genehmigten Freifläche. Damit kann in den Wintermonaten bis zu zehnmal mehr Strom erzeugt werden als mit herkömmlichen Anlagen.“ von Artur Riegler

Agrardiesel: Auch Österreichs Bauern fordern wieder Rückerstattung

Auch in Österreich wird Agrardiesel zum Thema, nachdem in Bayern und Deutschland die Bauern gegen die Sparpläne massiv protestieren.

In Bayern und Deutschland kämpfen Bauern für den Erhalt der Agrardieselbeihilfe. Österreichs Bauern können das gut nachvollziehen. Österreichs Bauernbund erklärt sich solidarisch mit den Protesten in Deutschland. Schließlich wurde Österreichs Bauern bereits 2012 die Agrardieselrückerstattung gestrichen.

Doch damit will sich zumindest der Unabhängige Bauernverband (UBV) nicht zufrieden geben. Beim diesjährigen Bundestreffen am Mittwoch (10.1.) stand die Wiedereinführung der Rückerstattung ganz oben auf der Agenda.

So belegt ein Faktencheck des Wochenblatts: Österreich liegt im EU-weiten Vergleich der Dieselkosten an vierter Stelle, also ganz oben. Sollte deutsche Bauern die Rückerstattung gekürzt werden, würden für die Bauern die Kosten noch höher sein als in Österreich.

„Wir freuen uns, dass sich die österreichische Bauernbundspitze mit der Forderung des Bauernverbandes in Deutschland diesbezüglich solidarisch erklärt“, so UBV-Präsident Karl Keplinger. Die Wiedereinführung der in Österreich schon 2012 abgeschafften Agrardieselrückvergütung fordere der UBV schon seit mehr als zehn Jahren. Der UBV-Präsident lädt die Nationalräte des Bauernbundes und jene Fraktionen ein, die eine Eigenversorgung wünschen, entsprechende Anträge im Parlament einzubringen und die dauerhafte Agrardieselrückvergütung von 21 Cent auch zu beschließen.

Gegenüber dem Wochenblatt bestätigte Bauernbundpräsident und ÖVP-Agrarsprecher im Nationalrat, Georg Strasser, es sei eine „aufrechte Forderung des Österreichischen Bauernbundes, den temporären Agrardiesel in Österreich zu einem Dauerinstrument zu machen“. Entsprechende Anträge hat Strasser indes nicht angekündigt.

Aktuell bekommen die Bauern nur die höhere CO2-Besteuerung beim Agrardiesel rückerstattet. von Josef Koch

Hagelversicherung „Das braucht es für ein zukunftsfittes Österreich

„Wenn wir die CO2-Emissionen nicht senken, werden wir die Erderwärmung nicht in den Griff bekommen. Auch wenn der Klimawandel ein globales Problem ist, muss jeder Staat seinen Beitrag leisten, so Kurt Weinberger.

Damit auch die zukünftigen Generationen ein lebenswertes Österreich vorfinden, braucht es jetzt richtige Entscheidungen: „Wenn wir die CO2-Emissionen nicht senken, werden wir die Erderwärmung nicht in den Griff bekommen. Wir werden mit noch mehr Wetterextremereignissen konfrontiert sein. Auch wenn klar ist, dass der Klimawandel ein globales Problem ist, muss jeder Staat seinen Beitrag leisten – auch Österreich.“ Das sagte heute der Vorstandsvorsitzende der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger, in seinem Eingangsstatement an die mehr als 100 hochrangigen Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Kultur beim 13. Nachhaltigkeitsfrühstück mit Bundesminister für Finanzen, Dr. Magnus Brunner.

„Die diese Woche präsentierte WIFO-Studie hat klar gezeigt, dass uns das Nicht-Handeln bis zu 7 Mrd. € pro Jahr kosten kann! Wenn wir weiterhin das grob fahrlässige Zerstören unserer Äcker und Wiesen durch Verbauung zulassen, dann entziehen wir unseren Kindern im wahrsten Sinne des Wortes die Lebensgrundlage“, Weinberger weiter. „Wir werden bei der Versorgung mit Lebensmitteln vom Ausland noch abhängiger und noch verletzbarer. Wir müssen für ein nachhaltiges und zukunftsfittes Österreich daher noch mehr in den Klimaschutz und noch mehr in einen sorgsamen Umgang mit unseren Ressourcen investieren. Ansonsten begehen wir eine Sünde an unseren Kindern und Enkelkindern.“

„Der Klimawandel ist eine der zentralen Aufgaben unserer Generation, und die Bewältigung dieser Herausforderung hat direkte Auswirkungen auf den Industrie- und Wirtschaftsstandort. Weltweit genauso wie in Europa und Österreich. Die Österreichische Hagelversicherung leistet dabei nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Absicherung des Agrarsektors, sondern demonstriert auch außerordentliches Engagement für den Klima- und Bodenschutz. Ich bin überzeugt, dass wir für eine erfolgreiche und nachhaltige Klimapolitik vor allem auf drei Schwerpunkte setzen müssen: Innovation, Investitionen und Zusammenarbeit“, skizzierte der Finanzminister Maßnahmen für ein zukunftsfittes Österreich.

Vieles sei laut Weinberger in der Finanz- und Budgetpolitik von Bundesminister Magnus Brunner und der Bundesregierung bereits auf den Weg gebracht: „Zum Beispiel wird durch die Änderung des § 6 Einkommensteuergesetz die wirtschaftliche Nutzung von leerstehenden Betriebs- und landwirtschaftlichen Gebäuden durch die Beseitigung der vormals steuerlichen Benachteiligung wieder ermöglicht. Weiters wurden durch die erstmalige Schaffung eines Zukunftsfonds im Rahmen der harten Finanzausgleichsverhandlungen mehr Gelder für beispielsweise ökologische Gebäudesanierungen bereitgestellt.“

Auch das Projekt Green Budgeting sei vom Finanzminister initiiert worden, in dem alle Staatsausgaben hinsichtlich Klimaauswirkungen geprüft werden. „In Summe wichtige und mutige Maßnahmen für ein zukunftsfittes und nachhaltiges Österreich“, so Weinberger, der abschließend noch feststellte: „Nur ein stabiler Agrarsektor mit ausreichend Böden ist auf Dauer in der Lage regionale Lebensmittel zu produzieren. So müssen wir unser größtes hausgemachtes Umweltproblem, den Bodenverbrauch, in den Griff bekommen. Ansonsten steht für zukünftige Generationen viel auf dem Spiel.“ von Torsten Altmann

Schleppende Nachfrage nach Schweinefleisch

Laut Österreichischer Schweinebörse lief der Fleischhandel Anfang Jänner recht ruhig an.
Das Geschäft an den Fleischtheken der Supermärkte wurde als extrem schleppend be-
schrieben. Fleischindustrie und Exporteure orderten noch zurückhaltend. In der Folge litt
auch das Interesse an schlachtreifen Schweinen. Da zudem Angebotsüberhänge aus der
feiertagsbedingt verkürzten Vorwoche vorlagen, wurde die Mastschweine-Notierung um 3
Cent je kg gesenkt.

In Österreich war das Ferkelangebot weiterhin deutlich zu klein. Bei einer anhaltend guten
Nachfrage konnten die Fehlmengen nicht reduziert werden. Die Notierung beträgt in der 2.
Kalenderwoche unverändert EUR 3,70 je kg.
Auf den europäischen Ferkelmärkten lag die Nachfrage zumeist leicht über dem Angebot.
Die Notierungen waren sehr stabil, in einigen Ländern (z.B. Spanien) wurden sie ange-
hoben.

Der EU-Schweinemarkt zeigte die für Jahresbeginn typischen Merkmale. Einerseits bilde-
ten sich durch den Ausfall mehrerer Schlachttage Angebotsüberhänge. Andererseits brach
die Fleischnachfrage nach den Feiertagen ein. Vorerst blieb der Preisdruck auf dem
Schweinemarkt in den meisten Mitgliedsländern aber überschaubar. Auch dank der stabi-
len Entwicklung in Deutschland konnten sich viele Notierungen behaupten. Wie in Öster-
reich gab es aber auch Abschläge, z.B. in Italien, Dänemark und in den Niederlanden.
In Deutschland bestehen noch Überhänge aus dem Vorjahr und das frische Angebot
nimmt etwas zu. Dennoch sind die Verhältnisse auf dem Lebendmarkt ausgeglichener als
im Jänner üblich. Der Vereinigungspreis für Schlachtschweine wurde ohne große Dis-
kussionen für eine weitere Woche bei EUR 2,10 je kg fixiert. Der Fleischabsatz läuft der
Jahreszeit entsprechend schwierig, nur der Handel mit Verarbeitungsware liefert Impulse.

Bauernproteste in Deutschland und wann fahren wir in Österreich ?

Seit die Bundesregierung die Streichung von Agrardiesel und KFZ-Steuerbefreiung aufs Tapet gebracht hat, sind Deutschlands Bauern in Aufruhr:

Auch in Dresden machen sich die Demonstranten zurück auf den Heimweg. Über 1.000 Traktoren, hunderte Landwirte und 480 Polizisten hatten heute das Straßenbild der sächsischen Landeshauptstadt gezeichnet. Die Kundgebungen an der Semperoper war friedlich gestartet. Es sei jedoch „eine große Herausforderung, die vielen großen Fahrzeuge zu positionieren“, so ein Polizeisprecher nach Angaben des MDR. In Dresden hatten sich nicht nur Bauern, sondern auch das Handwerk und andere Dienstleister unter die Demonstranten gemischt.

Die Bauernverbände waren am Wochenanfang auf Distanz zu Aktionen aus dem rechten Spektrum gegangen, nachdem de „Freien Sachsen“ am Montag (8.1.) eine Demo in der Dresdner Innenstadt veranstalteten, an der sich schätzungsweise 8.000 bis 10.000 Menschen beteiligten. Auch für den Mittwoch gab es eine angemeldete Versammlung der „Freien Sachsen“. Doch laut MDR waren dieses Mal nur „eine handvoll“ Teilnehmer erschienen. 

Um etwa 13:30 Uhr endete die Kundgebung am Plärrer in Augsburg. Die Veranstalter riefen dazu auf, den Versammlungsplatz geordnet zu verlassen. Insgesamt sollen etwa 4.000 Demonstranten mit 1.600 Fahrzeugen vor Ort gewesen sein. Der Platz leert sich nur langsam. Die Landwirtinnen und Landwirte lassen beim Abfahren immer wieder ihre Hupen und Sirenen an den Fahrzeugen ertönen. Die Polizei Schwaben Nord, informiert auf der Plattform X, dass es durch die Traktoren wieder zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen kann. 

Ein besonderes Zeichen der Solidarität konnten Landwirte und Schaulustige am Montag (8.1.) bei Minden (Nordrhein-Westfalen) beobachten. Zehn Binnenschiffe blockierten den Mittellandkanal. Die Blockade auf dem Wasser war offiziell angemeldet. Und sie wurde auch ordnungsgemäß und pünktlich gegen 20 Uhr aufgelöst, das erklärte der Leiter der örtlichen Wasserschutzpolizei Woche Minden nach Auskunft dem Westfalen-Blatt.

Die Proteste gehen weiter. Der Deutsche Bauernverband hat auch für den Rest der Woche Sternfahrten und Kundgebungen angekündigt. Zum Beispiel im Kreis Nordfriesland, Frankfurt und Kassel. Kundgebungen soll es etwa in Dresden, Augsburg und Nürnberg geben. Auch Gruppe Land schafft Verbindung hat für die nächsten Tage weitere Proteste angekündigt. Mit Behinderungen sollte man rechnen.

Die Traktoren rollen, der Verkehr steht. Viele hoffen, dass die Proteste nicht eskalieren. Die Polizei warnt vor Verzögerungen, hat aber Verständnis für die Landwirte. So rief der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke zur Friedfertigkeit auf. „In Anbetracht der zu erwartenden Massen an Protestierenden, wird die Polizei sehr schnell, sehr stark und flexibel in Deutschland agieren müssen. Dafür ist sie aber nicht ausreichend aufgestellt“, sagte Kopelke den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Wir appellieren daher an die Friedlichkeit und Sensibilität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und insbesondere an die verantwortlichen Versammlungsleiter.“ 

Die Gewerkschaft der Polizei in Bayern Protest hält die Proteste für richtig. „Was wir als Polizei aber verurteilen, sind das vereinzelte bewusste Blockieren von Verkehrsknotenpunkten, die Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer bei der Nutzung der Autobahnen oder das Umfahren von Sperren über Felder“, sagte der GdP-Landesvorsitzende Florian Leitner in München.

und es geht weiter ……..

Denn sie wissen nicht was sie tun: Ein burgenländischer Landeshauptmann zählt mehr als die gesamte Schweinebranche Österreichs- echt stark Verfassungsgerichtshof

Nach dem Entscheid des Verfassungsgerichtshofs, die Übergangsfrist für das Verbot der unstrukturierten Vollspaltenböden bis 2040 zu kippen, gingen die Wogen in der Schweinebranche hoch. Der Antrag wurde von der Burgenländischen Landesregierung eingebracht und laut Verfassungsgericht sei die Übergangsfrist zu lange, da neue Betriebe bereits zu höheren Kosten in strukturierten Buchten produzieren müssen. So entstehe ein Wettbewerbsnachteil, die neue Frist für das Verbot soll bis 1. Juni 2025 gelten.

Die Folgen des Entscheids sind noch nicht abschätzbar. Die Frist wurde so lange gewählt, weil Genehmigungen von Stallbauten viel Zeit in Anspruch nehmen, argumentierte das Ministerium. Außerdem beschäftigte sich das Projekt IBeSt mit praxistauglichen Tierwohlmaßnahmen in bestehenden Stallungen. So sollten Möglichkeiten erforscht werden, wie Vollspaltenbuchten umstrukturiert werden können. Bis 2026 sollten Experten die neuen Mindeststandards erarbeiten. Immerhin werden, laut Statistik Austria, gut 69 % der österreichischen Schweine auf Vollspalten gehalten (Stand 2020). Doch nun könnte das Verbot ab 1. Juni 2025 in Kraft treten, oder das Gesetz muss bis Ende Mai 2025 geändert werden.

„Wir stehen nun vor der Herausforderung, die in über 60 Seiten festgehaltene Begründung des VfGH gründlich zu analysieren. Insgesamt sind 1,5 Jahre Zeit, die Erkenntnisse des Verfassungsgerichtshofes zu berücksichtigen und das Gesetz zu adaptieren“, heißt es von Landwirtschaftskammer Österreich.

Das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes wird auch im Landwirtschaftsministerium umfassend rechtlich und fachlich analysiert. „Darauf aufbauend werden mögliche Optionen gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium sowie den Betroffenen erarbeitet“, heißt es aus dem Ministerium.„Im Sinne des Verfassungsgerichtshofes braucht es eine sachgerechte Lösung. Gleichzeitig ist klar: Wir dürfen unser österreichisches Schnitzel nicht gefährden und uns von Importen aus dem Ausland abhängig machen. Die volatile Situation auf den Märkten und die Inflation stellen Bäuerinnen und Bauern EU-weit vor große Herausforderungen. Uns ist die Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln, Tierwohl und das Überleben unserer Höfe ein zentrales Anliegen“, sagt Minister Norbert Totschnig.

Die Landwirtschaftskammer Österreich (LKO) sei mit Nachdruck dahinter, gemeinsam mit den zuständigen Ministerien und Verbänden rechtskonforme, aber gleichzeitig ebenso praktikable Regelungen zu schaffen. „Auch im Sinne der Versorgungssicherheit der Bevölkerung ist es wichtig, unsere bäuerliche, vergleichsweise kleinstrukturierte Schweinehaltung in Österreich im europäischen Wettbewerb nachhaltig abzusichern, statt weiteren Importen Tür und Tor zu öffnen“, heißt es von der LKO.

„Wir haben eine praxistaugliche Lösung gehabt und jetzt müssen wir diese Entscheidung erst juristisch beurteilen“, erklärt Michael Klaffenböck, vom Verband Österreichischer Schweinebauern. Der Gesetzgeber scheint jetzt gefordert zu sein, bis Mitte nächsten Jahresdiese Pläne zu adaptieren, „was das für die Bauern bedeutet, ist noch nicht klar“. „Wir haben derzeit schon eines der strengsten Tierschutzgesetze bei der Schweinehaltung und die Umsetzung ist bereits jetzt eine Herausforderung und die Forschungsprojekte für mehr Tierwohl laufen noch“, meint Klaffenböck.

Auch Johann Schlederer, Geschäftsführer des Verbandslandwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten OÖ, zeigt sich überrascht von der Entscheidung.“Dass das Burgenland ein spezielles Land ist, ist uns klar. Mit ein paar Schweinebetrieben und Bio-Zukunftsflausen wurde das Gesetz schon mehrmals beeinsprucht. Das kann auch nur einen Gegeneinspruch bedeuten, wenn die gesamte österreichische Schweinehaltung, die nicht im Burgenland stattfindet, von Landeshauptmann Doskozil in Geiselhaft genommen wird“, sagt Schlederer.

Spaltenboden: Verfassungsgericht völlig von der Rolle- kippt 17-jährige Übergangsfrist

Die Richter halten die Übergangsfrist von 17 Jahren für das Verbot von Vollspaltenböden für nicht gerechtfertigt. Jetzt muss Österreichs Regierung die Fristen verkürzen.

Das Wahljahr 2024 startet für die schwarz/grüne Regierung schlecht. Denn der Verfassungsgerichtshof (VfGH) hat die die Übergangsfrist im Tierschutzgesetz, innerhalb der Schweine noch in unstrukturierten Vollspaltenbuchten gehalten werden dürfen, gekippt. Nach Auffassung der Richter ist sie mit 17 Jahren zu lang und sachlich nicht gerechtfertigt.

Mit dieser Entscheidung hat der VfGH einem Antrag der Burgenländischen Landesregierung unter der Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) stattgegeben. Die entsprechende Bestimmung im Tierschutzgesetz hat der VfGH zum 1. Juni 2025 aufgehoben.

2022 beschloss der Nationalrat in einer Änderung des Tierschutzgesetzes, dass ab 2040 unstrukturierte Vollspaltenbuchten ohne Funktionsbereich, also ohne eigenen Liegebereich, in der Schweinehaltung für alle Haltungseinrichtungen verboten sind. Um den bestehenden landwirtschaftlichen Betrieben Planungssicherheit zu geben und getätigte Investitionen zu schützen, hatte die Regierung eine Übergangsfrist bis 2040 festgelegt. Für neue Schweineställe gilt das Verbot bereits seit 1. Jänner 2023.

Der Gesetzgeber hat jedoch mit dieser Gesetzesänderung eine Wertung darüber getroffen, dass das Halten von Schweinen in unstrukturierten Vollspaltenbuchten ohne Funktionsbereich verboten sein soll. Daher ist es laut VfGH sachlich nicht gerechtfertigt, bei der Abwägung zwischen Investitions- und Tierschutz mit einer Frist von 17 Jahren einseitig auf den Investitionsschutz abzustellen. Dies umso weniger, als die Übergangsfrist pauschal für alle Betriebe gilt, egal wann die Investitionen getätigt worden sind. Abgesehen davon verweist die Bundesregierung selbst auf Förderungen für bestehende Betriebe.

Dazu kommt, dass Betreiber neuer Anlagen in der Schweinehaltung seit Anfang 2023 wegen des für sie geltenden höheren Standards höhere Kosten haben als bestehende Betriebe. Damit herrscht nach Auffassung der VfGH-Richter ein ungleicher Wettbewerb, der 17 Jahre lang dauern würde. Offen ist derzeit, wie die Regierung nun die Fristen verkürzen will.

Ganz schön arg – Berglandmilch droht Bauern mit Sanktionen: Furcht vor Zwangsmaßnahmen

Die Genossenschaft Berglandmilch gehört zu 100 Prozent den Bauern. Nun wurde bekannt, was Betriebe bei Verstößen erwartet.

Aschbach-Markt/NÖ Berglandmilch ist das größte Unternehmen im landwirtschaftlichen Bereich in Österreich und steht als Genossenschaft zu 100 % im Eigentum ihrer Bäuerinnen und Bauern. Das von Berglandmilch erwirtschaftete Milchgeld bildet für unsere bäuerlichen Eigentümer einen sehr wesentlichen Teil ihres Einkommens – mit diesen Worten definiert sich das Unternehmen selbst auf der betriebseigenen Homepage. Mit 1. Jänner 2024 haben diese Bäuerinnen und Bauern Neuerungen zu berücksichtigen. Darüber hat die Berglandmilch Ende November 2023 ihre Milchlieferanten schriftlich in Kenntnis gesetzt. So wird die Fett- und Eiweißabgeltung und der S-Klasse-Zuschlag erhöht sowie wird eine Bonifikation für Rücklieferungen und Einkäufe in den eigenen Molkereimärkten eingeführt. 

Neu sind auch Sanktionen bei schuldhaften Verstößen gegen die Lieferordnung und gesetzliche Auflagen. Dabei werden unter anderem erwähnt: Pönale von mindestens 5000 € sowie weitere anfallende Kosten, Liefersperren oder Kontrollen. Für Überraschung war also gesorgt. So berichtete ein Lieferant (Name der Redaktion bekannt, Anm.), dass er verwundert und frustriert sei, dass die Delegierten diesen, in anderen Branchen beispiellosen Zwangsmaßnahmen zugestimmt hätten. So könnte der eigene Betrieb relativ rasch vom einzig möglichen Milchabnehmer ausgelistet werden, so die Befürchtung.

Auf Anfrage nahm Berglandmilch-Obmann Stefan Lindner Stellung: „Wir konnten in zahlreichen Mitgliederversammlungen dieses Thema aufbereiten und unseren Bäuerinnen und Bauern erklären. Aber natürlich erreichen wir dabei nicht immer alle unserer mehr als 8000 Mitgliedsbetriebe und auch externen Interessierten stehen interne Informationen, die an unsere Mitgliedsbetriebe ergehen, nicht zur Verfügung.“ Lindner erklärte weiter, dass nur so auch weniger massive Sanktionen möglich seien. Ob bei jeder groben Fahrlässigkeit das bäuerliche Vorstandsgremium den Sanktionsmaßnahmenkatalog zur Gänze ausschöpft, bleibe offen. Es sei davon auszugehen, dass die jeweilige Situation praxistauglich bewertet werde. von Artur Riegler

Neue Gentechnik: Doch mehr Chancen

Die „neue Gentechnik“ hat die EU vorerst auf Eis gelegt. Welche Chancen und Risiken sieht die LK Österreich?

Die EU konnte sich auf keinen Kompromiss zu neuen genomischen Techniken (NGT) in der Pflanzenzüchtung einigen. Sie waren überrascht darüber.

Lembacher: Der Ausgang hat uns überrascht, weil es lange Zeit so aussah, als würde der Vorschlag eine qualifizierte Mehrheit finden. Wir sind jedenfalls mit dem Bundesminister ­einer Meinung, dass eine Patentierbarkeit für Pflanzen und Tiere nicht akzeptabel ist. Die Rechte von Bauern (Nachbau) und Züchtern dürfen durch Neuregelungen nicht beschnitten werden.

Wo stehen wir in punkto neue Gentechnik in der Pflan­zenzüchtung?

Lembacher: Konkrete Züchtungen oder Sorten sind Sache der Züchter. Für uns gibt es wesentliche Aspekte, die in der Diskussion stärker beachtet werden sollten: Die Wissenschaft sollte mehr Gehör finden. Die Öster­reichische Akademie der Wissenschaften spricht sich dafür aus, die neuen Genomischen Techniken nicht mit klassischer Gentechnik gleichzusetzen. Die Wissenschaft sieht in diesen Techniken Chancen, um den Heraus-forderungen des Klimawandels und dem Ziel einer nachhaltigen Landbewirtschaftung gerecht zu werden. Wir sehen im EU-Vorschlag auch weniger eine Lockerung der Gentechnik-Regeln als vielmehr den Versuch einer präziseren Abgrenzung.

Wo sehen Sie Chancen für die Landwirtschaft?

Lembacher: Der Werkzeugkasten Pflanzenschutz wurde zu­nehmend ausgedünnt, in vielen Kulturen stoßen wir an Grenzen bzw. werden manche infolge fehlender Pflanzenschutzmittel nicht mehr angebaut. Raschere Züchtungsfortschritte und verbesserte Resistenzeigenschaften sind ­unverzichtbare Voraussetzung, wenn der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln signifikant gesenkt werden soll. Gleiches gilt für die immer extremeren Klimaverhältnisse. Insbesondere Hitze- und Trockenheitstoleranz ist gefragt, um die Ertragsschwankungen zu glätten. Ein dritter Punkt könnte auch die Optimierung von Inhaltsstoffen sein. Das könnte den Gesundheitswert von Nahrungsmitteln verbessern wie auch Verarbeitungsprozesse erleichtern.

Und welche Risiken sehen Sie?

Lembacher: Das größte Risiko für die Landwirtschaft sehen wir darin, dass es durch europäische oder nationale Sonderregelungen zu weiteren Wettbewerbsnachteilen für die Landwirtschaft kommen würde. Wenn bestimmte Methoden in Europa und an­deren Teilen der Welt nicht als Gentechnik gelten, nicht ge­kennzeichnet werden und auch analytisch nicht unterscheidbar sind, werden wir diese Produkte nicht vom österreichischen Markt fernhalten können. von Torsten Altmann

Mastschweine-Notierung sinkt nach Jahreswechsel

Laut Österreichischer Schweinebörse folgten viele Mästerinnen und Mäster der Empfeh-
lung, schlachtreife Schweine rechtzeitig vor Weihnachten zu vermarkten, um spätere
Überhänge zu vermeiden. Somit startete der Schweinemarkt weitgehend ausgeglichen in
die Feiertagswochen. In diesen stellten sowohl der Schlachttier- als auch der Fleisch-
handel auf Entschleunigungsmodus um. Bestellt wurde meist nur, was stressfrei bearbeitet
und weiterverkauft werden konnte. Weil kurz nach den Feiertagen der Inhalt der teilweise
noch gut gefüllten Kühlschränke konsumiert wurde und so mancher Diätvorsatz für das
neue Jahr den Fleischverkauf zusätzlich bremste, wurde in der Branche bestenfalls
Grundauslastung gefahren.

In Österreich lief der Ferkelhandel rund um die Feiertage ruhig. Nach wie vor übertraf die
Nachfrage das Angebot, was einen reibungslosen Absatz zur Folge hatte. Die Notierung
bleibt in der 1. Kalenderwoche 2024 unverändert bei EUR 3,70 je kg.
Europaweit stand nur ein begrenztes und vielerorts nicht bedarfsdeckendes Ferkelangebot
zur Verfügung. Einige Notierungen wurden weiter angehoben.

Nach Weihnachten beruhigte sich das Geschehen auf den europäischen Schweinemärk-
ten, die Nachfrage ging stark zurück. Die Konsumentinnen und Konsumenten hatten sich
zuvor reichlich mit Schweinefleisch für die Feiertage eingedeckt. Dennoch blieben die
Märkte weitgehend ausgeglichen. Die Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe reduzierten die
Produktion und auch das Lebendangebot sank deutlich. Zu Beginn des neuen Jahres
zeichneten sich in mehreren Mitgliedsländern schließlich doch leichte Überhänge ab.
Einige Mastschweine-Notierungen wurden deshalb leicht nach unten korrigiert. Insgesamt
entwickelten sich die Preise aber stabiler als in früheren Jahren, als die Kombination aus
feiertagsbedingt ausgefallenen Schlachttagen und Einbruch der Fleischnachfrage zu be-
trächtlichen Abschlägen führte.
Auch in Deutschland steigt das Schweineangebot nach den Feiertagen etwas. Allerdings
sind die Überhänge vorerst überschaubar.

Auch in Deutschlands Schlachthöfen fressen die Kosten die Gewinne weg und Tönnies hebt Vorkosten an

Etliche Schweinehalter und Vermarkter müssen mit höheren Vorkosten für die Schlachtung rechnen. Die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands kritisiert den Schlachtkonzern Tönnies.

Das Schlachtunternehmen Tönnies/Reisinger hat laut Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) gestern den Viehvermarktern bzw. seinen Schweineeinsendern mitgeteilt, die Schlachthofvorkosten um 0,69 € pro Schwein anzuheben. Die Erhöhung soll ab dem 15.01.2024 gelten.

Als Gründe für diesen Anstieg würden erhebliche Steigerungen u.a. bei den Klassifizierungsgebühren und bei den Schlachttier- und Fleischuntersuchungsgebühren, wie auch den Lohnkosten angeführt. Zudem würden „seit wenigen Wochen seitens der Behörden Kosten für die Routinekontrollen im Rahmen des Vieh- und Fleischgesetzes rückwirkend bis 2019 in Rechnung gestellt“.

Aus Sicht der ISN sind Schlachthofvorkosten jedoch ein Relikt aus vergangenen Zeiten und entsprechen nicht mehr der aktuell geltenden Rechtslage. Die Preisfeststellung für Schlachtschweine beziehe sich auf eine Anlieferung frei Schlachtstätte. Kosten, die durch Erfassung, Transport und Abrechnung des Viehvermarktungsunternehmens entstehen, also vor Anlieferung an den Schlachthof, könnten als Vorkosten in den Abrechnungen in Ansatz gebracht werden – Kosten, die auf dem Schlachthof entstehen, allerdings nicht. Sie müssten vom Schachthof aus der Marge beglichen werden, wie es auch beim Großteil der Kosten (Schlachtkosten etc.) der Fall sei.

Auf die Schweinehalter kämen seitens der Viehvermarkter ohnehin Forderungen nach Weitergabe der gestiegenen Kosten auf Handelsebene (Steigerung der Maut, CO2-Bepreisung etc.) zu.

„Jetzt hier seitens des Unternehmens Tönnies auch noch durch unberechtigte Kostenpositionen aufzuspringen, ist unangebracht. Hier könnte man zur Abwechslung auch mal die (unbestrittene) Kostensteigerung im Schlachthof im Fleischverkauf an den Lebensmitteleinzelhandel und die Fleischverarbeiter weitergeben. Nicht immer den scheinbar einfachsten Weg wählen!“, äußerte sich die ISN in einer Stellungnahme zum Thema.

Ihre Empfehlung: Viehvermarkter sollten die Rechnungsstellung von Schlachthofvorkosten je Tier in ihren Abrechnungsmodalitäten mit dem Unternehmen Tönnies im Rahmen der anstehenden Jahresgespräche nicht akzeptieren.

Dürre und Unwetter: Rekordschäden bei uns in Österreich

Die Österreichische Hagelversicherung schätzt Schäden für Bauern in 2023 auf rund 250 Mio. Euro. Ein Großteil davon durch Dürre.

Das Jahr 2023 war nach Angaben der österreichischen Hagelversicherung in Österreich gemeinsam mit dem Jahr 2018 als das wärmste Jahr in die 256-jährige Messgeschichte. Das hatte fatale Folgen für Landwirte. Frost, Hagel, Sturm, Überschwemmung und vor allem Dürre verursachten heuer einen Gesamtschaden in der österreichischen Landwirtschaft von 250 Mio. €.  Das waren 80 Mio. € mehr als 2021. Damit war dies der höchste Schaden seit fünf Jahren. 2018 betrug der Schaden 270 Mio. €, 85 % davon entfielen auf Dürreschäden. 

Nicht ganz so hoch war der Anteil der Dürreschäden in 2023. „Rund 70 % von 250 Mio. €, also 170 Mio. €, sind auf die Dürre zurückzuführen“, zieht Vorstandsvorsitzender Dr. Kurt Weinberger, Bilanz. Seiner Ansicht nach werden die rekordbrechenden Temperaturen in Zukunft keine Ausnahme mehr sein, sondern zur Normalität werden, wenn man die Erderwärmung nicht in den Griff bekomme. „Die Folgen des Klimawandels in Form der zunehmenden Naturkatastrophen führen zu großen ökologischen, wirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Schäden. Es braucht daher rasch ein gesellschaftspolitisches Umdenken,“ fordert Weinberger.

Nach Angaben der Hagelversicherung erlitten Österreichs Landwirte seit 2013 einen Gesamtschaden allein aufgrund der Dürre von 1 Mrd. €.

Die erste Jahreshälfte war für die heimische Landwirtschaft sehr herausfordernd: Einem verfrühten Vegetationsbeginn durch einen milden März folgte ein relativ kühler April. Die Folge des Temperatursturzes Anfang April waren schwere Frostschäden an Obstkulturen von 35 Mio. €, insbesondere in der Steiermark. Sehr niederschlagsintensive Wochen, vor allem im Osten und Süden Österreichs, führten im April und im Juli zu schweren Überschwemmungen. Ebenso kam es zu Hagel- und Sturmschäden an landwirtschaftlichen Kulturen. In Summe entstand durch diese Wetterextreme ein Schaden von 45 Mio. € an landwirtschaftlichen Kulturen.

Das dominierende Thema war aber in den Sommermonaten die extreme Dürre, vor allem im Norden und Westen Österreichs. So folgten dem siebent wärmsten Sommer der Messgeschichte der heißeste September und Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen. In Summe entstand durch den fehlenden Niederschlag und durch eine Vielzahl an Tagen mit Temperaturen jenseits der 30 °C ein Dürreschaden von 170 Mio. €. Betroffen waren vor allem Maiskulturen und Grünland.

Nach Einschätzung der Weltwetterorganisation (WMO) wird 2023 weltweit als das wärmste Jahr seit der Industrialisierung in die Geschichte eingehen. Global, kontinental und national seien daher konsequente Klimaschutzmaßnahmen erforderlich, so Weinberger. Die Umsetzung der von der Wissenschaft seit langem geforderten Maßnahmen zur Verringerung der CO2-Emissionen durch weitere Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energieträger und die weitere Forcierung des öffentlichen Verkehrs, sei in Österreich ein Gebot der Stunde. Laut Rechnungshof drohen Österreich Strafzahlungen von bis zu 9 Mrd. €, wenn die Klimaziele verfehlt werden.

Gleichzeitig muss Österreich nach Weinbergers Auffassung, das größte hausgemachte Umweltproblem, den Bodenverbrauch, in den Griff bekommen. Mehr als 11 ha Äcker und Wiesen werden täglich durch Verbauung zerstört. Durch diese grob fahrlässige Umweltzerstörung werde nicht nur die heimische Lebensmittelversorgung und das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen gefährdet. „Außerdem nehmen dadurch Überschwemmungsschäden massiv zu, da Wasser bei Starkniederschlägen nicht versickern kann“, warnt der Versicherungsexperte. von Josef Koch

Für 2024: Brasilien erwartet weiter steigende Schweinefleischproduktion

Brasilien hat das Jahr 2023 bei der Erzeugung und dem Export von Schweinefleisch mit einer positiven Bilanz abgeschlossen. Nach einer Prognose des brasilianischen Verbandes für tierisches Protein (ABPA) soll der Aufwärtstrend auch im kommenden Jahr beibehalten werden.

Wie das Fachportal Euromeatnews.com berichtet, geht der brasilianische Verband für tierisches Protein (ABPA) nach aktuellen Zahlen davon aus, dass im Jahr 2023 eine Steigerung der Schweinefleischproduktion in Brasilien um bis zu 2,3 % auf 5,1 Mio. Tonnen im Vergleich zum Vorjahr erreicht wurde. Auch bei den Schweinefleischexporten vermeldet der ABPA eine Zunahme. Hier erwartet der Verband einen Anstieg von bis zu 8,9 % gegenüber 2022. Insgesamt sollen bis zu 1,22 Mio. Tonnen Schweinefleisch und Nebenerzeugnisse exportiert worden sein.

Für 2024 prognostiziert der ABPA einen Anstieg der Schweineproduktion in Brasilien von bis zu 1 % gegenüber 2023, bei einer geschätzten Produktionsmenge von bis zu 5,15 Mio. Tonnen. Auch die Schweinefleischexporte dürften weiter steigen. Hier geht der ABPA von einem Plus von bis zu 6,6 % im Vergleich zu diesem Jahr und Lieferungen von bis zu 1,3 Mio. Tonnen aus. Hauptgründe für den Anstieg sollen laut Marktdirektor Luis Rua die Erschließung Brasiliens neuer Märkte und die Expansion in bereits konsolidierte Destinationen sein, auch weil wichtige Wettbewerber wie die Europäische Union und Kanada zuletzt weniger Mengen ausführten. Zudem sei auf dem Inlandsmarkt ein neues Konsumniveau zu beobachten, das mit rund 18 kg Schweinefleisch pro Einwohner und Jahr deutlich über dem liege, was bis vor einigen Jahren konsumiert wurde.

Der weltweite Fleischmarkt wächst weiter – Geflügel rückt nach vorn

Während die Fleischerzeugung und der Verzehr weltweit steigen, sinkt der Verbrauch Österreich. Auch in der EU geht die Produktion zurück. OECD und FAO wagen einen Blick in die Zukunft.

OECD und FAO prognostizieren für den Zehnjahreszeitraum bis 2032 ein Wachstum der globalen Fleischerzeugung von jährlich 1,0 %. In der zurückliegenden Dekade waren es 1,2 % Zuwachs pro Jahr. Höhere Inflation und gestiegene Kosten führen die Experten von OECD und FAO als Gründe für das etwas niedrigere Wachstum der Erzeugung an.

Überdurchschnittlich mit jährlich plus 1,3 % soll in dem Zehnjahreszeitraum bis 2032 die Erzeugung von Geflügel- und Schaffleisch ansteigen. Die Rindfleischerzeugung dagegen soll im Betrachtungszeitraum bis 2032 jährlich nur um 0,9 % wachsen, die von Schweinefleisch um jährlich 0,6 %.

Spitzenreiter wird nach diesen Prognosen 2032 Geflügelfleisch mit einem Marktanteil von 41 % an der globalen Fleischerzeugung sein, gefolgt von Schweinefleisch mit 34 %. Auf Rind- und Schaffleisch werden dieser Prognose zufolge rund 20 bzw. 5 % der Weltfleischerzeugung entfallen.

Nach Schätzungen der FAO steigt die weltweite Fleischproduktion 2023 gegenüber Vorjahr mit plus 0,8 % weiter an. Demnach dürfte sich die Erzeugung von Rinder-, Schaf-, Geflügel- und Schweinefleisch in 2023 auf insgesamt 365,2 Mio. t Schlachtgewicht (SG) belaufen.

Am stärksten fällt der Anstieg der Schaf- und Geflügelfleischerzeugung aus (+ 1,7 bzw. + 1,0 %). Weit verbreitete Tierkrankheiten und hohe Produktionskosten dämpften die Fleischerzeugung in 2023. Aufgrund gestiegener Inflation ist die Nachfrage nach Fleischimporten gegenüber dem Vorjahr um 0,8 % auf 41,4 Mio. t zurückgegangen.

Die Nachfrage nach Getreide und anderen traditionellen Grundnahrungsmitteln wird sich weiter hin zu tierischen Nahrungsmitteln wie Fleisch, Fisch, Eiern und Milchprodukten verschieben. OECD und FAO gehen bei ihren Prognosen aus Mitte 2023 von einem weiter steigenden Fleisch-Pro-Kopf-Verbrauch aus, bis 2032 um 0,7 auf 28,8 kg (ohne Knochen) je Kopf der Weltbevölkerung. Dieser Verbrauchsanstieg ist ähnlich hoch wie im vorangegangenen Jahrzehnt und ist hauptsächlich auf den Anstieg des Konsums von Geflügelfleisch zurückzuführen.

Die weltweite Tendenz bei Verbrauchern, sensibler mit Tierschutz-, Umwelt- und Gesundheitsaspekten umzugehen, hat zu Verschiebungen in den Präferenzen bei den Fleischarten geführt und im Falle der EU sogar zu einem Rückgang des Pro-Kopf-Fleischkonsums. Für die EU wird eine fortlaufende Substitution von Rind- und Schweinefleisch durch Geflügelfleisch vorhergesehen. Außerhalb Europas nimmt der Verbrauch von Schweinefleisch im nächsten Jahrzehnt nach Auffassung der Experten weiter zu.

Die EU-27 ist mit rund 41,7 Mio. t in 2023 nach China (97,4 Mio. t) und den USA (48,8 Mio. t) der weltweit drittgrößte Fleischerzeuger. Differenziert nach Fleischarten entfallen von der Welt-Erzeugung des Jahres 2023 auf die EU-27 bei Schweinefleisch 17 %, bei Geflügel- und Rindfleisch jeweils 9 % sowie bei Schaf- und Ziegenfleisch gut 3 %.

Der Selbstversorgungsgrad der EU-27 für Fleisch wird von der Europäischen Kommission für 2024 auf rund 113 % geschätzt, darunter von Rindfleisch auf 106 %, Schweinefleisch auf 120 %, Geflügelfleisch auf 108 % und Schaf-/Ziegenfleisch auf 87 %.

Für 2024 allerdings geht die Europäische Kommission im Durchschnitt der EU von einem Verzehrplus von 0,3 kg aus. Dieser leichte Verzehranstieg wird von einem höheren Pro-Kopf-Verzehr an Geflügel- und Schweinefleisch getragen. Dagegen nimmt der Verzehr an Rindfleisch ab und der Verzehr von Schaf- und Ziegenfleisch bleibt unverändert. von Alfons Deter

Beschäftigungsmaterial für Schweine: Mit Aroma oder ohne?

Womit beschäftigen sich Schweine am liebsten? Kann man damit Schwanzbeißen verhindern? Diese und weitere Fragen wurden in einer Promotion untersucht.

Attraktive organische Beschäftigungsmaterialien für Schweine zu identifizieren war das Ziel von Karen Kauselmanns Doktorarbeit. Die Aufzuchtferkel bevorzugten in der ersten Untersuchung für pelletierte Materialien (Luzerne- und Strohpellets). Die Mastschweine zogen Luzernepellets und gehäckseltes Heu vor. Darüber hinaus lag die Beschäftigungsdauer in der Mast deutlich über der Beschäftigungsdauer in der Aufzucht. Beim Einsatz der pelletierten Materialien, die die höchste Beschäftigungsdauer in der Aufzucht erzielten, wurden die geringsten Teilverluste am Schwanz erfasst.

In der zweiten Langzeituntersuchung zeigten Schweine, die gehäckseltes Stroh mit Mais erhielten – sowohl in der Aufzucht als auch in der Mast – eine höhere Beschäftigungsdauer als Schweine, denen gehäckseltes Stroh ohne Mais bereitgestellt wurde. Dennoch waren Teilverluste am Schwanz bei den Schweinen geringer, die Stroh ohne Mais erhielten.

Was zählt beim Beschäftigungsmaterial?

In vier Untersuchungen wurden die Präferenzen der Tiere im Blick auf folgende Parameter untersucht:

Unterschiedliche Strukturen (Luzernepellets, Strohpellets, gehäckseltes Heu, gehäckseltes Stroh),

 fressbare Zusätze (Stroh mit oder ohne Maiskörnern),

Aromen (mit Bratzwiebel-, Erdbeer-, Ingwer-, Mandel oder Vanille-Aroma benetzte Strohpellts; zur Kontrolle ohne Aroma),

verschiedene Intervalle zur Gabe von Beschäftigungsmaterial.

In der dritten Untersuchung wurde die längste Beschäftigungsdauer in der Aufzucht für Strohpelltes mit Bratzwiebel- oder Mandel-Aroma erfasst. In der Mast hingegen wurden Strohpellets ohne Aroma oder mit Erdbeer-Aroma bevorzugt. Generell war der Unterschied zwischen den eingesetzten Aromen jedoch eher gering.

Im Hinblick auf die Schwanzschäden wurde festgestellt, dass selbst die Materialien, für die eine hohe Beschäftigungsdauer erfasst wurde, Schwanzschäden in Form von Längenverlusten oder Hautdurchbrechungen nicht reduzieren konnten. Das Angebot attraktiver organischer Beschäftigungsmaterialien dürfte sich anhand der Steigerung der Beschäftigungsdauer positiv auf das Tierwohl ausgewirkt haben. Jedoch zeigte auch dieser Versuch erneut, dass eine zufriedenstellende Reduktion von Schwanzschäden bei unkupierten Schweinen unter konventionellen Haltungsbedingungen allein durch das Angebot attraktiver Beschäftigungsmaterialien nicht möglich ist. Leonie Jost, FLI

Auch in Frankreich- Hilferuf der Schweinehalter: „Wir brauchen Millarden!“

In Deutschland blockieren Landwirte mit ihren Traktoren die Straße wegen der Streichung der Agrardieselrückerstattung und auch die französischen Schweinehalter sind mehr als unzufrieden. Sie fordern von der Regierung finanzielle Hilfen in Milliardenhöhe.

Vor wenigen Tagen protestierten Landwirte aus ganz Deutschland in Berlin, um ihren Unmut kundzutun. Es geht um die Pläne der Regierung, die Agrardieselrückerstattung und Kfz-Steuerbefreiung zu streichen.

Auch in Frankreich regt sich Protest: Die französische Schweinehaltervereinigung Fédération Nationale porcine (FNP) bat kürzlich die Regierung erneut um dringende finanzielle Hilfe. Dort fürchten die Landwirte, dass Frankreich ohne massive Unterstützung eine zunehmende und dauerhafte Abhängigkeit von Schweinefleischimporten aus dem Ausland drohe. „Wir brauchen Milliarden von Euro“, sagt der Vorsitzende François Valy.

Frankreich ist nach Spanien und Deutschland der drittgrößte Schweinefleischerzeuger in Europa. Derzeit ist die französische Handelsbilanz für Schweinefleisch und Schweinefleischerzeugnisse mehr oder weniger ausgeglichen.

In den ersten neun Monaten 2023 exportierte Frankreich 423.400 t Schweinefleisch und Erzeugnisse daraus, während die Importe 449.800 t betrugen. Daraus ergibt sich ein negativer Saldo von nur 26.400 t.

Angesichts des stetigen Rückgangs des Zuchtbestandes und der Zahl der Schweinehalter wird sich die Situation jedoch bald verschlechtern, befürchtet die FNP. Allein in den letzten drei Jahren seien rund 1.000 Schweinehalter in den Ruhestand gegangen oder haben aufgehört, ohne einen Nachfolger zu finden.

Wenn dieser Trend anhält, werden es im Jahr 2030 2.000 weniger sein, rechnet die Vereinigung vor.

„Wir sind nicht bereit, zu kapitulieren“, betont Valy. Würde ein Standort für die Schweinhaltung einmal verloren gehen, sei es allerdings sehr schwierig, dort wieder anzufangen. Deshalb fordert Valy dringend einen ehrgeizigen mehrjährigen Investitionsplan in Zusammenarbeit mit den Banken und der Regierung. „Der Bedarf ist kolossal.“

Eine der wichtigsten Aufgaben sei die Modernisierung zahlreicher älterer Betriebe. Denn die meisten Verbraucher würden nach Freilandhaltung und tierfreundlicheren Produktionsmethoden suchen. Gäbe es keine Hilfen, werde der französische Schweinesektor laut FNP langsam verschwinden. Mit Material von Pig Progress

Keine guten Nachrichten zum Jahreswechsel- Wenig Perspektive in Deutschland für Schweinebauern: Viele Betriebe wollen schließen

Die fehlende Planungssicherheit lässt die Ausstiegswelle bei den Schweinehaltern weiter rollen. Vion passt deshalb die Schlachthofstruktur den Veränderungen am Markt an.

Die Unsicherheit unter den Schweinehaltern ist groß. Mangels Planungssicherheit geben immer mehr Ferkelzüchter und Schweinemäster ihre Betriebe auf. Das hat eine aktuelle, bundesweite Umfrage der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V. (ISN) ergeben. Knapp 500 Schweinehalter haben sich beteiligt, rund 16 % der Betriebe kamen aus Bayern. „Die kurzfristige wirtschaftliche Lage schaut bei Ferkelerzeugern und Schweinehaltern bei einem stabilen Preis um die 2 € und wieder etwas niedrigeren Futterkosten ganz gut aus. Allerdings sind die mittel- bis langfristigen Perspektiven eher weniger gut,“ so Jürgen Dierauff, ISN-Vorstand aus Franken. Er hat einen Betrieb mit über 2000 Mastschweinen und ist seit 2015 ISN-Vorstandsmitglied.

Bundesweit zeigt die Umfrage ein einheitliches Bild: Knapp ein Drittel der Sauenhalter wollen auch in 10 Jahren noch Tiere halten, ein Drittel ist unentschlossen, für die anderen zeichnet sich ab, dass sie aufhören werden. Einige der Befragten planen vorsichtig mit einem Teilbereich in einer höheren Haltungsform.

„Die Stimmung für die kommenden 10 oder 15 Jahre ist getrübt“, so Dierauff. Der Wechsel in eine höhere Haltungsformen biete zwar gewisse Perspektiven, aber mittel- bis langfristig fehle die Planungssicherheit. „Zudem hängt die Emmissionsreduzierung wie ein Damoklesschwert über den Schweinehaltern. Müssen Abluftfilter nachgerüstet werden, ist das mit großem Aufwand verbunden.“ Aber auch die Schlachthoflandschaft verändert sich und so unternimmt Vion seit Anfang 2023 einen Transformationsprozess, um die eigenen Schlachthofkapazitäten an die Marktentwicklungen auch in Deutschland anzupassen. „Die bereits unternommenen Veränderungen in Süddeutschland sind Teil dieses Prozesses“, äußert sich Thomas van Zütphen, Pressessprecher von Vion Beef. Allerdings äußerte sich Vion nicht zu der Auslastung der Schlachthöfe in Landshut und Vilshofen oder weitere, anstehende Veränderungen.

In 10 Jahren, so schätzt Dierauff, hören vermutlich 50 % der Betriebe auf. „Damit fällt zwar nicht die Hälfte, aber wahrscheinlich ein Viertel der Tiere weg.“ Dabei sei die Tendenz bei Mästern etwas besser als die bei Ferkelerzeugern. Fraglich ist, ob dann Ansätze wie 5xD oder 5xBY noch bedient werden können. „Die Gefahr ist, dass die Ferkel stärker als die Mast wegbrechen und die Ferkelherkunft nicht mehr gesichert ist.“

„Politik und Gesellschaft fordern mehr Tierwohl, doch der Bedarf an Tieren aus höheren Haltungsstufen muss immer vom Markt ausgehen“, sagt Thomas van Zütphen. „Erst wenn sich ein dezidiertes und heute nahezu immer regionales Fleischprogramm so entwickelt, dass es mittelfristig zum Beispiel 500 oder 1000 weiterer Schlachtschweine pro Woche bedarf, gehen wir auch in die dafür nötigen Gespräche mit den Landwirten. Im Sinne einer Balance und der Planungssicherheit sei es eine Herausforderung, jegliche Überproduktion aber auch Unterversorgung mit Tieren aus höheren Haltungsstufen zu vermeiden.“

Die derzeitige politisch und gesellschaftlich gewollte Transformation der Nutztierhaltung reduziert auch das verfügbare, heimische Schlachtviehaufkommen. Halten sich Angebot und Nachfrage nicht die Waage, dann werde zunehmend Fleisch- und Lebendvieh nach Deutschland importiert werden. „Dann aber bleibt zu beurteilen, inwieweit diese Entwicklung noch mit den Wünschen der gesamten Kette, von der Land- und Fleischwirtschaft über den LEH bis zu den Verbrauchern, nach mehr Tierwohl, kurzen Transportwegen und höheren Standards sowohl bei der Tierhaltung wie auch bei der Qualität der Produkte einhergeht,“ so van Zütphen.

Für Jürgen Dierauff sind höhere Haltungsformen ein Lichtblick. „Ich bin risikoaffin und möchte auch keinen 20-Jahres-Vertrag“, fügt er an. „Ein Stück weit bin ich auch Unternehmer und möchte die Freiheit haben, mich auch ein Stück weit nach rechts oder links bewegen zu können.“ von Annete Seidl

Gute Abluftwerte im Außenklimastall beim JAGA

Im Natureline Außenklimastall sind Ammoniakemissionen um bis zu 80 % reduziert. Das zeigen Untersuchungen der HBLFA Raumberg-Gumpenstein.

Wie lässt sich der Zielkonflikt zwischen Tierwohl und Umweltschutz lösen? Die Firma Schauer Agrotronic will die Lösung gefunden haben und hat gemeinsam mit Experten der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt (HBLFA) Raumberg-Gumpenstein einen besonders emissionsarmen Außenklimastall entwickelt. Doch ist das sogenannte „Natureline“ Konzept emissionstechnisch wirklich so gut, wie Schauer verspricht? Das haben die Wissenschaftler aus Österreich knapp drei Jahre lang ausführlich untersucht. Denn bislang gab es für die Baugenehmigung von Außenklimaställen keine verlässlichen Daten.

Fazit
– Der Natureline Außenklimastall ist deutlich emissionsärmer als ein konventioneller Maststall.
– Durch das Maßnahmenbündel ­sinken die Ammoniakemissionen um 80 % und Geruch um 95 %.
– Eine Strohentstaubung mit ­Öl­­sprühanlage reduziert den Staub­­gehalt um 51 %.
– Weil keine Ventilatoren verbaut sind, breitet sich Lärm weniger aus.
– Der Minderungseffekt ist mit dem eines Abluftfilters vergleichbar.
– Kontaktgitter zwischen den Buchten sollen die Schweine dazu animieren, wie gewünscht im Außenbereich zu koten.

Federführend betreut wurde das EIP-Agri-Projekt SaLuT (Saubere Luft in der Tierproduktion) von der HBLFA Raumberg-Gumpenstein unter der Leitung von Eduard Zentner. Darüber hinaus waren die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik, die Fachstelle für Tierhaltung und Tierschutz, der TÜV Austria, die Landesanstalt für Landwirtschaft Bayern (LfL), das Land Steiermark, die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) sowie die Medizinische Universität Graz beteiligt.

Der Versuchsstall steht auf dem Betrieb der Familie Neuhold in der Steiermark. Die insgesamt 850 Mastschweine haben jeweils 1,1 m² Platz. Jede Bucht ist in drei Funktionsbereiche unterteilt, die vollständig überdacht sind (s. Übersicht 1).

Im Inneren des Stalls befindet sich der Liegebereich, bei dem man das Platzangebot durch eine verstellbare Rückwand an die Größe der Schweine anpassen kann. An der Decke ist eine automatische Strohmatic-Einstreuanlage installiert, die den planbefestigten Boden zwei Mal täglich minimal mit Stroh einstreut. Das Stroh wird vorab in einem Ballenauflöser gehäckselt und entstaubt. Um möglichen Staub zusätzlich zu binden, sprühen Düsen nach dem Einstreuen ein paar Sekunden lang Rapsöl in die Buchten.

Der Innenbereich wird über eine Unterflurlüftung unter dem Mittelgang temperiert. An jeder Seite des Stalls angebrachte „Coolpads“ kühlen die Zuluft von April bis Oktober mithilfe von Wasser ab. In den kalten Monaten wärmt den Innenbereich eine Fußbodenheizung, die mit Erdwärme gespeist wird. Über den First gelangt die Abluft wieder nach außen. Die gezielte Temperatursteuerung soll dafür sorgen, dass die Schweine die Funktionsbereiche das ganze Jahr über wie gewünscht einhalten. Außerdem ist der Liegebereich deshalb relativ dunkel.

Über Pendeltüren gelangen die Schwei­ne nach draußen in den Fressbereich. Der Boden ist ebenfalls geschlossen und weist ein Gefälle von 3 % zur Außenwand auf. Die Tiere werden in Multiphasen mit einem eiweißreduzierten Trockenfutter versorgt. Zur Beschäftigung erhalten sie zusätzlich Kräuterpellets.

Setzten eine gute Aktion fort- Kärntner Bauern sponsern Familien kostenloses Festessen

Besondere Weihnachtsaktion für einkommensschwache Familien: Die Marcher Fleischwerke und die Kärntner Schweinebauern sponserten 300 Fleischpakete für Sozialmärkte.

Damit heuer auch Familien, denen es finanziell nicht so gut geht, zu Weihnachten ein Festessen auftischen können, haben die Marcher Fleischwerke gemeinsam mit der Initiative „Saugut“ des Verbandes der Kärntner Schweinebauern beschlossen, diese zu unterstützen. Insgesamt übergaben sie 300 Fleischpakete an die Sozialmärkte in Kärnten.

„Fleisch ist ein sehr wertvolles Lebensmittel, eine hochwertige Eiweiß- wie Mineralstoffquelle und ein wichtiger Energielieferant. Wir sind der Überzeugung, dass Fleisch ein leistbares Lebensmittel bleiben wird und einer breiten Bevölkerung in bester Qualität zur Verfügung stehen muss“, sagen Norbert Marcher, Geschäftsführer der gleichnamigen Fleischwerke, und Martin Egger, Obmann des Verbandes der Kärntner Schweinebauern. Gemeinsam mit Otwald Preis (Marcher), Gabriele Egger (Initiative „Saugut“) sowie Thomas Tauschitz, Stefan und Martin Suette (Schweinebauern) übergaben sie die Spende an Obmann Klaus Lesjak und Geschäftsführerin Theres Leber vom Sozialmarkt Kärnten.

Karitative Unterstützung leisten die Marcher Fleischwerke aber auch ganzjährig in Kooperation mit der Caritas Klagenfurt und Graz – beide Institutionen werden bereits seit 2021 regelmäßig mit Fleisch versorgt, das zum Beispiel in der Tagesstätte Eggerheim in Klagenfurt verkocht wird.

Die ASP breitet sich unhaltsam aus

Im Jahr 2014 wurde das Virus der ASP-Virus erstmals in Osteuropa nachgewiesen. Seitdem breitet es sich in der EU immer weiter aus. Anfangs waren nur fünf Länder betroffen, inzwischen sind es 20.

Das Gebiet, in dem die Afrikanische Schweinepest (ASP) grassiert, wird immer größer. Bei Wildschweinen findet man das Virus bereits in 20 der insgesamt 27 EU-Mitgliedsstaaten, bei Hausschweinen sind es inzwischen 16, fasst das niederländische Fachmagazin Boerderij die derzeitige Seuchenlage in Europa zusammen. In allen Ländern mit ASP-Ausbrüchen bei Hausschweinen befällt das Virus auch Wildschweine. Umgekehrt ist das nicht immer der Fall.

Polen verzeichnet in 2023 mit Abstand die meisten ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen. Nach Angaben des Tierseucheninformationssystems (ADIS) waren es bis Mitte Dezember 2.584 Fälle. An zweiter Stelle folgt Italien (964) und dann kommt Deutschland mit 879 Fällen.

Im Hausschweinebestand trat das ASP-Virus in diesem Jahr am häufigsten auf dem Balkan auf. Die meisten Fälle wurden bisher in Bosnien und Herzegowina (1.508) registriert. In Kroatien und Serbien waren es bisher 1.124 bzw. 977 Ausbrüche.

In der 50.Kalenderwoche wurden mehr als 42 ASP-Fälle in der Wildschweinpopulation bestätigt, wie das polnische Fachportal Farmer berichtet. Insbesondere im Westen Polens hat das ASP-Geschehen zugenommen. Mehr als die Hälfte der Ausbrüche traten in dem Verwaltungsbezirk Westpommern auf.

Auch in der Region Kleinpolen wurde das ASP-Virus nach einer fünfmonatigen Pause wieder nachgewiesen. Bereits Anfang Dezember brach die ASP in mehreren polnischen Gemeinden bei Wildschweinen aus, die zuvor ASP-frei waren.

Seit Jahren zeigt sich dabei eine zu beobachtende Regelmäßigkeit: Der Spätherbst und Winter bringt eine stärkere Wanderung der Wildschweine mit sich, was zu einer zunehmenden Anzahl an Ausbrüchen und einer verstärkten Ausbreitung der Seuche führt. von Christa Rohlmann

Da geht bald nichts mehr in Holland: Güllekosten explodieren

Niederländische Gülleabnehmer verlangen teils einen Preis von 26,50 €/m3 ab Hof.

In den Veredlungsbetrieben in den Niederlanden mehren sich die Bilder von randvollen Güllebehältern. Auslöser ist ein drastischer Anstieg bei den Kosten für die Gülleabnahme. Eine aktuelle Umfrage unter Schweinehaltern, Vermittlern und Gülleaufbereitungsanlagen zeigt, dass die Kosten für die Abnahme von flüssigen Wirtschaftsdüngern derzeit rund 4 € pro Kubikmeter mehr kostet als noch im Frühjahr dieses Jahres. Neben dem anhaltend hohen Angebot von Wirtschaftsdüngern führen Experten dies auch auf steigende Transportkosten zurück. So wird ein erheblicher Anteil niederländischer Wirtschaftsdünger auch nach Deutschland ausgeführt, wo insbesondere steigende Diesel- und Mautkosten die Transporte verteuern. Hinzu kommen anziehende Preisaufschläge auf Basis der Phosphorgehalte der Gülle, die besonders die Schweinehalter treffen.

Aktuell verlangen einige Nährstoffbörsen in den Niederlanden bereits einen Ab-Hof-Preis von 26,50 € pro Kubikmeter Schweinegülle. Aufgrund der angespannten Situation könnten die Abnahmepreise im Januar nächsten Jahres nochmals um etwa 6 € pro Kubikmeter zulegen.