Autor: Hannes Kulterer

Brauchen wir das Mercosur: Brasilien kontert EU-Umweltregeln mit neuen Forderungen

Seit die EU die Mercosur-Staaten mit neuen Umweltforderungen zum fertig verhandelten Freihandelsabkommen konfrontiert hat, stocken die Verhandlungen. Nun will Brasilien Zugeständnisse aus Brüssel.

Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den südamerikanischen Mercosur-Staaten schien unter Dach und Fach. Bis die EU den Südamerikanern eine an den Green Deal angelehnte Zusatzerklärung vorlegte: Einhaltung der Pariser Klimaziele, weniger Entwaldung, Menschenrechte.

Freihandel nur bei Unterschrift der Zusatzerklärung, war die klare Ansage aus Brüssel.

Die Südamerikaner fühlten sich bevormundet, die Verhandler traten auf der Stelle. Auch das Gipfeltreffen der EU mit den Staaten Südamerikas und der Karibik brachte den erhofften Mercosur-Durchbruch nicht. Vielmehr wird jetzt klar, was sich schon vor einigen Wochen abzeichnete.

Stellvertretend für die Mercosur Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay legte der Brasilianische Präsident Ignacio Lula da Silva der EU eine eigene Zusatzerklärung vor. CNN Brasil berichtete zuerst über den Inhalt. In Kürze: Wenn die Mercosur-Staaten der Erklärung der EU zustimmen, bekommen Sie in anderen Bereichen Zugeständnisse.

Konkret geht es dem Mercosur um eine weniger strenge Auslegung der Verordnung über entwaldungsfreie lieferketten. Die hatten die EU-Institutionen erst kürzlich verabschiedet.

Exporteure müssen danach nachweisen, dass in keiner Phase ihrer Produktionskette, einschließlich der Zulieferer, Abholzung stattgefunden hat. Die Verordnung gilt für Produkte wie Rindfleisch, Holz, Soja, Kaffee und Kakao.

Die EU unterteilt verschiedene Herkunftsländer in verschiedene Kategorien des Entwaldungsrisikos. Je höher das Entwaldungsrisiko, desto schärfere Kontrollen und umfangreichere Nachweispflichten für Exporteure.

Laut CNN Brasil fordern die Brasilianer nun, dass die Mercosur-Staaten automatisch mit geringem Entwaldungsrisiko eingestuft werden. Nur dann könnten sie über das Umweltkapitel im Freihandelsabkommen weiterverhandeln.

Sollte die EU Importe bestimmter Produkte aufgrund von Entwaldung einschränken, fordern die Südamerikaner einen Ausgleich. Sie wollen dann den EU-Export anderer Produktgruppen um den selben Wert ausweiten können.

Stagnierender Holzmarkt: Schulterschluss um Schadholz von Sturmschäden aus den Wäldern zu bringen

Holzpreise sinken durch Stagnation im Bausektor. Vertreter von Forst-Holz-Papier einigen sich mit Positionspapier darauf Kalamitätsholz zeitnah aus den Wäldern zu bringen.

Jüngste Unwetterereignisse haben besonders bei uns in Kärnten und Tirol zu einem hohen Schadholzaufkommen geführt. Aus waldhygienischen Gründen und um eine Ausbreitung des Borkenkäfers zu verhindern, sind eine rasche Aufarbeitung sowie ein zeitnaher Abtransport der Schadholzmengen nötig. Jedoch könnte der Abschwung in der Bauwirtschaft und die daraus folgende Reduktion der Produktion der holzverarbeitenden Industrie dem entgegenstehen.

Die allgemeinen Rahmenbedingungen am Holzmarkt sind schlecht. Sowohl Schnittholzpreise als auch die abgesetzten Mengen sind auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Sägewerke versuchen mit einer deutlichen Reduktion des Angebotes eine weitere Verschlechterung zu verhindern, heißt es vom Waldverband Österreich. Die in den Sommermonaten üblichen Urlaubs- und Wartungsstillstände werden daher verlängert.

Bedarf und Nachfrage nach Nadelsägerundholz sind dementsprechend eingebrochen. Bestehende Verträge werden vereinzelt sogar käuferseitig gekündigt. Neuverträge sind rar und werden nur zu stark reduzierten Preisen für kurze Zeiträume abgeschlossen. In den vergangenen Wochen gab es beim Leitsortiment Fichte A/C 2b+ einen Preisverfall von bis zu 20 € je FMO und noch mehr, wobei die Marke von 100 € zumeist schon weit unterschritten wird. Eine vielerorts kontingentierte Übernahme aufgrund voller Lager verzögert zudem den Abtransport von zeitgerecht aufgearbeitetem Kalamitätsholz.

Hinzu kommt eine regional besonders herausfordernde logistische Infrastruktur, welche die Abfuhr der Kalamitätsmengen erschwert. Die Spitzenvertreter der Wertschöpfungskette Forst-Holz-Papier (FHP) haben sich nun in einem nationalen Schulterschluss dazu bekannt, gemeinsam alle möglichen Anstrengungen zu unternehmen, um eine zeitgerechte Aufarbeitung sowie zeitnahen Abtransport, Übernahme und Lagerung von Kalamitätsholz zu ermöglichen. Ein gemeinsames Positionspapier wurde erstellt.

Um eine Ausweitung der Kalamitäten zu unterbinden, müssten der Abtransport der Schadholzmengen aus den Wäldern sowie die Verteilung auf Österreich erfolgen. Die vorhandenen Kapazitäten im Bereich Logistik sollten bestmöglich eingesetzt sowie potenzielle Optimierungen (Kernnetz / Ergänzungsnetz) geprüft und ausgeschöpft werden. Erforderlich sei auch eine Aktivierung der Lagerkapazitäten, insbesondere der vorhandenen Nasslager, um die anfallenden Mengen puffern zu können. Trotz der aktuellen, sehr schwierigen Holzmarktsituation sollten alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, um Übernahmekapazitäten auch während der geplanten Stillstände aufrecht zu erhalten und primär die betroffenen Schadholzmengen aufgenommen werden, wird weiter betont.

Mehr Schweinefleisch nach China

Die Importmenge von Schweinefleisch in der Volksrepublik nahm im ersten Halbjahr 2023 um rund 13 % auf insgesamt 1,54 Mio. t zu. Hauptanbieter blieb Spanien.

Chinas Schweinefleischeinfuhren haben im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugelegt, nachdem sie ein Jahr zuvor noch um mehr als die Hälfte eingebrochen waren. Laut vorläufigen Daten der Zollverwaltung nahm die Importmenge einschließlich Nebenerzeugnissen um rund 180.000 t oder 13 % auf 1,54 Mio. t zu.

Für die Einfuhrausgaben wird ein noch deutlich größeres Plus von 31 % auf 3,46 Mrd. € ausgewiesen, wofür die höheren Weltmarktpreise verantwortlich waren. Hierbei lagen die Angebotspreise von Anbietern aus der Europäischen Union meist über denen der Wettbewerber aus Nordamerika und Brasilien, weshalb die Europäer Marktanteile verloren.

Wie eine genauere Analyse der Handelsdaten durch den Dachverband der dänischen Land- und Ernährungswirtschaft (L&F) zeigt, hatten die chinesischen Importeure besonders Interesse am Kauf von frischem, gekühltem und gefrorenem Schweinefleisch. Bei dieser Warenposition stieg der Bezug im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 134.000 t oder fast 17 % auf knapp 932.700 t. Die Einfuhr von Schlachtnebenerzeugnissen vom Schwein wurde dagegen „nur“ um 8 % auf 555.400 t ausgeweitet.

Hauptanbieter blieb Spanien, das seinen Gesamtabsatz aber nur unterdurchschnittlich, nämlich um 2,4 % auf 351.700 t erhöhen konnte. Erheblich erfolgreicher hinsichtlich der Steigerung war Brasilien, das seine Lieferungen von frischem und gefrorenem Schweinefleisch in die Volksrepublik um rund ein Drittel auf 220.800 t ausbaute. Zusätzlich wurden etwa 10.500 t Nebenerzeugnisse verkauft, was insgesamt Rang zwei bei den chinesischen Importen bedeutete.

Dahinter rangierten die USA mit einer Zunahme der gelieferten Gesamttonnage um 30 % auf 228.900 t. Noch dynamischer lief es für Kanada mit einem Exportanstieg um mehr als die Hälfte auf 125.300 t. Beide nordamerikanischen Länder konnten dabei ihren Absatz von Schlachtnebenerzeugnissen in China merklich ausbauen, was anderen nicht gelang.

So musste Dänemark beim Verkauf von Nebenerzeugnissen einen Rückgang von gut einem Fünftel auf 64.800 t hinnehmen, während bei frischem Schweinefleisch ein Anstieg von 4,1 % auf 84.900 t verzeichnet wurde. Unter den EU-Ländern konnten die Niederlande ihren Schweinefleischabsatz in der Volksrepublik um 37 % auf 143.900 t am deutlichsten steigern; für Frankreich wurde nur ein moderater Zuwachs von 1 % auf 74.000 t ausgewiesen. von AgE

113 Mio. € Hilfsgelder für Schweinehalter in Polen

Die EU-Komission hat in der vergangenen Woche bereits zwei Hilfspakete für die Landwirte in Polen genehmigt.

Die Warschauer Regierung hat vergangene Woche von Brüssel grünes Licht erhalten, um 113 Mio. € an die Schweinehalter im Land auszureichen. Die EU-Kommission hat in dieser Woche damit zwei Hilfspakete für die Landwirte in Polen genehmigt.

Die Gelder werden im Rahmen des EU-Beihilferahmens zur Abfederung der Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine ausgezahlt. Erst zu Beginn der Woche war ein Hilfspaket in Höhe von 47 Mio. € an die polnischen „Primärerzeuger in der Landwirtschaft“ von der Kommission zugelassen worden.

Die Warschauer Subventionen haben auch ihren politischen Grund: Im Herbst wird das Parlament – der Sejm – neu gewählt. Mit den umfangreichen Hilfspaketen versucht die regierende PiS-Partei, die ländliche Bevölkerung für sich zu gewinnen bzw. zu halten.

Erst vorige Woche hatte die EU-Kommission ein von Warschau aufgelegtes Hilfspaket über 266 Mio. € genehmigt. Zuvor war in rund einem Jahr bereits Sonderagrarhilfen von rund insgesamt 4 Mrd. € ausgereicht worden. Der Großteil der Mittel kam und kommt aus dem polnischen Haushalt. Einige der Hilfsprogramme laufen bis 2027.

Laut der EU-Kommission gibt es in Polen rund 1,4 Mio. landwirtschaftliche Betriebe. Etwas mehr als die Hälfte der Landesfläche wird landwirtschaftlich genutzt. Rund 85 % des polnischen Territoriums zählen zum ländlichen Raum. Dort leben etwa 15 Mio. Menschen, was einem Bevölkerungsanteil von 38 % entspricht. von AgE

Wie können Batteriespeicher effizienter und nachhaltiger werden

Stromspeicher sind für die Energiewende unersetzlich. Kritik gibt es am umweltschädlichen Abbau der Rohstoffe. Doch mit neuen Rohstoffen und Verfahren ließe sich der Bedarf nachhaltig decken.

Zusätzlich wächst der Markt für Elektroautos stark. Diese hatten im Jahr 2020 weltweit noch einen Anteil von 4 % am gesamten Automarkt. Nach Schätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) steigt der Anteil in diesem Jahr auf 18 %. Bis 2030 könnten laut EU etwa 30 Mio. Elektrofahrzeuge auf europäischen Straßen unterwegs sein.

Für die Batterien relevante Rohstoffe sind Kobalt, Lithium, Nickel, Mangan und Graphit. Problematisch ist nicht das weltweite Vorkommen: Nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) übersteigen sie den Bedarf. So liegen z.B. die weltweiten Lithiumressourcen bei 62 Mio. t, während Studien bis 2050 von einem kumulierten Lithiumbedarf von 14 bis 20 Mio. t ausgehen.

Zusätzlich könnten die in Europa verfügbaren Anlagen zum Batterierecycling ihr Volumen von derzeit 116.000 auf etwa 400.000 t pro Jahr bis zum Jahr 2030 erhöhen, zeigt der Report „Battery Monitor 2022“ der RWTH Aachen und der Unternehmensberatung Roland Berger.

Nicht nur Batteriehersteller, sondern auch Stahlkonzerne, Energieversorger und neuerdings Automobilhersteller sichern sich zunehmend den direkten Zugang von Rohstoffen wie Lithium schon im Herkunftsland mit eigenen Minen oder Direktverträgen mit den Rohstoffförderern. Das verknappt das Angebot.

„2021 war das erste Jahr, in dem die Kosten für Li-Ionen-Batterien gestiegen sind. Grund waren ein Engpass bei Materialien wie Kobalt und Lithium sowie ihre sprunghaft angestiegene Nachfrage“, erklärt Stefan Freunberger, Assistenz-Professor am Institute of Science and Technology Austria.

Das Institut für Angewandte Materialien – Energiespeichersysteme des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) arbeitet u.a. daran, Lithium aus dem Wasser über ein Ionensieb zu gewinnen. Das Leibniz-Institut für Neue Materialien in Saarbrücken will dagegen Li aus Meerwasser absondern.

Den Rohstoffbedarf könnte ebenfalls eine längere Lebensdauer der Batterien senken. Im Forschungsprojekt SPARTACUS nutzen Forschende des Fraunhofer ISC unterschiedliche Sensoren, die den internen Status der Batteriezellen beobachten. Mit den Daten kann das Batteriemanagement-System Lade- und Entlade-Prozesse optimieren und die Belastung einzelner Zellen im Batteriemodul minimieren.

Autobatterien haben nach Schätzung des Teilegroßhändlers für Fahrzeuge LKQ eine Lebensdauer von 10 bis 14 Jahren, bevor sie ausgemustert werden müssen. „Im Jahr 2030 erwarten wir europaweit rund 34 Millionen Hochvoltbatterien in batterieelektrisch betriebenen Fahrzeugen“, erklärt Christoph Schön, E-Mobility Innovation Manager bei LKQ Europe.

Eine mögliche Zweitverwertung („Second-Life“) ist der Einsatz als stationäre Batterie. Die Agentur für Erneuerbare Energien hat dazu das Projekt FluxLiCon mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft gestartet. Ziel ist ein modularer Energiespeicher aus Second-Life-Batterien in Kombination mit einer Netzintegration für erneuerbare Energien. Das Fraunhofer ISI dagegen erwartet, dass nur ein Bruchteil der ausgemusterten Fahrzeugbatterien technisch noch so intakt ist, dass es ein zweites Leben erhält. Das Gros dagegen müsste recycelt werden.

Zum verstärkten Recycling könnte auch die EU-Batterieverordnung verpflichten: Ab 2031 gelten zusätzlich Rezyklat-Quoten für große Fahrzeug- und Industriebatterien bei Blei, Kobalt, Lithium und Nickel. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert mit über 16 Mio. € die Entwicklung eines ganzheitlichen Recyclingansatzes für Lithium-Ionen-Batterien im Projekt „LiBinfinity“.

In anderen Ländern ist man bereits weiter: Das Unternehmen Ecobat baut seine dritte Lithium-Ionen-Batterie-Recyclinganlage und gleichzeitig die erste in Nordamerika. Das Werk in Casa Grande, Arizona, wird zunächst ca. 10 000 t recyceltes Material pro Jahr produzieren.

Die Auflistung zeigt: Die Batterie der Zukunft wird nicht unbedingt ein Lithium-Ionen-Akku sein. Und wenn, dann muss das Lithium nicht unbedingt unter schlechten Umweltbedingungen aus Südamerika gewonnen werden. von Hinrich Neumann

Warnung vor Laborfleisch: Totschnig fordert genau Kennzeichnung

In der Schweiz hat ein israelisches Start-Up einen Antrag auf Zulassung von Laborfleisch gestellt. Österreich warnt vor Gefahren.

Bisher war Laborfleisch weit weg von Europa. Das kann sich nun ändern. Möglicherweise wird das Kunstfleisch es bald auch in Europa zugelassen. Der erste Antrag für in-vitro-Fleisch ist in der Schweiz gestellt.

Österreichs Agrarminister Norbert Totschnig warnt vor einer Abhängigkeit einer internationalen Lebensmittelindustrie, „wo Großkonzerne bestimmen, was auf den Teller kommt.“

Große Investoren am globalen Lebensmittelmarkt investieren bereits Milliarden in Start-Ups und Forschungen in die Entwicklung künstlicher Lebensmittel aus dem Labor. Damit die Lebensmittelproduktion nicht in die Hände weniger internationaler Konzerne gerät, bedarf es aus Sicht von Totschnig einer faktenbasierten und umfassenden Folgenabschätzung zu Laborfleisch auf EU-Ebene.

Das israelische Start-up Aleph Farms hat am Donnerstag (27.7.) beim Schweizer Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) einen Antrag zur Zulassung von kultiviertem Fleisch eingereicht. Das Produkt mit der Bezeichnung Aleph Cuts soll gemeinsam mit dem Schweizer Handelsunternehmen Migros vermarktet werden. Der Vertrieb und die Vermarktung sollen über die Gastronomie erfolgen.

Noch in diesem Jahr will Aleph Farms auch in Singapur und Israel mit seinem Kunstfleisch an den Markt gehen, allerdings nur „in begrenzten Mengen und mit ausgewählten Partnern“. Das Unternehmen arbeitet nach eigenen Angaben in ähnlicher Weise mit den Aufsichtsbehörden in zahlreichen Märkten auf der ganzen Welt zusammen, um für die Einführung seines neuen Produkts die Einhaltung der jeweiligen Sicherheitsanforderungen zu gewährleisten.

Künstliche Zellen aus dem Labor sind längst keine Science-Fiction mehr. Seit Ende 2020 wird in Singapur hühnerähnliches Laborfleisch angeboten, auch in den USA gibt es bereits Zulassungen für künstlich im Labor gezüchtetes Fleisch. 

Erste Studien der Universität Oxford weißen darauf hin, dass die Produktion von Laborfleisch klimaschädlicher ist, als natürliches Fleisch. 

Auch eine kürzlich publizierte Studie der Universität von Kalifornien in Davis bestätigt, dass der Energiebedarf von Laborfleisch bis zu 25-mal so viel CO2-Äquivalente pro Kilogramm Fleisch freisetzt wie Produkte aus der Tierhaltung.

Sehr bedenklich ist, dass für die Produktion von Laborfleisch auch Blut aus dem Herzen von lebendigen Kälberföten benötigt wird. Nach der Entnahme sterben Fötus und Mutterkuh. An Alternativen zum Herzblut von Kälberföten arbeitet die Industrie noch.

Darüber hinaus leisten Nutztiere einen „bedeutenden Beitrag“ zum Erhalt unserer Kulturlandschaft und der Artenvielfalt, insbesondere in Berggebieten. Ohne sie würde es nach Ansicht Totschnigs zu rapiden Änderungen der Artenvielfalt und einem Stopp der Kreislaufwirtschaft kommen.

Konsumentinnen und Konsumenten müssen eindeutig erkennen, ob das Produkt aus dem Labor stammt oder es sich um natürliches Fleisch handelt, fordert Österreichs Agrarminister. So wie nur Milch von gemolkenen Tieren Milch heißen darf, soll der Begriff Fleisch nur für natürlich gewachsenes Fleisch verwendet werden. Das muss bereits vor einer möglichen Markteinführung in der EU geregelt werden. Dafür will sich Totschnig in einer Allianz auf EU-Ebene für Transparenz und Nachvollziehbarkeit kämpfen. „Es bedarf einer klaren Kennzeichnung, irreführenden Bezeichnungen muss konsequent entgegengetreten werden,“ so der ÖVP-Minister.

Österreichs Landwirtschaft ist vergleichsweise kleinstrukturiert, familiengeführt und produziert in der Region für die Region. Im Schnitt haben Österreichs Betriebe 24 Hektar. Insgesamt gibt es in Österreich rund 98.000 tierhaltende Betriebe mit einer durchschnittlichen Anzahl von 35 Rindern oder 138 Schweinen pro Betrieb.

Tierwohl-Label: Verbesserte Zusatzinformationen steigern Kaufbereitschaft

Viele Verbraucher verstehen nicht, was genau hinter den Haltungsform-Labeln steckt. Zusätzliche Texte, Bilder und Videos können helfen, die Akzeptanz und Kaufbereitschaft zu steigern.

Die Haltungsform-Kennzeichnung auf den Verpackungen tierischer Lebensmittel soll Vebraucher über die Haltungsbedingungen der Nutztiere informieren. Doch ohne begleitende Informationen verstehen viele Menschen nicht, was die Label genau aussagen wollen. Forschende der Universität Göttingen haben deshalb untersucht, inwieweit zusätzliche Informationen die Aussagekraft des Labels verbessern und die Kaufentscheidung beeinflussen können.

Dazu befragte das Forschungsteam 200 Personen zum Haltungsform-Label der Stufe 3 am Beispiel der Schweinehaltung. In vier Versuchsgruppen mit je 50 Teilnehmenden präsentierten die Forschenden Schweinehackfleisch mit Haltungsform 3-Label und zeigten den Probanden zusätzliche Informationen in vier unterschiedlichen Formen:

  • Text
  • Text mit Bildern
  • Text mit 360 Grad-Video vom Stall via Tablet bzw.
  • Text mit 360 Grad-Video vom Stall via Virtual-Reality (VR)-Brille.

Das Ergebnis: Vom einfachen Text bis zum 360 Grad-Video mit VR-Brille steigerten alle untersuchten Informationsformen die zuvor schlechte Verständlichkeit des Labels. Infolge bewerteten die Verbraucher das Tierwohl in der gezeigten Haltungsform besser und zeigten eine höhere Akzeptanz dieser. Ebenso stieg die Kauf- und Zahlungsbereitschaft für das Fleisch bei den Probanden.

Alle vier Informationsformen beurteilten die Probanden als geeignet, um über die Haltungsbedingungen der Schweine zu informieren. Die VR-Brille überzeugt besonders beim Nutzungserlebnis. Den Text und die Bilder bewerteten die Testpersonen als besser geeignet für den Einsatz im Supermarkt.

„Die anfangs schlechte Verständlichkeit des Labels und der deutliche Effekt aller vier Informationsformen zeigen, dass die Kommunikation des Labels stark verbesserungswürdig ist“, erklärt Aurelia Schütz von der Uni Göttingen als Erstautorin der Studie.

Denkbar wäre es, den Verbrauchern im Supermarkt einen Informationsmix aus Text, Bild und QR-Code mit Link zum Video zu präsentieren. So könnten die Kunden individuell entscheiden, wie sie sich informieren wollen. „In einem nächsten Schritt wäre es sinnvoll zu prüfen, inwieweit sich die Ergebnisse auf eine reale Einkaufssituation übertragen lassen und ob in der Praxis bestimmte Informationsformen mehr genutzt werden und sich daher besser eignen als andere“, ergänzt Schütz. von Anna Hüttenschidt

Leergefegt !

Laut Österreichischer Schweinebörse ist der heimische Schlachtschweinemarkt leerge-
fegt, da nur 80 bis 85 % der üblichen Mengen an Lebendtieren angeboten werden. Die
Erzeugerpreise behaupten sich auf hohem Niveau, während die Schlacht- und Zerlege-
betriebe mit einer unzureichenden Absatzlage konfrontiert sind. Neben der saisonalen
Nachfrageschwäche wird die hohe Inflation für das schwache Abfließen der Fleisch-
mengen verantwortlich gemacht.

In Österreich wurden Ferkel neuerlich gut nachgefragt. In Nieder- und Oberösterreich lag
die Nachfrage wieder spürbar über dem Angebot. Die Notierung bleibt in der 30. Kalender-
woche unverändert bei EUR 4,10 je kg.
Auch EU-weit zog der Ferkelabsatz wieder an – das Angebot wurde dadurch neuerlich
knapp. Die Branche erwartet, dass die europäischen Ferkelmärkte auch in den nächsten
Wochen stabil bleiben.

Am EU-Schweinemarkt zeigte sich neuerlich ein kleines Schlachtschweineangebot, das
reibungslos abgesetzt werden konnte. Die anhaltende Hitzeperiode verlangsamt das
Wachstum der Tiere, wodurch das Angebot knapper wurde. Die Notierungen waren mehr-
heitlich stabil.
Am deutschen Schlachtschweinemarkt blieb die Lage vorerst unverändert. Das Schlacht-
schweineangebot war übersichtlich und fand problemlos und vollständig seine Käufer. Der
Start der Ferien- und Urlaubszeit in weiteren deutschen Bundesländern bremst die Ver-
brauchernachfrage.

So wie immer auch in Deutschland -Haltungsform 3 und 4 weiter in der Nische

Die Supermärkte bieten trotz vollmundiger Ankündigungen nur wenig Fleisch aus den höheren Haltungsformen an.

Der Lebensmitteleinzelhandel hat sich hohe Ziele zum Ausbau der höheren Haltungsformen 3 und 4 in seinen Fleischregalen gesetzt. Doch die Realität ist ernüchternd, wie eine Umfrage von Greenpeace in großen LEH-Ketten in Deutschland zeigt. So stieg der Anteil der höchsten Haltungsformen 3 und 4 seit dem Sommer 2022 lediglich von 10 auf 12 %. Knapp 90 % des deutschen Fleisches stammen damit aus den Haltungsformen 1 und 2. Der Anteil der niedrigsten Haltungsform 1 stieg in den vergangenen zwölf Monaten sogar wieder von 19 auf 21 %.
Die Umwelt-Organisation hatte in ihrer Umfrage Aldi Nord, Aldi Süd, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny und Rewe befragt. Metro und Norma haben nicht beantwortet und kennzeichneten ihr Fleisch auch nicht. Insgesamt ist die Kennzeichnung der Fleischartikel offenbar auch sehr unterschiedlich. Nach eigenen Angaben kennzeichnen die Lebensmittelketten ihr Fleisch in den Selbstbedienungstheke inzwischen fast flächendeckend. Hingegen gibt es an den Bedientheken offenbar große Lücken. In einer Stichprobe von Greenpeace in 44 Supermarktfilialen waren nur 40 % aller unverarbeiteten Frischfleischprodukte aus Deutschland gekennzeichnet. In fast 30 % der besuchten Filialen gibt es keine Kennzeichnung.
Die Supermarktketten begründen die negative Entwicklung beim Marktanteil von Tierwohlfleisch insbesondere mit dem geänderten Einkaufsverhalten der Konsumenten. Diese greifen aufgrund der hohen Inflation wieder verstärkt zu günstigeren Fleischartikeln.

,Bauer sucht Frau“ auch keine Lösung – Landwirte und ihre schwere Suche nach dem richtigen Partner

Bäuerinnen und Bauern fällt es schwerer, eine Partnerin oder einen Partner zu finden – was auf teils fragwürdige Weise als Fernsehformat vermarktet wird, ist auf vielen Höfen Realität.

Das Fernsehformat „Bauer sucht Frau“ stellt sicherlich nicht besonders realistisch dar, wie es auf den Höfen aussieht. Vielmehr hat die Sendung an manchen Stellen dazu beigetragen, dass sich Landwirte für ihre Partnerlosigkeit schämen, nicht darüber sprechen. Auf der anderen Seite spiegelt das Format ein Problem, das durchaus der Realität entspricht: Nicht wenige Bauern und Bäuerinnen haben Probleme, die Richtige/den Richtigen fürs Leben zu finden.

Genau diesen Eindruck hat Verena Lauber von der Agrargemeinschaft Österreich (AGÖ). Sie ist Mitorganisatorin der Single-Party „Anbandeln am Land“, die Ende Juni in Oberösterreich stattfindet. Mit über 300 Anmeldungen männlicher Teilnehmer ist das Event mehrfach überbucht.

Etwa 80 Tickets für Männer wird es für das Event geben. Bei der AGÖ haben sich keine Frauen angemeldet, deshalb wird mit der „Anbandlerei“ in Salzburg zusammen gearbeitet. Die „Anbandlerei“ wurde 2020 von Teresa Hummelbrunner und ihrer Mutter Claudia Hummelbrunner gegründet. Sie organisieren Events wie Speed-Datings und bauen mit ihren Veranstaltungen ein Netzwerk für Singles.

„Unsere Veranstaltungen sind geschützte Orte, dort fühlen sich die Singles unter sich wohl. Bei den Events lernen sie im besten Fall einen Partner kennen, andernfalls vielleicht andere Alleinstehende, mit denen sie etwas unternehmen können.“ Viele Partnersuchende seien frustriert vom Online-Dating und kontaktieren deshalb bewusst die „Anbandlerei“, um den direkten Kontakt zu anderen Alleinstehenden zu finden.

In ihrem Netzwerk werben die beiden Gründerinnen nun aktiv Frauen für „Anbandeln am Land“ an. Es gab Zeiten, da war es schwerer, Männer für solche Veranstaltungen zu finden, erzählt Teresa Hummelbrunner. Inzwischen gebe es weniger Single-Frauen.

Das Problem, das sie sowohl bei den Veranstaltungen als auch in ihren Coachings sehen: Oft sind die Erwartungen sehr hoch. Die Partnersuche wird verbissen gesehen.

Wenn eine Lebenspartnerin am Hof fehlt, dann hat das oft auch Konsequenzen für die Landwirtschaft. Andreas Feichtlbauer ist Geschäftsführer beim Lely Center Enns, einem der Veranstaltungssponsoren von „Anbandeln am Land“. Er erlebt es im alltäglichen Geschäft immer häufiger, dass Landwirte und Hofnachfolger ohne Partnerin in Bezug auf Investitionen weniger entscheidungsfreudig sind. „Entscheidungen werden leichter getroffen, wenn man sich mit jemandem abstimmen kann. Mit Unterstützung und durch den Austausch mit der Partnerin oder dem Partner fallen große Investitionen leichter“, sagt Feichtlbauer.

Er beobachtet aber auch, dass in einigen Fällen – ohne die Perspektive auf eine Frau und eine Familie – gar nicht mehr investiert wird. „Wenn es keine Kinder oder eine nachfolgende Generation am Hof gibt, fehlt die Perspektive. Dann werden keine Investitionen mehr getätigt und Landwirtschaft und Hof laufen langfristig aus.“ Für Andreas Feichtlbauer ist das selbstverständlich. Er zieht den Vergleich mit Alleinlebenden in der Stadt: „Wer niemanden hat, baut auch kein Haus, sondern zieht eher in eine Wohnung.“

von Anja Rose

Sagt mehr als tausend Worte – Bioverfügbarkeit essentieller Aminosäuren ist besser in tierischen als in pflanzlichen Lebensmitteln

Die Ernährungsrichtlinien für Amerikaner (Dietary Guidelines for Americans, DGA) empfehlen den Verzehr einer Vielzahl von Protein-Nahrungsmitteln auf der Grundlage von ounce-equivalent (oz-eq) Portionen. Allerdings liegen derzeit keine Untersuchungen vor, die die Äquivalentportionen von tierischen und pflanzlichen Proteinnahrungsmitteln auf die Bioverfügbarkeit essentieller Aminosäuren (EAA) für den Proteinanabolismus bei jungen und älteren Erwachsenen untersucht haben. Das wurde mit zwei verblindeten, randomisierten Crossover-Studien Studie nachgeholt.

Die Teilnehmer absolvierten vier Testessen, bei denen sie eine standardisierte Mahlzeit mit zwei Unzen magerem Schweinefleisch, ganzen Eiern, schwarzen Bohnen oder Mandelscheiben zu sich nahmen. Blutproben wurden zu Beginn der Studie sowie 30, 60, 120, 180, 240 und 300 Minuten postprandial entnommen. Die Ergebnisse:

  • Das Alter der Teilnehmer hatte keinen Einfluss auf die Bioverfügbarkeit der vier getesteten Proteinnahrungsmittel.
  • Zwei oz-eq Portionen Schweinefleisch (7,36 g EAA) und Eier (5,38 g EAA) führten zu einer größeren EAA-Bioverfügbarkeit als schwarze Bohnen (3,02 g EAA) und Mandeln (1,85 g EAA) bei jungen und älteren Erwachsenen, einzeln oder kombiniert (p < 0,0001 für alle).
  • Schweinefleisch führte zu einer größeren EAA-Bioverfügbarkeit als Eier bei jungen Erwachsenen (p < 0,0001), älteren Erwachsenen (p = 0,0007) und zusammen (p < 0,0001).
  • Es gab keine Unterschiede in der EAA-Bioverfügbarkeit zwischen schwarzen Bohnen und Mandeln.

Schlussfolgerungen: Die gleichen oz-eq-Portionen von tierischen und pflanzlichen Proteinnahrungsmitteln bieten nicht den gleichen EAA-Gehalt und die gleiche postprandiale Bioverfügbarkeit für den Proteinanabolismus bei jungen und älteren Erwachsenen.

Der Verzehr von Unzenäquivalenten tierischer Proteinnahrungsquellen (Rinderlende, Schweinelende, Eier) führte zu einem größeren Zuwachs der Ganzkörper-Netto-Proteinbilanz gegenüber dem Ausgangswert als die Unzenäquivalente pflanzlicher Proteinnahrungsquellen (Tofu, Kidneybohnen, Erdnussbutter, gemischte Nüsse; P < 0,01). Die Verbesserung der Ganzkörper-Netto-Proteinbilanz war bei allen tierischen Proteinquellen auf einen Anstieg der Proteinsynthese zurückzuführen (P < 0,05), während die Ei- und Schweinefleischgruppen im Vergleich zu den pflanzlichen Proteinquellen auch den Proteinabbau unterdrückten (P < 0,01). Das Ausmaß der Ganzkörper-Nettobilanz (anabole) Reaktion korrelierte mit dem EAA-Gehalt der Protein-Nahrungsquelle (P < 0,001).

Die Empfehlung der Wissenschaftler

Die Unzen-Äquivalente von Protein-Nahrungsquellen, wie sie in den DGAs ausgedrückt werden, sind bei jungen gesunden Menschen metabolisch nicht gleichwertig. Das Ausmaß der anabolen Reaktion auf Nahrungsproteine sollte berücksichtigt werden, wenn die DGAs Ansätze zur Festlegung gesunder Ernährungsmuster entwickeln.

Eine nachhaltige Intensivierung der Nutztierhaltung ist essenziell für die globale Ernährungssicherheit

Nutztiere sind für die Aufrechterhaltung des Nährstoffkreislaufs in der Landwirtschaft unersetzlich. Sie verwandeln große Mengen an ungenießbarer und minderwertiger Pflanzenmasse in hochwertige Nahrung. Es sind knapp 80 % Nebenprodukte, die während der Erzeugung und Verarbeitung pflanzlicher Lebensmittel anfallen. Als Nutztierfutter können diese Produkte dennoch verwertet werden, was zu einer bestmöglichen Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für die Nahrungsmittelproduktion beiträgt. Insbesondere Wiederkäuer sind in der Lage, Grenzertragsstandorte oder Wiesen und Weiden als Ressource zu nutzen, die sonst nicht direkt für die menschliche Nahrungsproduktion geeignet sind.


Auf diese und weitere Zusammenhänge macht der Mitinitiator der DublinerDeklaration, Prof. Dr. Peer Ederer aufmerksam. Mehr als 1.100 Wissenschaftler haben diese Deklaration bereits unterzeichnet, u.a. um Kritikern zu begegnen, die auf der Basis von ideologisierten Narrativen eine Abschaffung der Tierhaltung und eine Reduzierung des Fleischverzehrs fordern. Dafür werden Argumente bemüht, die einer differenzierteren wissenschaftlichen Überprüfung nicht Stand halten, ist Ederer, Direktor des von ihm geführten Forschungsinstituts GOALSCIENCES in der Schweiz, überzeugt.

Die Agrarwissenschaftler haben erkannt, welche Probleme sich für Ressourcen und Umwelt durch eine steigende Nachfrage nach tierischen Nahrungsmitteln ergeben werden. Die steigende Nachfrage entsteht vor allem in den 60-70% der Bevölkerung der Welt, die zurzeit zwar genügend Kalorien auf dem Teller haben, aber vermutlich nicht genügend Proteine und Mikronährstoffe. Es ist dieselbe Bevölkerungsgruppe, die in den nächsten 25 Jahren voraussichtlich um weitere 2 Milliarden Menschen wachsen wird. Niemand hat das Recht, diesen Menschen eine adäquate Ernährung zu verwehren. Dies wird nur weitgehend mit Tieren funktionieren und nicht mit überteuerten europäischen Vegetarierfantasien, macht Ederer deutlich. Anders als die Befürworter einer Ernährungsumstellung fordern Ederer und seine wissenschaftlichen Kollegen daher eine nachhaltige Intensivierung und Optimierung der Nutztierhaltung sowie eine bessere Ausschöpfung der großen Vielfalt an Produktionsformen, die Nutztiere bieten. Tierische Lebensmittel enthalten als besonders nährstoffreiche Produkte alle lebenswichtigen Nährstoffe. Zum Beispiel können Tiere das ganze Jahr über frische Milch, Eier und Fleisch liefern, oft ohne, dass es dafür eine Kühlkette braucht. Das kann eine pflanzliche Ernährung, die an die natürlichen Jahreszeiten gebunden ist, nicht leisten.

Ederer warnt vor Argumenten, für die es keine wissenschaftliche Evidenz gibt. So würde immer wieder behauptet, dass viele Menschen mit aktuell hohem Fleischkonsum gesundheitlich profitieren würden, wenn sie in ihrer Ernährung Fleisch durch pflanzliche Lebensmittel ersetzen. Insbesondere die sog. EAT Lancet Planetary Health Studie (Willett 2019) habe es nach Meinung von Ederer zu einem traurigen Ruhm gebracht. Bei dieser Studie handele es sich weder um eine Erhebung wissenschaftlicher Primärdaten, noch um eine objektive Übersicht über solche Erhebungen. Hingegen sei der Diätempfehlung bereits mehrfach eine mangelnde Umsetzbarkeit, verbunden mit gesundheitlichen Risiken durch Mangelernährung und Kulturimperialismus bescheinigt worden (Beal 2023, Mente 2023, The Nutri CoLab 2020). Nach aktuellem Wissensstand (Johnston 2019, Lescinsky 2022) muss davon ausgegangen werden, dass es keinen zu hohen Fleischkonsum mit Gesundheitsrisiken gäbe, auch nicht in Europa oder Amerika.

Ungeachtet der fehlenden Evidenz wird die Meinung, dass der Fleischkonsum reduziert werden solle, häufig wiederholt. Sie wird sogar in aktuellen Politikvorgaben und Ernährungsempfehlungen durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft oder die Deutsche Gesellschaft für Ernährung berücksichtigt. Aber auch das noch so häufige Wiederholen dieser Ansicht, macht sie nicht zu einem Nachweis. Es gibt keinen wissenschaftlichen Nachweis dafür, dass Fleischkonsum gesundheitsschädlich ist, fasst Ederer zusammen

Keine Bauern mehr -Lebensmitteldrucker in der Küche ?

Immer mehr Menschen setzen sich bewusster mit ihrem Fleischkonsum auseinander. Ob Seitan, Tofu oder Erbsen – die Auswahl fleischloser Alternativen für Pfanne und Grill wächst. Aber auch innovative Technologien gewinnen an Bedeutung. So ist aktuell für rund jede und jeden Fünften (20 Prozent) vorstellbar, sogenanntes kultiviertes Fleisch aus dem 3D-Drucker zu essen. Vor vier Jahren waren es noch 13 Prozent. Kultiviertes Fleisch wird aus tierischen Zellen in einem Bioreaktor produziert und mit Hilfe eines 3D-Druckers zu fleischähnlicher Struktur geformt, wobei das Verfahren aktuell noch nicht massentauglich ist. Bei 16 Prozent würde diese Alternative eher nicht auf dem Teller landen, und für 57 Prozent kommt es sogar auf keinen Fall in Frage, solches Fleisch aus dem 3D-Drucker zu essen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands unter 1.002 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.

„Insbesondere der Einsatz von Lebensmitteldruckern ermöglicht es, Produkten, die im Labor hergestellt wurden, Aussehen und Textur zu geben, die konventionellem Fleisch ähneln, dabei aber einen erheblich geringeren ökologischen Fußabdruck haben. Denn kultiviertes Fleisch minimiert den Bedarf an Ackerland und Wasser, reduziert den Ausstoß von Treibhausgasen und verringert damit insgesamt die Belastung der Umwelt“, sagt Jana Moritz, Referentin Digital Farming und Food Tech beim Bitkom. „Vom Einsatz innovativer Technik in etablierten Anbauverfahren bis hin zum Food Tech Start-Up: Digitale Technologien sind ein entscheidender Baustein, um die Landwirtschaft ökologischer, widerstandsfähiger und tiergerechter zu machen und damit insgesamt neue Wege für eine nachhaltigere Lebensmittelversorgung zu eröffnen.“

Davon ist auch jede und jeder Vierte bereits überzeugt: 24 Prozent der Befragten stimmen zu, dass kultiviertes Fleisch zu einer nachhaltigeren Lebensmittelproduktion beitragen kann. Aber nur 12 Prozent wären auch bereit, für kultiviertes Fleisch aus dem 3D-Drucker mehr Geld als für herkömmliches Fleisch zu bezahlen. Generell sehen 11 Prozent Lebensmittel aus dem 3D-Drucker als reine Luxusprodukte. Dass sich ein Lebensmitteldrucker neben Rührgerät, Pfannenwender und Waage einreiht und zukünftig ein fester Bestandteil der Küchenausstattung wird, meinen 13 Prozent.

Ein Supermarkt nach den anderen: Bauverbot auf den besten Flächen gefordert

Die aktuelle Wifo-Studie zeigt dramatische Folgen des hohen Landverbrauchs für Österreich auf.

Die Botschaft ist klar und deutlich. Durch den hohen Bodenverbrauch geht die Produktionsgrundlage verloren. Österreichs Lebensmittelversorgung ist gefährdet. „Das ist auch eine Frage der nationalen Sicherheit“, warnen der Vorstandsvorsitzenden der Österreichischen Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger, und Wifo-Experte Dr. Franz Sinabell. In seiner Studie legt er die Fakten offen: Zwischen 1999 und 2020 sind Österreich 130 000 ha Äcker und Wiesen verschwunden. Die verschwundenen Äcker hätten 480 000 Menschen ernähren können. Pro Person hat sich im selben Zeitraum Ackerfläche von 1750 auf 1460 m2 verringert.

Die geplante Bodenschutzstrategie bietet aus Sicht von Weinberger nach den Prinzipien „Vermeiden, Wiederverwerten, Minimieren“ zwar ein Maßnahmenbündel, um das Ziel von 2,5 Hektar pro Tag bis 2030 zu erreichen. Sie brauche aber verbindliche, quantitative Zielwerte. „Wenn wir das Land mit dem Tempo wie in den letzten Jahren und Jahrzehnten weiter zubetonieren, dann gibt es in 200 Jahren keine Landwirtschaft mehr in Österreich“, so Weinberger. Derzeit werden in Österreich mehr als 11 ha täglich verbaut, etwas mehr als in Bayern mit gut 10 ha.

Österreich ist laut Wifo-Studie bei der Zerstörung der Böden Europameister im negativen Sinn: Die Alpenrepublik hat die höchste Anzahl an Supermärkten pro 100.000 Einwohner, nämlich 60. Zum Vergleich: Deutschland kommt auf 40 Supermärkte je 100.000 Einwohner. Zudem verfügt das Land über eines der dichtesten Straßennetze Europas mit 15 Meter pro Kopf: Deutschland kommt mit 7,8 Meter pro Kopf auf rund die Hälfte. In den letzten 15 Jahren wurden im Durchschnitt 20 Hektar pro Tag in Österreich verbaut, während in Deutschland mit der 10-fachen Ackerfläche nur 75 Hektar pro Tag verbaut wurden. Bezogen auf die verfügbare Ackerfläche werden in Österreich jährlich 0,56 Prozent und in Deutschland jährlich 0,22 Prozent verbaut.

Tag für Tag sinkt durch die Zerstörung von Äcker und Wiesen der Selbstversorgungsgrad. Österreich wird zunehmend von Importen abhängig. Bei Kartoffeln haben wir mittlerweile nur mehr 80 Prozent Selbstversorgung und beim Brotgetreide rund 90 Prozent. Weinberger fordert wie in der Schweiz ein absolutes Bauverbot auf den produktivsten Böden, um die Ernährungssicherung der Bevölkerung auch in Zukunft sicherzustellen.

Zu wenig schlachtreife Schweine

Laut Österreichischer Schweinebörse fehlen seit Wochen 10 bis 20% an schlachtreifenSchweinen, um die Auslastung der Schlachtbetriebe zu gewährleisten. Das Umsetzen der steigenden Kosten im Verkauf wird dadurch für die Schlacht und Zerlegebetriebeproblematisch bis unmöglich gemacht. An der Österreichischen Schweinebörse war das abermals bei nur ca. 85 % liegende Angebot schnell vergriffen. Die MastschweineNotierung bleibt bis zum 26. Juli unverändert bei EUR 2,54 je kg

.Ausgeglichener Ferkelmarkt Das Absatz und Preisgeschehen auf dem österreichischen Ferkelmarkt ist weiterhinstabil. Die wöchentlichen Angebots und Nachfragemengen ändern sich nur geringfügig. Die europäischen Ferkelmärkte zeigen ebenso eine konstante Entwicklung. Die im Vergleich zu den Vorwochen schwächere Nachfrage trifft auf ein sehr überschaubares Ferkelangebot. Die teilweise langen Wartezeiten für Mäster im Ferkelbezug haben sich zuletzt spürbar reduziert. Die Notierung bleibt in der 29. Kalenderwoche unverändert beiEUR 4,10 je kg.

Auf dem EUSchweinemarkt zeigt sich wenig Bewegung. Trotz der saisonüblich abgeschwächten Nachfrage während der Ferien und Urlaubszeit kann die Nachfrage der Schlacht und Zerlegebetriebe weiterhin nur begrenzt gedeckt werden. Grillartikel werden gut nachgefragt, bei Verarbeitungsware zeigen sich allerdings Absatzschwierigkeiten. Die Branche rechnet auch in den nächsten Wochen mit einem geringen Angebot an Schlachtschweinen bei gleichzeitig verhaltener Nachfrage. Die Preise sollen daher weiterhin stabil bleiben. Am deutschen Schlachtschweinemarkt wird die Lage weitestgehend unverändert gegenüber der Vorwoche beschrieben. Das fortgesetzt geringe Angebot kann die verhaltene Nachfrage gut decken. Vereinzelt wird von etwas ruhigeren Geschäften gesprochen, zu Problemen bei der Vermarktung führt das allerdings nicht.

So wie immer -Arbeiterkammer – Landwirtschaftliche Einkommen: Moosbrugger stutzt Arbeiterkammer zurecht

Als dringend notwendig, aber kurzfristiges Luftholen auf niedrigem Niveau sieht LK-Präsident Moosbrugger das Einkommensplus in der Landwirtschaft. Er kritisiert eine „miese Neiddebatte der Arbeiterkammer.“

„Unseren Bäuerinnen und Bauern ist nur schwer zu erklären, dass die Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung nun bereits zum dritten Mal breit kommuniziert und für eine miese Neiddebatte, insbesondere der Arbeiterkammer, eingesetzt werden, während viele bäuerliche Familienbetriebe um ihre Existenz bangen – Ergebnis 2022 hin oder her“, erklärt LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger zu den gestern von der Statistik Austria erneut veröffentlichten Ergebnissen der landwirtschaftlichen Gesamtrechnung.

„Das Einkommensplus 2022 war für unsere bäuerlichen Familienbetriebe dringendst notwendig, aber lediglich ein kurzfristiges Luftholen auf sehr niedrigem Niveau. So manchem Betrieb wird die Steigerung 2022 auch nicht beim Überleben helfen. Für 2023 zeichnet sich nämlich bereits wieder eine völlig andere Situation ab. Die Preis-Kosten-Schere klafft massiv auseinander. Die meisten Erzeugerpreise – etwa für Getreide, Mais, Milch oder Jungstiere – sind wieder deutlich gesunken, die Kosten für wichtige Betriebsmittel wie z.B. Dünger, Maschinen- oder Baukosten weiterhin hoch. Zusätzlich steigen die Lohnkosten stetig“, betont Moosbrugger. „Diese Entwicklung, die ich bereits bei der 1. und 2. Vorschätzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung für 2022 festgehalten habe, zeichnet sich nun immer klarer ab“, so der LK-Chef.

Die landwirtschaftliche Einkommensentwicklung entspricht einer extrem gefährlichen Achterbahnfahrt, und wir müssen dringend dafür sorgen, dass nicht weitere Betriebe aus der Bahn geschleudert werden“, unterstreicht der LKÖ-Präsident, der in diesem Zusammenhang erklärt, wie wichtig es war bzw. ist, praktikable Maßnahmen im Rahmen der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP) zu erreichen. Auch waren Unterstützungsmaßnahmen wichtig, um die österreichischen Betriebe nach Corona- und Kriegsbeginn in der Lebensmittelproduktion zu halten. „Für heuer ist wieder ein spürbares Minus zu erwarten. Daher hat das Ergebnis 2022 für uns auch einen höchst bitteren Beigeschmack“, so Moosbrugger.

„Auch haben die landwirtschaftlichen Erzeugerpreise meist nur einen sehr geringen Anteil an den Lebensmittelkosten. Während die Rohstoffpreise mittlerweile wieder deutlich gesunken sind, bleiben die Nahrungsmittelpreise hoch, was zeigt, dass die wahren Kostenverursacher woanders liegen müssen“, kritisiert der LKÖ-Präsident die Argumentationslinie der Arbeiterkammer und fordert einmal mehr Transparenz in der Entstehung der Lebensmittelpreise und Sachlichkeit.

„Es ist unverzichtbar, die Einkommenssituation für unsere Betriebe nachhaltig auf ein höheres Niveau zu bringen, damit wieder dringendst notwendige Investitionen stattfinden können. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten müssen auch für unsere Bauernfamilien gedeckt werden können. Dafür müssen nicht nur praktikable Rahmenbedingungen geschaffen, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer bäuerlichen Familienbetriebe auf den Märkten erheblich gestärkt werden“, fordert Moosbrugger u.a. einen Ausbau der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung für Verarbeitungsprodukte und keine überschießenden europäischen und nationalen Standards.

„Derzeit herrscht in vielen Branchen – auch aufgrund der Unsicherheiten durch ständig steigende Standards – Stillstand. Viele leben von der Substanz, die sich ohne Zukunftsinvestitionen langsam abbaut. Das gefährdet auf Dauer nicht nur die Betriebe selbst, sondern auch unsere Versorgungssicherheit“, warnt Moosbrugger und weiter: „Schon jetzt haben wir in vielen Bereichen einen zu geringen Selbstversorgungsgrad. Dieser darf keinesfalls weiter sinken, wenn wir uns nicht noch stärker der unsicheren Auslandproduktion ausliefern und abhängig machen wollen.“

Frankreich kämpft gegen verschwendete Lebensmittel

Eine Frau nimmt ihre Schlüssel und will einkaufen gehen. Doch aus dem Kühlschrank kommt ein Rufen. „Willst Du keine Einkaufsliste machen?“, fragt ein Ei. „Sonst kaufst Du zu viel und schmeißt es am Ende weg. Ich helfe Dir.“Das Ei ruft in den Kühlschrank: „Gruyère?“ – „Anwesend!“ – „Salat?“ – „Anwesend!“ – „Mayonnaise?“ – Schweigen. Mayo kommt auf die Einkaufsliste.

Die Botschaft der französischen Agentur für Umwelt und Energie ADEME in dem Werbevideo: „Reduzieren wir die Lebensmittel-Verschwendung!“

Als erstes Land weltweit verabschiedete Frankreich 2016 ein Gesetz gegen diese Verschwendung. „In Frankreich werden jedes Jahr zehn Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Das kommt 18 Milliarden in den Müll geworfenen Mahlzeiten gleich“, heißt es in einer Internetkampagne. Und rund 16 Milliarden Euro Verlust.

Das Gesetz verbietet seither, nicht verkaufte Lebensmittel wegzuwerfen. Zuerst mussten Supermärkte über 400 Quadratmeter Größe noch essbare Lebensmittel an gemeinnützige Organisationen und soziale Einrichtungen spenden. Man kann auch per App wie beim französischen Start-up Phénix einen preiswerten Lebensmittelkorb kaufen. Es rettet nach eigenen Angaben „jeden Tag 120.000 Mahlzeiten vor der Verschwendung“.

Wer trotzdem Lebensmittel vernichtet und entsorgt, dem drohen hohe Strafen von bis zu 0,1 Prozent des Jahresumsatzes. Das können schon mal 50.000 Euro werden. Es gibt aber auch Anreize: Firmen können ihre Spenden steuerlich absetzen – sie erhalten Erleichterungen von 60 Prozent des Warenwerts.

Das Gesetz wurde zudem ausgeweitet auf den Großhandel, größere Hersteller, die gesamte Produktionskette – die aus den Resten auch Tierfutter oder Kompost herstellen soll – sowie kleinere Supermärkte und Kantinen. Ein neuer Trend hier: Schulkinder bekommen erstmal kleinere Portionen, können sich aber nachholen. So macht es die Kleinstadt Chaumont südöstlich von Paris.

„Es gibt Leute, die nicht aufessen, die schmeißen dann alles weg, und das ist Verschwendung“, sagt ein Schüler. 1400 Mahlzeiten kocht die Firma Scolarest für die Kinder in Chaumont. „Wir bieten den Kindern Brot an, aber nötigen es nicht systematisch auf“, erklärt die Chefin Isabelle Monnet im Fernsehsender France 3. „Denn in dem Fall landet es am Ende nur im Müll.“

Heute gibt es Couscous-Salat, Fleisch mit Soße, Möhren und Pastinaken. Die Abfälle werden am Ende gewogen. Eine „Challenge“ – auch für das Brot. „Das meiste, was wir weggeworfen haben, waren mal fünf Baguette in einer Woche, das ist viel“, sagt eine Schülerin. „Und das wenigste war eins, das ist viel besser.“

Frankreich will die Lebensmittelverschwendung von 2015 bis 2025 halbieren. Wo genau man auf dem Weg ist? Da lassen die offiziellen Stellen ein Fragezeichen stehen. Immerhin: Nach Angaben der Lebensmittelbanken machen über 95 Prozent der großen Supermärkte mit. Sie melden, allein zwischen 2015 und 2017 10.000 Tonnen mehr Lebensmittel erhalten zu haben.

Bei Vereinen wie den Tafeln, den „Restos du Coeur“, haben die gespendeten Lebensmittel im Vergleich zur Zeit vor dem Gesetz um mehr als 20 Prozent zugenommen. Und die Produkte seien hochwertiger. Millionen Mahlzeiten können dadurch zusätzlich ausgegeben werden.

Doch auch dieses Gesetz hat Mängel: Es erfasst nicht die in Haushalten entstehenden Abfälle, die aber rund ein Drittel der weggeworfenen Lebensmittel ausmachen – 30 Kilo pro Kopf und Jahr. Dennoch kann man sagen: Eine Dynamik hin zu weniger Verschwendung ist sichtbar. Von Stefanie Markert

Mercosurabkommen: Schmiedtbauer wehrt sich gegen „Schlag ins Gesicht“

Zum Gipfeltreffen zwischen EU und Lateinamerika mahnt die EU-Abgeordnete faire Handelsregeln an.

Spanien, das seit 1. Juli 2023 den EU-Ratsvorsitz für die nächsten sechs Monate innehat, spricht sich ausdrücklich für das Mercosur-Abkommen aus. Spätestens bis Jahresende soll das Mercosurabkommen unterschriftsreif sein, heißt es in Brüsseler Kreisen. Nach Ansicht von Schmiedtbauer verlangen aktuelle Vorschläge der EU-Kommission den Bodenbewirtschafterinnen und -bewirtschaftern derzeit einiges ab. Zu oft sehe Brüssel die Lösung Brüssel fälschlicherweise in Einschränkungen und Verboten für die Land- und Forstwirte.

„Da ist es ein Schlag ins Gesicht für die heimischen Land- und Forstwirtinnen und -wirte, dass es gleichzeitig von Seiten der EU-Kommission heißt, man wolle das Mercosur-Handelsabkommen weiterverhandeln. Denn das Mercosur-Handelsabkommen ist ganz sicher nicht EU-Green-Deal-konform,“ ist die österreichische EU-Abgeordnete überzeugt.

Allerdings gibt es in der EVP sehr unterschiedliche Interessen. So drängt Schmiedtbauers Parteichef in Brüssel, EVP-Vorsitzender Manfred Weber, auf einen zügigen Abschluss der Verhandlungen. Für ihn ist es auch wichtig, mit dem Abkommen ein Gegengewicht zur Abhängigkeit von China zu erreichen.

In manchen südamerikanischen Staaten werden nach ihren Informationen Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die in der EU seit Jahrzehnten verboten sind. Während wir hier diskutieren, ob unsere Landwirtinnen und Landwirte durch eine Gesetzesverschärfung weiterhin genug Pflanzenschutzmittel zur Verfügung haben werden, um Ernten zu retten. Das ist eine scheinheilige Politik, für die ich nicht zur Verfügung stehe“, moniert Schmiedtbauer.

Sie sei nicht gegen Handel, sondern für fairen Handel. Das Mercosur-Handelsabkommen stelle eine Benachteiligung heimischer bäuerlicher Familienbetriebe dar. „Dagegen stelle ich mich ganz klar“, so die ÖVP-Politikerin.

In Österreich ist die Abneigung der Bevölkerung gegen das Mercosurabkommen groß. 87 Prozent der fordern die Bundesregierung auf, sich mit aller Kraft gegen den EU-Mercosur-Pakt einzusetzen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Online-Umfrage, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut Integral im Auftrag der Handelskette SPAR und der Umweltschutzorganisation Greenpeace. 85 Prozent der Befragten befürchten zudem, dass sich das Handelsabkommen negativ auf Klima und Umwelt auswirken könnte. 90 Prozent der Befragten gehen zudem davon aus, dass der Handelspakt die heimischen Landwirte unter Druck bringen würde.

Getreidepreise steigen steil an: Getreidedeal am Ende und neue Hitzewelle

Die Getreidepreise steigen wieder kräftig. Ursachen sind das mögliche Ende des Getreidedeals und die extreme Hitzewelle in Nordamerika. In den USA und Kanada steigen deshalb vor allem die Preise für den proteinreichen Sommerweizen. Im südlichen Frankreich ist die Weizenernte schon weit fortgeschritten.

Die Weizenpreise stiegen am Freitag kräftig an und legen am Montag im laufenden Handel weiter zu. Hintergrund ist das mögliche heutige Ende des Getreidedealls. Alle Augen sind jetzt auf Russland gerichtet, das einer Verlänagerung des Schwarzmeerabkommens noch nicht zugestimmt hat. Präsident Wladimir Putin sagte am Wochenende, Russland will die Teilnahme am Getreideabkommen aussetzen, bis alle ihm in solchen Vereinbarungen gemachten Versprechen erfüllt seien, berichtet die Nachrichtenagentur TASS. 

Die Getreidemärkte werden vor diesem Hintergrund in nächster Zeit weiter auf die Entwicklung des Graindeals konzentrieren, so dass heftige Preisausschläge wahrscheinlich sind. Das Getreideabkommen wurde bereits mehrfach verlängert, zuletzt am 17. Mai um 60 Tage. Das russische Außenministerium hatte zuvor erklärt, dass der für Russland wichtige Teil desAbkommens nicht umgesetzt werde. 

Russland hat insbesondere darauf bestanden, den Zugang seiner Schiffe zu ausländischen Häfen wiederherzustellen, die Situation bei der Versicherung von getreide- und anderen Trockenfrachtschiffen zu normalisieren und die Russische Landwirtschaftsbank wieder an das Interbanken-Zahlungssystem SWIFT anzuschließen. 

Die Sprengung der Ammoniakpipeline Toljatti – Odessa hat die Situation zusätzlich verkompliziert und die Verhandlungen über die Wiederaufnahme ihrer Arbeit beendet. Am 13. Juli erklärte Präsident Wladimir Putin, Russland könne die Teilnahme am Getreideabkommen aussetzen, bis alle Versprechen erfüllt seien. Die Variante „Erst die Verlängerung und dann die Erfüllung der Versprechen“ sei für Russland nicht mehr geeignet, betonte der Präsident. 

Die Rückkehr des trockenen Wetters in Teilen des Mittleren Westens bringt wieder eine Risikoprämie auf die US-Preise mit sich. Bei Weizen ist es das trockene und heiße Wetter auf beiden Seiten der kanadischen Grenze, das Anlass zur Sorge gibt und vor allem die Sommerweizenpreise am Terminmarkt in Minneapolis nach oben treibt. 

Aus Frankreich wird berichtet, dass sich die Ernte von Wintergerste und Weizen südlich der Loire schon weit fortgeschritten ist, während die Weizenernte nördlich der Seine zunimmt. Allerdings haben Regenfälle im Osten und im Norden Frankreichs den Erntefortschritt in den letzten zwei Tagen verlangsamt, berichten die Analysten von Agritel. Die französischen Weizenerträge sind zwischen den Regionen weiterhin äußerst heterogen. Bei Raps ist das Wort ,,Enttäuschung“ in den Rückmeldungen ebenfalls relativ häufig zu finden, berichtet Agritel. 

Die europäischen Getreidepreise steigen im Sog der steigenden Weizenpreisen in Chicago, während die europäischen Rapspreise nachgeben. Der Euro/Dollar-Wechselkurs ist in den letzten Wochen kräftig gestiegen und verteuert damit die europäischen Exporte bzw. verschlechtert die Wettbewerbsfähigkeit von europäischem Getreide am Weltmarkt.

Nach Angaben des Gemeinsamen Koordinierungszentrums in Istanbul ist der türkische Massengutfrachter TQ Samsun das letzte Schiff, das im Rahmen der Schwarzmeer-Getreideinitiative, die am 17. Juli ausläuft, ukrainische Häfen verlassen hat. Das Schiff verließ am Sonntag die Hafenstadt Odessa und fuhr nach Istanbul und weiter in die Niederlande. Das Schiff transportiert 38.800 Tonnen landwirtschaftliche Produkte.

Spanien: PRRS-Welle zwingt Fleischbranche in Kurzarbeit

Im spanischen Markt fehlt es aufgrund des schweren PRRS-Einbruches an Schlachtschweinen und Ferkeln.

Der spanische Schweinemarkt leidet aktuell unter einem großen Mangel an Ferkeln und Schlachtschweinen. In der Folge befindet sich die spanische Schweinenotierung seit Monaten auf einem historisch hohen Niveau von 2,64 €/kg SG (korrigierter Preis aus dem ISN-Schweinepreisvergleich). Um das fehlende Lebendangebot auszugleichen, liegen die Schlachtgewichte aktuell rund 7 kg über dem Niveau des Vorjahresmonat, berichtet die spanische Branchenhomepage Carnica.

Die Ferkelpreise sind zwar zuletzt etwas zurückgependelt, notieren aber ebenfalls auf einem ungewöhnlich hohen Stand. Das hat weniger mit den hohen Schlachtschweinepreise, sondern mit dem absolut unzureichenden Angebot zu tun. Seit Monaten zieht der äußerst aggressive PRRS-Stamm „Rosalia“ durch die spanischen Sauenbestände und sorgt dort für massive Produktionseinbrüche. In den betroffenen Betrieben kommt es zu vermehrten Aborten, Früh- und Totgeburten. Die überlebenden Ferkel sind weniger vital, was sich negativ auf die Verlustquoten in der Aufzucht und Mast auswirkt. Diesen erheblichen Produktionsrückgang konnte man bislang auch nicht durch die deutlich gestiegenen Ferkelimporte, vor allem aus den Niederlanden und Belgien, ausgleichen. Diese bewegen sich nämlich sonst in einer Größenordnung von 5 % des spanischen Gesamtangebots an Ferkeln.

Diese Marktverwerfungen bleiben auch nicht ohne Konsequenzen für die spanischen Schlachter und Fleischverarbeiter. Aktuell können nämlich die in den vergangenen Jahren auch spürbar ausgebauten Schlacht- und Zerlegekapazitäten nicht effezient ausgelastet werden. Zudem haben sie aufgrund der hohen Einkaufspreise im eigenen Land Probleme ihre Ware in den Drittlandsmärkten abzusetzen. Da verwundert es wenig, dass mit Literia Meat bereits der erste Fleischverarbeiter die Reißleine gezogen hat und die Arbeitswoche von fünf auf vier Tage verkürzt hat.

„Gesetz zur Wiederherstellung der Natur ist eine Fehlentscheidung“

Die steirische ÖVP-EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer hält das Ergebnis bei der Abstimmung zum „Gesetz zu Wiederherstellung der Natur“ für eine Fehlentscheidung. Warum, das erklärt sie hier.

Am Mittwoch wurde das Gesetz zur Widerherstellung der Natur mit knapper Mehrheit im Europaparlament angenommen. Ich halte das für eine Fehlentscheidung. Wir Europaabgeordnete wurden gewählt, um komplexe Entscheidungen im Sinne unserer Wählerinnen und Wähler zu treffen. Wir wurden nicht gewählt, um Überschriften zu lesen und dann einem Gesetzesvorschlag zuzustimmen, wenn er einen klingenden Namen hat, wenn man dafür Applaus von einigen einschlägigen NGOs bekommt oder weil die Absicht dahinter gut ist.

Daher bin ich enttäuscht, dass dieses Gesetz gegen meine Stimme angenommen wurde. Als praktizierende Land- und Forstwirtin spreche ich mich natürlich vehement für wirksamen Klima- und Umweltschutz mit Hausverstand aus.

Mit diesem untauglichen Vorschlag der EU-Kommission werden wir dieses Ziel aber nicht erreichen. Wie können wir ständig von Regionalität in der Lebensmittelproduktion reden – ein Ziel zu dem ich zu 100 % stehe – und dann ein Gesetz verabschieden, dass unseren Landwirtinnen und -wirten fruchtbare Flächen entzieht? Wie können wir im neuen Europäischen Bauhaus den nachhaltigen Rohstoff Holz preisen – eine Initiative die ich ebenso zu 100 % unterstütze – und dann den Forstwirtinnen und -wirten die Holzernte verbieten?

Die Mehrheit hat aus den falschen Gründen für ein schlechtes Gesetz gestimmt, mit dem wir Klima und Umwelt ganz sicher keinen Gefallen tun. Wir gehen jetzt in die Verhandlungen zwischen den EU-Mitgliedstaaten, der EU-Kommission und dem Europaparlament. Ich hoffe, dass wir in diesen Verhandlungen noch einiges entschärfen und Fehler im Gesetzesvorschlag verbessern können.

Ich erwarte mir von der österreichischen Verhandlerin im Rat, Leonore Gewessler, ein klares Bekenntnis zu einer produzierenden EU-Land- und Forstwirtschaft, einer regionalen Lebensmittelversorgung, einer nachhaltigen Rohstoffwende mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz und Klima- und Umweltschutz mit Hausverstand.

Das müssen unsere Eckpfeiler bei den Verhandlungen sein, damit wir am Ende zu einer tragbaren Lösung bei diesem Gesetz kommen!

von Simone Schmiedtbauer

Landwirtschaftsminister Totschnig: „Künstliche Intelligenz ist Riesenchance für die Landwirtschaft“

Die Digitalisierung bietet zahlreiche Chancen. Künstliche Intelligenzen (KI) können Tierhaltung, Pflanzenbau, aber auch Waldwirtschaft zum Besseren verändern, glaubt Minister Totschnig.

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Digitalisierungsstaatssekretär Florian Tursky stellten zu dem Thema diese Woche das Projekt AgrifoodTEF vor, an dem auch Josephinum Research in Wieselburg beteiligt ist. Es ist ein Netzwerk von Testzentren in Europa, das Unternehmen & Start-ups aus dem Agrar- und Lebensmittelproduktionssektor bei der Produktentwicklung von KI- und Robotik-Lösungen unterstützt.

„Ein wesentlicher Teil der Verwaltung, Buchhaltung und Förderantragstellung findet auf den meisten Höfen bereits digital statt. Nun müssen wir ein Umfeld schaffen, damit die Digitalisierung und die damit einhergehenden größeren Veränderungen, bei der täglichen Arbeit im Stall und auf den Feldern, erfolgreich umgesetzt werden kann. Wir müssen Digitalisierung in der Landwirtschaft aktiv aufzugreifen und vorantreiben, um die Chancen auch für die kleinstrukturierte österreichische Landwirtschaft zu mobilisieren. Mit AgrifoodTEF bieten sich enorme Möglichkeiten, Anwendungen der Künstlichen Intelligenz und Robotik im Agri-Food-Bereich zu testen und an einem hochprofessionellen europäischen Netzwerk teilzunehmen“, betonte Totschnig.

Die Digitalisierung habe mittlerweile alle Bereiche der Landwirtschaft erreicht. „Basis dafür ist eine gute digitale Infrastruktur in Form von mobiler und stationärer Breitbandversorgung. Darüber hinaus sind Förderungen und vor allem innovative Forschung ausschlaggebend. Mit der ‚Innovation Farm – Farming for Future‘ machen wir innovative Technologien greifbar und anwendbar für unsere Landwirte. Daher investieren wir hier fünf Millionen Euro und gestalten so eine moderne und zukunftsfähige Landwirtschaft mit. Das ist für mich Digitalisierung mit Nutzen, denn jeder hier investierte Euro ist eine Investition in Zukunft, Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit“, erklärte Tursky.

Für Tursky habe es zudem hohe Priorität, dass alle landwirtschaftlichen Betriebe bis 2030 mit einem Breitbandanschluss fürs Internet ausgestattet werden sollten. Eine entsprechende Antragstellung zur Förderung sei jederzeit möglich, da es sich um einen sogenannten offenen Call handele. Bis zu 50.000 € Förderung können laut Tursky beantragt werden. Wie Sie die Förderung beantragen können, finden sie auf der Homepage des Finanzministeriums.

Tursky empfiehlt den Landwirten, dazu auch mit dem jeweiligen Provider Kontakt aufzunehmen und das Projekt dann gemeinsam mit diesem durchzuführen.

Um das Ziel der Europäischen Strategie für KI zu erreichen, und die Entwicklung und den Einsatz zu optimieren, werden durch die Europäische Kommission sogenannte „Test- and Experimentation Facilities“ (TEF) in den vier Sektoren manufacturing, healthcare, smart cities and communities und agri-food gefördert. Bei der Ausschreibung im Bereich der Landwirtschaft war das Projektkonsortium AgrifoodTEF mit österreichischer Beteiligung, neben dem Josephinum Research (Lead) auch die FH Wiener Neustadt und Raumberg-Gumpenstein Research & Development, erfolgreich. Das Projekt startete am 1. Jänner 2023 und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. In AgrifoodTEF sind insgesamt acht Länder beteiligt, darunter Italien, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Belgien, Schweden, Polen und Österreich.

Das Gesamtvolumen des Projektbudgets beläuft sich auf 60 Mio. Euro europaweit, wobei jeweils 50% der Mittel über die Europäische Kommission sowie über nationale Fördergeber, in Österreich durch die FFG (Forschungsförderungsgesellschaft), bereitgestellt werden. In Österreich werden 5 Mio. gefördert.

von Torsten Altmann

Angebot von Schlachtschweinen -20%

Laut Österreichischer Schweinebörse kämpften die Schlachtunternehmen weiterhin umdie Auslastung ihrer Kapazitäten. Mit weniger als 80.000 Schweinen wurde die geringsteMenge seit dem EU-Beitritt geschlachtet. Einen weiteren Minusrekord gab es beimSchlachtgewicht, das mit 97,6 kg heuer erstmals unter 98 kg sank. Damit lag das Angebot an Schweinefleisch etwa 20 % unter den Vorjahren. Trotzdem entstand auf dem Fleisch-markt bisher kein wirklicher Engpass, was zumindest teilweise an der inflationsge-schwächten Kaufkraft liegen dürfte.

Auf dem österreichischen Ferkelmarkt übertraf die Nachfrage noch immer das Angebot.
Allerdings werden die Überhänge allmählich kleiner, sodass demnächst weitgehend
ausgeglichene Verhältnisse herrschen sollten. Die Notierung bleibt in der 28. Kalender-
woche unverändert bei EUR 4,10 je kg.
Europaweit bestand eine für die Jahreszeit ungewöhnlich große Absatzsicherheit bei
Ferkeln. Dementsprechend verharrten die Notierungen auf ihrem hohen Niveau.

Der EU-Schweinemarkt stand weiterhin im Zeichen des sehr geringen Angebotes. In
einigen Mitgliedsländern arbeiteten die Schlachtunternehmen daher nur noch 4 Tage pro
Woche. Der Fleischhandel lief nach wie vor zäh. Abseits der Urlaubsregionen ging die
Nachfrage noch weiter zurück, während die Impulse durch Touristen noch überschaubar
waren. In Italien ermöglichten sie immerhin einen geringfügigen Preisanstieg. Die meisten
Notierungen wurden jedoch unverändert fortgeschrieben.
In Deutschland ist das Lebendangebot ebenfalls überschaubar, das durchschnittliche
Schlachtgewicht sinkt. Die Vermarktung läuft zügig. Im Gegensatz dazu stockt der Waren-
strom auf dem Fleischmarkt. Aufgrund der Urlaubszeit und der hochsommerlichen Tempe-
raturen ist die Nachfrage sehr ruhig. Somit fehlt der Spielraum für Preiserhöhungen – auch
bei Schweinen.

Afrikanische Schweinepest: Zahl der Ausbrüche in Europa steigt extrem

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) breitet sich international weiter aus. Anfang Juli ist es in Europa erneut zu zahlreichen Ausbrüchen in Nutzschweinebestände gekommen. vor allem in den Balkanstaaten ist die Situation teilweise dramatisch. Diese und weitere News sowie aktuelle Fälle lesen Sie hier.

In Europa ist die Afrikanische Schweinepest seit Anfang Juli in zahlreichen Nutztierschweinebeständen ausgebrochen. Jüngst bestätigten die Behörden einen Fall im polnischen Bezirk Maków im nördlichen Teil der Woiwodschaft Masowien in Polen. Laut Presseberichten ist dies besorgniserregend, da es der erste Fall in dieser Region ist. In diesem Teil des Landes ist die Tierseuche bislang weder bei Hausschweinen noch bei Wildschweinen aufgetreten.

Noch dramatischer sei die Situation laut AgE in den Balkanstaaten. Nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) wurden allein im Zeitraum vom 30. Juni bis zum 7. Juli 89 Schweinehaltungen in Europa mit dem ASP-Virus infiziert:

  • Die meisten davon in Serbien mit 30 neuen Fällen.
  • In Rumänien waren es 18.
  • Wie berichtet trat die ASP auch erstmals in Bosnien-Herzegowina sowie in Kroatien auf, wo es bis zum 7. Juli bereits 23 beziehungsweise 22 betroffene Nutzschweinebestände gab.

Laut des europäischen Tierseuchenmeldesystems (ADIS) meldeten seit Anfang des Jahres bis zum 7. Juli 13 europäische Staaten ASP-Ausbrüche auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Hausschweinen. Insgesamt gab es 419 Ausbrüche. Zum Vergleich: Im ganzen Jahr 2022 verzeichnete ADIS 537 ASP-Nachweise in Schweinebetrieben. Diese Zahl dürfte 2023 übertroffen werden.

Mit Material von AgE

Gegen Verbotspolitik: Landwirte demonstrieren vor dem EU-Parlament

Das Europäische Naturschutzgesetz wird für die Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen erhebliche Einschränkungen bringen. Daher protestieren in Straßburg etliche Bauern vor dem EU-Parlament.

Seit heute laufen im Europaparlament in Straßburg die entscheidenden Sitzungen, in denen über das Europäische Naturschutzgesetz (Nature Restauration Law), den zweiten Teil des von der EU-Kommission ausgerufenen „Green Deal“, abschließend abgestimmt wird. Dabei kommt es auch zu Protesten von Landwirten aus ganz Europa. Aufgerufen dazu hatte der Europäische Bauernverband unter dem Motto „Nature Restauration – Yes we can :: Nature Restauration Law – No we can’t“.

Das Europäische Naturschutzgesetz wird für die Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen erhebliche Einschränkungen bringen. Die darin definierten Ziele werden einen deutlichen Rückgang von Ernten und der Lebensmittelerzeugung zu Folge haben.

„Wieder einmal versucht die Kommission, mit fachlich nicht zu rechtfertigenden Vorschriften die Landwirtschaft in die Knie zu zwingen“, sagt Conzen. Er appelliert deshalb vor dem EU-Parlament an die Abgeordneten, dem Votum des zuständigen Parlamentsausschusses zu folgen, der das Gesetz vor zwei Wochen abgelehnt hatte. Der RLV sieht in dem Vorhaben der EU-Kommission einen Widerspruch zu den aktuellen globalen Herausforderungen der Ernährungssicherung. „Wir sagen: Ja zu Europa und Nein zu einer unsinnigen Verbotspolitik,“ betont Conzen.

Bereits Ende Februar hatte der RLV in Brüssel seinen Protest gegen den ersten Teil des „Green Deal“, die Verordnung zur Beschränkung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln (SUR), vor EU-Parlamentariern zum Ausdruck gebracht. Über die SUR wird voraussichtlich im Herbst entschieden.

Vermögenssteuer würde uns Bauern am härtesten treffen

Die Vermögenssteuer wird immer öfter in der politischen Diskussion angesprochen. Laut Agenda Austria würden diese nicht die „Superreichen“ sondern vor allem Grundbesitzer treffen.

Die Vermögenssteuer, die 1994 von den Sozialdemokraten aus guten Gründen abgeschafft wurde, soll künftig wieder für mehr Verteilungsgerechtigkeit sorgen. Zumindest erklärt dies der neue SPÖ-Chef Andreas Babler. Treffen will man mit der Steuer die „Superreichen“, tatsächlich dürften sich aber vor allem Bauern von der Steuer angesprochen fühlen, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt.

Denn die landwirtschaftlichen Grundstücke würden zum Vermögen gezählt, auch wenn die Landwirte nicht vom Verkauf ihrer Liegenschaften, sondern von deren Bewirtschaftung leben. Müsste die Steuer bezahlt werden, würde dies mit drastischen Ertragseinbußen einhergehen.

„Die ewige Debatte um Vermögensteuern in Österreich ist irreführend und wenig konstruktiv“, sagt Agenda Austria-Ökonom Hanno Lorenz. Speziell die Besteuerung von Nettovermögen gibt es in entwickelten Ländern kaum noch. „Es wird so getan, als ob wir damit die Gesellschaft gerechter machen oder den Staatshaushalt sanieren. Das stimmt aber nicht“, meint Lorenz. Österreich habe nicht zu viele Reiche, wir haben zu wenig Menschen in der Mitte der Gesellschaft, die sich Vermögen aufbauen konnten. Dafür brauche es nicht mehr, sondern weniger Steuern.

Auch die Landwirtschaftskammer Niederösterreich spricht sich vehement gegen neue Substanzsteuern aus. „Ohne die Verbundenheit unserer Bäuerinnen und Bauern mit ihrem anvertrauten Grund und Boden wäre die Bewirtschaftung unserer Heimat durch Familienbetriebe nicht mehr gegeben. Dieses elementare Kapital wird von Generation zu Generation verantwortungsvoll weitergegeben. Der Schutz dieses bäuerlichen Eigentums ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit und kein Selbstzweck“, erklärt LK-NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager.

Die Grundstücke – selbst von kleinbäuerlichen Familienbetrieben – hätten oft einen hohen Verkehrswert, der aber nur bei Veräußerung (abzüglich Immobilienertragsteuer) lukriert werden kann, heißt es in der Resolution der LK NÖ. Die nachhaltig aus land- und forstwirtschaftlichen Flächen erzielbaren Einkünfte und damit der Ertragswert sind hingegen bescheiden. „Die Grundbesitzer sind in Österreich im Übrigen die Einzigen, die Vermögensteuer (in Form von Grundsteuer) und Erbschafts- und Schenkungssteuern (in Form der Grunderwerbsteuer) zu entrichten haben. von Roland Pittner

Widerstandsfähigkeit der Schweinebranche stärken

Der Kongress der European Pig Producers (EPP) ist traditionell eine einzigartige Gelegenheit für den europäischen Schweinesektor, Erfahrungen und Wissen über eine der wichtigsten Branchen im europäischen Agrarsektor auszutauschen. 

Als Schweineproduzenten sind wir das Rückgrat der Fleischindustrie und versorgen Millionen von Menschen in Europa und der Welt mit lebenswichtigen Proteinen. Auf dem EPP-Kongress 2023 in Sevilla haben wir ein breites Spektrum von Themen diskutiert, die für die Zukunft unserer Branche entscheidend sind. Wir haben uns dabei vor allem auf Themen wie Nachhaltigkeit, Tierschutz, Biosicherheit und technologische Innovation konzentriert.

Durch Gespräche und Diskussionen miteinander gewinnen wir ein tieferes Verständnis für die Herausforderungen, vor denen unsere Branche in den verschiedenen Ländern steht. Eines der wichtigsten Themen, das wir bei all unseren Aktivitäten diskutiert haben, ist die Nachhaltigkeit.

Als Schweineproduzenten haben wir die Verantwortung, dafür zu sorgen, dass unsere Praktiken ökologisch nachhaltig und sozial verantwortungsvoll sind. Wir müssen uns bemühen, unseren CO2-Fußabdruck zu verringern, Emissionen zu minimieren und Ressourcen effizient zu nutzen. Gleichzeitig müssen wir auch dafür sorgen, dass unsere Betriebe sichere und gesunde Arbeitsplätze sind und dass unsere Tiere jederzeit mit Respekt und Würde behandelt werden.

Unser diesjähriger Kongress widmete sich dem Thema „Resilienz der europäischen Schweineindustrie“. Resilienz ist die Fähigkeit, Widrigkeiten zu widerstehen und sich von ihnen zu erholen. Diese Eigenschaft ist in der Schweineindustrie besonders wichtig, wo wir mit vielen Herausforderungen konfrontiert sind, wie dem Ausbruch und der Bekämpfung von Seuchen wie der Afrikanischen Schweinepest, starken Preis- und Marktschwankungen und regulatorischen Änderungen durch die Gesetzgebung.

Resilienz bedeutet aber nicht nur, sich von Rückschlägen zu erholen, sondern auch, proaktiv und anpassungsfähig zu sein. Als Schweineproduzenten müssen wir in der Lage sein, auf Veränderungen des Marktes und der  Verbraucherpräferenzen zu reagieren und dabei vom technologischen Fortschritt zu antizipieren. Wir müssen bereit sein, neue Ansätze auszuprobieren und mit neuen Technologien zu experimentieren, gleichzeitig aber auch die Bedeutung traditioneller landwirtschaftlicher Methoden und des weitergegebenen Wissens früherer Generationen anzuerkennen.

Resilienz ist nicht nur eine Aufgabe des einzelnen Landwirts, sondern auch eine kollektive Aufgabe. Wir müssen als Branche zusammenarbeiten, um uns den Herausforderungen zu stellen und Lösungen zu entwickeln, von denen wir alle profitieren. Wir sollten die Gelegenheit nutzen, zusammenzuarbeiten, unsere Erfolge und Misserfolge zu teilen und voneinander zu lernen.

Ich bin zuversichtlich, dass wir durch unsere Zusammenarbeit in der Wertschöpfungskette ein besseres Verständnis für die Herausforderungen und Chancen entwickeln werden, mit denen unsere Branche konfrontiert wird. Lassen Sie uns gemeinsam an der Widerstandsfähigkeit unseres Sektors arbeiten!

Gert van Beek Schweinehalter in den Niederlanden Präsident der European Pig Producers (EPP) e.V.

Tierhaltungskennzeichnung in Deutschland beschlossen – ISN: Schnell Planungssicherheit schaffen!

Der Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung der Einführung einer verpflichtenden Kennzeichnung für Frischfleisch vom Schwein zugestimmt. Die Tierhaltungskennzeichnung hat damit nun alle parlamentarischen Hürden genommen. Darüber hinaus wurden im Bundesrat heute Änderungen im Baurecht beschlossen, wohingegen die Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung keine Mehrheit fand.

ISN: Fakt ist – die Tierhaltungskennzeichnung ist beschlossen. Ein erster wichtiger Schritt, dem nun zügig weitere Schritte, die zueinander passen, folgen müssen. Entscheidend ist, dass sich Bund und Länder jetzt einig werden und schnell Planungssicherheit und Perspektive für die Schweinehalter schaffen.

Grünes Licht für das Tierhaltungskennzeichnungsgesetz: Der Bundesrat hat der vom Bundestag beschlossenen Einführung einer verbindlichen staatlichen Haltungsformkennzeichnung heute zugestimmt, berichtet AgE. Der Empfehlung des Bundesrats-Agrarausschusses, den Vermittlungsausschuss mit dem Ziel anzurufen, den Gesetzesbeschluss des Bundestages aufzuheben, ist die Länderkammer nicht gefolgt. In einer Entschließung fordert der Bundesrat Nachbesserungen am Gesetz.

In der Plenarsitzung bekannten sich alle Redner zum Umbau der Tierhaltung. Die meisten Länderminister brachten jedoch ihre Unzufrieden mit dem Tierhaltungskennzeichnungsgesetz zum Ausdruck, das erhebliche Defizite aufweise. Ebenfalls Zustimmung fanden die vom Bundestag beschlossenen baurechtlichen Erleichterungen, um Stallum- und neubauten zur Anpassung an die Anforderung des Kennzeichnungsgesetzes zu ermöglichen.

Keine Mehrheit gab es indes für die Achte Verordnung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, mit der konkrete Anforderungen an Ställe mit Außenklimakontakt festgelegt werden sollten. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hatte zuvor vergeblich an die Länder appelliert, der Vorlage zuzustimmen. Sie sei notwendig, um die neuen Vorgaben für Betriebe und Behörden vollziehbar zu machen.

Nun ist es beschlossene Sache: Die Tierhaltungskennzeichnung kommt! Ein wichtiger erster Schritt, denn nach nunmehr über einer Dekade politischer Diskussionen über den Umbau der Nutztierhaltung kommt endlich Bewegung in die Sache. Jetzt müssen zügig weitere Schritte eingeleitet werden, damit die fachlichen Kritikpunkte beseitigt, zentrale Fragestellungen (wie die Finanzierung des Umbaus) geklärt und bestehende Regelungslücken (z.B. Einbindung weiterer Absatzkanäle) geschlossen werden. Bund und Länder müssen sich daher zusammenraufen und eine Einigung finden. Aufgrund von Befindlichkeiten die Pausetaste zu drücken, hilft den Schweinehaltern nicht weiter! Entscheidend ist, dass am Ende alle Puzzleteile zueinander passen – erst dann ergibt sich ein Gesamtkonzept und die dringend benötigte Sicherheit für die Schweinehalter. Doch genau an dieser Stelle hakt es noch gewaltig!

Getreidepreis Verfall: Niederösterreich verlangt bessere Kontrolle der Routen

Der Landtag fordert Bundesagrarminister Norbert Totschnig auf, sich in Brüssel für Nachbesserungen bei den ukrainischen Getreideexporten einzusetzen.

Der Unmut der österreichischen Bauern über die ukrainischen Getreideexporte ist groß. Am Donnerstag (6.7.) hat der niederösterreichische Landtag auf Drängen den Bauernbunds gehandelt. In einer Resolution fordert er Bundesagrarminister Norbert Totschnig dringend auf, sich für eine Anpassung und Neugestaltung des Getreideabkommens zwischen der Europäischen Union und der Ukraine einzusetzen. So müsse die EU-Kommission sicherstellen, dass ukrainische Agrarprodukte an ihren Bestimmungsort ankommen und nicht zu Marktstörungen in Europa führen. Kürzlich hatte auch die Vollversammlung der LK Burgenland bessere Kontrollen der Handelswege gefordert. Ende Juni verlangte das Bauernparlament in Oberösterreich sogar einen sofortigen Importstopp.

Nach Auffassung des niederösterreichischen Bauernbunddirektor Pau Nemecek zeigt sich, dass das aktuelle EU-Abkommen nicht dafür sorgt, dass ukrainisches Getreide insbesondere in Afrika ankommt. „Daher braucht es Lösungen, damit die Lebensmittel dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Das Abkommen muss nachgebessert werden muss“, fordert NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek.

Gleichzeitig sieht der Bauernbund die Konsumenten getäuscht. Aktuell werde für Brot, Semmeln und anderen Backwaren in Österreich auch ukrainisches Getreide verwendet. Dieses entspricht laut Bauernbund aber nicht den hohen österreichischen Standards. „Wer denkt in Österreich schon daran, dass in unserem Brot und Kaisersemmeln nun ukrainischer Gen-Weizen steckt?“, warnt Nemecek.

Österreichs Konsumenten können derzeit kaum feststellen woher das Getreide und Mehl für Brot, Semmeln und Backwaren kommen. Darum drängt Nemecek auf ein rasches Umsetzen des AMA-Gütesiegels im Getreidebereich, sowie einer Marketingoffensive für Österreichisches Getreide.

Alles wollen – Kupierverzicht kostet bis zu 30 € je Tier

Der gesellschaftliche und politische Druck für einen Verzicht auf das Schwänzekupieren in der Schweinehaltung ist groß. Allerdings bereitet die Umsetzung in der Praxis häufig große Probleme. Kannibalismus und tierschutzrelevante Verletzungen lassen sich bisher nicht ausschließen.
Wer auf das Schwänzekupieren verzichtet, muss außerdem erhebliche Mehraufwendungen in Kauf nehmen. So zeigen neue Auswertungen der Universität Wageningen in den Niederlanden, dass Betriebe bei einem Kupierverzicht mit zusätzlichen Kosten von 9 bis 31 € je Tier rechnen müssen. Zu den wichtigsten Kostenpositionen zählen ein größeres Platzangebot mit strukturierten Buchten, die Vorlage von organischen Beschäftigungsmaterial und zusätzliche Tierkontrollen. Hierfür muss ein typischer Ferkelerzeuger mit üblichen Tierwohlstandards bereits mit Mehrkosten von gut 10 € je Ferkel rechnen.
In der Maststufe hat die Uni Wageningen weitere Zusatzkosten von knapp 16 € je Schwein kalkuliert. Zusätzliche Kosten von rund 3 € je Ferkel veranschlagen die Ökonomen für sogenanntes Lehrgeld, das zum Beispiel für erhöhte Tierbehandlungen oder Tierverluste anfällt. Nach Erfahrung der niederländischen Ökonomen decken viele Vermarktungsprogramme für Schweine mit Ringelschwanz die zusätzlichen Kosten der Erzeuger nur teilweise ab.