Autor: Hannes Kulterer

Agrarministerkonferenz in Deutschland: Landwirte demonstrieren drei Tage in Büsum

Im Konvoi fuhren die Demoteilnehmer gestern (22.03.) von Hemmingstedt nach Büsum, wo um 12:05 Uhr ein gemeinsames Hornblasen von Traktoren und Kuttern geplant war. Eine Kundgebung mit der Übergabe der Forderungen und einem Pressegespräch fand am Nachmittag statt. Am heutigen Donnerstag und am Freitag soll es weitere Kundgebungen geben. Etwa 400 Traktoren und 60 Kutter sollen mehreren Medienberichten zufolge gestern an der Demo teilgenommen haben. Von über 1.000 Traktoren war bei den Freien Bauern und beim LsV Wesermarsch die Rede.

Die Polizei Steinburg und Dithmarschen informierte Autofahrer gestern über Treckerkorsos von Hemmingstedt und auch von der Hafenstadt Husum in Richtung Büsum. Von Husum seien gestern Vormittag etwa 80 Traktoren gestartet. Weitere Schlepper fuhren nach Angaben der Polizei in der Kreisstadt Husum los. Es kam zu erheblichen Verkehrsbeeinträchtigungen

LsV wandte sich im Vorfeld der Demo nicht nur an den landwirtschaftlichen Berufsstand, sondern auch an die ländliche Bevölkerung insgesamt und warb um Teilnahme an der Demo. Während der dreitägigen Demo schließen sich laut LsV Schäfer, Fischer und der Mittelstand zusammen.

Landwirte von LsV warnen vor dem Mercosur-Abkommen, dem Ceta-Abkommen und vor Flächenstilllegungen. Durch das Mercosur-Abkommen würden europäische Standards bei Agrarimporten unterwandert und es werde in Deutschland Greenwashing betrieben. Darüber hinaus bedrohe aus Sicht von LsV und der Plattform Moderner Landwirt die fortschreitende Ausweitung von Schutzgebieten Existenzen. Sie komme einem Berufsverbot gleich. Die Fanggebietsbeschränkungen für Krabbenfischer stehen bei der Demo in Büsum ebenfalls im Mittelpunkt.

Auf der Tagesordnung der Agrarministerkonferenz stehen 36 Punkte. Unter anderem werden Verbesserungen der Ökoregelungen, die Einführung von Ökoregelungen für Grünlandbetriebe, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ab 2028, die äischen Ziele zur Pflanzenschutzmittelreduktion (EU-Verordnung SUR) und der Umbau der Tierhaltung besprochen.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat zur Agrarministerkonferenz ein siebenseitiges Forderungspapier veröffentlicht. Darin wird das von der Bundesregierung geplante Mercosur- Abkommen nicht abgelehnt. Die Agrarminister sollten jedoch absichern, dass EU-Standards nicht durch Dumping-Importe unterlaufen werden. Im Mittelpunkt des Papiers stehen Anpassungen der Ökoregelungen ab 2024, eine Neubewertung des Schutzstatus für den Wolf, die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und der Umbau der Nutztierhaltung.

Kaum jemand beachtet den Ölpreis-Einbruch, obwohl der ein Zeichen sein könnte

Vor lauter Bankenbeben registrierte so gut wie niemand den Einbruch der Rohstoffpreise. Der berühmte Stratege Albert Edwards sieht darin einen Abwärtstrend. Er erwartet, dass die US-Inflation wieder unter null fallen wird – und der Fed den Vorwand liefert, die Zinsen zu senken.

Eine Folge der Turbulenzen bei den Banken sei, dass Anleger offensichtlich nicht mehr daran glauben, dass die US-Notenbank Fed ihre straffe Geldpolitik fortsetzen wird – sondern dass sie die Zinsen bald senken wird, schreibt Albert Edwards, der berühmte Stratege der französischen Großbank Société Generale, in einem internen Blogbeitrag und einem Brief an seine Kunden.

Edwards weiter: „Eine weitere wichtige Marktfolge, die mir aufgefallen ist, ist der gestrige Einbruch des Ölpreises um etwa fünf Prozent.“ Die meisten Kommentare erklärten dies damit, dass Anleger in Folge der Bankenturbulenzen Angst vor einer weltweiten Rezession hätten – in der normalerweise weniger Öl verbrannt und damit nachgefragt wird.

„Dies brachte mich zum Nachdenken darüber (was immer gefährlich ist),“ schreibt Edwards, „wie schwach die Industrierohstoffe in letzter Zeit trotz des Versprechens einer sich belebenden chinesischen Wirtschaft waren.“ Ölpreis und die Preise von Industriemetallen wie Kupfer, Aluminium und Nickel hatten schon vor ihrem jüngsten Einbruch zu kämpfen.

In den vergangenen zwölf Monaten sind der Ölpreis und die Industrierohstoffe um etwa 30 Prozent und die Agrarpreise um etwa 20 Prozent gefallen: „Dies wird sich ziemlich stark auf den Verbraucherpreisindex auswirken, da die Lebensmittel- und Energieinflation nachzieht und stark ins Negative kippt,“ so Edwards. Die von Edwards so definierte „Super-Kerninflation (ohne Lebensmittel- und Energiepreise sowie ohne Mieten) in den USA sei jetzt bereits wieder auf den Stand der Zeit vor der Pandemie zurückgefallen, sie liegt bei 0,2 Prozent: „Es sieht so aus, als ob sich die Super-Kerninflation tatsächlich als vorübergehend erwiesen hat – auch wenn sie viel länger anhielt, als man dachte.“

Der Rückgang der Rohstoffpreise um 20 bis 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr werde sich schnell im Verbraucherpreisindex für Lebensmittel und Energie niederschlagen. Zudem werde die Inflation bei Wohnimmobilien auch zurückgehen. Die Notenbank Fed werde dann „jeden deflationären Vorwand“ haben, um wieder in den Zinssenkungsmodus umzuschalten, wenn sie dies wünscht. Edwards: „Ich persönlich rechne immer noch damit, dass der Verbraucherpreisindex, irgendwann unter null fallen wird. Das wäre eine Überraschung, und ein guter Vorwand, um die Zinsen zu senken.“

Edwards wurde Ende der 90er Jahre berühmt mit seiner Vorhersage einer „Eiszeit“ an den Kapitalmärkten, in der die Anleiherenditen in den negativen Bereich fallen und die Aktienkurse crashen würden. Er gewinnt regelmäßig die wichtigsten Analystenrankings in der Kategorie „Globale Strategie“. aus Wirtschaftswoche Hauke Reimer

Ukraine: Nachfrage nach Schweinefleisch steigt – trotz Krieg und Turbulenzen

Die Turbulenzen – zum Beispiel aufgrund von Stromausfällen – dauerten Monate, jetzt zeichnet sich in der Ukraine eine teilweise Erholung der Nachfrage nach Schweinefleisch ab.

Die Nachfrage nach Schweinefleisch in der Ukraine erhole sich teilweise. Das berichtet laut Pig Progress der Verband der ukrainischen Schweinezüchter. Die vergangenen Monate seien aufgrund des Angriffskriegs Russlands von Turbulenzen gekennzeichnet gewesen. So bedrohten zum Beispiel Stromausfälle immer wieder die Produktion.

Ende Februar habe sich das Bild gedreht: Von Seiten der Einkäufer sei die Nachfrage wiederbelebt worden. Dementsprechend sei die Preisdynamik positiv gewesen. Die Schweinehalter konnten ihre Tiere für 67 bis 68 UAH (umgerechnet 1,69 bis 1,72 Euro) pro kg an die Schlachthöfe verkaufen. Das seien umgerechnet rund 5 bis 9 Cent/kg mehr als in der Vorwoche gewesen, schätzt der Verband.

In den vergangenen Monaten hatten die ukrainischen Schweinehalter Schwierigkeiten, ihre Schweine zu verkaufen. Dies war zum Teil auf Stromausfälle zurückzuführen, die durch russische Angriffe auf die ukrainische Strominfrastruktur verursacht wurden.

Die Ausfälle zwangen Schlachthöfe und fleischverarbeitende Betriebe zu einem Teilbetrieb. Den meisten Betrieben gelang es aber jetzt, Reservekapazitäten für die Stromerzeugung einzurichten.

Im Februar gab es mehrere Wochen lang keine neuen Ausfälle. Das ukrainische Energieministerium geht davon aus, dass es zu keinen weiteren Stromausfällen kommt, wenn es keine neuen Störfälle gibt. Das Land sei sogar in der Lage, einige Stromreserven anzulegen.

Die Nachfrage nach Schweinefleisch im ukrainischen Einzelhandel würde allerdings weiterhin von der Massenmigration und den wirtschaftlichen Turbulenzen beeinträchtigt. Genaue Zahlen lägen aber noch nicht vor.

Trotzdem gibt es Anzeichen dafür, dass es zu wenig schlachtreife Schweine gäbe. Laut des Verbands der Schweinezüchter würden Großhändler derzeit Extrabestellungen aufgeben. Wahrscheinlich habe die geringe Nachfrage der letzten Monate dazu geführt, dass der Schweinebestand im ganzen Land abgestockt wurde.

Mit Material von Pig Progress/Sergiy Kasyanov (KSG Agro)

Heftige Kritik an AMA-Ausgaben

Der Agrarausschuss im Nationalrat diskutierte intensiv über Sinn und Zweck der Ausgaben der AMA-Marketing.

Wien Die heftige Kritik am Umgang der AMA Marketing mit Bauerngeldern sorgt für eine Gegenreaktion der AMA. So hatte der FPÖ-Agrarsprecher Peter Schmiedlechner im Landwirtschaftsausschuss des Nationalrats am Mittwoch (15.3.) den Umgang als „handfesten Skandal“ bezeichnet. „Nur zehn Prozent des Budgets werden für Qualitätskontrollen ausgegeben, der Rest wird für sinnbefreite Marketingmaßnahmen verschleudert oder versickert in der Bürokratie.“

Als Beispiel für Maßnahmen ohne Mehrwert nannte Schmiedlechner den Online-Shop der AMA-Marketing. Wer hinter der Domain shop.amainfo.at einen Online-Feinkostladen mit heimischen Produkten erwartet, wird bitter enttäuscht. Stattdessen werden laut Schmiedlechner „Minikäsereien“ um 699 Euro und „Käseservierwagen für bis zu 2189 Euro angeboten. Der Abgeordnete zweifelt, was dies den Zwangsbeitragszahlern bringen soll. So hat die AMA um gleich für 35.000 Euro Waren für dieses „Kaufhaus Österreich 2.0“ eingekauft.

Die zusätzlichen neun Millionen Euro Budget durch das Ausweiten der Beitragspflicht auf Ackerbauern wertet Schmiedlechner als einen „ungeheuerlichen Griff in die Taschen der Bauern während einer Rekordteuerung“. Das komme einer versteckten Grundsteuer gleich.

Diese Kritik ließ die AMA-Marketing nicht auf sich sitzen. Die Geschäftsführerin der AMA-Marketing, Christina Mutenthaler-Sipek erläuterte im Ausschuss, die budgetären Mittel nach dem gesetzlichen Auftrag für Qualitäts- und Absatzförderung sowie für Kommunikation zu verwenden. So seien die Kontrollkosten insgesamt für die Qualitätsprogramme höher als 10% der Ausgaben. Die AMA-Marketing selbst finanziert nur einen Teil der Kontrollkosten, der Großteil wird direkt zwischen den Landwirten, Lizenznehmern und Kontrollstellen verrechnet.

Auch bei der Mitarbeiteranzahl beschäftige die AMA-Marketing deutlich mehr Personen im Qualitätsmanagement als im Marketing, so die AMA-Chefin. ´Beim Qualitätsmanagement fielen neben den höheren Personalaufwänden unter anderem auch Reise- und Analysekosten sowie für die Beauftragung von externen Kontrolleinrichtungen an. Im Marketing hingegen geht es um Produktions-, Agentur- und Schaltkosten. „Daraus erklären sich die unterschiedlichen Zugänge in der Budgetierung der einzelnen gesetzlichen Aufgaben“, so Mutenthaler-Sipek.

Zudem habe die AMA in den vergangenen Jahren gemeinsam mit der Branche eine eigenständige Käsekultur etabliert. Zu dieser Käsekultur gehöre auch bestimmte Schneidetechniken und das dazugehörige Werkzeug. Diese Ausstattung, sowie die entsprechende Präsentationsmöglichkeit von Käse auf einem Käsewagen, biete die AMA-Marketing in ihrem Webshop an. Eine Vielzahl an Exemplaren von Käsemessern, als auch von Käseservierwägen werden in der Aus- und Weiterbildung bei Tourismus- und landwirtschaftlichen Schulen verwendet. Ein wesentlicher weiterer Absatzkanal sind Gastronomie und Käsetheken. Besonders in den Top-Outlets des Lebensmitteleinzelhandels sei der AMA Käseservierwagen, der alle Stückerl spielt, hochgeschätzt und täglich im Einsatz, so die AMA-Geschäftsführerin.

Getreidepreise fallen weiter – Großes Zittern um das Getreideabkommen

Die Getreidepreise fallen, wegen der Sorgen um eine globale Wirtschaftskrise. Doch um das Getreideabkommen wird weiter gestritten. Die Russen bestehen auf 60 Tagen. Ukraine und Türkei wollen mindestens 120 Tage. Am Samstag läuft das Abkommen aus.

Die Getreidepreise fallen in Europa weiter. Ursache ist die Unsicherheit über das globale Wirtschaftswachstum und die aktuelle Bankenkrise, begründen die Analysten von Agritel den anhaltenden Preisrutsch. In diesem unruhigen Umfeld hat die EZB gestern ihre Leitzinsen um 50 Punkte angehoben. Die Gespräche über eine die Verlängerung des Exportkorridors aus der Ukraine dauern indessen an.

Russland will immer noch eine Verlängerung von nur 60 Tagen während die Ukraine, die Vereinten Nationen und die Türkei eine Verlängerung von 120 Tagen wollen. Der Vertrag läuft am Samstag aus. Er wurde im Juli zwischen Russland und der Ukraine von den Vereinten Nationen und der Türkei ausgehandelt – und im November erneuert – um eine globale Nahrungsmittelkrise zu bekämpfen.

Der Kreml sagte am Freitag, Russland verlängere das Schwarzmeerabkommen um 60 Tage und wiederholte damit frühere Aussagen des russischen Außenministeriums. Das Abkommen zur Freigabe ukrainischer Getreideexporte wurde von der Türkei ausgehandelt, wobei die Vereinten Nationen als Beobachter fungierten. Der Deal verlängert sich eigentlich automatisch alle 120 Tage, wenn keine der Parteien widerspricht. Sowohl die Ukraine als auch die Türkei haben erklärt, dass das Abkommen, das am Samstag ausläuft, vollständig zu den bestehenden Bedingungen verlängert werden muss.

Eines der Abkommen regelt den Getreideexport aus den von Kiew kontrollierten Häfen Odessa, Chernomorsk und Yuzhny. Das andere Abkommen zwischen Russland, der Türkei, der Ukraine und den Vereinten Nationen, sieht die Einrichtung eines Vier-Parteien-Koordinierungszentrums vor, dessen Vertreter Getreideschiffe inspizieren, um Waffenschmuggel und Operationen unter falscher Flagge zu verhindern.

Darüber hinaus unterzeichneten Russland und die UNO ein Memorandum, in dem die Organisation Anstrengungen unternehmen soll, um Beschränkungen aufzuheben, die den Export von Agrarprodukten und Düngemitteln aus Russland behindern. Die russische Seite sagt, dass dieser Teil des Abkommens nicht umgesetzt wurde.

Jetzt geht es endlich los : Großküchen in Österreich starten mit Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln

Milchreis mit Milch aus Tirol. Rindsgulasch mit Rindfleisch aus Österreich. Schweinsschnitzel mit Schweinefleisch aus Deutschland. So muss ab September die Herkunftskennzeichnung in österreichischen Gemeinschaftsküchen vorgenommen werden. Mit Fleisch, Milch und Eiern wird gestartet. „Jeden Tag werden in Österreich 2,2 Mio. Speisen in Großküchen wie Kantinen, Krankenhäusern und Schulen ausgegeben. Nach langen Verhandlungen ist nun die Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung verpflichtend vorgeschrieben“, erklärt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig.

Die verpflichtende Angabe der Herkunft trifft alle Großküchen und Kantinen, unabhängig ob öffentlich oder privat. Alle Gastronomiebetriebe, die darüber hinaus freiwillig mit Angaben zur Herkunft der verwendeten Produkte werben, müssen sicherstellen, dass die Angaben zutreffend und nicht irreführend gestaltet sind. „Damit wird der Vollzug deutlich gestärkt und jeder kann sich sicher sein, dass auch tatsächlich Österreich drin ist, wo Österreich draufsteht“, heißt es aus dem Ministerium.



„In der Gemeinschaftsverpflegung sind wir jetzt schon regionaler unterwegs, als die meisten Menschen glauben. Gleichzeitig sehen wir, dass immer mehr Gemeinschaftsverpfleger ihre Gäste mit einer einfachen, klaren Kennzeichnung über die Herkunft der Lebensmittel in den Speisen informieren wollen. Die Gemeinschaftsverpfleger nehmen jetzt eine Vorbildfunktion ein. Wir werden die Möglichkeit nutzen, sehr präzise die Herkunft mit Österreich, dem Bundesland oder der Region auszuloben“, erklärt Geschäftsführer der GV Austria (Dachverband der österreichischen Gemeinschaftsverpfleger), Manfred Ronge.

Die Herkunft der betroffenen Lebensmittel muss in einer deutlich lesbaren und gut sichtbaren Form durch z.B. einen Aushang oder in der Speisekarte ausgelobt werden. Im Zentrum der Herkunftskennzeichnung steht die konkrete Information, aus welchem Land, Bundesland oder Region die Produkte stammen. In Fällen, wo Produkte unterschiedlicher Herkunft eingesetzt werden, schreiben EU-Vorgaben vor, dass die Herkunft auch „EU“ oder „Nicht-EU“ lauten darf. „Vertreter der Gemeinschaftsverpflegung haben bereits klargestellt, dass sie den Wettbewerbsvorteil heimischer Produkte in der Kennzeichnung nutzen werden und diese Kennzeichnung faktisch nur in Ausnahmefällen erfolgen wird“, heißt es.

Sind Zutaten in Speisen nicht über einen längeren Zeitraum konstant verfügbar, ist auch eine Angabe eines Prozent-Anteils am Gesamteinkauf über max. ein Jahr möglich. Auch hier wollen die Gemeinschaftsverpfleger österreichische Ware ausloben.

„Seit Jahren wird die Herkunftskennzeichnung gefordert – wir setzen nun den ersten großen Schritt. Den Konsumentinnen und Konsumenten ermöglichen wir damit eine bewusste Entscheidung und tragen dem Wunsch nach regionalen und österreichischen Produkten Rechnung. Ich bin überzeugt, dass wir bei den Kantinen eine Dynamik in Gang setzen, die weitere Transparenz am Teller bringen wird“, sagt Gesundheitsminister Johannes Rauch.

Ferkelnachfrage weiterhin hoch


Der heimische Schweinemarkt zeigt etwas ausgeglichenere Verhältnisse zwischen
Lebend- und Fleischmarkt als zuletzt. Laut Österreichischer Schweinebörse verläuft der
Warenstrom im Vergleich zur Vorwoche derzeit auf beiden Seiten flüssig. Zusätzlich
kündigen sich Impulse durch das Ostergeschäft an.

Die Nachfrage auf dem heimischen Ferkelmarkt lag zum Teil deutlich über dem Angebot.
Die Ferkelnotierung bleibt in der 11. Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,80 je kg.
Auf den europäischen Ferkelmärkten wird mittelfristig keine Verbesserung der Angebots-
situation erwartet. Experten gehen davon aus, dass die aktuelle Versorgungsknappheit in
den kommenden Wochen aufrecht bleibt. Die Nachfrage hängt nicht zuletzt von den
Entwicklungen am Schlachtschweinemarkt ab, wobei sich gezeigt hat, dass die aktuell
hohen Preise zu einer abgeschwächten Nachfrage auf Handels- und Verbraucherstufe
geführt haben. Die europäischen Ferkelnotierungen halten ein stabiles Niveau. Die Länder
verzeichnen weiterhin ein knappes Angebot, das regional stärker ausgeprägt ist.
EU-Schweinemarkt: anhaltend knappes Lebendangebot
Auf den europäischen Schweinemärkten zeigen sich derzeit ausgewogene Verhältnisse
am Fleischmarkt. Das Angebot am Lebendmarkt bleibt hingegen knapp. Aufgrund der
europaweit zwischen 5 bis 10 % reduzierten Schweinebestände werden deutlich weniger
schlachtreife Tiere angeliefert. Das knappe Angebot stützt somit weiterhin ein hohes
Preisniveau. Die Notierungen in Italien, Spanien, Frankreich, Dänemark und den
Niederlanden tendieren stabil bis leicht aufwärts.
Auf dem deutschen Schweinemarkt sind die wöchentlichen Schweineschlachtungen durch
das zuletzt leicht erhöhte Lebendangebot angestiegen. Insgesamt zeigt sich der deutsche
Markt allerdings unverändert. Für die Fleischbranche bleibt die Umsetzung des hohen
Preisniveaus auf Verbraucherseite eine große Herausforderung. Für Preissteigerungen
fehlen derzeit Impulse, wie etwa wärmere Grilltemperaturen oder eine spürbare Zunahme
der Drittlandexporte. Laut VEZG findet das verfügbare Angebot weiterhin zeitnah und voll-
ständig seine Käufer. Die Preise entwickeln sich in der neuen Schlachtwoche fortgesetzt
stabil.

China Schweinepreispolitik -füllt staatliche Fleischreserven auf

Durch die Aufstockung der Lagerbestände soll der Erzeugerpreis gestützt werden.

China plant 20.000 t gefrorenes Schweinefleisch vom Markt zu nehmen und in die staatliche Schweinefleisch-Reserve einzulagern. Als Grund dafür führt die zuständige Behörde in Peking an, dass ein Index zur Überwachung der Schweinefleischpreise unter die Warnschwelle gefallen ist. Das berichtet das Onlineportal 3drei3.de.

Der genannte Index bildet den nationalen Durchschnitt der Schweinefleischpreise gegenüber den Getreidepreisen ab. Dieser war nun nach Angaben der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission unter die Warnschwelle von 5 zu 1 gefallen. Der Kommission zufolge sollen die lokalen Regierungen jetzt Unterstützung bekommen, um zeitnah mit der ersten Aufstockung der staatlichen Schweinefleischreserven in diesem Jahr beginnen zu können.

China hat in den vergangenen Jahren immer wieder Schweinefleisch für die staatliche Reserve vom Markt genommen, um die Erzeugerpreise zu stützen und einen nachgelagerten Angebotseinbruch zu verhindern. Auf der anderen Seite wird ein zu starker Anstieg der Schweinefleisch- bzw. Verbraucherpreise dadurch verhindert, dass Peking in diesen Marktphasen Fleisch aus den zentralen Reserven wieder freigibt.

Fairness-Büro: So bekommen Bauern die Macht des Handels zu spüren

Das 2022 gegründete Fairness-Büro bietet Bauern & Lebensmittelverarbeitern Hilfe, wenn sie von unfairen Handelspraktiken betroffen sind. Jetzt liegt der erste Tätigkeitsbericht vor.

Der erste Tätigkeitsbericht des 2022 gegründeten Fairnessbüros zeigt: In der Lebensmittelkette herrscht ein Ungleichgewicht, das bäuerliche Familienbetriebe und Lieferanten unter Druck bringt und sich negativ auf die Konsumentinnen und Konsumenten auswirkt. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig stellte mit dem Leiter des Fairness-Büros, Dr. Johannes Abentung, die Ergebnisse des ersten Berichtes vor.

„Entlang der Lebensmittelkette herrscht ein Kampf mit ungleichen Waffen. 107.000 Bäuerinnen und Bauern und eine Vielzahl von Lieferanten stehen drei großen Handelskonzernen gegenüber, die fast 90 % des heimischen Marktes kontrollieren“, sagt Minister Totschnig. „Dieses Ungleichgewicht führt zu harten Preisverhandlungen, drohenden Auslistungen oder aufgezwungenen Vertragsbedingungen. Um Lieferanten im Kampf gegen unfaire Handelspraktiken zu schützen, wurde 2021 das Faire-Wettbewerbsbedingungen-Gesetz beschlossen und darauf aufbauend vor einem Jahr das Fairness-Büro eröffnet.“

Und der Leiter des Fairness-Büros Dr. Johannes Abentung meint: „Jede Woche beschweren sich im Schnitt vier Lieferanten wegen unfairer Handelspraktiken beim Fairness-Büro. Diese Beschwerden haben bereits im ersten Arbeitsjahr das Ungleichgewicht in der Verhandlungsmacht zwischen Produzenten und größeren Käufern bestätigt. Aufgrund von Aussagen der Beschwerdeführer und der vorgelegten Unterlagen wurde der Verdacht auf Missbrauch der Verhandlungsmacht erheblich erhärtet. Weitere Schritte hängen aufgrund des Schutzes der Anonymität von Beschwerdeführern entweder von deren Zustimmung oder von weiteren Meldungen an das Fairness-Büro ab.“

Abentung ergänzt: „Der Vorteil des Fairness-Büros ist, dass Betroffene von unfairen Handelspraktiken frei und ohne Angst vor Vergeltungsmaßnahmen, wie zusätzlichem Preisdruck oder Auslistungen, Missstände aufzeigen können. Sämtliche Anliegen im Zusammenhang mit dem Verkauf von Medieninformation Lebensmitteln werden stets anonym und vertraulich behandelt. Ich kann nur jeden Betroffenen dazu aufrufen, sich zu melden.“

„Das bloße Bewusstsein für die Existenz eines Fairnessbüros hat mit Sicherheit bereits zu einer Verbesserung der Situation für die bäuerlichen Lieferantinnen und Lieferanten geführt. Die besten Fälle sind jene, die gar nicht erst in der Statistik vorkommen, weil sie von vorne herein verhindert werden konnten“, betont Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ-)Präsident Josef Moosbrugger anlässlich der Pressekonferenz zum ersten Jahresbericht des Fairnessbüros. Diese weisungsfreie Stelle, die im Landwirtschaftsministerium angesiedelt ist, hilft anonym und kostenlos Betroffenen, denen verbotene oder unlautere Handelspraktiken widerfahren bzw. die Fragen haben. Zu den unlauteren Geschäftspraktiken gehören etwa Zahlungsverzug, kurzfristige Stornierungen von Bestellungen verderblicher Lebensmittel oder auch die Androhung von Vergeltungsmaßnahmen, wenn Lieferanten ihr Recht durchsetzen wollen.

„Studien des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) haben gezeigt, dass das System zu Lasten der bäuerlichen Betriebe aus den Fugen geraten ist. Das Fairnessbüro ist wichtig, um den Druck, dem Zulieferbetriebe ausgesetzt sind, zu reduzieren. Die verzeichneten durchschnittlich vier Fälle pro Woche sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs auf der rauen See des Lebensmittelmarktes. Das Fairnessbüro samt rechtlichem Rahmen ist entscheidend, um den extremen Wettbewerb der Handelsketten nicht zu sehr auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern auszutragen“, so Moosbrugger.

„Immer wieder sind Lieferantinnen und Lieferanten mit Situationen konfrontiert, in denen sie unsicher sind, ob alles im besten Sinne des Wortes ‚mit rechten Dingen zugeht‘. Gerade in solchen Fällen möchte ich sie wirklich aufrufen, das Fairnessbüro zu kontaktieren und sich genau beraten zu lassen“, betont der LKÖ-Präsident.

Einkaufsverhalten ändert sich: Die Analyse 2022: Weniger Fleisch und Gemüse, mehr Haltbarmilch und Aktionsprodukte

Am stärksten sanken 2022 die Einkaufsmengen bei Fleisch und Frischgemüse, wie die RollAMA mitteilt. Der Trend geht zu Fertigprodukten und Glasverpackungen.

Die RollAMA, die eine rollierende Agrarmanrktanalyse in Österreich erstellt, gab nun die Zahlen für 2022 bekannt. Das Fazit: Die Märkte passen sich wieder dem früheren Einkaufsverhalten an. Entsprechend sanken die Einkaufsmengen im Jahr 2022 um acht Prozent gegenüber der Vorjahresperiode und blieben gegenüber der Zeit vor der Corona-Krise stabil. Die Mengenrückgänge führten dazu, dass die Ausgaben im Vergleich zu 2021 nur um zwei Prozent stiegen, gegenüber 2019 um 15 %.

Monatlich gaben die österreichischen Haushalte 2022 rund 170 € für frische Lebensmittel und Fertiggerichte (exkl. Brot und Gebäck) aus. Der größte Anteil fällt dabei auf tierische Lebensmittel wie Fleisch, Wurst und Milchprodukte. Die Einkaufsfrequenz war rückläufig und lag deutlich unter dem Wert von 2019, was darauf hindeutet, dass man neben mehr Außer-Haus Konsum auch Vorräte aufgebraucht wurden bzw. etwas sparsamer bei der Verwendung der eingekauften Lebensmittel umgegangen, vielleicht auch weniger weggeworfen wurde, heißt es von der AMA.

„Längerfristig zeigen sich zwei größere Trends: Nachhaltigkeit und Convenience“, erklärt Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing. „Die Nachhaltigkeit zeigt sich darin, dass die stetig steigende Bionachfrage durch die Inflation nur leicht gedämpft wurde und immer mehr Menschen zu Produkten in wiederverwertbaren Glasflaschen greifen. Convenience-Produkte zeigen satte Zuwächse. Es ist davon auszugehen, dass dieses Segment weiter an Bedeutung gewinnen wird“, fasst sie die Trends zusammen

Am stärksten sanken 2022 die Einkaufsmengen bei Fleisch, vor allem Rindfleisch, und Frischgemüse (insbesondere Fruchtgemüse und Blattgemüse) und weniger bei Käse, Wurst und Eiern. „Es wurde weniger gekocht als während der Corona-Pandemie und bei höherpreisigen Lebensmitteln wurde eher gespart“, so die Analysten. Auf längere Sicht ist neben einem Mengenrückgang von Fleisch und Wurst auch ein sinkender Obsteinkauf zu verzeichnen. Der Grund liegt am Wachstum des Segments Beeren Obst, das mengenmäßig weniger stark ins Gewicht fällt.

Die Preise stiegen 2022 im Schnitt über alle Warengruppen um 11 %, der Indexwert lag um 19 % über dem Jahr 2020. Die Inflationsrate für Nahrungsmittel lt. Statistik Austria betrug im selben Zeitraum 22 %. Steigende Milchpreise ließen Konsumenten vermehrt zur günstigeren Haltbarmilch greifen, aber auch Faktoren wie Bevorratung, sinkende Einkaufsfrequenz und weniger Bedarf durch kleinere Haushalte spielen dabei eine Rolle.

11,5 % der Haushaltsausgaben im Jahr 2022 entfielen auf Bioprodukte. Ein höheres Umweltbewusstsein zeige sich an der wachsenden Beliebtheit der wiederverwertbaren Glasflasche bei Milch und Fruchtjoghurt. Bereits 35 % der Haushalte lassen sich von dieser ökologischen Verpackungsart ansprechen.

„Die steigenden Butterpreise führen jedoch kaum zu Verhaltensänderungen, Butter bleibt gegenüber Margarine stabil“, teilen die AMA-Experten mit. Am Eiermarkt waren die Preissteigerungen im Segment Bodenhaltung besonders ausgeprägt, am geringsten fielen sie bei Eiern aus der konventionellen Freilandhaltung aus, wodurch die Wahl der Käufer verstärkt auf Haltungsform fiel.

Die steigenden Preise führen auch dazu, dass zahlreiche Aktionsprodukte vom Lebensmitteleinzelhandel angeboten und vom Verbraucher auch gekauft werden. Jeder dritte Euro wird für ein vergünstigtes Lebensmittel ausgegeben. Butter und Fleisch gehören wie üblich zu den Top Aktionsartikeln. Marktanteilsgewinne der Diskonter gehen mit der Entwicklung ebenso einher wie steigende Anteile von Eigenmarken.


Dürre bedroht Iberico-Eichelmast: Schlachtzahlen stark gesunken

Spaniens Eichelhaine, die sogenannte Dehasa, liefert aufgrund der Dürre zu wenig Eicheln. Die Eichelmast der Iberico-Schweine ist deshalb um 12 Prozent gesunken.

Spanien gehen die Eicheln aus. Das hat Folgen für die Eichelmast der IBERICO-Schweine: Für die Produktion des hochwertigen Iberico-Schinkens steht aktuell deutlich weniger Rohstoff zur Verfügung.

Laut AgE teilte die Vereinigung der Erzeuger von iberischem Schinken (ASICI) mit, dass die Schlachtzahlen der Eichelmastschweine in der „Montanera-Kampagne“ 2022/23 gegenüber der vorherigen Saison um 86.215 Tiere oder 12,6 Prozent auf 596.274 gesunken sind.

Die Montanera bezeichnet die letzte Mastphase der Iberico-Schweine. In dieser Phase ernähren sich die Schweine auf den Weiden der Eichenhaine, der sogenannten Dehasa, von Eicheln, Gras und Kräuter. Dabei sollen sie Idealgewicht von 170 kg bis 180 kg erreichen. Die Eichelmastphase fängt im Oktober an und geht bis Anfang März. Aufgrund des Identifizierungs-, Rückverfolgbarkeits- und Qualitätssystems (ITACA) lässt sich die Tierzahl und damit das Rohstoffaufkommen für die Erzeugung von Schinken, Fleisch und Wurst der Iberico-Eichelmastschweine genau feststellen.

Laut ASICI ist die geringe Zahl von Schlachttieren auf die schwere Dürre des vergangenen Jahres zurückzuführen. Es gab weniger Eicheln und folglich weniger Eichelschweine. Regional wurde mit 286.777 Tieren fast die Hälfte aller Eichelmastschweine in Andalusien erzeugt; das waren jedoch 11,2 Prozent weniger als im Vorjahr.

In der Extremadura ging das Schlachtviehaufkommen um 9,7 Prozent auf 230.468 Tiere zurück. Der Anteil der Iberico-Schweine am spanischen Gesamtbestand lag zuletzt bei gut 10 Prozent. Nicht alle Tiere werden mit Eicheln gefüttert, um den weltbekannten und teuren Pata Negra-Schinken herzustellen. Der hierzulande in den Supermärkten angebotene Iberico-Schinken stammt in der Regel von Tieren aus der Getreidemast. von AgE

Mercosur: Kritik von Gewerkschaft und Handelsverband

In Österreich geht die Debatte um das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den südamerikanischen Mercosur-Staaten weiter. Jetzt bekommen die Landwirte Unterstützung von Gewerkschaften und Handel.

Kritik übte kürzlich die Leitende Sekretärin des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB), Ingrid Reischl. Sie warnte vor „verheerenden Auswirkungen“ auf das Klima und die Arbeitnehmer. Die ÖGB-Chefin geht unter anderem davon aus, dass durch eine Ausweitung der landwirtschaftlichen Flächen „gewaltige Umweltschäden“ zu erwarten sind. „Äußerst problematisch“ seien zudem der Anbau von in der EU größtenteils verbotenen gentechnisch veränderten Produkten sowie der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

Für wenig erfolgversprechend hält Reischl mögliche Zusatzvereinbarungen zu Nachhaltigkeitsaspekten. „Das ist ein wirkungsloser Beipackzettel, mit dem offenbar die Zustimmung argumentiert werden soll.“ Kritik übte die Gewerkschaftssekretärin am Vorgehen der EU-Kommission. Die Öffentlichkeit habe die Zusatzvereinbarungen noch immer nicht zu Gesicht bekommen; das sei „intransparent und demokratiepolitisch bedenklich“. Nach Angaben des ÖGB ist die österreichische Regierung durch einen Beschluss des Nationalrats vom 18. September 2019 daran gebunden, das Abkommen abzulehnen.

Die niedrigeren Standards in Mercosur-Länder beim Tier- und Pflanzenschutz kritisiert auch der österreichische Handelsverband. Allein in Brasilien seien mehr als 500 Pestizide genehmigt, darunter 150, die in der EU verboten seien, so der Verband. Ein aktueller Test von Greenpeace habe ergeben, dass beispielsweise ein Fünftel aller Früchte aus Brasilien Pestizide enthalten, die in der EU längst verboten sind.

Der Handelsverband lehnt nach eigenen Angaben als einziger Arbeitgeberverband Österreichs das geplante EU-Mercosur-Freihandelsabkommen in seiner bestehenden Form ab. Man sei für freien Handel, aber gegen intransparente Freihandelsabkommen, mit denen gleichzeitig ein Absenken von Lebensmittelstandards mangels Vollzugsdefizit in der Praxis einhergehe, teilt er in einer Pressemitteilung it. „Die erstklassige Qualität europäischer Produkte darf unter keinen Umständen konterkariert werden“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Ein unregulierter Freihandel mit Südamerika würde aus Sicht des Verbandes beispielsweise den europäischen Markt mit 100.000 Tonnen an Rindfleisch und weiteren Agrarrohstoffen überschwemmen. Er sieht darin eine Gefahr für die kleinstrukturierte österreichische Rinderbetriebe. Der Handelsverband fordert daher entsprechend hohe Standards und Obergrenzen bei Importfleisch sowie ein Bekenntnis zur ökosozialen Marktwirtschaft.Die Exportchancen für die europäische Agrarbranche seien hingegen „äußerst überschaubar“. Graf wies ferner daraufhin, dass die Produkte zudem den europäischen Standards nicht genügten. In den letzten Jahren sei es insbesondere bei Fleischimporten aus Brasilien immer wieder zu Beanstandungen gekommen. „Dabei geht es insbesondere um die Rückverfolgbarkeit der Produkte im Fleischsektor“, von AgE

Wenig Schweinefleisch in Kühlhäusern

Der deutsche Lagerbestand an Schweinefleisch ist so niedrig wie seit Jahren nicht mehr.

Schweine sind knapp. Das zeigen die niedrigen Schlachtzahlen von zuletzt um 700.000 Schweinen pro Woche deutlich. Auch der Bestand an Schweinefleisch in den deutschen Kühl- und Gefrierhäusern ist auf einem historischen Tiefstand angekommen. Der Verband deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen (VDKL) bezifferte den Bestand an Schweinefleisch im Dezember 2022 auf nur noch 96.000 t. Das sind fast 60 % weniger als Anfang 2022 und der niedrigste Lagerbestand seit mehr als sechs Jahren. Im Januar 2023 stieg das Lagervolumen beim Schweinefleisch nur leicht auf 103.000 t an.
Im Jahr 2022 wurde der Bestand an gekühltem und gefrorenem Schweinefleisch mit hohem Tempo abgebaut. Der Höchststand in der vergangenen Zeit lag im Juli 2021 bei 259.000 t eingelagertem Schweinefleisch.
Als Hauptgrund für die zuletzt stark reduzierten Vorratsmengen nennen Fachleute die drastisch gestiegenen Energiekosten. Denn sie verteuern die Lagerhaltung enorm. Hinzu kommen die vergleichsweise hohen Erzeugererlöse, die das Einlagern von Fleisch insgesamt unrentabel machen.

So wie immer: Aldi kündigt Preissenkungen an

Der Discounter Aldi Süd verbilligt Butter und Milch. Nun sollen auch die Preise für Obst und Gemüse drastisch sinken. Das sorgt für Kritik.

Sie strecken Plakate in den Himmel, fahren mit den Traktoren auf die Parkplätze von Aldi Süd: Es ist noch nicht lange her, dass Aldi Süd in den Blick der bayerischen Landwirte geraten ist. In ganz Bayern protestierten Bäuerinnen und Bauern gegen die aus ihrer Sicht zu niedrigen Lebensmittelpreise.

Der damalige BBV-Präsident Walter Heidl brachte seinen Unmut über Aldis Preispolitik in einem Schreiben zum Ausdruck. Sein Vorwurf: Aldi inszeniere sich mit ganzseitigen Werbeanzeigen, während die Bauernfamilien unter Aldis aggressiver Niedrigpreisstrategie leiden würden.

Damals hatte Aldi mit seiner Ankündigung, mehr Tierwohlfleisch verkaufen zu wollen, für Schlagzeilen gesorgt. „Tierwohl ist eine Frage der Haltung“ schrieb der Discounter über seine Anzeigen. Von einer „Doppelmoral“ des Discounters war in der Bauernschaft vielerorts die Rede. Oberbayerns BBV-Bezirkspräsident Ralf Huber wählte im Gespräch mit der „tz“ deutliche Worte: Die Gewinnspanne bei Aldi werde immer höher, „während unsere Betriebe verrecken“.

Nun startet der Discounter eine neue Werbeanzeige – die für ein geteiltes Echo sorgt. Die Unternehmensgruppe Aldi Süd spricht von einem „Preishammer“ und einer „Preisoffensive“. Seit Jahresbeginn seien nach Unternehmensangaben mehr als 300 Artikel dauerhaft im Preis gesenkt worden, darunter auch Milch und Butter.

Mehrere Medien berichteten über Aldis Ankündigung, die Preise für Obst und Gemüse zu senken. Wer genauer hinschaut, erkennt aber vor allem eines: Es ist vor allem eine gut platzierte Eigenwerbung des Discounters. Denn auch Konkurrenten reduzieren für ihre Faltblätter bestimmte Produkte vorübergehend im Preis. Im konkreten Fall scheint es bei Aldi nicht anders zu sein. Aldi Süd verweist darauf, dass die Kampagne besonders Obst und Gemüse in den Vordergrund rücken würde.

Schlachtschweine ausverkauft

Der heimische Schweinemarkt zeigt sich nach wie vor ausverkauft. Aufgrund der rückläu-
figen Verbrauchernachfrage geht nun allerdings der Bedarf der Schlachtbetriebe nach
schlachtreifen Tieren spürbar zurück. Die Betriebe sind weiterhin bemüht, ihre Auslastungsicher zu stellen. Die Branche rechnet aufgrund des knappen Ferkelangebots mit einem
deutlich unterversorgten Schlachtschweinemarkt im Jahresverlauf. Die Mastschweine-
Notierung bleibt bis zum 15. März unverändert bei EUR 2,34 je kg.
Knappe Ferkelversorgung
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt zeigte sich zuletzt eine leicht rückläufige Nachfrage.
Dennoch müssen Mäster teilweise mehrwöchige Wartezeiten bewerkstelligen. Die Ferkel-
notierung bleibt in der 10. Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,80 je kg.
Auf den europäischen Ferkelmärkten ist die Nachfrage weiterhin rege bei gleichzeitig
knappem Angebot. Die Notierungen bleiben europaweit unverändert.
EU-Schweinemarkt: hohes Preisniveau
Die positive Entwicklung gab zuletzt etwas nach, dennoch wird das hohe Preisniveau
durch ein weiterhin knappes Angebot gestützt. Die deutlichen Preissteigerungen der
letzten Wochen haben zu einer rückläufigen Nachfrage der europäischen Schlachtunter-
nehmen geführt. Die Notierungen in Italien, Spanien, Frankreich, Dänemark und den
Niederlanden tendierten stabil bis leicht aufwärts. Aus Südeuropa werden unzureichende
Angebotsmengen gemeldet.
Die Schlachtschweinepreise in Deutschland liegen seit Mitte Februar auf einem Allzeit-
hoch. Das Angebot an Lebendtieren hat zuletzt zugenommen. Laut VEZG findet das
verfügbare Angebot aber weiterhin vollständig seine Käufer. Der Markt ist besser versorgt
als noch vor einigen Wochen und weitgehend ausgeglichen. Lediglich im Süden scheinen
die Stückzahlen begrenzter zu sein.

Noch ärger als Drogen und Waffen: Die weltweiten Geschäfte der Holz-Mafia

Interpol zufolge werden mit illegal geschlagenen Bäumen jährlich mindestens 50 Milliarden Euro verdient. Und die Nachfrage steigt. Das gefährdet Wälder auf der ganzen Welt – und mit ihnen Lebensräume für Tiere und Menschen.

Jeder zweite Baum in Rumäniens Wäldern, schätzen Experten, wird illegal geschlagen. Wertvolles Edelholz – Teak für teure Yachten – aus Myanmar gelangt trotz Sanktionen in die Europäische Union. Und Prüfunternehmen bescheinigen Forstunternehmen per Qualitätssiegel Nachhaltigkeit und Legalität, obwohl diese ihr Holz in Schutzgebieten schlagen oder falsche Genehmigungen verwenden. Bisweilen verschwinden auf diese Weise ganze Urwälder, indigene Menschen werden vertrieben.

Angesichts der Klimakatastrophe und des nahenden Endes des Zeitalters von Öl und Gas boomt weltweit das Geschäft mit dem Holz – auch das illegale. Eine internationale Recherche unter der Federführung des International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) hat untersucht, wie die wertvolle Ressource Holz durch illegalen Holzeinschlag, weltweit steigende Nachfrage und fragwürdige Zertifizierungen gefährdet wird.

Schon heute, schätzt die Umweltschutzorganisation WWF, liegt der weltweite Holzverbrauch gut 50 Prozent über der Menge, die auf nachhaltige Weise wieder aufgeforstet werden kann. Also so, dass sich Wälder regenerieren und ihre Funktion als Ökosystem aufrechterhalten können.

40 Medien aus 27 Ländern – in Deutschland gehören neben der Süddeutschen Zeitung auch NDR, WDR und der Spiegel dazu – werden ihre Recherchen in den kommenden Tagen unter dem Titel Deforestation Inc veröffentlichen. Deforestation heißt übersetzt Entwaldung.

Das illegale Holzgeschäft gehört längst zu den einträglichsten Zweigen der organisierten Kriminalität und spielt in derselben Liga wie Drogen- oder Waffenhandel. Schätzte die Weltbank 2012 den Umsatz der globalen Holz-Mafia noch auf jährlich bis zu 15 Milliarden Dollar, geht Interpol heute von mindestens 50 Milliarden Dollar aus. Experten nehmen an, dass weltweit auf diese Art alle zwei Sekunden Wald von der Fläche.

Gleichzeitig nimmt auch der legale Handel mit Holz zu. In Europa gilt das Verbrennen des Rohstoffs als grüne Energie, wird sowohl im privaten als auch industriellen Bereich subventioniert. Das kurbelt den Verbrauch etwa von Pellets an. Das sind aus Sägespänen gepresste Holzstäbchen, kaum größer als ein Zigarettenfilter. In Großbritannien, den Niederlanden und Dänemark sind Kohlekraftwerke bereits auf die Verbrennung von Pellets umgerüstet worden, der Bedarf kann dort nicht mehr aus heimischer Holzproduktion gedeckt worden.

Für die Pellet-Produktion werden den internationalen Recherchen zufolge aber nicht nur, wie eigentlich vorgesehen, lediglich Holzabfälle oder Restholz verwendet, sondern auch ganze Stämme aus natürlichen Wäldern. SZ und WDR haben deshalb in den Wäldern von North Carolina an der Ostküste der USA recherchiert, wie europäische Umweltpolitik mit dem Verschwinden amerikanischer Laubwälder zusammenhängt. Umweltschützer in den USA kritisieren die Biomasse-Industrie für ihren rabiaten Umgang mit dem Wald und die Belastung der Umwelt durch die industrielle Pellet-Produktion. In North Carolina sei der „Ground Zero“ dieser Branche, sagt eine Umweltschützerin.

Offiziellen Zahlen zufolge gehen in Rumänien jährlich mehr als 20 Millionen Kubikmeter Wald verloren – oft unter den Augen der staatlichen Forstämter, die nach Ansicht von Regierungskritikern häufig Teil des Problems sind. Ohne ihre Genehmigung ist kein legaler Holzschlag möglich, ohne ihr Wegsehen kein illegaler. EU-Politiker befürchten, dass die illegale Abholzung in Rumänien kurzfristig weiter zunehmen könnte, weil dem Land 2024 insgesamt vier Wahlen bevorstehen. „Dieses ganze System wäre ohne politische Rückendeckung nicht möglich“, sagt der rumänische Politiker Nicolae Ștefănuță, der für die Liberalen im Europaparlament sitzt. „Wir müssen davon ausgehen, dass illegales Geld aus der Forstwirtschaft auch in den Wahlkampfkassen landen könnte.“

Allerdings identifizierte die Deforestation-Recherche 48 Prüffirmen, die das Geschäft von Forstunternehmen für nachhaltig erklärt hatten, obwohl diese im Verdacht standen, für Vergehen wie Abholzung von Schutzgebieten, Verwendung falscher Genehmigungen, Holzeinschlag auf indigenen Gebieten oder Einfuhr illegalen Holzes verantwortlich zu sein. Etwa 50 dieser Unternehmen besaßen ein Nachhaltigkeitssiegel sogar noch, während sie für eines oder mehrere dieser Vergehen verurteilt wurden. Angefragte Zertifizierungsunternehmen und das FSC erklärten, man gehe aktiv gegen betrügerische Firmen vor und arbeite mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Kritiker bemängeln in diesem Zusammenhang eine zu große Nähe zwischen den Prüffirmen und den zu prüfenden Forstunternehmen – die suchen sich ihre Zertifizierer selbst aus, bezahlen sie und bauen so oft jahrelange Beziehungen auf.

Von Christoph Cadenbach, Kristiana Ludwig, Lena Maurer, Mauritius Much und Ralf Wiegand

Alles sichtbar – Weniger Vor-Ort-Kontrollen, aber total überwacht?

Brüssel will künftig per Satellit überwachen, ob sich Europas Landwirte an die EU-Vorgaben für die Flächenförderungen halten. In Österreich ist das System bereits im Einsatz.

Die Einhaltung der Förderkriterien, Verpflichtungen und sonstigen Auflagen im Rahmen der EU-Agrarförderung für landwirtschaftliche Flächen werden regelmäßig vor Ort überprüft. Stimmen die Flächenangaben, sind die angegebenen Feldfrüchte korrekt oder findet die Mahd zum richtigen Zeitpunkt statt, um beispielsweise die Bodenbrüter noch besser zu schützen? Bislang hat die Agrarmarkt Austria stichprobenartig kontrolliert.

Jetzt bieten auch in Österreich zwei Firmen ( Geo Ville in Innsbrug und EOX in Wien) die automatisierte Auswertung von Satellitendaten an. „Damit können viele Vor-Ort-Kontrollen entfallen“, hebt Christian Hoffmann, Geschäftsführer der GeoVille Informationssysteme und Datenverarbeitung GmbH in einem Bericht im Ö1 Journal hervor. Das neue System greift auf Daten der Satelliten Sentinel 1 und 2 zurück. Die Satellitenbilder werden von der Europäischen Weltraumorganisation zur Verfügung gestellt. Das neu entwickelte Computerprogramm vergleicht mittels künstlicher Intelligenz automatisch die Angaben der Bauern mit den Satellitenbildern, sprich ob ein Landwirt z.B. die GAP-Förderungen für den Weizenanbau erhält und auch wirklich Weizen angebaut hat und nicht etwa Raps.

Hoffmann im Ö1-Journal: „Die technische Herausforderung ist es im Moment, 100 % aller Flächen alle drei Tage auf Einhaltung von Fördervoraussetzungen, Auflagen und Verpflichtungen zu kontrollieren.“ Die Auswertung der Satellitenbilder erfolgt anhand eines Ampelsystems: Grün bedeutet, dass die angegebenen Pflanzen auch wirklich auf dem Feld wachsen. Ist die Ampel rot, wird bei den Betrieben nachgefragt. Sie haben dann 14 Tage Zeit zu beweisen, dass sie die EU-Gelder zu Recht bekommen haben. Dafür müssen sie ein Foto von ihren Flächen machen und dieses dann mittels einer eigenen App an die Behörden schicken. Da die Bilder mit Standortdaten versehen sind, kann überprüft werden, ob das Foto wirklich am angegebenen Ort aufgenommen wurde, heißt es in dem Morgenmagazin weiter.

Allerdings sind Experten skeptisch, ob das neue System die Qualität einer vor Ort-Kontrolle erreichen kann. Dazu wird der Datenschutz-Experte Thomas Lohninger von Epicenter Works zitiert: „Das wird man nie mit einer 100 %igen Sicherheit hinbekommen. Und wenn dann auf das Smartphone und die Fotos von den Betroffenen zurückgegriffen wird, dann gibt es in jedem Fall Fälschungspotenziale. Außerdem müsse darauf geachtet werden, dass nicht alle Bäuerinnen und Bauern Smartphones haben und dadurch die neue Kontroll-App nicht nutzen können.“ Epicenter Works ist eine Plattform für Grundrechtspolitik, die sich vor allem Fragen des Datenschutzes und der Überwachung widmet.

Und viele Landwirte sehen in dem neuen Kontrollsystem oder auch den schon seit September 2022 im Internet verfügbaren Agraratlas und Agrar- Geodatenportal die Gefahr einer totalen Überwachung.

Green Deal: Nicht der richtige Weg – Wissenschaft sieht Nahrungsmittelproduktion gefährdet

Die EU hat mit dem Green Deal einen ambitionierten Plan zum Schutz des Klimas aufgestellt. Ziel ist es, Europa bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Neben handelbaren Emissionsrechten als zentralem Instrument sollen Vorgaben zur Reduzierung der heimischen Emissionen umgesetzt werden. Die Ökolandwirtschaft soll ausgedehnt und der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln deutlich reduziert werden.

So wichtig der Klimaschutz auch ist, die vorgeschlagenen Maßnahmen könnten global betrachtet genau das Gegenteil von dem bewirken, was die EU eigentlich erreichen will. Darauf weist der Agrarökonom Prof. Dr. Harald von Witzke vom Thaer Forum für Agrikultur (TFFA) e. V. und emeritierter Professor für internationalen Agrarhandel und Entwicklung an der Humboldt-Universität zu Berlin hin. Experten kritisieren die Fokussierung des Green Deal auf die Auswirkungen innerhalb der EU. Der Ökolandbau weist ein deutlich geringeres Ertragsniveau als der konventionelle Landbau auf. Dies führt weltweit zu einer zusätzlichen Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Dadurch werden global per Saldo weit mehr Klimagase emittiert als in der EU eingespart, weiterhin wird Biodiversität zerstört.

Die Weltbevölkerung wird nach aktuellen Schätzungen bis 2050 um rund 2 Milliarden Menschen anwachsen; gleichzeitig gelten mehr als 800 Mio. Menschen auf der Welt als unterernährt. Die globale Nahrungsmittelerzeugung müsste um rund 50 % gesteigert werden. Erforderlich wäre eine nachhaltige Intensivierung der bestehenden landwirtschaftlichen Systeme, um eine zusätzliche Umwandlung natürlicher Ökosysteme in landwirtschaftliche Nutzflächen zu minimieren. Besonders die Gunststandorte mit einer effizienten landwirtschaftlichen Erzeugung und vergleichsweise geringen Umweltbelastungen, wie beispielsweise Deutschland, spielen hierbei eine besondere Rolle. Die EU ist bereits jetzt Nettoimporteurin von landwirtschaftlichen Rohstoffen und nutzt somit jährlich zwischen 17 und 34 Mio. Hektar außerhalb europäischer Grenzen. Deutschland trägt hierzu 6 bis 7 Mio. ha bei. Eine bewusst provozierte Extensivierung und Reduzierung der innereuropäischen landwirtschaftlichen Erzeugung ist auch aus Sicht der globalen Versorgungssicherung nicht vertretbar und verantwortungslos. Der Green Deal darf nicht dazu führen, dass Europa auf Kosten von Drittländern und der Welt insgesamt klimapolitisch gut dasteht. Die durch den Green Deal verursachten erhöhten weltweiten Klimagasemissionen schaden schließlich auch dem Klima in der EU. Jede vorgeschlagene Maßnahme muss daher hinsichtlich ihrer internationalen Auswirkungen überprüft werden.

Der Grüne- Wahnsinn „Mit Schneckenküberl und Harke kann Bevölkerung nicht ernährt werden“

Darüber hinaus sei es endlich an der Zeit, dass auch Vertreter aus dem Landwirtschaftsbereich am Verhandlungstisch sitzen. „Die Grünen im Europaparlament diskreditieren eine gesamte Branche, um realitätsferne und völlig überzogene Forderungen durchzusetzen. Die Landwirte brauchen zeitgemäße Werkzeuge, um die künftigen Herausforderungen zu lösen. Mit Schneckenküberl und Harke kann man keine 447 Mio. Menschen ernähren“, plädiert IGP-Obmann Christian Stockmar für ein Ende der Diskriminierung von jenen, die verlässlich und effizient Lebensmittel produzieren.

Der IGP-Chef gibt zu bedenken, dass nach geringeren Erträgen im Pflanzenbau und somit auch sinkenden Einkommen bei Anwendung der SUR zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe ihre Tore für immer schließen werden, da der Handel die steigenden Produktionskosten nicht abgelten will. Dadurch steige die Abhängigkeit Europas von Drittländern.

Die Folgen seien aktuell in England zu sehen: „Der Klimawandel macht nicht vor Ländern in Afrika und Südamerika Halt, in die die EU ihre Lebensmittelproduktion auslagert. Schon jetzt wird eine Produktion vielerorts aufgrund von Wetterextremen und Schaderregerdruck erschwert. Die Folgen sind leere Gemüse- und Obstregale in den Supermärkten und steigende Preise für die ohnehin inflationsgeplagten Konsumenten.“

Stockmar kritisiert zudem, dass die Grünen „scheinbar blind“ gegenüber den absehbaren Folgen ihrer Politik sind: „Experten sogar der EU-Kommission haben klargestellt, dass die Umweltziele mit den vorliegenden Plänen keinesfalls erreicht werden und global die Emissionen sogar ansteigen, da viele Habitate in Drittländern in Agrarfläche umgewandelt werden, um den Hunger Europas zu stillen.“

Die heute präsentierten Vorschläge würden damit nicht nur die Landwirtschaft gefährden, sondern auch den Kampf gegen den Klimawandel. „Es ist Zeit, den von anderen eingeforderten Respekt selbst zu leben und endlich den Agrarsektor und seine vor- und nachgelagerten Bereiche in die Verhandlungen einzubinden.“

Mit dem Innovation Deal habe die IGP mit Experten selbst Vorschläge erörtert, wie eine nachhaltige Transformation der Landwirtschaft gelingen kann. Demnach brauche es unter anderem bessere Rahmenbedingungen für Forschung und Entwicklung, innovative Betriebsmittel und Investitionen in smarte und präzise Technologien.

Die Industrie gehe mit gutem Beispiel voran und investiere bis 2030 insgesamt 14 Mrd. Euro in die Entwicklung biologischer Pflanzenschutzmittel und moderner Technologien.

Die IGP widerlegt zudem Global 2000, die wiederholt behaupten, die Menschen würden die SUR unterstützen: „Die Menschen wollen die SUR in dieser Form nicht. Durch geringere Erträge steigen die Lebensmittelpreise weiter an. Mehr als die Hälfte gibt bereits jetzt an, auf günstige Eigenmarken des Handels zurückzugreifen und auf Premium-Produkte, die in der Regel nachhaltiger produziert werden, zu verzichten“, so Stockmar.

EU spart Milliarden durch vermiedene Gasimporte

Erneuerbare Energien können russischem Gas Paroli bieten. Von März 2022 bis Ende Januar 2023 produzierte die EU 10 Prozent mehr Wind- und Solarstrom als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor.

Insgesamt sei laut einer Analyse der Denkfabrik Ember Climate 23 Prozent des Stroms in der EU aus Solar – und Windkraft gekommen – damit sind die beiden Energieträger anteilig so hoch wie noch nie zuvor vertreten. Zusätzlich seien 50 TWh Strom erzeugt worden.

Für die gleiche Menge an erzeugtem Strom hätte die EU laut dem Bericht von Ember Climate zufolge 90 TWh Gas importieren müssen, die insgesamt 12 Mrd. Euro gekostet hätten.

„Dank wachsender Kapazitäten du günstiger Wetterbedingungen haben Wind- und Solarenergie seit Beginn des Krieges eine Rekordmenge an EU-Strom produziert“, heißt es in einer veröffentlichten Analyse der Denkfabrik Ember Climate.

Laut der Analyse gingen die Gasimporte in die EU insgesamt um 5 Prozent zurück. Aktuell mache russisches Gas 16 Prozent der Importe aus, vor Kriegsbeginn in der Ukraine seien es noch rund 40 Prozent gewesen.

Weiterhin heißt es, dass fossile Brennstoffe durch Wind- und Solarenergie zu ersetzen, die einzige Möglichkeit für die EU sei „dauerhafte Energiesicherheit und Unabhängigkeit zu erreichen“.

Nichts da trotzdem – Preissenkungen des Handels für Fleischprodukte – ISN: Unverschämte Handelsgebaren von Unternehmen des LEbensmitteleinzelhandels

Verschiedene Lebensmitteleinzelhändler, unter anderem der Discounter Norma, haben zuletzt mit der Preissenkung von Fleischprodukten geworben. Die Müller Gruppe, die im ISN-Schlachthofranking unter den Top 5 der deutschen Schweineschlachtbetriebe rangiert, zeigt sich diesen Ankündigungen gegenüber verständnislos. Das Signal, das damit an den Verbraucher gesendet werde, sei kontraproduktiv. Das Unternehmen appellierte an den Handel und den Verbraucher, die Leistung der regionalen Landwirtschaft zu honorieren.

ISN: Man kann nur den Kopf darüber schütteln wie einige Lebensmitteleinzelhändler, entgegen der aktuell knappen Versorgungssituation am Markt, Druck auf die Preise ausüben wollen. Die Schweinehalter haben drei Krisenjahre hinter sich, viele sind bereits ausgestiegen und die Mengen sind knapp. Da muss der Preis nach oben und nicht nach unten!

Die Müller Gruppe, einer der führenden Schweineschlachtunternehmen in Deutschland mit Hauptsitz im baden-württembergischen Birkenfeld bei Pforzheim, kann die aktuellen Preissenkungen für Fleischprodukte im Lebensmitteleinzelhandel nicht nachvollziehen. Das Unternehmen hat heute in einer Presseerklärung betont, dass es in den vergangenen Monaten gemeinsam mit allen Partnern der Kette für eine gewisse Stabilität am Markt in Süddeutschland gekämpft habe, um besonders die Erzeugerseite in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen. Nun würden durch die aktuellen Preissenkungen erneut die nachvollziehbaren Ängste der Erzeuger geschürt. Die Müller Gruppe bezeichnete die Signale, die damit an den Verbraucher gesendet werden, als kontraproduktiv. Das werfe die Frage auf, warum ein hochwertiges Produkt jetzt auf einmal günstiger angeboten wird, so das Unternehmen.

Bei allem Verständnis für die angespannte finanzielle Situation in vielen Privathaushalten, appelliere die Müller Gruppe an die moralische Verantwortung des Handels und der Verbraucher, sich nun nicht ausschließlich vom Preis leiten zu lassen und die Leistung der regionalen Landwirtschaft auch zu honorieren.

Auch wir bekommen von verschiedenen Seiten Signale, dass Lebensmitteleinzelhändler aktuell versuchen, entgegen der aktuell knappen Versorgungssituation am Markt, die Preise beeinflussen wollen. So hat beispielsweise Norma zu Wochenbeginn verkündet, dass ab sofort die Preise unter anderem für einige Schweinefleischprodukte um bis zu 10 % sinken. Das beschere den Kun­din­nen und Kun­den des Dis­coun­ters ei­nen per­fek­ten Start in die neue Wo­che bei Ih­rem Ein­kauf. Das ist aus unserer Sicht eine Unverschämtheit und eine Verhöhnung der Erzeuger, die gerade drei Jahre lang massive Verluste eingefahren haben. Viele Betriebe sind ausgestiegen, der Schweinebestand in nur zwei Jahren um ca. 18 % reduziert worden. Das Angebot ist knapp und der Lagerbestand an Fleisch sehr niedrig. Alles deutet mittelfristig auf weitere Preisanstiege hin. Mit einem nachhaltigem Umgang mit ihren Lieferanten hat das durchsichtige Treiben dieser Lebensmitteleinzelhändler deshalb nichts zu tun. Wer heute einen derartigen Umgang mit seinen Lieferanten betreibt, der darf sich nicht wundern, wenn morgen die Lieferanten fehlen, die ihm das Fleisch nach seinen Ansprüchen liefern können.

„Wie Selbstmord mit Anlauf“

Zu den jüngsten Berichten über die vermeintliche Missachtung von gesetzlichen Vorschriften in einem Geflügelschlachthof hat sich Josef Kaltenegger, Unternehmer in der Lebensmittelbranche in Graz seine Gedanken gemacht. Kaltenegger war übrigens auch vor Jahren Chefredakteur von „Neues Land“, der Wochenzeitung des Steirischen Bauernbundes. Hier sein Gastkommentar:

„Aus aktuellem Anlass zu den Berichten über die „angeblich verstörenden Zustände bei der Geflügelschlachtung in einem Schlachthof: Wenn Meldungen wie diese im Standard- die Tierhaltung betreffend – weiter so die Massen-Medien dominieren, ist das so, wie wenn man Selbstmord mit Anlauf macht! Die Branche (Landwirtschaft und Verarbeitungsindustrie) versagt in diesen Fragen offensichtlich gnadenlos!! Man hat den Eindruck, dass zu viele handelnde Akteure meinen, man könne diese Ereignisse und die Berichterstattung dazu aussitzen! Aus meiner Sicht kann man gar nichts aussitzen, weil es heute ein Mediensystem gibt, welches nicht steuerbar ist.

Diese Berichte über fragwürdige Formen der Tierhaltung werden – insbesondere den Schweine- wie auch den Geflügelbauern – bei uns das ökonomische Genick brechen, wenn man sich nicht zu einem dramatischen Paradigmenwechsel bei vielen Fragen zur Tierhaltung wie zur Landbewirtschaftung durchringt! Das betrifft die Haltungsformen, die Art der Schlachtung und damit insgesamt, wie man mit dem Tier umgeht. Wer hier Möglichkeiten für Kritik offen lässt, dem ist nicht zu helfen!

Es gilt zudem: Wenn die Politik wie die Standesvertretung nicht sofort den Mut und den Willen aufbringen, bei den Importen von Lebensmitteln rigorose Kontrollen einzuführen und eine komplette Gleichstellung bei der Produktion von importierten Lebensmitteln erzwingen, dann Gute Nacht heimische Bauern. So werden das unsere Tierhalter ökonomisch nicht überleben. Es sollten daher dringendst alle entscheidenden Köpfe einmal ohne Scheuklappen und ohne Ausreden oder „Alibierklärungen“ diese Debatte – zuerst intern – führen und dann solche Entscheidungen/Vorgaben auf den Tisch legen (selbst wenn sie dem einen oder anderen nicht passen oder weh tun), die diesem Wahnsinn ein Ende setzen.

Die Bauernvertretung muss konkret sagen, was es für die Produzenten braucht, damit sie ökonomisch Perspektiven haben. Neben dem Thema Importwaren und gleiche Produktionsbedingungen gehört zum Paradigmenwechsel, dass es z.B. einen neuen Weg bei der Verrechnung braucht. Jeder Unternehmer hat bei einer Rechnungslegung alle Kosten in seiner Rechnung drinnen, dazu einen Gewinnanteil. Dann funktioniert das Unternehmen. Bei den Bauern ist es in der Regel so, dass sie das bekommen, was übrigbleibt. So kann das nicht funktionieren.

In Zeiten, wo die Versorgungssicherheit ein zentrales Thema ist, muss es eine staatliche Verpflichtung geben, die regionale Landwirtschaft zu stärken. Daher braucht es Spielregeln, die gesetzlich bindend sind und die Austauschbarkeit nicht ermöglichen. Das stärkt nicht nur die Souveränität des Staates, sondern auch die regionalen Volkswirtschaften. Ein Staat hat nicht globalen Konzernen oder geostrategischen Interessen von Staaten zu dienen, sondern in erster Linie den Bürgern und den Berufsgruppen im eigenen Land.

von Torsten Altmann

Schlachtschweine gesucht

Laut Österreichischer Schweinebörse war der heimische Schweinemarkt erneut leerge-
fegt. Die Schlachtbetriebe bemühten sich nach wie vor um schlachtreife Tiere, um die
ökonomisch wichtige Auslastung ihrer Betriebe sicher zu stellen. Die knappe Versor-
gungslage im Lebendbereich zeigte auch das Allzeithoch der Ferkelpreise. Beim Um-
setzen der höheren Preise waren die Schlacht- und Zerlegebetriebe speziell in der
Absatzschiene Richtung Lebensmitteleinzelhandel mit erheblichem Widerstand konfron-
tiert. Positive Impulse lieferte der Wintertourismus in den Schigebieten.
Die Mastschweine-Notierung bleibt bis zum 8. März unverändert bei EUR 2,34 je kg.
Konstante Ferkelnotierung
Auf dem österreichischen Ferkelmarkt blieb die Nachfrage sehr gut, die neuen Bestellun-
gen fielen aber etwas geringer aus als in den Vorwochen. Die Ferkelnotierung bleibt in der
9. Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,80 je kg.
Europaweit ermöglichte das geringe Angebot weitere Preisanstiege. Auf dem inzwischen
erreichten Niveau war der Spielraum für weitere Verbesserungen allerdings begrenzt.
Daher waren die Aufschläge kleiner als zuletzt, einige Notierungen (z.B. in Deutschland)
blieben unverändert.
EU-Schweinemarkt: Dynamik lässt nach Der EU-Schweinemarkt tendierte insgesamt leicht aufwärts, im Vergleich zu den Vor-
wochen verlor die positive Entwicklung etwas an Dynamik. Zwar wirkte das fortgesetzt
knappe Angebot stützend, gleichzeitig agierten die Schlachtunternehmen zurückhaltender.
Im Fleischhandel reichte die Nachfrage bisher nicht für eine vollständige Weitergabe der
Preisanstiege. Bei einigen Schlachthöfen wurde daher nur noch an vier Tagen pro Woche
geschlachtet. Die Bandbreite bei den Notierungen reichte von unverändert bis steigend.
In Deutschland herrschen auf dem Lebendmarkt relativ ausgeglichene Verhältnisse, wobei
das Angebot im Süden noch immer als knapp eingeschätzt wird. Trotz etwas zügigerer
Ablieferung durch die Mäster läuft der Absatz problemlos. Der Vereinigungspreis für
Schlachtschweine bleibt im Zeitraum 2. bis 8. März unverändert bei EUR 2,28 je kg.

Schlachthofskandal: Videokameras für mehr Tierschutz

Die AMA-Marketing veranlasst ständige Videoüberwachung im steirischen Geflügelschlachtbetrieb.

Wien Der Skandal um den steirischen Geflügel-Schlachtbetrieb veranlasst die AMA-Marketing die digitalen Kontrollen zu verstärken. Wie die AMA-Marketing mitteilt, hat der Betrieb von nun an besonders tierschutzrelevante Bereiche der Geflügelschlachtung mit Videoaufzeichnungen zu überwachen.

Mit dem Einführen einer kameragestützten Überwachung will die Organisation mehr Transparenz während des Schlachtvorgangs erreichen. Die tierschutzrelevanten Videoaufzeichnungen sind regelmäßig von Fachleuten auszuwerten. Das hat zum einen präventive Wirkung. Andererseits ermöglicht es im Falle von Fehlverhalten schnelleres Eingreifen.

Gleichzeitig betont der Betrieb, dass erste behördliche Kontrollen klar gezeigt hätten: Ein Großteil der angezeigten Vorwürfe sei haltlos. Es sei auch täglich ein beamteter Tierarzt vor Ort, der die Einhaltung aller Bestimmungen kontrolliere.

Aufgrund akuter Bedrohungen gegenüber der Betreiberfamilie verzichtet das Wochenblatt, den Namen des Betriebes zu veröffentlichen.

Bereits Anfang des Jahres hatte AMA-Marketing angekündigt, das Kontrollsystem durch den Einsatz von Digitalisierungsmaßnahmen in allen Schlachthöfen weiter zu verbessern.

Als weitere Verbesserungsmaßnahme stärkt die Organisation im AMA-Gütesiegelprogramm die Position des Tierschutzbeauftragten im Schlachtbetrieb. Der Tierschutzbeauftragte hat ein Team zu bilden, welches ihm fachlich unterstellt und das für das Einhalten von Tierschutzmaßnahmen verantwortlich ist.

Das AMA-Gütesiegel-Kontrollsystem bei Schlachthöfen baut auf das amtliche Tierärztesystem auf. Die AMA-Marketing bietet den Behörden die gemeinsame Weiterentwicklung der Kontrollsysteme durch verstärkte Einbeziehung der Digitalisierung an. Die AMA-Marketing ist überzeugt, dass es insgesamt mehr Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Nutztieren und den Wert von Lebensmitteln braucht. Es muss wieder mehr Wertschätzung für Tiere und tierische Lebensmitteln in allen Bereichen geschaffen werden – von der Tierhaltung, über den Transport bis hin zur Schlachtung, aber auch im Handel und bei den Konsumenten.

Spree-Neiße: ASP-Ausbruch in Hausschweinebestand

Im Landkreis Spree-Neiße wurde die ASP in einer Kleinsthaltung nachgewiesen. Verbraucherschutzstaatssekretärin Dr. Antje Töpfer mahnt Betriebe und Kleinsthaltungen, die Biosicherheit einzuhalten.

Die Afrikanische Schweinepest zieht in Brandburg weitere Kreise. In der vergangenen Woche ist die Tierseuche bei einem verendeten Wildschwein im Stadtgebiet Cottbus nachgewiesen worden. Jetzt ist das ASP-Virus in einem Hausschweinebestand im Landkreis Spree-Neiße bestätigt worden. Wie das Verbraucherschutzministerium berichtet, handelt es sich um eine Kleinsthaltung mit 11 Tieren. Zunächst wurde das Virus vom Landeslabor Berlin-Brandenburg nachgewiesen. Heute hat das nationale Referenzlabor, das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), den ASP-Verdacht bestätigt.

Der Bestand wurde sofort durch das zuständige Veterinäramt gesperrt und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Der betroffene Bestand liegt im Kerngebiet 6, das sich im Süden des Landkreises in unmittelbarer Nähe zur sächsischen Grenze befindet. Die Schweine des Bestandes wurden heute getötet und unschädlich beseitigt. Aktuell laufen die Ermittlungen zur Eintragsursache des Erregers in den Bestand. Das Veterinäramt wird dabei vom Tierseuchenbekämpfungsdienst des Landes unterstützt. Das Krisenzentrum des Landes Brandenburg steht zudem mit dem Veterinäramt des Landkreises in laufendem Kontakt.

Biosicherheit einhalten für alle besonders für Kleinschweinehalter!

Fendt präsentiert Wasserstofftraktor-Prototyp

Anlässlich eines Wasserstoffgipfels, zu dem das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gestern nach Straubing einlud, stellte Fendt den ersten Prototypen eines Wasserstofftraktors aus. Auf dem Wasserstoffgipfel in Straubing wurden technologische Potentiale und praktische Nutzungsmöglichkeiten von Wasserstoff in der Land- und Forstwirtschaft unter dem Thema „Chancen und Möglichkeiten für die Land- und Forstwirtschaft“ diskutiert. Die Teilnehmenden kamen aus den Bereichen Wissenschaft, Politik, Verbandsarbeit sowie der Praxis.

Hubert Aiwanger (Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie) erklärte: „Ich sehe im Wasserstoff eine sehr wichtige Problemlösung im Bereich Land- und Forstwirtschaft. Die Land- und Forstwirtschaft kann viel Energie liefern, womit auch Wasserstoff erzeugt werden kann. Agri-PV Anlagen oder Windkraft erzeugen auf land- und forstwirtschaftlichen Flächen Strom und nutzen diesen zur Gewinnung von Wasserstoff. Auch Wasserstoff aus der Biogas-Anlage oder aus Forst-Restholz ist denkbar“, erläutert Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. „Die Krönung ist natürlich, wenn die Landwirte selbst Wasserstoff für ihre Traktoren oder landwirtschaftlichen Maschinen nutzen. Ich hoffe, dass Fendt diesen Prototyp weiter entwickelt, weil wir diese Dinge brauchen.“

Fendt beteiligt sich gemeinsam mit anderen Partnern an dem landwirtschaftlichen Modellprojekt H2Agrar in Niedersachsen zur Erforschung einer Wasserstoffinfrastruktur für eine landwirtschaftliche Nutzung. Im Modellprojekt werden Prototypen eines wasserstoffbetriebenen Traktors ganz regulär auf landwirtschaftlichen Betrieben eingesetzt. Dafür liefert Fendt nach eigenen Angaben im April 2023 seine zwei Prototypen der ersten Generation an landwirtschaftliche Betriebe im niedersächsischen Haren (Emsland) aus. Ziel des Projektes ist die Erforschung und der Aufbau einer Infrastruktur für Wasserstoff für die Landwirtschaft in der Modellregion Emsland.

Im Forschungsprojekt H2Agrar soll unter anderem die Nutzbarkeit und das Leistungspotenzial von Wasserstoff für landwirtschaftliche Maschinen untersucht werden. Dazu entwickelt Fendt wasserstoffbetriebene Prototyptraktoren mit Brennstoffzelle. Diese werden über den gesamten Projektzeitraum auf zwei landwirtschaftlichen Testbetrieben in der Region Haren unter Realbedingungen eingesetzt. Innerhalb des Projekts soll der Wasserstoffverbrauch der Traktoren ermittelt werden. Gleichzeitig werden die technischen Anforderungen an eine geeignete Wasserstoff-Infrastruktur für die Landwirtschaft erforscht. Diese Erkenntnisse bilden die Basis für weitere Forschung zur Reduktion von CO2-Emissionen bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen.

Dänische Behörden sollen Risikobewertungen für Schwanzbeißen durchführen

Die dänische Veterinär- und Lebensmittelbehörde wird bis Juli 400 Schweineherden besuchen, um zu überprüfen, ob die Landwirte genug getan haben, um Schwanzbeißen bei ihren Tieren zu vermeiden. Nur wenn der Landwirt schriftlich dokumentiert hat, dass Anstrengungen unternommen werden, um die Probleme mit dem Schwanzbeißen zu überwinden, ist es erlaubt, die Schwänze der Schweine zu kupieren, berichtet der National Hog Farmer. „Wir wissen, dass viele Faktoren einen Einfluss darauf haben, ob sich Schweine in den Schwanz beißen. So kann beispielsweise Stroh oder anderes Wühl- und Beschäftigungsmaterial dazu beitragen, den Stress bei den Schweinen zu begrenzen, dadurch das Risiko des Schwanzbeißens zu verringern und somit das Tierwohl zu erhöhen.

Wenn in einer Herde kein Schwanzbeißen auftritt und die Risikobewertung auch zeigt, dass das Risiko von Schwanzbeißen gering ist, muss der Landwirt einen Maßnahmenplan erstellen, der beschreibt, wie er schrittweise Schweine mit ganzen Schwänzen in die Herde einführen kann. Die Kontrollkampagne der dänischen Veterinär- und Lebensmittelbehörde begann Ende Januar und endet im Juli. Das routinemäßige Kupieren der Schwänze von Schweinen ist in der EU verboten. Im Jahr 2019 wurde es für Landwirte verpflichtend, das Ausmaß des Schwanzbeißens in ihrer Herde schriftlich zu dokumentieren und eine Risikobewertung und einen zugehörigen Aktionsplan zu erstellen, die dazu beitragen können, das Auftreten von Schwanzbeißen zu reduzieren. Die Regeln müssen zu mehr Schweinen mit ganzen Schwänzen beitragen.

Getreidepreise fallen und Ernten werden groß – Die Glaskugel des USDA

Das US-Landwirtschaftsministerium rechnet für 2023 mit deutlich größeren Ernten bei Mais und Weizen – und fallenden Preisen sowie sinkenden Einkommen der US-Farmer.

Der Chefökonom des USDA, Seth Meyer, sagte am Donnerstag auf dem 99. Annual Agricultural Outlook Forum des USDA, dass die Agentur prognostiziert, dass deutlich mehr Mais und Weizen und ähnlich viel Sojabohnen angebaut werden wie im vorigen Jahr, aber die Preise und das landwirtschaftliche Einkommen im Jahr 2023 sinken werden. Nach Einschätzung von Mayer werden die US-Landwirte weiter von den relativ hohen Getreidepreisen und sinkenden Düngerpreisen profitieren.

Die Aussaat von Mais wurde auf 36,84 Millionen Hektar geschätzt, gegenüber 35,87 Millionen im Jahr 2022, und die Aussaat von Sojabohnen auf 35,4 Millionen Hektar, unverändert gegenüber dem Vorjahr, sagte das USDA auf seinem jährlichen Agricultural Outlook Forum. Die Weizenfläche wurden auf 20 Millionen Hektar geschätzt, ein Siebenjahreshoch, gegenüber 18,5 Millionen Hektar im Jahr 2022

Da die weltweiten Getreidevorräte nach der vor einem Jahr begonnenen russischen Invasion des großen Getreideproduzenten Ukraine fast auf einem Tiefstand von zehn Jahren liegen, ist eine große US-Ernte erforderlich, um die Lagerbestände wieder aufzufüllen, deren reduzierte Niveaus in den letzten zwei Jahren zu einer Lebensmittelinflation geführt haben, sagt das USDA.

Das USDA sagte, seine Flächenprognosen gingen von normalen Wetterbedingungen aus. Die US-Landwirte nutzen die gefallenen Preise für Düngemittel, die für den Maisanbau benötigt werden, und hoffen auf eine Rekordernte, nachdem eine Dürre in der Spätsaison die Ernte des letzten Jahres ziemlich reduziert hat.

Es wird erwartet, dass die Maispreise um über 16 % fallen werden. Die Preise für Sojabohnen könnten laut USDA einen Rückgang von fast 10 % verzeichnen. Die Weizenpreise werden nach dieser Schätzung um fast 6 % zurückgehen. Gleichzeitig erwartet das USDA für 2023 einen Rückgang des Nettoeinkommens der Landwirtschaft um mehr als 18 %. Meyer betonte, dass die Einnahmen zwar unter dem Rekord von 2022 liegen, aber dennoch hoch sein werden. Das USDA prognostizierte eine US-Gesamtmaisernte im Jahr 2023 von 383 Millionen Tonnen, basierend auf einem Rekordertrag von 11,4 Tonnen je Hektar.

Für Sojabohnen prognostizierte die Regierung eine Ernte von 122,75 Millionen Tonnen mit einem Rekordertrag von 2,06 t/ha. Das USDA prognostizierte die gesamte US-Weizenproduktion auf 51,4 Millionen Tonnen mit einem durchschnittlichen Ertrag von 3,31 t/ha, was einem Anstieg von 6 % gegenüber dem von der Dürre betroffenen Durchschnitt des letzten Jahres entspricht. Die Dürre hält in Teilen des Winterweizengürtels der Southern Plains aktuell an, stellte das USDA fest.

Am 31. März wird das USDA in seinen jährlichen Anbaubericht veröffentlichen, der auf einer Umfrage unter rund 70.000 Landwirten basiert.

Weniger Schweine in der EU: Seit 2012 rund sechs Prozent verloren

In den letzten Jahren ist die Zahl der gehaltenen Schweine auch innerhalb der EU rückläufig. Im Zeitraum von 2012 bis 2022 wurden hier insgesamt 8,42 Mio. Schweine weniger gehalten (vorläufiges Ergebnis europäische Statistik 2022). Das entspricht einem prozentualen Rückgang von 6 Prozent.

Die teilweise deutlich rückläufigen Zahlen in Deutschland und weiteren Ländern wurden durch eine massive Zunahme der Schweineproduktion in Spanien aufgefangen. Insgesamt stieg die Zahl der gehaltenen Schweine in den letzten zehn Jahren um fast 9 Mio. Tiere. Das deutliche Plus von knapp 35 Prozent ist in der Grafik gut zu erkennen. Dennoch sank auch hier die Zahl verglichen mit dem Vorjahr um ein Prozent.

Auf dem zweiten Platz der „Gewinner“ steht Portugal. Hier wurden im Schnitt 1,5 Mio. Schweine mehr gehalten, als noch zehn Jahre zuvor. Die Rückgänge in den Niederlanden, Polen und Frankreich lagen mit jeweils rund 1,5 Mio. Tieren ungefähr gleichauf. In Finnland und Kroatien ist die Zahl der gehaltenen Schweine sogar um 21 Prozent zurückgegangen.

Im direkten Vergleich zwischen Deutschland und Spanien spiegelt sich das Wachstum und der Rückgang der Schweinebestände beider Länder deutlich wider. Allein von 2012 bis 2017 steigt die Zahl der gehaltenen Schweine in Spanien um knapp 19 Prozent.

Deutschlands Bestand sank in diesem Zeitraum noch moderat um nur 3 Prozent. Der große Absturz erfolgen aber zwischen 2017 und 2022. Hier verschwanden 21 Prozent der Tiere (6,25 Mio.). Spaniens Vormarsch ging weiter. Die Bestände wuchsen in diesem Zeitraum um weitere 4 Mio. Tiere oder rund 16 Prozent. Erst im vergangenen Jahr verzeichnete auch Spanien erstmals wieder einen leichten Rückgang.

Die Hauptgründe für den massiven Rückgang der Schweinehaltung

sind vielfältig. Vor allem mangelhafte Erlöse, steigende gesetzliche Auflagen, fehlende Planungssicherheit und die ASP haben den Strukturwandeln immens beschleunigt. In Deutschland ist die Zahl der schweinehaltenden Betriebe seit 2012 um 43 Prozent zurückgegangen.

Die gestiegene Energie-, Dünge- und Futtermittelkosten wirkten sich zudem negativ auf die schweinehaltenden Betriebe aus. Im Jahr 2022 (Stichtag 3. November 2022) haben im Vergleich zum Vorjahr weitere 1.900 Betriebe mit der Schweinehaltung aufgehört.  Allein dies entspricht einem Rückgang von 10,1 Prozent. Die Zahl der gehaltenen Tiere, auf den derzeit noch 16.900 schweinehaltenden Betrieben, ist von 949 im Jahr 2012 auf 1.259 Schweine im Jahr 2022 angestiegen.

Auch bei den gehaltenen Ferkeln unter 20 kg führt Spanien die Statistik ganz deutlich an. Während der Anstieg zwischen 2012 und 2017 (plus 18 Prozent) und zwischen 2017 und 2021 (plus 15 Prozent) relativ konstant geblieben ist, kann man mittlerweile aber auch hier einen Rückgang des Wachstums feststellen. So gab es beispielsweise zwischen 2020 und 2021 einen Anstieg um knapp 1,1 Mio. Ferkel, zwischen 2021 und 2022 (Stand Dezember) wuchsen die Bestände hingegen nur um 0,1 Mio. Neben Spanien zählen folgende Länder zu den größten Ferkelproduzenten in der EU:

  • Deutschland (6,4 Mio.)
  • Niederlande (4,4 Mio,)
  • Frankreich (4,4 Mio.)

Deutschland ist mit einem Rückgang von 1,8 Mio. (knapp 22 Prozent) der größte Verlierer. Spanien und Frankreich steigerten die Zahl der Ferkel in Vergleich zu 2012 um jeweils über 30 Prozent. Italien lag mit knapp 20 Prozent Zuwachs auf Rang drei.

Mit Material von Statista; BMEL; Eustat

AK-Präsidentin total von der Rolle – gegen gesamte Berufsgruppe“

Mit ihrer Aussage zu Milchpreiserhöhungen in der ORF-Pressestunde am Sonntag erntet die Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl heftige Kritik von Landwirtschaftskammer-Präsident Moosbrugger.

Anderl hatte in der gestrigen Pressestunde die jüngsten Preisschübe bei Lebensmitteln kritisiert. Warum zum Beispiel Milch um 50 % teurer geworden sei, könne sie nicht nachvollziehen, so die Arbeiterkammer-Präsidentin in der Pressestunde. Anderl wörtlich: „Jetzt soll mir mal einer sagen, ob wir weniger Kühe oder weniger Gras für die Kühe haben.“

LK-Präsident Josef Moosbrugger kritisiert Anderls Pressestunde-Aussagen scharf. Wie faktenbefreit und abfällig sich Anderl zum Thema Teuerungen bei Lebensmitteln, insbesondere Milch, zeigte, wertet Moosbrugger als groben Affront einer gesamten Berufsgruppe gegenüber.

Als ‚Sozialpartnerin‘ müsste Anderl mehr über die Zusammenhänge auf den Märkten wissen. Aussagen beim Thema Teuerung wie ‚Jetzt soll mir mal einer sagen, ob wir weniger Kühe oder weniger Gras haben‘ lassen als einzigen Schluss zu, dass sie scheinbar noch nicht mitbekommen hat, wie sehr die hohen Gas- und Energiepreise alle Wirtschafts- und Lebensbereiche belasten – so auch Landwirtschaft, Verarbeitung, Transport und Handel. Auch Anderl sollte längst verstanden haben, dass es eine Zukunftsfrage ist, die fatale Abhängigkeit bei Gas und Energie mittels Erneuerbaren und Effizienz zu reduzieren und im Lebensmittelbereich zu verhindern. Und dafür brauchen wir eine lebensfähige, vitale Urproduktion“, betont Moosbrugger.

„Auch als Arbeiterkammer-Präsidentin sollte sich Anderl mit den notwendigen Strategien für Lebensgrundlagen wie Lebensmittel, erneuerbare Energien und Rohstoffe beschäftigen. Es ist eine unserer Kernaufgaben, die regionalen Wertschöpfungsketten mit all den Arbeitsplätzen funktionsfähig zu erhalten und zu stärken. Ein unverzichtbares Glied in der Kette ist dabei die land- und forstwirtschaftliche Urproduktion. Wer sich abfällig über die Herausforderungen unserer Bäuerinnen und Bauern äußert, lässt nicht nur Kompetenz vermissen, sondern gefährdet zigtausende Arbeitsplätze auch im vor- und nachgelagerten Bereich. Was die Arbeiterkammer-Präsidentin gestern von sich gegeben hat, ist auch völlig gegen die Interessen ihrer eigenen Mitglieder“, bemängelt der LKÖ-Präsident. „Die wahren Ursachen für die Preisanstiege liegen nicht bei den Bäuerinnen und Bauern, sondern entlang der gesamten Wertschöpfungskette, nicht zuletzt auch an zu Recht gestiegenen Lohnkosten“, so Moosbrugger.

„Die gestrigen Aussagen von Anderl waren darüber hinaus beleidigend und herabwürdigend für einen gesamten, hart arbeitenden Berufsstand, der sicherlich nicht zu den Großverdienern zählt. Ich erwarte mir eine Klarstellung, denn mit dieser Haltung schädigt sie wertvolle regionale Strukturen, Arbeitsplätze und Lebensgrundlagen“, wettert Moosbrugger.

„Ich lade Anderl ein, mit mir gemeinsam ein paar bäuerliche Betriebe zu besuchen, mit den Bäuerinnen und Bauern zu sprechen und sich ein realistisches Bild von der tatsächlichen Situation zu machen. Das soziale Gewissen, von dem manche immer so gerne reden, sollte nicht vor den Toren der Bauerhöfe enden. Nicht nur die Produktionskosten, sondern auch die Lebenshaltungskosten der Bauernfamilien sind im selben Ausmaß gestiegen wie bei allen anderen Berufsgruppen“, so der LKÖ-Präsident abschließend.