So richtig zufrieden sind Schweinemäster derzeit nicht. Der Sommer blieb hinter den Erwartungen zurück. Immerhin scheint der Preis nach unten hin abgesichert.
Der Schweinmarkt bleibt in diesem Sommer hinter den Erwartungen zurück. Weder die Fußball-Europameisterschaft noch die Olympischen Spiele oder das Grillwetter konnten den Fleischabsatz grundlegend beleben. Stattdessen forderte die rote Seite immer wieder Preisnachlässe, sodass die Notierung auf 2 €/kg SG abrutschte. Die Talsohle scheint vorerst erreicht:
Die Wochenschlachtungen liegen mit 700.000 Schweinen stabil auf niedrigem Niveau. Deutlich höhere Stückzahlen werden nicht erwartet.
Die Urlaubszeit geht zu Ende. Nach den Ferien zieht die Fleischnachfrage in der Regel etwas an. Auch aktuell hat das sommerliche Wetter die Nachfrage nach Grillfleisch etwas angekurbelt, heißt es.
Einige Marktteilnehmer sehen sogar Chancen auf höhere Preise im September. Gegen einen starken Preisanstieg spricht allerdings die schwache Fleischnachfrage bei Schwein. Während im ersten Halbjahr 2024 bei Geflügel und Rind der Absatz über den Lebensmitteleinzelhandel anzog (plus 6 bis 7 %), weist die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für Schwein ein Minus von 5 % aus. „Schweinefleisch verliert an Bedeutung“, sagt ein Marktbeobachter.
Preisdämpfend dürfte zudem die EU-weite Erholung bei den Schweineschlachtungen wirken. Die EU-Kommission weist für die ersten vier Monate des Jahres ein Plus von 2 % aus. Spitzenreiter ist Polen mit plus 8 %. Auch Deutschland liegt leicht im Plus. Im weiteren Jahresverlauf dürfte sich der Aufwärtstrend fortsetzen. von Andreas Beckhove
Der Schlachthof Handlbauer soll für die Entsorgung von Schlachtabfällen drastisch höhere Preise an die Firma Purea zahlen. Herbert Handlbauer weigert sich strikt dagegen. Er erwägt, zuzusperren.
Alle paar Monate erhöht die Purea die Preise für die Abholung der Schlachtabfälle“, erklärt Herbert Handlbauer, Chef des gleichnamigen Schlachtunternehmens aus Oberösterreich. „Allein heuer haben sie den Preis schon zweimal hinaufgesetzt, zuletzt auf 60 bis 70 €/t. Für uns bedeutet das Kostensteigerungen von etwa 10.000 € pro Monat.“ Handlbauer schlachtet an den Standorten Ried und Linz nach eigener Aussage rund 7.000 bis 8.000 Schweine und etwa 1500 Rinder wöchentlich. Weiters betreibt er in Wels eine Zerlegung und ein Tiefkühlhaus. Er beschäftigt 250 Mitarbeiter direkt in den Betrieben und weitere 150 von Personalbereitstellern.
Marktmissbrauch vorgeworfen
Der Purea, der ehemaligen TKV in Regau, und 100%-Raiffeisentochter, wirft Handlbauer vor, ihre Monopolstellung auszunutzen, da die Entsorgung von Schlachtabfällen gesetzlich vorgeschrieben ist. „Purea hat 90 % Marktanteil, wenn die unsere Schlachtabfälle nicht mehr abholen, müssen wir zusperren.“ Eine Schließung der Schlachthöfe würde auch die Landwirte schwer treffen, die bislang gut mit Handlbauer zusammengearbeitet haben. Allein bis zu 80 % der Schweinehalter bringen die Schlachttiere laut Handlbauer selbst zum Schlachthof.
Purea weist diese Anschuldigungen in einem uns vorliegenden Schreiben an Handlbauer entschieden zurück und erklärt: „Aus unserem historischen Zahlenmaterial ist eindeutig ableitbar, dass in der Vergangenheit die Schlachtnebenprodukte von Ihrem Unternehmen an verschiedene alternative Vertragspartner verkauft wurden, was die hohe Wettbewerbsintensität am Markt eindeutig dokumentiert.“
Die Preiserhöhungen für die Entsorgung seien durch Inflation, steigende Lohn- und Betriebskosten sowie den drastischen Rückgang der internationalen Marktpreise für Produkte aus Schlachtabfällen (wie Proteine und Fette) bedingt. Deshalb sei man ab dem 3. Quartal 2023 gezwungen gewesen, die Rohwarenpreise bei allen Kunden anzupassen.
Auch einige Viehhändler bekunden ihre Besorgnis in dieser Sache und fordern eine gerichtliche Prüfung der Angelegenheit. Die Zukunft Handlbauers steht seither jedenfalls auf tönernen Füßen. Vorerst hat Purea zumindest einmal Entgegenkommen gezeigt. Ursprünglich hatte das Unternehmen Handlbauer mitgeteilt, dass man das Vertragsverhältnis mit ihm zu Mitte August beenden werde, sollte dieser die neuen Preise nicht akzeptieren. Diese „Galgenfrist“ wurde von Purea jetzt um einen Monat auf Mitte September verlängert. von Torsten Altmann
Die Butterpreise steigen auf Rekordhoch. Die Milchpreise folgen. Spotmilch kostet mehr als 50 Cent. Der Börsenmilchwert überspringt die 50 Cent-Marke ebenfalls. Milch ist knapp. Alles deutet auf einen kräftigen Anstieg der Milchpreise hin.
Nahezu unbemerkt. Am Terminmarkt kostet Butter mittlerweile etwa so viel wie zum bisherigen Rekordhoch im Juni 2022. Für der Augusttermin kostet die Butter an der EEX aktuell 7.300 Euro je Tonne und bis Oktober steigen die Börsenpreise sogar auf ein neues Allzeithoch von 7.650 Euro je Tonne.
Das bisherige Rekordhoch im Juni 2022 lag bei knapp 7400 Euro je Tonne und damit deutlich niedriger. Die außergewöhnliche Preis-Rallye am Buttermarkt schlägt sich mit leichter zeitlicher Verzögerung auch am physischen Markt nieder. Im europäischen Großhandel (also am physischen Markt) gehen die Butterpreise ebenfalls steil nach oben und notieren Mitte August nur knapp unter den Höchstwerten von Juni 2022.
Mitte August meldet die Kommission im EU-Mittel für die frei gehandelt Butter Preise von 675 Euro je 100 kg. Das ist ein Anstieg von rund 100 Euro in den letzten 8 Wochen. Aus Deutschland meldet Kommission zum gleichen Termin allerdings bereits Butterpreise von 707 Euro je Tonne und im niederländischen Großhandel müssen die Einkäufer bereits 735 Euro je 100 kg zahlen.
Die süddeutsche Butterbörse hat die Notierung am Mittwoch (14.8.) ebenfalls weiter heraufgesetzt. Für Blockbutter stieg die Spanne am unteren Ende um 30 Cent, am oberen um ganze 35 Cent auf nun 7,30 bis 7,40 Euro/kg. Die Notierung für kontraktgebundene Päckchenbutter wurde am unteren Ende des Preiskorridors um 11 Cent auf nun 7,00 Euro/kg angehoben.
Fakt ist auch: An den internationalen Märkten steigen die Butterpreise ebenfalls an. So kostet Butter am US-Terminmarkt aktuell 314,5 Cent per Pound und damit fast 30 % mehr als zum Beginn des Jahres, und wo bleiben die Schweinpreise ??? von Olaf Zinke
Bauer Willi hat es satt, dass immer der Landwirtschaft der schwarze Peter für den Klimawandel untergeschoben wird. Er macht die fliegende, Schiffs- und Autofahrende Gesellschaft dafür verantwortlich.
Ich bin die Behauptungen der Medien, der NGO´s und bestimmter Parteien, die Landwirtschaft würde die Umwelt zerstören, so was von satt! Wir sind es, die euch satt machen und was macht Ihr? Ihr kümmert euch einen Scheißdreck um die Umwelt, sonst würde es solche Zahlen nicht geben.
Der Umsatz mit Flügen weltweit ist auf 646 Milliarden Euro gestiegen und liegt damit 6 % über dem Niveau von vor Corona. Der höchste Wert aller Zeiten. Auch wenn die Zahl der Passagier-Flüge nicht im gleichen Maße zugenommen hat: Wo sind die guten Vorsätze, mehr für das Klima zu tun? Jeder ist nur auf sein persönliches Vergnügen und seine Bequemlichkeit bedacht, obwohl jeder weiß, dass der Flugverkehr schädliche Emissionen verursacht.
Noch gravierender wird die Verlogenheit meiner Mitbürger, wenn es um Kreuzfahren geht, die nur dem Vergnügen dienen. Diese erfreuen sich trotz hoher Emissionen weiterhin großer Beliebtheit. Laut Umweltbundesamt fallen bei einer 7-tägigen Kanaren-Rundfahrt fallen beispielsweise pro Person rund 0,95 Tonnen CO₂-Äquivalente an, wobei die Flüge zur An- und Abreise hinzugerechnet werden müssen. Eine Kreuzfahrt kann für einen Reisenden schnell ein Zehntel des gesamten jährlichen CO₂-Fußabdrucks ausmachen.
Auch die Zahl der PKW nimmt in Deutschland kontinuierlich zu, trotz aller Beteuerungen: So gibt es in Deutschland einen Rekord beim Bestand an Personenkraftwagen – die Anzahl der gemeldeten Pkw erreichte am 1. Januar des 2024 mit rund 49,1 Mio. Fahrzeugen den höchsten Wert aller Zeiten. “ und der Verkehr auf den Autobahnen ist ein Wahsinn-bald geht nichts mehr…
Aber unsere Kühe sollen das Klima kaputtrülpsen? Packt euch doch mal an eure eigene Nase! Und belügt euch (und uns) nicht selbst! von Torsten AltmannES
Beyond Meat, der bekannte Hersteller von Fleischersatzprodukten, sieht sich weiterhin mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert. Das Unternehmen hat nun das neunte Quartal in Folge Verluste gemeldet und steht unter einer hohen Schuldenlast. Nach einem kurzen Aufschwung Anfang August sind die Aktien wieder gefallen, und die Zukunftsaussichten bleiben ungewiss.
Das Unternehmen, das einst mit großen Erwartungen an den Start ging, hat in den letzten Jahren dramatische Rückschläge erlebt. Die Einstellung des Beyond Meat-Burgers durch McDonald’s Mitte des Jahres markierte den Beginn einer Reihe von Rückschlägen, da auch andere große US-Fast-Food-Ketten wie Carl’s Jr. und Del Taco die Produkte aus dem Sortiment nahmen. Zudem haben viele Lebensmittelgeschäfte das Angebot an Beyond Meat-Produkten reduziert.
Trotz der ambitionierten Ziele und der anfänglichen Erfolge hat sich die Lage für den Fleischersatzproduzenten verschlechtert. Analysten, wie die von Motley Fool, sehen wenig Hoffnung auf eine baldige Besserung und berichten über mögliche Umstrukturierungspläne des Unternehmens. Beyond Meat wird von einem Schuldenberg von 1,4 Milliarden US-Dollar belastet und hat im zweiten Quartal dieses Jahres einen weiteren Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet.
Um die sinkende Nachfrage aufzufangen, hat Beyond Meat versucht, durch die Einführung neuer Produkte, wie Burger-Patties und Bohnenprodukte mit weniger gesättigten Fettsäuren, wieder an Schwung zu gewinnen. Ethan Brown, Präsident und CEO von Beyond Meat, berichtet von positiven Reaktionen der Verbraucher und des Einzelhandels auf diese neuen Strategien.
Dennoch bleibt die Lage herausfordernd. Die Abkehr von Fast-Food-Ketten und die reduzierte Präsenz in Supermärkten spiegeln das nachlassende Verbraucherinteresse an pflanzlichen Fleischprodukten wider. Trotz einer kleinen treuen Kundenschaft steht Beyond Meat vor unternehmerischen Schwierigkeiten, die hohe Schuldenlast zu bewältigen und neue Marktanteile zu gewinnen.
In den südhessischen Schweineställen in der Sperrzone II wird es zunehmend enger. Doch kaum jemand will Ferkel oder Mastschweine aus ASP-Restriktionszonen abnehmen.
Die südhessischen Ferkelerzeuger und Mäster in der von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffenen Sperrzone II bekommen zunehmend ein Stallplatz- und Vermarktungsproblem. Denn Woche für Woche werden in Ferkelerzeugerbetrieben neue Ferkel geboren und die Mastschweine werden immer schwerer. In der Sperrzone II gilt jedoch ein generelles Verbringungsverbot für Schweine. Die Tiere dürfen nur mit Ausnahmegenehmigung des zuständigen Veterinäramtes verbracht werden – sowohl des für den abgebenden als auch für den aufnehmenden Betrieb zuständigen Landkreises.
In „ZDF heute“ berichtete der südhessische Ferkelaufzüchter und Mäster Peter Seeger gestern (13.08.24) über seine aktuellen Vermarktungsprobleme und Existenzsorgen. Der Hof von Familie Seeger liegt in Nieder-Klingen, einem Ortsteil der Gemeinde Otzberg im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Durch den Fund eines ASP-infizierten Wildschweins im nur 15 Kilometer entfernten Ober-Ramstadt ist der Betrieb in die Sperrzone II (infizierte Zone) gerutscht.
Das Problem: Kein Schlachthof will aktuell Schweine aus der Sperrzone II schlachten, denen der Makel der ASP-anhaftet. Dabei sind die Tiere nachweislich kerngesund. Es handelt sich um die am intensivsten untersuchten Schweine überhaupt.
Nach intensiver Verhandlung hat sich nur der Schlachthof Manten im nordrhein-westfälischen Geldern bereit erklärt, diese Tiere abzunehmen und zu schlachten. Manten ist auch schon vor gut zwei Jahren bei dem ASP-Ausbruch in einem Hausschweinebestand im Emsland in die Bresche gesprungen und hat Schweine aus ASP-Restriktionsgebieten abgenommen. Unklar ist aber noch, ob und wie gut die Tiere bezahlt werden. Vor zwei Jahren hatten viele Mäster ihre Tiere verschenken müssen.
„Hier muss endlich eine generelle Lösung gefunden werden, welche Schlachthöfe im Krisenfall Schweine aus ASP-Restriktionsgebieten abnehmen“, fordert Peter Seeger. Außerdem sei der bürokratische Aufwand noch viel zu groß – sowohl für Landwirte, als auch für Veterinärämter und Schlachtunternehmen, beklagt der Landwirt.
„Hier muss endlich eine generelle Lösung gefunden werden, welche Schlachthöfe im Krisenfall Schweine aus ASP-Restriktionsgebieten abnehmen“, fordert Peter Seeger. Außerdem sei der bürokratische Aufwand noch viel zu groß – sowohl für Landwirte, als auch für Veterinärämter und Schlachtunternehmen, beklagt der Landwirt. von Henning Lehnert
Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben in Thalsdorf, Kärnten, eine wegweisende Agri-Photovoltaik-Anlage eingeweiht, die speziell zur Stromversorgung der Bahnstrecke dient, die unmittelbar an die Anlage angrenzt. Die Eröffnung fand in Anwesenheit der Klimaschutzministerin Leonore Gewessler statt. Diese Anlage, die eine installierte Leistung von 13,2 Megawatt aufweist, wird voraussichtlich jährlich etwa 16 Gigawattstunden Strom erzeugen.
Besonders innovativ an diesem Projekt ist die Kombination aus Energie und Landwirtschaft: Auf dem 14 Hektar großen Areal, das auch mit Bäumen und Grünstreifen bereichert wurde, finden 6000 Hühner und 60 Schafe unter den 19.000 Solarmodulen einen geschützten Lebensraum. Die Module selbst nehmen etwa sechs Hektar der Fläche ein.
Einzigartig ist auch die direkte Nutzung des erzeugten Stroms: Dieser wird unmittelbar in die Oberleitungen der benachbarten Bahnstrecke eingespeist. Für die technische Umsetzung sorgt die Firma Vensys aus Diepholz, die sechs Wechselrichter vom Typ VENCON PV 16,7 Hz 2000 lieferte, um den Solarstrom passend für das Bahnnetz umzuwandeln. Bereits 2015 hatten die ÖBB eine weltweit einzigartige Anlage nach diesem Prinzip in Betrieb genommen.
Seit 2018 setzen die ÖBB vollständig auf grünen Strom für ihre Bahnen und versorgen seit 2019 auch sämtliche Gebäude und Anlagen ausschließlich mit erneuerbarer Energie. Bis 2030 strebt das Unternehmen an, 80 Prozent des Bahnstroms aus eigenen Anlagen zu beziehen, gegenwärtig beträgt dieser Anteil 60 Prozent. Zudem ist geplant, den Eigenversorgungsanteil bei den Betriebsanlagen von aktuell 11 Prozent auf 67 Prozent zu erhöhen und die betriebsinterne Energieeffizienz durch Maßnahmen wie die Modernisierung des Bahnstromnetzes oder die Optimierung von Gebäuden um 25 Prozent zu verbessern. Für diese Vorhaben sind Investitionen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro vorgesehen.
Der EU-Schweinefleischexport nach China ist im letzten Halbjahr um knapp 30 % zurückgegangen. Der Wettbewerb wird schärfer.
chlechte Nachrichten für die EU-Schweinefleischexporteure: China hat in den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich weniger Fleisch eingeführt als im Vorjahreszeitraum. So ging das Importvolumen um satte 28 % zurück, berichtet die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI).
Demnach exportierten alle wichtigen Lieferländer zusammen von Januar bis Juni rund 2,6 Mio. t Schweinefleisch in die Volksrepublik. Insbesondere Spanien kann dabei mit seinen Geschäftszahlen nicht zufrieden sein. Die Iberer konnten zwar mit einer Menge von 255.000 t im ersten Halbjahr ihren Platz als Spitzenlieferant locker verteidigen. Das sind allerdings auch 28 % weniger als im Vorjahr. Noch härter traf es die dänischen Exporteure, die ein Minus von 44 % hinnehmen mussten.
Beim Blick auf die Produktkategorien fällt auf, dass China vor allem weniger frisches und gefrorenes Fleisch geordert hat. Nebenprodukte, wie Köpfe, Ohren und Pfoten wurden dagegen sogar etwas stärker nachgefragt.
Als Hauptursache für die schwachen Zahlen im China-Geschäft wird der hohe Wettbewerbsdruck genannt. Allen voran Brasilien und die USA mit ihren im Vergleich sehr niedrigen Produktionskosten nehmen den EU-Schweinefleischexporteuren Marktanteile ab. von Michael Werning
Das Gut Hardegg ist in Sachen Biodiversität ein Leitbetrieb. Maximilian Hardegg hofft auf eine umsichtige Umsetzung des Renaturierungsgesetzes, sonst gehen die Türen der Bauern zu.
Blühstreifen, Wildäcker und Wasserflächen bieten auf Gut Hardegg zahlreichen Vögeln, Wildtieren und Insekten einen Lebensraum. Auch ohne EU-Renaturierungsgesetz setzt Maximilian Hardegg auf seinem Gutshof in Seefeld-Kadolz an der Pulkau auf Ökologie und Wirtschaftlichkeit.
„Die Ministerijn (Leonore Gewessler Anm.) wurde in ihrer Community für die Entscheidung zum Renaturierungsgesetz gefeiert, aber in Wahrheit ist es eine Niederlage. Bei den Landwirten sind die Türen zugegangen und die Stimmung ist im Keller“, sagt Hardegg. Es sei ein klassisches Beispiel, wie Naturschutz nicht funktionieren kann. „Der Land- und Forstwirt muss von Anfang an mitgenommen und auf Augenhöhe behandelt werden“, sagt Hardegg, der rund 2.200 ha bewirtschaftet.
Die Renaturierung wird auf dem Gutshof im nördlichen Weinviertel seit Jahren gelebt. „Wir haben die Pulkau schon 1998 an mehreren Stellen auf unseren Grundstücken renaturiert, das war ein Pionierprojekt“, sagt Hardegg. Nur mit freiwilligen Leistungen, die bezahlt werden, kann er sich ein funktionierendes Gesetz vorstellen: „Der Gesetzgeber müsste den Land- und Forstwirten diese Aufgabe des Erhalts der Natur übertragen und fragen, wie würdet ihr das machen? Wenn ihr eure Flächen für die Natur verwendet, wird das bezahlt, genau wie Weizen oder Mais. So wäre das ein anderer Zugang als von oben herab zu entscheiden.“ Etwas für die Biodiversität zu tun, kann nicht nur ein Gutshof, der wirtschaftlich gut dasteht. Jeder Gartenbesitzer könne etwas tun, der gemähte Rasen biete keinen Platz für Artenvielfalt.
s ist keine Frage der Fläche oder der Geldbörse, es geht um die Einstellung.“ Mit einer aufgelockerten Fruchtfolge, dem Erhalt von Wegböschungen, umsichtiger Ernte, kein Mulchen in der Brutzeit und ganzjährige Fütterung kann schon viel erreicht werden. Gut Hardegg setzt auch auf langfristige Maßnahmen wie Hecken, Wasserstellen und Biotope, die angelegt werden. Wichtig sei die Jagd, um die Prädatoren hintanzuhalten. „Mit diesen Maßnahmen konnten wir unsere hohe Artenvielfalt und Singvogeldichte erreichen“, sagt Hardegg.
Viele dieser Bemühungen werden durch das ÖPUL-Programm abgegolten. Das künftige Budget für die Renaturierung werde über den Erfolg entscheiden, meint Hardegg: „Bei mir am Betrieb machen wir das alles aus Überzeugung, weil es uns besser und klimafitter macht. Aber nicht alle Bauern denken so, darum braucht es Anreize. Jetzt haben wir das Gesetz und müssen das Beste daraus machen. Mit der Gebots- und Verbotskeule wird es nicht funktionieren.“ von Roland Pittner
In der jüngsten Interpig-Auswertung landet Deutschland weit abgeschlagen hinter wichtigen Konkurrenten wie Holland, Dänemark und Spanien.
Mit Kosten von gut 2,20 € je kg Schlachtgewicht liegt Deutschland im jetzt veröffentlichten Interpig-Vergleich abgeschlagen auf dem drittletzten Platz. Vor allem hohe Arbeits- und Gebäudekosten gefährden die Existenz hiesiger Schweinehalter, wie die Auswertung für 2022 mit dreizehn Ländern zeigt. Unsere Politiker sollten das verinnerlichen, wenn sie nach der Sommerpause u.a. über das Tierschutzgesetz entscheiden.
In der Europäischen Union markiert Dänemark mit Produktionskosten von 1,85 € pro Kilogramm erneut den Kostenführer. Die Dänen punkten insbesondere mit hohen biologischen Leistungen und einer optimalen Futterverwertung. Günstige Produktionskosten realisierten mit gut 2 € pro kg Schlachtgewicht im Jahr 2022 auch die Niederländer und Spanier. Die höchsten Produktionskosten weisen im jüngsten Interpig-Vergleich Großbritannien mit 2,55 € und Italien mit 2,89 € pro Kilogramm aus. Beide Länder haben insbesondere mit hohen Futterkosten zu kämpfen. In Italien schlagen auch die besonders hohen Schlachtgewichte und entsprechend hohe Futterkosten für die Erzeugung von Parma-Schinken zu Buche, welche die Vergleichbarkeit mit anderen Ländern erschwert.
International produziert Brasilien mit Kosten von gut 1,40 € pro Kilogramm Schlachtgewicht unangefochten günstig. Auf Platz 2 folgen die USA mit Kosten von gut 1,80 € pro Kilogramm. Insbesondere Brasilien konnte seine Position an den hartumkämpften Drittlandmärkten im Fleischexport daher merklich ausbauen.
Eingefrorenes Fleisch hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Man hört immer wieder, dass die Qualität leidet. Es ist weniger saftig, verliert an Geschmack und wird bei der Zubereitung zäh.
Das stimmt nicht.
Aber was steckt hinter dem Mythos? Und was passiert beim Einfrieren mit dem Fleisch?
Warum überhaupt einfrieren?
Die Stärke von eingefrorenem Fleisch liegt klar auf der Hand: Es ist griffbereit, wenn man es braucht. Spontanes Grillen? Kein Problem.
Gerade bei hochwertigen Produkten gibt es aber noch einen großen Vorteil: Wenn Fleisch auf den Punkt gereift wird – wie in der Fleischwerkstatt – dann kann man diesen Qualitätszustand mit Schockfrosten konservieren.
Der Faktor Zeit
Woher kommt dann der schlechte Ruf von Eingefrorenem? Wenn Fleisch langsam und bei relativ hohen Temperaturen (-18 °C) im eigenen Gefrierschrank eingefroren wird, kann es zur Bildung großer Eiskristalle kommen. Diese zerschreddern die feine Faserstruktur des Fleisches.
Wir wirken in der Fleischwerkstatt diesem Phänomen mit dem „quick frozen“-Prozess entgegen. Das Fleisch wird bei -40 °C schockgefrostet – also bei sehr niedrigen Temperaturen. Die Eiskristalle, die so entstehen, sind fein genug, um die Muskelfasern nicht zu beschädigen. Die Vakuum-Verpackung verhindert außerdem Gefrierbrand.
Geschmack und Saftigkeit
Wenn Fleisch richtig eingefroren ist, verliert es bei der Zubereitung nicht mehr Flüssigkeit als frisches Fleisch. Auch der Geschmack bleibt gleich. Steaks kann man übrigens auch gefroren auf den Grill legen. Das Ergebnis wird sogar besser, als bei aufgetautem Fleisch.
Die Qualität des Fleisches leidet nicht beim Einfrieren. Wir empfehlen, auf bereits tiefgefrorene Produkte zu vertrauen. Wenn wir unsere Produkte quick frozen versenden, dann landen sie in idealem Zustand direkt vor der Haustüre und können problemlos in der eigenen Kühltruhe weiter gelagert werden.
Die EU-Verbotspolitik macht die regionale Produktion zum Museumsstück. Vielmehr sollte die Industrie und ihre Ideen einbezogen werden, um tragfähige Lösungen zu entwickeln. Das fordert heute die IGP.
Die IGP mahnt die neue Eu-Kommission, endlich den Elfenbeinturm zu verlassen und neben Experten aus der Landwirtschaft auch die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln in den strategischen Dialog zur Zukunft der EU-Landwirtschaft einzubeziehen. „Der Klimawandel und seine Auswirkungen kommen ungebremst auf Europas Landwirtschaft zu. Das belegen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse. Anstatt diese Herausforderungen zu antizipieren und die Bauern ausreichend zu rüsten, folgte die EU-Agrar- und Umweltpolitik in den letzten Jahren den Irrlichtern der NGOs, die diese Herausforderungen auf Basis methodisch fragwürdiger und dogmatischer Papierln kleinreden. Es ist an der Zeit, Experten der Industrie stärker in Meinungs- und Entscheidungsprozesse einzubinden, um tragfähige Lösungen auf den Weg zu bringen“, so IGP-Obmann Christian Stockmar.
Für eine trag- und mehrheitsfähige EU-Strategie sollten gesunde Pflanzen in den Vordergrund rücken. Gesunde Pflanzen stehen für eine Selbstversorgung mit regionalen und gesunden Lebens- und Futtermitteln, eine effiziente und nachhaltige landwirtschaftliche Produktion sowie wirtschaftlich gesunde heimische Betriebe entlang der Wertschöpfungskette. Die IGP entwickelt aktuell mit 18 agrarischen Organisationen eine Vision über gesunde Pflanzen und wie die Bestände in Zukunft gesunderhalten werden. Diese Ideen sollten in den strategischen Dialog und die angekündigte Vision aufgenommen werden, so Stockmar. Er betont, dass eine zukunftsfähige Landwirtschaft auf effektive Betriebsmittel angewiesen ist, um die Pflanzen gesund und die Erträge für einen hohen Selbstversorgungsgrad zu erhalten.
Schädlinge und Krankheiten waren bisher auf bestimmte Klimazonen beschränkt, breiten sich nun aber in neue Gebiete aus, da die steigenden Temperaturen und eine veränderte Luftfeuchtigkeit neue Lebensräume in Europa schaffen. Auch die Entwicklung neuer Pathogene ist möglich.
Mildere Winter führen zu höheren Überlebensraten und Populationsdichten von Schädlingen.
Längere Vegetationsperioden bedingen mehr Generationen von Schädlingen pro Jahr, was den Befall und den Schaden an Pflanzen erhöht.
Häufigere Starkregenereignisse oder längere Trockenperioden erhöhen den Krankheitsdruck und die stressbedingte Anfälligkeit der Pflanzen.
Schädlinge und Krankheiten bilden schneller Resistenzen gegen bestehende Pflanzenschutzmittel, da sie sich an die veränderten Umweltbedingungen anpassen und die Wirkstoffvielfalt für ein effizientes Resistenzmanagement fehlt.
Nützlinge können ebenfalls von den Klimaveränderungen betroffen sein, was ihre Populationsdynamik und damit auch Wirksamkeit negativ beeinflusst.
Landwirte passen ihre Anbaupraktiken und Pflanzenschutzstrategien an. Hier braucht es dringend Investitionen in die Forschung über landwirtschaftliche Praktiken, um mit den veränderten Bedingungen umgehen zu können.
„Die Pflanzen sind durch die steigende Zahl an Hitzetagen und Extremwetterereignisse unter Stress und anfälliger gegenüber Schadfaktoren. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, werden 200 Wirkstoffe und agrarpolitische Dogmatik nicht reichen. Die genannten Beispiele belegen den Bedarf an neuen Wirkstoffen, die teilweise schon entwickelt wurden, aber in den bürokratischen Zulassungsverfahren feststecken“, warnt Stockmar.
Der Klimawandel stellt den Pflanzenschutz vor neue Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, sind Forschung und Innovation im Pflanzenschutz, aber auch ein modernes Zulassungsverfahren unerlässlich, so Stockmar: „Die unterschiedlichen Maßnahmen des integrierten Pflanzenschutzes reduzieren den Druck durch Schaderreger. Ist das nicht ausreichend, braucht es entsprechende Wirkstoffe zur Kontrolle. Der EU-Kommission sollte bewusst sein, dass sie eine wichtige Ergänzung für einen erfolgreichen und effizienten integrierten Pflanzenschutz sind.“ von Torsten Altmann
Das AMA Siegel „Tierhaltung Plus“ soll zum Standard werden. Die Molkereien drohen mit Kündigung oder erheblichen Milchgeldkürzungen. Erste Bauern wehren sich jetzt mit Juristen dagegen.
Für Milchbauern ohne das Zusatzmodul „Tierhalthaltung Plus„ der AMA wird es eng. Landwirte haben Schreiben von Molkereien erhalten, in denen mit Milchgeldkürzungen und Kündigung gedroht wird, wenn sie nicht zeitnah unterschreiben.
Das Gütesiegel sichert den heimischen Molkereien nach eigener Aussage die Exportmöglichkeit nach Deutschland. So sind österreichische Betriebe gleichauf mit der deutschen Kennzeichnung. Doch Kritik von den Bauern wurde laut, da trotz Mehrleistungen bei der Tierhaltung keine zusätzliche Bezahllung geplant ist.
Die Berglandmilch fordert nun von den Lieferanten, die bisher noch nicht am Programm teilnehmen, bis spätestens 16. August eine Zustimmungserklärung , sonst wird mit 1. September die Milchlieferung in der Tierwohlbonusstufe 0 abgerechnet. Außerdem wird mit 31.12.2024 die Lieferbeziehung ohne weiteres zutun beendet, „da dadurch der Milchlieferordnung und damit dem Milchliefervertrag nicht entsprochen wird“, heißt es in dem Schreiben. Wie viele Bauern betroffen sind, ist nicht klar. Bei der Berglandmilch wurde von rund 10 % der Betriebe gesprochen, heißt es.
Von der Unternehmensprecherin Anna Brandstetter heißt es nur: „Die Anzahl jener Lieferanten (Mitgliedsbetriebe), welche einer Kontrollkostenförderung sowie einem Tiergesundheitsmonitoring nicht zugestimmt haben reduziert sich täglich. Insbesondere, nachdem das TGD-Programm „Erweitertes Tiergesundheitsmonitoring“ nach Anhörung und einstimmigem Beschluss im Tiergesundheitsdienst-Beirat vom Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz in den amtlichen Veterinärnachrichten kundgemacht wurde.“
Die Salzburgmilch will ab 1. Oktober bei Betrieben, die ohne die Zertifizierung sind, 10 Cent pro kg Milch einbehalten. Als Grund gibt sie den Mehraufwand beim Transport an. Außerdem könne der Milchpreis für die nicht zertifizierte Milch erst im Folgemonat festgelegt werden.
Die Agrargemeinschaft Österreich (AGÖ) hat ihren Rechtsanwalt mit der Prüfung der Lieferverträge beauftragt. Rechtlich sei es nicht in Ordnung, in die bestehenden Verträge einzugreifen, erklärt Manfred Muhr, Sprecher der AGÖ. Sofern der jeweilige Lieferant der geänderten Milchlieferordnung nicht zugestimmt habe, sei die Molkerei nicht berechtigt, den Vertrag während der Laufzeit einseitig abzuändern. Der Vertrag könne nur zum nächstmöglichen zulässigen Zeitpunkt unter Einhaltung der Kündigungsfrist gekündigt werden.
Sollte es zu Milchpreiskürzungen kommen, so kann laut Muhr nicht ausgeschlossen werden, dass seitens der Lieferanten der Milchliefervertrag „mangels vertrags- und sohin rechtskonformer Zahlung des vereinbarten Milchpreises gekündigt wird“. Die AGÖ hätte sich im Sinne einer gesunden Landwirtschaft unter fairer Entlohnung eine andere Zusammenarbeit mit den milchverarbeitenden Betrieben und Genossenschaften vorgestellt. von Roland Pitner
Die WH Group, der weltweit größte Schweinefleischproduzent nach Umsatz, steht vor einer strategischen Neuausrichtung ihrer Geschäftsaktivitäten in den USA und Mexiko. Wie im Juli bekannt gegeben wurde, beabsichtigt die chinesische Muttergesellschaft, ihre Tochter Smithfield Foods in diesen Regionen an die Börse zu bringen. Dies markiert einen signifikanten Schritt in der Umstrukturierung des Unternehmens.
Smithfield Foods, ein namhafter Akteur in der Fleischindustrie, soll nach der Abspaltung weiterhin unter dem Dach der WH Group operieren, jedoch mit gesteigerter Eigenständigkeit agieren. Diese Maßnahme ermöglicht es der WH Group, sich verstärkt auf die Märkte in China und Europa zu konzentrieren, während Smithfield Foods die Verantwortung für die Geschäfte in den USA und Mexiko übernimmt.
Laut Berichterstattung von Forbes wird erwartet, dass das neu strukturierte Unternehmen an einer großen US-Börse, möglicherweise der New York Stock Exchange oder dem NASDAQ, gelistet wird. Trotz der Abspaltung bleibt Smithfield U.S. and Mexico als Tochtergesellschaft in der Bilanz der WH Group verankert.
Diese Entscheidung folgt auf eine Phase schwieriger Marktbedingungen für die WH Group, die 2013 Smithfield Foods für 4,7 Milliarden US-Dollar erwarb und sich dadurch global als führendes Unternehmen in der Schweinefleischproduktion etablierte. Trotz dieser Stellung sah sich das Unternehmen zuletzt mit sinkenden Absatzzahlen und Umsätzen konfrontiert. Im Geschäftsjahr 2023 und im ersten Quartal 2024 verzeichnete die WH Group einen Rückgang des Nettoumsatzes um 6,8 Prozent bzw. 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
In China, dem Hauptmarkt der WH Group, ist insbesondere das Geschäft mit verpacktem Fleisch unter der Marke Shuanghui von einer schwachen Nachfrage und dem Abbau von Lagerbeständen durch Händler betroffen. In den USA hingegen wird eine Erholung des Geschäftsbereichs erwartet, die durch niedrigere Rohstoffkosten und steigende Schweinepreise in der zweiten Jahreshälfte 2024 begünstigt werden soll.
Diese Entwicklung ist teilweise auf die Doppelanrechnung von Biodiesel aus Abfallölen auf die Treibhausgasminderungsquote (THG) zurückzuführen, wie sie die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (EEG) ermöglicht. Diese Regelung erlaubt es den Mineralölfirmen, ihre THG-Quoten leichter zu erfüllen und macht den importierten, illegal umdeklarierten Biodiesel aus China attraktiv. Trotz des Verbots, ab Januar 2023 Palmölbasierte Biokraftstoffe auf die THG-Quote anzurechnen, finden solche Produkte durch Umdeklarierung ihren Weg auf den Markt. Oftmals stammen diese ursprünglich zu Dumpingpreisen aus Indonesien importierten Palmöl-Biodiesel unter dem Deckmantel von Biodiesel aus Abfallöl.
Als Reaktion darauf plant die EU-Kommission, Importzölle auf Biodiesel aus China zu erheben, die zwischen 12,8 % und 36,5 % des cif-Preises frei EU-Grenze liegen sollen. Dies könnte etwa 50 chinesische Biodieselhersteller und -händler betreffen. Im Jahr 2023 wurden allein etwa 1,8 Millionen Tonnen Biodiesel aus China nach Europa importiert, wobei unklar ist, ob die gesamte Menge unter die neuen Anti-Dumping-Zölle fallen wird.
Trotz des Wunsches der Biodieselbranche nach höheren Zöllen könnten die Antidumpingmaßnahmen die Nachfrage nach einheimischem Raps positiv beeinflussen. Insgesamt sind die Palmölimporte in die EU rückläufig. Von Juli 2023 bis Ende Juni 2024 importierte die EU etwa 3,3 Millionen Tonnen Palmöl, was einen Rückgang von 19 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Auch Deutschland verzeichnete einen deutlichen Rückgang der Palmölimporte um 28 % gegenüber dem vorherigen Wirtschaftsjahr.
Italien ist der Hauptimporteur von Palmöl in der EU, gefolgt von den Niederlanden, die als zentrale Umschlagplätze für Überseeimporte gelten und eine wichtige Rolle in der europäischen Biokraftstoffproduktion spielen. Spanien und Belgien zeigen ebenfalls einen Rückgang der Importmengen, was die allgemeine Tendenz bestätigt, dass Palmöl zunehmend weniger als Rohstoff für die Herstellung von Biodiesel oder hydriertem Pflanzenol (HVO) genutzt wird.
Aktuelle Preisentwicklungen im Bereich der Biomilchprodukte setzen Produzenten unter Druck. Der Bauernbund fordert den Handel auf, das Preisdumping zu beenden.
Derzeit werben mehrere Lebensmitteleinzelhändler mit stark reduzierten Preisen für Bioprodukte, insbesondere im Bereich der Milchprodukte. „Die Behauptung des Handels, man würde den Konsumenten die Mehrwertsteuer schenken, ist schlichtweg irreführend“, sagt Georg Strasser, Präsident des Österreichischen Bauernbundes. „Die Verarbeiter stehen unter enormem Druck und müssen die Preissenkungen letztlich aus der eigenen Tasche bezahlen.“
Bioprodukte werden derzeit zu dauerhaft reduzierten Preisen angeboten, während konventionelle Produkte um einige Cent teurer sind. So kostet beispielsweise eine Biobutter nur noch € 2,49, während eine konventionelle Butter um € 2,79 bis € 2,89 verkauft wird, wie der Bauernbund aufzeigt. Die Folge: ein verstärkter Griff zu Eigenmarken und Bioprodukten, deren Regalpreis nicht den wahren Preis widerspiegelt. „Das sendet ein völlig falsches Signal an die Konsumenten und schafft ein verzerrtes Bild der Preisrealität von Bioprodukten. Die Folge ist eine massive Abwertung von Bioprodukten. Auf der einen Seite wird Tierwohl gefordert, auf der anderen Seite werden Lebensmittel zu Dumpingpreisen verschleudert – das passt nicht zusammen“, meint Strasser. „Die permanente Preissenkung im Biomilchbereich führt zu unfairen Wettbewerbsbedingungen und belastet den gesamten Milchsektor enorm. Der Kampf um Marktanteile im Lebensmitteleinzelhandel darf nicht auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern ausgetragen werden“.
Nur 12 % des Haushaltsbudgets werden für Lebensmittel ausgegeben, während die Wohnkosten mit durchschnittlich 18 % des Einkommens die Konsumenten deutlich stärker belasten. Erst kürzlich bestätigte die Statistik Austria, dass sich die Teuerung bei Lebensmitteln stark abgeschwächt hat. Dennoch wird bei unseren hochwertigen Lebensmitteln gespart und diese werden zu Schleuderpreisen verkauft. Der Missbrauch von Bioprodukten als Lockvogelangebot gefährdet nicht nur die wirtschaftliche Existenz unserer Bäuerinnen und Bauern, sondern schadet auch der Qualität der Produkte und der nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Landschaft.
„Wir fordern daher den Handel eindringlich auf, derartige Preisdumpingaktionen aus Profitgier zu unterlassen. Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren Lebensmittel von höchster Qualität, die einen fairen Preis verdienen. Nur so können wir eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft in Österreich sicherstellen“, fordert Strasser. von Roland Pittner
Die Bejagung von Wildschweinen ist eine wichtige Präventionsmaßnahmezum Schutz der Nutztierbestände
Die Landesregierung, Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein setzen sich für die Prävention gegen die Afrikanischen Schweinepest (ASP) beim Schwarzwild weiterhin gemeinsam ein und haben in dieser Woche das 2018 initiierte Abkommen für ein übergreifendes Maßnahmenpaket zum dritten Mal für weitere zwei Jahre verlängert.
Das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium, der Landkreistag sowie der Städteverband haben sich auf eine weitere zweijährige Verlängerung des 2018 initiierten Maßnahmenpakets zur ASP-Prävention verständigt. Die Maßnahmen haben sich in den vergangenen Jahren bewährt. Der finanzielle Rahmen des auf weitere zwei Jahre angelegten Maßnahmenpakets liegt bei 150.000 Euro pro Jahr. Die Kosten teilen sich jeweils zur Hälfte die Kreise und kreisfreien Städte mit dem Land.
Bei Prävention nicht nachlassen
Laut Landwirtschaftsstaatssekretärin Anne Benett-Sturies sind die Maßnahmen vor dem Hintergrund des aktuellen Auftretens der Afrikanischen Schweinepest in Hessen und Rheinland-Pfalz ein starkes Signal für eine gemeinsam getragene Prävention im Land. Sie bieten der Jägerschaft in Schleswig-Holstein auch in Zukunft verbesserte Bedingungen für die Schwarzwildjagd und schaffen Anreize für das wichtige ASP-Monitoring bei Fallwild. Es sei wichtig, bei der Prävention nicht nachzulassen.
Aufwandsentschädigung für Jäger essentiell
Mit dem Maßnahmenpaket erhalten Jägerinnen und Jäger eine finanzielle Aufwandsentschädigung im Zusammenhang mit verendet aufgefundenem Schwarzwild. Wer als Jagdausübungsberechtigter solches Fallwild findet, eine Probe für die Untersuchung auf ASP im Landeslabor Schleswig-Holstein (LSH) entnimmt und das Fallwild ordnungsgemäß entsorgt, erhält eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 50 Euro. Im Rahmen des laufenden ASP-Monitorings ist die Untersuchung des Fallwilds im Sinne eines Frühwarnsystems von besonderer Bedeutung, um einen möglichen Eintrag der Tierseuche nach Schleswig-Holstein frühzeitig zu entdecken. Infizierte Wildschweine können innerhalb weniger Tage an der Infektion mit dem Virus verenden; das Virus bleibt jedoch in den Kadavern über lange Zeit infektiös und kann somit weitere Wildschweine infizieren. Die Aufwandsentschädigung im Zusammenhang mit Fallwild wird ausschließlich vom Land getragen und über das Landwirtschaftsministerium abgewickelt.
Unschädliche Entsorgung von Schwarzwildaufbruch
Zudem ist in Schleswig-Holstein die Infrastruktur zur unschädlichen Beseitigung des Aufbruchs, also der Innereien des erlegten Wilds, aufgebaut worden. Von den Kreisen und kreisfreien Städten wurden landesweit 28 Sammelplätze eingerichtet, an denen Jäger kostenlos Aufbruch von Schwarzwild sowie Schwarzwild-Kadaver entsorgen können. Die gesammelten Tiere sowie die Eingeweide werden im Anschluss über die Tierkörperbeseitigung unschädlich entsorgt. Zusätzlich werden Jägern für Schwarzwild, das in Schleswig-Holstein erlegt wird, die Gebühren für die Untersuchung auf Trichinen – den Befall mit Fadenwürmern – vonseiten der Kreise und kreisfreien Städte erlassen. Eine Trichinenuntersuchung ist immer dann vorgeschrieben, wenn Schwarzwild verzehrt werden soll.
Pilze sind essenziell für unser Ökosystem – und intelligenter als bisher angenommen. Nun wird erforscht, wie Pilzmyzelien bei der Sanierung von kontaminierten Böden helfen können.
Sie sorgen für die Apokalypse in „The Last of us“, indem sie Menschen in willenlose Zombies verwandeln und führen in der Serie „Akte X“ bei den beiden Hauptfiguren Mulder und Scully zu Halluzinationen. Die Stories klingen, als wären sie dem Reich der Fantasie einiger Drehbuchautoren entsprungen – doch sieht man sich die Fähigkeiten von Pilzen genauer an, sind diese fiktiven Eigenschaften gar nicht so weit hergeholt.
Pilze sind die größten Lebewesen auf der Erde, zählen weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren und wachsen so gut wie überall, selbst an Orten ohne Sauerstoff, wie in den Mägen von Kühen und Schafen. Man geht davon aus, dass sie seit rund 800 Millionen Jahren existieren und es zwischen drei und sechs Millionen Arten gibt – davon nur knapp 5 Prozent wissenschaftlich beschrieben. Viele von ihnen leben versteckt im Untergrund oder im Wasser und wachsen als Fadengeflecht, das auch Myzel genannt wird.
Für uns ist über der Erde meist nur der Fruchtkörper sichtbar. Das Myzel als weitaus größerer Teil des Pilzes liegt unter der Oberfläche. Dieses Pilzgeflecht ist gigantisch: „In einem Gramm Boden kann man bis zu einem Kilometer dieser Pilzfäden finden“, sagt Mikrobiologe Dr. Lukas Y. Wick vom Department für Angewandte Mikrobielle Ökologie am Helmholtz Zentrum für Umweltforschung UFZ in Leipzig. Außerdem kann sich ein Pilzmyzel mehrere Quadratkilometer ausdehnen. „Ein Myzel-bildender Hallimasch Pilz in Oregon gilt als größter lebender Organismus auf unserer Erde“, weiß Dr. Wick. „Er ist vermutlich Tausende von Jahren alt und bildet ein Netzwerk von bis zu neun Quadratkilometern Fläche.“ Das entspricht etwa 1.200 Fußballfeldern. Dabei sind die Pilzfäden äußerst fein – teils nur zehn Mikrometer klein. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist zehnmal so dick.
Eine der wichtigsten Aufgaben der Pilze in unserem Ökosystem: Zersetzen. „Das Zersetzen gibt den Pilzen die Energie und die Stoffe, die sie zum Leben brauchen“, erklärt Dr. Wick. Dabei kommt es bei Mykorrhiza, also Pilzen im Wurzelbereich von Pflanzen, zu einer Art Tauschhandel. „Die Pflanzen nehmen das CO₂ aus der Luft und wandeln es mittels Fotosynthese in energiereiche organische Materie um“, so der Experte. Einen Teil, etwa 20 bis 30 Prozent, geben sie an die Mykorrhizapilze weiter und erhalten von diesen im Gegenzug Mineralien, Stickstoff, Phosphor und Wasser. Knapp 90 Prozent aller Landpflanzen gehen eine Art Lebensgemeinschaft mit Mykorrhiza-Pilzen ein.
Dabei fungieren Pilze als geradezu gigantische Kohlenstoffschlucker: Einer Studie zufolge erhalten Mykorrhiza-Pilze so jährlich etwa 13 Gigatonnen Kohlenstoff. Das ist mehr als ein Drittel des Kohlenstoffs, der jedes Jahr weltweit bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen ausgestoßen wird. Einen Teil dieses Kohlenstoffs geben Pilze zum Beispiel an Bakterien weiter, ein weiterer Teil davon wird im Myzel gespeichert, bis er zerfällt, ein wiederum anderer Teil wird veratmet.
Pilze sind auch Champions im Recycling. „Als sogenannte Saprobionten bauen sie abgestorbenes organisches Material wie tote Blätter oder totes Holz ab und wandeln es in Produkte um, die sie selbst, aber auch andere Organismen verwenden können“, so Dr. Wick.
Das weitverzweigte Myzeliennetz übernimmt im Untergrund noch weitere Aufgaben. Es dient auch als Transportweg für Bakterien und Viren. „Bakterien können nicht wie Vögel selbstbewegt durch die Luft fliegen. Sie sind für ihr Fortkommen auf Flüssigkeitsfilme angewiesen“, erklärt Dr. Wick. Böden sind allerdings sehr heterogen und nur teilweise wassergesättigt. „Schon eine winzige Luftpore von wenigen Mikrometern Durchmesser stellt daher ein unüberwindbares Hindernis für Bakterien dar“.
Wie für den Zersetzer Pilz, sind Schadstoffe auch für Bakterien keine Schadstoffe“, stellt der Mikrobiologe klar. Vielmehr dienen die Schadstoffe ihnen als Nahrung, denn Bakterien zersetzen die Chemikalien und erzeugen so Energie und Stoffe, die sie zum Leben brauchen.
Viele Schadstoffe wie Erdöl oder die durch Verbrennung entstehenden, giftigen und teilweise krebserregenden polyzyklischen Kohlenwasserstoffe sind in verschmutzten Böden allerdings ungleichmäßig verteilt. „Luftporen oder mangelnde Feuchtigkeit stellen dann unüberwindbare Hindernisse für die sie zersetzenden Bakterien dar.“ Abhilfe schaffe das weitverzweigte Pilzmyzel: „Es ermöglicht Bakterien, sich effizient im Boden zu verteilen und bietet einen Lebensraum für Bakterien, um Schadstoffe abzubauen.“
Das Wunderwerk Pilz ist also nicht nur essenziell für beinahe alle Lebewesen auf dieser Erde. Vielleicht kann es schon bald dabei helfen, vom Menschen gemachte Probleme auf unserem Planeten besser zu beseitigen. von Heidrum Patzak
Für kleinere Anlagen und für die Eigenversorgung entfallen künftig Widmungen. Wertvolle Böden sollen aber geschützt bleiben.
Mit der neuen PV-Verordnung will die Kärntner Landesregierung mehr Solaranlagen ermöglichen, aber gleichzeitig wertvolle Ackerböden schützen. „Wir gehen mit dieser Verordnung einen eigenständigen Kärntner Weg“, sagte Raumordnungsreferent und stellvertretender Landeshauptmann Martin Gruber nach der Regierungssitzung.
Die wichtigsten Eckpfeiler der neuen Verordnung sind laut Gruber, der Fokus auf eine höhere Eigenversorgung, der Wegfall von Widmungsverfahren und der Schutz wertvoller Böden. „Wir gehen in dieser Verordnung sorgsam mit Kärntner Boden um“, versichert er.
Die neuen Regelungen werden PV-Anlagen insbesondere zur regionalen Eigenversorgung dort erleichtern und schneller ermöglichen, wo sich Nutzungskonflikte vermeiden lassen. Keine Widmung braucht man daher unter anderem bei Anlagen bis 100 m2, zum Beispiel im eigenen Garten, auf Dächern, Zäunen, Parkplätzen oder Carports sowie bei Anlagen, die der Eigenversorgung von Eigenheimen, Hofstellen, Industrie-, Kommunal- und Gewerbebetrieben, Kasernen oder Krankenhäusern dienen. Forciert werden laut Landesregierung weiters Anlagen auf bereits belasteten Flächen wie Schottergruben, Steinbrüche, Eisenbahn- und Seilbahnanlagen, für die bereits andere Genehmigungen vorliegen.
Ausgenommen von PV-Anlagen bleiben aber Kernzonen und Sonderschutzgebiete der Nationalparke sowie Naturzonen und Pflegezonen der Biosphärenparke, ebenso Natur- und Landschaftsschutzgebiete. Tabu sind die Anlagen auch auf FFH- und Vogelschutz-Flächen sowie auf Flächen, die für überörtliche Grünraumverbindungen wichtig sind. Auch dürfen keine Solaranlagen auf Flächen entstehen, die wichtig für den Wasserabfluss sind.
Entscheidend ist für Gruber, dass der angekündigte parallele Ausbau auf Dächern und Freiflächen mit dieser Verordnung stattfinden kann, „aber innerhalb eines sehr klaren Rahmens, den wir vorgeben“. Daher sind Grünland-PV-Anlagen mit einem Maximalausmaß von 4 ha begrenzt, nur im Nahbereich von bereits existierenden Infrastrukturen möglich und brauchen weiterhin ein Widmungsverfahren. Wertvolle Agrarflächen werden geschützt, indem Böden mit besonderer Bedeutung für die Landwirtschaft ausgewiesen wurden und für Freiflächen-PV nicht zur Verfügung stehen.
Neu möglich wird in Kärnten wird dagegen das Errichten von Agri-PV-Anlagen. Dabei darf die Fläche der Landwirtschaft nicht entzogen werden, sondern muss doppelt genutzt werden. „Damit geben wir den Landwirten die Chance auf ein zusätzliches Standbein als Energiewirt, aber ohne damit die Versorgungssicherheit zu gefährden“, ist Gruber überzeugt.
Laut Landesregierung schafft die neue PV-Verordnung auf einen Schlag ein Vielfaches an zusätzlicher potenzieller Fläche für Photovoltaikanlangen, ohne gravierende Einschnitte in die Landschaft. Ziel sei, dass nicht nur einige wenige, sondern möglichst viele Kärntnerinnen und Kärntner an der Energiewende teilhaben können. Gruber rechnet daher mit einer deutlichen „Ausbau-Dynamik“, die Kärnten dringend braucht.
Erster Fund in Salzburg, LK und „Biene Österreich“ richten Warndienst ein, um bei Sichtungen schnell reagieren zu können.
Eine neue Gefahr für die heimischen Honigbienen, kommt aus Asien. Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) frisst Honigbienen. Nun wurde sie erstmals in Österreich, genauer gesagt in Salzburg, nachgewiesen.
Da die Gefahr einer Einschleppung schon länger besteht, haben Biene Österreich und die Landwirtschaftskammern im Rahmen des Wahrndienstes ein neues Monitoring speziell für dieses schädliche Raubinsekt gestartet. Dort können Funde von Einzeltieren oder Velutina-Nestern gemeldet werden.
„Die Asiatische Hornisse stammt aus Zentral- und Ostasien und wurde 2004 nach Frankreich eingeschleppt. Sie ist anhand ihrer markanten gelben Füße und des schwarzen Körpers leicht von der heimischen Hornisse zu unterscheiden. Sie hat zudem eine dünklere Färbung mit einem orangenen hinteren Teil des Abdomens (Hinterkörpers), während die heimische Hornisse eher gelblich ist“, berichtet LKÖ-Bienenexpertin Kerstin Seitz und weiter: „Auch bezüglich Größe gibt es Unterschiede: Die Asiatische Hornisse ist etwas kleiner als unsere heimische Hornisse. Darüber hinaus ist die Asiatische Hornisse aggressiver. Ihr Stich kann für Menschen gefährlich sein.“
Ab sofort bietet Biene Österreich gemeinsam mit den Landwirtschaftskammern ein österreichweites Monitoring der Asiatischen Hornisse über das „Zentrale Warnportal Hornisse“ (ZVM) an. Für die Meldung von Funden von Einzeltieren oder Velutina-Nestern steht ein Online-Formular zur Verfügung. Hochgeladene Fotos werden geprüft, nach Bestätigung online gestellt und anschließend an die Bundesländer weitergeleitet.
Ansprechpartner für das bundesweite Monitoring sind die Imkerinnen und Imker sowie deren Interessenvertretung „Biene Österreich“ – stellvertretend für den Österreichischen Imkerbund und den Österreichischen Erwerbsimkerbund.
„Die Asiatische Hornisse ist für ihre aggressiven Angriffe auf Bienenvölker bekannt, bei denen sie diese Insekten tötet, um ihre Larven zu ernähren. Die Bekämpfung der Velutina ist daher sehr wichtig, um Schäden für die Umwelt, die Imkerei und andere landwirtschaftliche Produktionsbereiche wie den Gemüse- und Obstbau zu minimieren“, betont Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich.
Bereits im August 2023 gab es erste bestätigte Sichtungen der Asiatischen Hornisse in Bayern und Ungarn nahe der Grenze zu Österreich. Nun wurde der erste Fall in der Stadt Salzburg bestätigt. Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) handelt es sich aufgrund der Jahreszeit um einen Einzelfund, vermutlich einer Königin ohne etabliertes Nest.
Die verschiedenen Fälle zeigen, dass mit weiteren Verschleppungen durch unbekannte Vektoren über sehr große Distanzen gerechnet werden muss und damit vor allem Ostösterreich in der unmittelbaren Gefahrenzone liegt.
Da sich die Nester meist sehr hoch in den Baumkronen befinden, sind sie schwer zu entdecken. Bei der Entfernung der Nester bieten die Maschinenring Serviceteams aus dem Fachbereich Baummanagement und Baumpflege ihre Unterstützung an. Ausgebildete und erfahrene Fachkräfte können die Entfernung der Hornissennester übernehmen. Die Kosten werden von den einzelnen Bundesländern getragen.
Aktuelle Satellitenbilder zeigen, dass China bedeutende Mengen an strategisch wichtigen Rohstoffen wie Getreide hortet. Dies wirft international Fragen auf, ob diese Maßnahmen lediglich der Risikominimierung in einer Zeit unsicherer Lieferketten dienen oder ob strategischere Motive dahinterstecken.
In jüngster Zeit wurde bekannt, dass China seine Bestände verschiedener Rohstoffe erheblich aufstockt. Die nationalen Goldreserven wurden signifikant erhöht, die Ölimporte sind um zehn Prozent gestiegen und die Speicherkapazitäten für Erdgas sollen in naher Zukunft von 15 auf 55 Milliarden Kubikmeter ausgebaut werden. Auch Metalle wie Kupfer und Nickel, die sowohl in der Technologieproduktion als auch in der Rüstungsindustrie zentral sind, werden verstärkt eingelagert.
Besonders ins Auge fällt der Anstieg der Getreidespeicherkapazität auf über 700 Millionen Tonnen bis Ende 2023, was einem Anstieg von 36 Prozent seit 2014 entspricht. Diese Daten wurden mittels Satellitenaufnahmen und Analysen der chinesischen Zentralbank sowie durch Medienberichte zusammengetragen.
Die Beobachtung dieser Aktivitäten hat international Besorgnis ausgelöst, vor allem aufgrund der wachsenden geopolitischen Spannungen, etwa rund um Taiwan und territoriale Streitigkeiten im Ost- und Südchinesischen Meer. Es gibt Spekulationen, dass diese Lagerhaltung auf mögliche militärische Konflikte hinweisen könnte, obwohl die aktuellen Vorräte für einen längeren Konflikt noch nicht ausreichen würden.
Eine alternative Interpretation könnte sein, dass China seine Abhängigkeit von internationalen Märkten reduzieren und sich gegen Störungen in globalen Lieferketten absichern möchte, wie der Ukranie-Konflikt gezeigt hat. Ein größerer nationaler Puffer könnte das Land gegen externe Einflüsse widerstandsfähiger machen.
Angesichts wirtschaftlicher Herausforderungen und hoher Rohstoffpreise kontrolliert die chinesische Regierung unter Präsident Xi Jinping strategische Ressourcen zunehmend strenger, um die nationale Sicherheit und den ökonomischen Fortschritt zu sichern. Dies zeigt sich auch in der verstärkten Regulierung der Förderung seltener Erden, die in zahlreichen High-Tech Produkten verwendet werden.
Seit Beginn des umfassenden Angriffs haben ukrainische Agrarbetriebe Schäden von mehr als 50 Milliarden US-Dollar erlitten. Dies erklärte der stellvertretende Vorsitzende des Allukrainischen Agrarrats (VAR), Denys Marchuk, während eines Briefings mit dem Thema „Krieg, Hitze, Abschaltungen. Wie funktioniert derzeit die ukrainische Agrarbranche?“ im Medienzentrum der Ukraine.
„Die Verluste sind enorm, da neben direkten und indirekten Schäden, die in die Milliarden gehen, derzeit von Schäden an der agrarischen Infrastruktur in Höhe von über 50 Milliarden Dollar ausgegangen werden kann“, sagte Marchuk.
Er betonte, dass der Feind gezielte intensive Angriffe auf Felder durchführt, um die Ernte zu zerstören. In Regionen wie Dnipropetrowsk, Odessa, Cherson sowie den Oblasten Donezk und Luhansk, wo ständig Beschuss stattfindet, werden solche Angriffe regelmäßig durchgeführt.
„In der Region Cherson gibt es viele Fälle, in denen die Russen Drohnen einsetzen, um gezielt Ernten zu verbrennen. Menschen, die ihre Flächen von 100 bis 400 Hektar entmint haben, verlieren auf einmal 20 bis 30 Hektar, was enorme Mengen darstellt“, fügte der Experte hinzu.
Wie zuvor berichtet, erklärte der amtierende Minister für Agrarpolitik und Lebensmittel, Taras Vysotskyi, dass der Agrarsektor der Ukraine in den ersten zwei Jahren des umfangreichen Angriffs direkte Schäden von mehr als 10 Milliarden Dollar erlitten hat.
Für die Umsetzung des Renaturierungsgesetzes fordern die Bundesländer und Minister Norbert Totschnig eine gemeinsam getragene Koordinierungsstelle.
In dieser Woche Woche gab es eine außerordentliche Landesagrarreferent/innen-Konferenz (LARK) aller acht Flächenbundesländer, um über die Umsetzung der umstrittenen EU-Renaturierungsverordnung zu beraten. Die Zustimmung zu der Verordnung ist in Österreich unter Missachtung einer rechtlich bindenden, einheitlichen Bundesländer-Stellungnahme erfolgt, so die LARK. Nun solle sich der Europäische Gerichtshof mit der Aufhebung dieser Verordnung auseinandersetzen.
Die bundesländerübergreifende Abstimmungsrunde hat die Kernpunkte für eine mögliche nationale Umsetzung, insbesondere die Einrichtung einer gemeinsam getragenen Koordinierungsstelle festgelegt. LARK-Vorsitzende Michaela Langer-Weninger betont: „Die Länder, Gemeinden sowie die jeweils betroffenen Sektoren, insbesondere die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, sind bei der Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung einzubeziehen und müssen in ihrem Zuständigkeitsbereich in führender Verantwortung sein. “
Die Vorsitzende betont weiter: „Anstatt weiterer Alleingänge des Klimaschutzministeriums braucht es eine gemeinsame Vorgangsweise, um negative Auswirkungen auf die Länder, Wirtschaft, Gemeinden sowie die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft zu verhindern. Zudem würde mit der Umsetzung eine massive Kostenlawine auf die Steuerzahler zurollen. Hier braucht es eine Abschätzung der Folgekosten sowie entsprechende Ausgleichzahlungen für die zu setzenden Maßnahmen. Vor allem bereits geleistete Vorleistungen und die zahlreichen Naturschutz- und Biodiversitätsmaßnahmen müssen vollumfänglich berücksichtigt und angerechnet werden.“
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig bezieht ebenfalls klar Position: „Mit der EU-Renaturierungsverordnung drohen den Österreicherinnen und Österreichern massive Eingriffe. Jetzt braucht es Sachverstand anstatt ideologischer Alleingänge. Nur wenn die Betroffenen selbst die Umsetzung dieser umstrittenen Verordnung in die Hand nehmen, kann Naturschutz gelingen. Alles andere würde die Versorgung mit Lebensmitteln gefährden, den Wirtschaftsstandort Österreich massiv schwächen und die Entwicklung unserer Regionen gefährden.“
Die Landesagrarreferent/innen einigten sich gemeinsam mit Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig auf folgende 11 Eckpunkte für die weiteren Arbeiten:
Keine ideologischen Alleingänge mehr: Gemeinsames und kooperatives Vorgehen in Bezug auf die Erstellung und Umsetzung des nationalen Wiederherstellungsplanes gem. Art. 14 der Verordnung.
Hauptbetroffene mit der Umsetzung betrauen: Die Kompetenz für Naturschutz liegt bei den Bundesländern, welche in Abstimmung mit dem BMK, dem BML und den betroffenen Sektoren den nationalen Wiederherstellungsplan entwickeln sollen.
Einrichtung einer Koordinierungsstelle: Bis Ende 2024 soll eine von allen Beteiligten gemeinsam getragene Koordinierungsstelle für die Umsetzung eingerichtet werden.
Fachspezifische Arbeitsgruppen: Die jeweils betroffenen Sektoren, insbesondere Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, sind bei der Erstellung von Umsetzungsprojekten einzubeziehen. Die Einrichtung von fachspezifischen Arbeitsgruppen zur Ausgestaltung der Bereiche Land-, Forst- und Wasserwirtschaft ist dabei zentral. Unter Einbindung aller relevanten Stakeholder sollen die Sektoren die Umsetzung in ihrem Verantwortungsbereich federführend ausgestalten können.
Abstimmung bei Studien und Maßnahmen: Alle Grundlagenarbeiten werden in enger Abstimmung mit zuständigen Stellen und Sektoren durchgeführt.
Finanzielle Auswirkungen und Kosten der Umsetzung für die betroffenen Sektoren sowie Folgekosten sind zu kalkulieren und bereits im Vorfeld abzuschätzen. Mit dem nationalen Wiederherstellungsplan müssen entsprechende Ausgleichszahlungen für zu setzende Maßnahmen sichergestellt werden.
Anerkennung bisheriger Anstrengungen: Bereits geleistete Naturschutzmaßnahmen bzw. Vorleistungen werden bei der Planung berücksichtigt und anerkannt. Das Eigentum der Betriebe und Gemeinden muss geschützt werden.
Erhalt der Infrastruktur: Die (Basis-)infrastruktur des ländlichen Raums in Österreich, wie z.B. Energieanlagen, Sicherheitsinfrastruktur, Verkehrsinfrastruktur, touristische Infrastruktur etc., darf durch Renaturierungsmaßnahmen nicht gefährdet werden, da sie im öffentlichen Interesse stehen.
Erhalt der Lebensmittelproduktion: Die Lebensmittelproduktion in Österreich darf durch den Wiederherstellungsplan nicht gefährdet werden. Renaturierung in Europa darf nicht zur Auslagerung der Produktion in Drittländer und in weiterer Folge zu Regenwaldrodung führen!
Bürokratie vermeiden: Zusätzliche bürokratische Belastungen sollen vermieden werden. Für die Festlegung und die Bewertung des Erhaltungszustands sind europaweit einheitliche Indikatoren sicherzustellen, um unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe in den Mitgliedstaaten zu verhindern (kein Gold Plating).
Priorität für Vertragsnaturschutz: Das Anreizsystem im Naturschutz, insbesondere der Vertragsnaturschutz, soll weiterhin Priorität haben. non Torsten Altmann
Der zweite Großaktionär, die österreichische Raiffeisen Agrar Invest AG, gewährt der Baywa ein Darlehen. Diese bemüht sich auch um eine Bürgschaft bei der bayerischen Staatsregierung.
Die genossenschaftlichen Kapitalgeber in Bayern und Österreich sind offenbar fest entschlossen, die hochverschuldete Baya zu retten. Neben der Bayerischen Raiffeisen Beteiligungs AG (BRB) will nun auch die Raiffeisen Agrar Invest AG aus Österreich der hochverschuldeten Baywa mit einem Gesellschafterdarlehen unter die Arme greifen.
„Die österreichischen Miteigentümer zeigen sich im Einklang mit den bayerischen Eigentümern der Baywa solidarisch und dokumentieren ihre Unterstützung durch ein Eigentümerdarlehen im Wege der Raiffeisen Agrar Invest AG“, bestätigte die Pressestelle der Beteiligungsgesellschaft .
Die Raiffeisen Agrar Invest AG hält 28,3 % der Baywa-Aktien. Hinter ihr stehen wiederum der Lagerhauskonzern Raiffeisen Ware Austria AG (RWA) und die genossenschaftlich getragene Leipnik-Lundenburger Beteiligungs-Gesellschaft.
Mit den österreichischen Genossenschaften ist die Baywa wechselseitig verflochten. Denn der Handelsriese aus Bayern hält selbst wiederum 47,5 % am österreichischen Lagerhauskonzern RWA. Unklar ist, welche Höhe das Darlehen aus Österreich haben soll. Die BRB, mit 33,8 % der Aktienanteile der Hauptaktionär der Baywa, soll Medienberichten zufolge der Baywa einen Kredit in Höhe von 50 bis 60 Mio. € gewähren.
Zudem verhandelt die Baywa laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung seit dieser Woche wegen Hilfen mit der bayerischen Staatregierung. Dem Vernehmen nach soll es um Staatsbürgschaften gehen. Diese dürften aber davon abhängen, ob die Eigentümer und Kreditgeber der Baywa eine gemeinsame Lösung für ein Rettungskonzept finden.
Ein finanzieller Befreiungsschlag dürfte der Baywa vermutlich erst dann gelingen, wenn sie Unternehmenstöchter, z. B. die Baywa r.e., die Wind- und Solarparks projektiert, gut verkaufen kann. von Klaus Dorsch
Der Schlachtpreis für Zuchtsauen sank um 3 Cent auf EUR 1,35 je kg. Im Vergleich zum Vorjahr ergab das ein Minus von 27,8 %. Laut Österreichischer Schweinebörse floss das erneut rückläufige Angebot zeitnah ab. Das auf 98,2 kg gesunkene durchschnittliche Schlachtgewicht war ein Beleg für das hitzebedingt langsamere Wachstum der Mastschweine. In der heimischen Schlacht- branche stieg die Unzufriedenheit. Zum mäßigen Inlandsgeschäft kamen internationale Dumpingangebote bei Teilstücken wie Karree und Schopf, die um diese Zeit normaler- weise gut nachgefragt werden. Die Mastschweine-Notierung bleibt im Zeitraum 25. bis 31. Juli unverändert bei EUR 2,21 je kg. Schwache Ferkelnachfrage Auf dem österreichischen Ferkelmarkt herrschten ausgeglichene bis leicht überversorgte Verhältnisse. Ein unterdurchschnittliches Angebot traf auf eine der Jahreszeit entspre- chend schwache Nachfrage. Die Notierung bleibt in der 30. Kalenderwoche unverändert bei EUR 3,95 je kg. Europaweit war das Ferkelangebot zumeist größer als die ruhige Nachfrage. Die Preise wurden mehrheitlich nach unten korrigiert werden, teilweise deutlich. Deutschland gehörte mit einer stabilen Notierung erneut zu den Ausnahmen. EU-Schweinemarkt: Italien holt auf Die Notierungen in den meisten Mitgliedsländern verharrten erneut auf dem Niveau der Vorwoche. Vor allem im Nord- und Mitteleuropa lief der Fleischhandel sehr schlecht. Die Nachfrage litt ferienbedingt sowie teilweise auch aufgrund eines wechselhaften Wetters. In Dänemark gab die Notierung sogar nach. Dabei dürfte es sich um eine verzögerte Reak- tion auf die Preissenkung in Deutschland vor zwei Wochen handeln. Die Verschiebung der Fleischnachfrage in die Urlaubsländer führte zuletzt nur in Italien zu einer Anhebung der Notierung. Dort bestand nach den Rückgängen wegen der Afrikanischen Schweinepest in den letzten Monaten noch Spielraum nach oben. In Deutschland ist der Schweinemarkt ausgeglichen. Das geringe Angebot nimmt in einigen Regionen noch ab.
Unser Landwirt Petutschnig Hons nimmt das Renaturierungsgesetz unter die Lupe und fordert Anerkennung für die nachhaltige Arbeit der Landwirte.
Der Landwirt Petutschnig Hons ist nicht nur in Österreich bekannt als Mann klarer Worte. In einem aktuellen YouTube-Video hat er sich nun mit dem Renaturierungsgesetz befasst: Dieses Gesetz sieht große Eingriffe auch in die Landwirtschaft vor, unter anderem weil Flächen stillgelegt oder renaturiert werden müssen. Petutschnig sagt, „Als ich das das erste Mal gelesen habe, habe ich mir gedacht: „Wie wollen wir das machen? Wollen die halb Klagenfurt zurückbauen? Bis ich darauf gekommen bin: Das Renaturierungsgesetz betrifft nur Landwirte! Seid‘s mir nicht bös, aber da komm ich mir bepflanzt vor.“
Dabei sei für Landwirte Nachhaltigkeit seit Generationen viel mehr als nur ein Schlagwort, so der Künstler: Schließlich könne jede Generation nur dann einen guten Betrieb übernehmen, wenn man sorgsam mit der Umwelt arbeite. Auf knapp zwei Dritteln der landwirtschaftlichen Fläche Österreichs werde kein Pflanzenschutzmittel ausgebracht, in Kärnten werden 70 Prozent des Grünlands nur beweidet oder nur zwei Mal im Jahr gemäht. Der Mischwald wachse, das Totholz nehme rasant zu. „Was den Umweltschutz betrifft, ist die österreichische Landwirtschaft vorbildlich!“
Petutschnig geht auch auf den Einwand ein, die starke Flächenversiegelung – in Österreich rund 12 Fußballfelder am Tag – gehe auch auf die Landwirte zurück. „Es wird vergessen, dass sich viele Flächen gar nicht im Besitz von Landwirten befinden. Wenn Bauern Flächen verkaufen, geschieht das oft aus der Not heraus.“ Oder, um als Bauer den zahlreichen Anforderungen, etwa bei der Tierhaltung, gerecht werden zu können. Schließlich benötige man dafür jede Menge Geld.
Auch in Österreich fordern Politiker umfassende Eingriffe in landwirtschaftliches Eigentum, etwa die Stilllegung von Wäldern. Für den Petutschnig Hons „klingt das nach Enteignung“. Der Landwirt kritisiert in seinem Video die beliebige Haltung mancher Politiker, die dem Flächenfraß an einer Stelle zuschauen – und bei der Landwirtschaft dann die Zügel anziehen wollen. Selbst wenn es auf Kosten von für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft unabdingbares Grünland geht.
Die Folgen des Renaturierungsgesetzes, so der Landwirt, würden Lebensmittel für Konsumenten teurer machen, während die Produktion der Landwirte ebenfalls teurer werde. So hätten die Bauern am Ende vielleicht sogar weniger in der Tasche als jetzt. „Ich bin viel in Landwirtschaftsschulen unterwegs. Da wächst eine Generation heran, die voll motiviert ist, die super ausgebildet ist und die genau wissen, wie sie umweltschonend und nachhaltig arbeiten. Lassen wir die doch arbeiten, die kennen sich besser aus als die meisten Politiker.“
Das Friedrich-Loeffler-Institut hat eine Genomanalyse durchgeführt. Das in Hessen nachgewiesene ASP-Virus stammt höchstwahrscheinlich nicht aus Brandenburg oder Sachsen.
Noch ist nicht eindeutig geklärt, auf welchem Weg das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nach Hessen und Rheinland-Pfalz gelangte. Mit ziemlicher Sicherheit wurde es jedoch nicht von Brandenburg oder Sachsen dorthin verschleppt. Das ist das Ergebnis einer Genomanalyse, die das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems durchgeführt hat.
Danach gehört der Erreger zwar zum panzootischen Genotyp II, der bereits in verschiedenen europäischen Ländern nachgewiesen wurde. Allerdings weist er nicht die bisher für Deutschland und Polen typischen Mutationen auf, bestätigte eine Sprecherin des FLI.
Die höchste Übereinstimmung der Genomsequenzen gibt es mit Virusstämmen aus Südosteuropa. Eine genauere Zuordnung sei derzeit allerdings nicht möglich, da nicht genügend aktuelle Vergleichssequenzen zur Verfügung stehen. Daher lässt sich das Ursprungsland nicht genauer eingrenzen.
Fakt ist allerdings, dass sich der Fundort des ersten infizierten Wildschweins nicht weit von vielbefahrenen Autobahnen und dem Opel-Werk in Rüsselsheim befindet. Außerdem werden in der Region viele Sonderkulturen angebaut, auf dem zum damaligen Zeitpunkt viele Saisonarbeitskräfte aus Osteuropa beschäftigt waren.
Die Wahrscheinlichkeit, dass der ASP-Erreger über mitgebrachten Proviant von osteuropäischen Lkw-Fahrern, Saisonarbeitskräften oder nachträgliche Proviantlieferungen an diese Personen aus deren Heimat nach Hessen gelangte, ist daher groß.
Um weitere Infektionsherde möglichst schnell ausfindig zu machen, sollten Schweinehalter beim geringsten Verdacht eine ASP-Ausschlussuntersuchung in Auftrag geben, riet Dr. Jürgen Harlizius, Referatsleiter für Tierseuchenbekämpfung und -prävention im Landwirtschaftsministerium NRW, daher kürzlich auf einer von Fokus Tierwohl organisierten Informationsveranstaltung zu Biosicherheitskonzepten. Sobald ein Tier uneindeutige Krankheitssymptome zeige, das Futter verweigere oder unter hohem Fieber leide, sollte eine Blutprobe auf ASP untersucht werden. von Henning Lehnert
Chinesische Behörden wollen offenbar gleich mehrere große EU-Schweinefleischerzeuger kontrollieren. Ein Zusammenhang zu den EU-Strafzöllen auf chinesische E-Autos wird vermutet.
China hat laut Medienberichten bei drei großen Schweinefleischproduzenten in der EU Untersuchungen angekündigt. Die Kontrollen sind Teil eines Anti-Dumping-Verfahrens gegen europäische Schweinefleischlieferanten, das im Juni vom chinesischen Handelsministerium eröffnet wurde.
Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters soll es sich bei den Firmen um Danish Crown, die niederländische Vion Boxtel und die spanische Litera Meat handeln.
Der spanische Erzeugerverband Interporc kündigte an, bei der Untersuchung kooperieren zu wollen. „„Handelskriege nützen niemandem“, sagte Verbandspräsident Manuel García.
Die chinesischen Behörden begründen das Anti-Dumping-Verfahren mit Beschwerden aus der eigenen Schweinefleischbranche. Beobachter gehen allerdings davon aus, dass der Schritt eine Reaktion auf die von der EU-Kommission angedrohten Ausgleichszölle auf chinesische Elektro-Autos ist.
Seitens der europäischen Schweineindustrie wird die Plausibilität des Dumping-Vorwurfs infrage gestellt. Schließlich seien die Schweinefleischexporte nach China seit Jahren rückläufig und es würden ohnehin vor allem Produkte wie Ohren, Schnauzen oder Klauen exportiert, für die im internationalen Vergleich auf dem chinesischen Markt die höchsten Preise gezahlt werden. Mit Material von AgE
Norbert Lins und die EVP reklammieren nicht mehr den Vorsitz des Agrarausschusses im Europaparlament für sich. Die rechte EKR-Fraktion soll übernehmen. Das sind die wichtigsten Köpfe.
Seit Freitag ist klar, welche der frisch gewählten Abgeordneten in die Ausschüsse für Landwirtschaft und für Umwelt Europaparlamentes ziehen. Sowohl der Agrar- als auch der Umweltausschuss werden auf kommende agrarpolitische Großprojekte wie die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) Einfluss nehmen.
Als neue Vorsitzende des Agrarausschusses im EU-Parlament wird die Tschechin Veronika Vrecinová gehandelt. Ihre liberal-konservative Partei ODS gehört zu den gemäßigten Mitgliedern der rechtspopulistischen Parteienfamilie Europäische Konservative und Reformer (EKR).
Norbert Lins (CDU) war in der vergangenen Wahlperiode der Vorsitzender der Agrarausschusses. Die Europäische Volkspartei (EVP), der auch die CDU auf EU-Ebene angehört, bekam den Zuschlag für den Vorsitz im Agrarausschuss nicht. Lins bleibt jedoch Mitglied im Agrarausschuss.
Neben Lins zieht der Landwirt Stefan Köhler (CSU) in den Agrarausschuss. Köhler ist Bezirkspräsident für Unterfranken beim Bayerischen Bauernverband (BBV).
Agrarpolitischer Sprecher der EVP bleibt der Südtiroler Herbert Dorfmann.
Köhler soll die CSU auch im Umweltausschuss des EU-Parlamentes vertreten. Die CDU sendet Peter Liese und Christine Schneider in den Umweltausschuss. Für die Österreichische Volkspartei wird Alexander Bernhuber Umweltpolitik machen.
In der vergangenen Periode wurden im Umweltausschuss etwa das Naturwiederherstellungsgesetz oder die umstrittene Pflanzenschutzverordnung SUR verhandelt.
Für die Grünen zieht Martin Häusling in den Agrarausschuss. Der Landwirt sitzt bereits seit 2009 für die Grünen im EU-Parlament und war als Agrarsprecher der europäischen Grünen eine der lautesten Stimmen der europäischen Landwirtschaftspolitik.
Neuer Agrarsprecher der Grünen ist sein österreichischer Parteikollege Thomas Waitz. Auch er sitzt im Agrarausschuss.
Im Umweltausschuss vertritt Jutta Paulus die deutschen Grünen. In der vergangenen Wahlperiode war das Naturwiederherstellungsgesetz ihr Kernprojekt im Umweltausschuss.
Neu im Agrarausschuss ist Christine Singer für die Freien Wähler. Die bayerische Landesbäuerin „erbt“ damit den Platz im Agrarausschuss ihrer Vorgängerin Ulrike Müller.
Maria Noichl zieht für die SPD bzw. die europäischen Sozialdemokraten (S&D) in den Agrarausschuss. Die Hauswirtschaftsmeisterin und Lehrerin ist seit 2014 Mitglied der EU-Volksvertretung und seitdem Mitglied im Landwirtschaftsausschuss. Sie setze die sogenannte „soziale Konditionalität“ in der aktuellen GAP durch.
Noichl ist stellvertretendes Mitglied im Umweltausschuss des Europaparlamentes. Der deutsche SPD-Abgeordnete Tiemo Wölken bleibt Vollmitglied im Umweltausschuss und ist in den kommenden fünf Jahren umweltpolitischer Sprecher der S&D-Fraktion.
Für die Partei Mensch Umwelt Tierschutz sitzt Sebastian Everding im Agrarausschuss. Er gehört auf EU-Ebene der Fraktion der Linken an.
Schlägt die EU-Kommission ein neues EU-Gesetz oder eine Reform eines solchen vor, müssen sich sowohl die EU-Mitgliedstaaten als auch das Europaparlament dazu positionieren.
Die Positionen des Europaparlaments werden in den zuständigen Fachausschüssen „vorverhandelt“. Das soll dazu beitragen, mehrheitsfähige Vorschläge zur Abstimmung im Plenum zu bringen.
In der vergangenen Legislaturperiode gelang das gerade bei Gesetzen mit Agrarbezug nicht immer, sodass es im Plenum zu Kampfabstimmungen mit sehr knappen Mehrheiten kam. von Konstatin Kockerlos
Die Qualität des Tränkwassers spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Schweinen. Gesetzliche Vorgaben besagen, dass sauberes, klares und geruchsfreies Wasser jederzeit in ausreichender Menge und Qualität für die Tiere verfügbar sein muss.
Wasserqualität wird durch mikrobiologische und physikalisch-chemische Faktoren bestimmt. Eine regelmäßige Überprüfung dieser Parameter, darunter die Gesamtkeimzahl, Belastungen durch E. coli oder coliforme Keime, der pH-Wert, die elektrische Leitfähigkeit sowie die Konzentrationen von Eisen, Nitrat und Sulfat, ist empfehlenswert. Orientierung bieten die Richtlinien des Bundeslandwirtschaftsministeriums.
Tränkwasserproben sollten unter sterilen Bedingungen entnommen und binnen 24 Stunden analysiert werden. Dabei ist die Wahl der Probenahmestellen und der Einsatz isolierter Transportbehältnisse entscheidend für die Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Behälter für Wasserproben können von akkreditierten Laboren bezogen werden.
Die Häufigkeit der Wasserqualitätsprüfung ist gesetzlich nicht vorgegeben, doch empfiehlt die Initiative Tierwohl mindestens eine jährliche Überprüfung. Zusätzliche Tests können nach besonderen Ereignissen wie Starkregen oder Problemen mit Sickerwasser notwendig sein.
Verschiedene Risikofaktoren können die Wasserqualität beeinträchtigen, dazu zählen offene oder undichte Brunnen, Schadnager oder Biofilme in Leitungs- und Speichersystemen. Eine regelmäßige Inspektion und gegebenenfalls Abdichtung der Anlagen sowie Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen sind essenziell, um Krankheitserreger zu kontrollieren.
Auch die Wassertemperatur hat Einfluss auf die Qualität des Tränkwassers.Hohe Temperaturen fördern die Entwicklung pathogener Keime, was durch Erhöhung der Durchflussraten gemindert werden kann, um die Risiken zu verringern.
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