Hannes Blog

Neues aus der Landwirtschaft

Schweinefleischerzeugung 2024: Weltweites Minus erwartet

Für das Jahr 2024 wird weltweit ein leichter Rückgang in der Schweinefleischerzeugung prognostiziert. Verschiedene Regionen zeigen dabei unterschiedliche Trends in der Produktion. Während in China und Europa mit einer Verringerung der Fleischmengen zu rechnen ist, deuten die Prognosen für die USA, Brasilien und Russland auf eine Zunahme hin.

Die Veränderungen in den einzelnen Regionen könnten sich insgesamt teilweise ausgleichen. Dennoch wird erwartet, dass die globale Produktion von Schweinefleisch im Jahr 2024 um etwa 0,9 % auf 123,3 Millionen Tonnen sinken wird. Dieser Rückgang ist vor allem auf die geringeren Erzeugerpreise in China zurückzuführen, die dort zu einer verlangsamten Schweinehaltung geführt haben.

In Europa wird nur ein minimaler Rückgang der Schweinefleischproduktion um 0,4 % erwartet. Die Gründe für diese leichte Abnahme liegen vor allem in den steigenden Kosten für Futtermittel und Energie sowie den Auswirkungen von Tierkrankheiten wie der Afrikanischen Schweinepest. Trotz dieser Herausforderungen bleibt die Schweinehaltung aufgrund der aktuellen Marktlage für viele Landwirte wirtschaftlich attraktiv.

Insgesamt zeigt sich, dass die weltweite Schweinefleischerzeugung im kommenden Jahr voraussichtlich geringfügig niedriger ausfallen wird als im Vorjahr, wobei die regionale Entwicklung variiert. agrarwelt

Schützen wir Wiesen und Bauern, nicht Boulevardblätter!

Die Plakatwerbung „Schützen wir die Wiesen und Felder, nicht die Grundbesitzer“ der Kronen Zeitung kurz vor der Wahl erregt vor allem die Gemüter der Bauern. Ein Kommentar dazu von Torsten Altmann.

Die Kronen Zeitung sticht ja von Zeit zu Zeit mit bauernfeindlichen Karikaturen in der bunten Beilage am Sonntag hervor. Doch dass man jetzt auch noch eine Plakatkampagne vor der Nationalratswahl auf dem Rücken der Bauern austrägt, bringt bei vielen von ­ihnen das Blut zum Kochen.

Unter dem Slogan „Die Stimme Österreichs“ glaubt man offenbar, dass man damit für alle sprechen würde − dahinter steckt zweifellos ein überbordendes Selbstbewusstsein. Die landesweite Plakatkampagne soll vor der Wahl laut Krone ein Weckruf für die Politik sein. Ausgangspunkt dafür ist eine Umfrage unter 1.000 Österreichern, was sie am meisten bewegt. Neben der an erster Stelle genannten Migration wurde auch die Landwirtschaft häufig erwähnt. Und hier sollen laut Krone 76 % der 1.000 Befragten „für den Schutz unserer Wiesen und Felder statt der Grundbesitzer eintreten“.

Daraus entstand jetzt das landesweit plakatierte Sujet „Schützen wir die Wiesen und Felder, nicht die Grundbesitzer“. Bewusst provokant formuliert erregt dieser Spruch natürlich Aufmerksamkeit in der Bevölkerung. Aber er erregt vor allem vollkommen zu Recht die Gemüter der Bauern. Auf sie hat man es bei diesem Slogan wohl abgesehen.

Als Grundbesitzer kann man ob der Kampagne nur den Kopf schütteln. Wer schaut denn auf Wiesen , Felder und Wälder? Es sind die Bauern. Die wollen ihre Grundstücke an die nächste Generation in einem guten Zustand weitergeben und nicht den maximalen Profit rausschlagen, wie vielleicht mit dem Slogan suggeriert werden soll. Nur durch unsere Bauern haben wir die von allen geschätzte schöne und gepflegte Kulturlandschaft in Österreich. Nur durch die Bewirtschaftung der Flächen durch Bauernhand ist garantiert, dass diese Flächen nicht verwildern und für die Ernährung und den Tourismus unbrauchbar werden.

Was glaubt die Krone? Will sie jetzt dafür sorgen, dass unsere Kulturlandschaft von deren Lesern gepflegt wird? Na dann viel Erfolg. Dazu erklärte ein Landwirt: „Wenn diese arbeitsunerfahrenen Zeitgenossen für den Erhalt unserer Wiesen verantwortlich wären, dann gäbe es bald Dornensträucher und Buschwerk auf unseren Wiesen, anstatt artenreicher Vielfalt.“

Man mag zum Boulevardblatt stehen wie man will, aber mit dem Spruch „Schützen wir die Wiesen und Felder, nicht die Grundbesitzer“ vergreift man sich doch stark im Ton – Klassenkampf und Provokation scheinen gewollt.

„Die Stimme Österreichs – das sind die Stimmen der Leser der größten Zeitung und des größten Online-Mediums. Wir sehen uns als Sprachrohr dieser Stimmen“, erklärt der Chefredakteur des Blattes. Vielleicht sollten auch die Bauern ihre Stimmen an die Kronen Zeitung herantragen − als größte Umweltorganisation des Landes, die die Lebensgrundlage für die Menschen schafft und auf ihre Felder, Wiesen und Wälder über ­Generationen Acht gibt. „Schützen wir Wiesen und Bauern, nicht Boulevard­blätter!“

Stalleinbrüche: Steirische Jungbauern fordern schärfere Gesetze

Vermehrte Stalleinbrüche von Aktivisten sorgen für Verunsicherung und Existenzängste von jungen Bauernfamilien. Das zeigen etliche Beispiele. Die Politik soll das Strafrecht verschärfen.

Den steirischen Jungbauern ist der Geduldsfaden gerissen. Viele junge Bauernfamilien sind wegen der zunehmenden illegalen Stalleinbrüche nicht nur verunsichert, sie haben sogar Existenzangst. Daher hat die steirische Jungbauernschaft eine Aktion „Stoppt Stalleinbrüche“ gestartet. Erstmals haben sich 20 steirische Jungbäuerinnen und Jungbauern der Öffentlichkeit gestellt und über ihre eigenen Erfahrungen und fehlende Zukunftsperspektiven berichtet.

Aus Angst vor möglichen Folgen für Familie und Betrieb haben sich die jungen Menschen nur anonym der Öffentlichkeit gestellt. Einige von ihnen waren bereits selbst Opfer eines Stalleinbruchs. Andere sind besorgt, selbst irgendwann von radikalen Aktivisten und deren Überwachungsmethoden aufgesucht zu werden.

Dass betroffene Jungbauern anonym bleiben wollen, dafür hat Kammerpräsident Franz Titschenbacher vollstes Verständnis. Denn die Folgen von Stalleinbrüchen seien für die Bauernfamilien katastrophal: „Das öffentlich an den Prangerstellen, der psychische und wirtschaftliche Druck, die Perspektivlosigkeit sowie Mobbing bei Bauernkindern in den Schulen sind nicht länger tragbar“, so der Kammerpräsident

Aktivisten sind von ihren Organisationen geschult und wissen genau, wie sie sich zu verhalten haben, um einer Strafe zu entkommen“, sagt Bernd Brodtrager, Obmann der Steirischen Jungbauern. Neben den Maskierungen würden Einbrecher Ausweisdokumente bewusst zuhause lassen, um einer Feststellung der Identität zu entgehen. 

Der Jungbauern-Obmann moniert Gesetzeslücken: „Ertappt die Polizei Aktivisten auf frischer Tat und kann ihre Identität nicht feststellen, müssen die Täter aufgrund einer möglichen Freiheitsberaubung nach österreichischem Recht laufen gelassen werden.“ Zudem zählt ein Stalleinbruch – im Gegensatz zu Deutschland oder der Schweiz – nicht zum Tatbestand Hausfriedensbruch, da das Stallgebäude nicht dem Wohnhaus zugerechnet wird. Die Steirischen Jungbauern fordern deshalb mehr Sicherheit für Familie und Tiere auf ihren landwirtschaftlichen Betrieben durch eine Änderung des §109 des Strafgesetzbuches. Aktivisten, die gewaltsam und somit illegal in Stallungen eindringen, sollen bestraft werden können.

Agrarminister Norbert Totschnig hält eine rechtliche Anpassung der Strafbestimmung des Hausfriedensbruchs im Strafgesetzbuch für „notwendig“. Stalleinbrüche seien keine Kavaliersdelikte. Bei den künftigen Regierungsverhandlungen sollte das Thema wieder auf der Agenda stehen.   

Ein extremes Beispiel zeigt laut Jungbauernschaft, dass es manchen Aktivisten gar nicht um den Tierschutz geht, sondern die den Landwirten massiv Schaden zufügen wollen, um ihn zu Aufgeben zu zwingen. So seien im März dieses Jahres Unbekannte in der Nacht in einen Schweinestall eingedrungen, setzten die Alarmanlage der Lüftung außer Gefecht setzten und blockierten mit Holzlatten die Lüftung der Stallung. Folge: Mehr als 60 Schweine erstickten qualvoll.

Er ist kein Einzelfall. Ein anderer Schweinemäster berichtet, dass sein Vater und er aufgehört haben, beim Füttern der Tiere miteinander zu reden – aus Angst, abgehört zu werden. Aktivisten sind dieses Jahr in deren Stall eingebrochen. „Zuhause ist unsere Familie seit dem Einbruch permanent angespannt“, beklagt er. Ob er seinen neuen Tierwohlstall jetzt bauen wird, müsse er sich nach diesem Erlebnis gut überlegen.

Die Jungbäuerinnen und Jungbauern prangern radikale Spionage-Methoden an: Aktivisten, vermummt und mit teils abgeklebten Fingerkuppen, verschaffen sich illegal Zugang zu Ställen auf familiengeführten Betrieben und brechen dabei Fenster und Türen auf. Sie setzen auch Drohnen ein, um Hofgelände und Stallungen auszuspionieren. Wochenlang wird laut Jungbauernschaft Bild-, Ton- und Videomaterial angefertigt, bis eine gewünschte Videosequenz auf Band ist. Das Videomaterial werde entsprechend bearbeitet und zurechtgeschnitten, um es dann zu einem passenden Zeitpunkt den Medien zuzuspielen.

Geknüpft sind diese „Aufdeckergeschichten“ aus Sicht der Jungbauern meist mit dem Appell der Organisation, „für Tierschutz“ zu spenden. Auffällig sei, dass bei vielen Fällen zwischen dem Zeitpunkt der Videoaufnahmen und dem Zeitpunkt der medialen Veröffentlichung des „Beweismaterials“ inklusive einer Anzeige bei der zuständigen Behörde meist mehrere Tage oder sogar Wochen lägen.

Entwicklung eines universellen Influenzaimpfstoffs für Schweine

In der Tiermedizin gibt es bedeutende Fortschritte bei der Entwicklung eines universellen Influenzaimpfstoffs, der auf die Bekämpfung verschiedener Influenza A-Subtypen in Schweinebeständen abzielt. Prof. Zuckermann von der Universität Illinois stellte auf dem IPVS-Tierärztekongress in Leipzig erste Ergebnisse dieser Forschungsarbeit vor. Die verschiedenen Influenza A-Subtypen, beispielsweise H1N1, werden nach ihren Genomsegmenten klassifiziert, wobei „H“ für Hämagglutinin und „N“ für Neuraminidase steht.

Die hohe Mutationsrate der Influenzaviren stellt eine große Herausforderung bei der Impfstoffentwicklung dar. Ein vielversprechender Ansatz ist die Entwicklung eines Vakzins, das auf dem Matrixprotein 2 basiert, welches in 98% aller Influenza A-Stämme in den USA präsent ist. Im Rahmen eines Impfversuchs wurden Schweine im Alter von fünf und neun Wochen zweimal geimpft. Nach der Immunisierung wurden die Tiere dem Influenza A-Virusstamm H3N2 ausgesetzt.

Die Resultate der Studie sind vielversprechend: Die geimpften Schweine zeigten eine starke Immunitätsreaktion. Während bei der ungeimpften Kontrollgruppe innerhalb von fünf Tagen nach der Infektion Lungenentzündungen festgestellt wurden, wiesen 89% der geimpften Tiere keine Lungenläsionen auf. Außerdem zeigten die Lungenspülproben der geimpften Schweine eine deutlich reduzierte Viruslast. Dieser Fortschritt könnte einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit von Schweinebeständen und die Effizienz der landwirtschaftlichen Produktion haben. von agrarwelt

Nichts geht mehr-ASP: Landwirte haben Angst, auf ihren Schweinen sitzen zu bleiben

Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) kritisiert das Verhalten des Lebensmitteleinzelhandels. Es fehle weiter an einer Vermarktungslösung für gesunde Schweine aus den ASP-Restriktionszonen.

Die Schweine sind gesund, das Fleisch der geschlachteten Tiere umfassend getestet. Aber es hat einen Makel, der eigentlich keiner ist: Die Tiere stammen aus Restriktionszonen, die aufgrund der Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) eingerichtet wurden. 

Deshalb wirft der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) dem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) vor, immer noch keine Vermarktungslösungen für gesunde Tiere aus Restriktionszonen geschaffen zu haben.

„Der Lebensmitteleinzelhandel lässt uns Tierhalter hier seit Langem im Stich“, sagte Verbandspräsident Hubertus Beringmeier. Gangbare Lösungen würden aus nicht nachvollziehbaren Gründen vehement und wiederholt abgelehnt.

Beringmeier sieht darin ein erhebliches Tierwohlproblem, wenn sich gesunde Schweine aus Restriktionszonen in den Ställen stapeln würden. Es gäbe nämlich keinen Grund dafür, diese Tiere nicht zu vermarkten.

Das Fleisch aus Restriktionszonen sei das bestgetestete Fleisch, das auf dem Markt zu finden sei. Dank umfangreicher Maßnahmen werde sichergestellt, dass kein kontaminiertes Fleisch in die Lebensmittelkette gerate.

Der Verbandspräsident sieht deshalb auch die Politik in der Pflicht, die betroffenen Schweinehalter zu unterstützen. Sie würden bei einem ASP-Ausbruch unverschuldet in eine existenzbedrohende Situation geraten. Seit langem warte man auf finanzielle Unterstützung. Mit Material von AgE

Wo sonst – Asien führt die Liste der Mega-Schweinehalter an

Die Liste der größten Schweinehalter weltweit wird angeführt von sechs Betrieben, die gemeinsam nahezu acht Millionen Sauen halten. Diese Daten werden von Genesus in Kooperation mit Swineweb regelmäßig aktualisiert und veröffentlicht, wobei jedes der führenden Unternehmen rund eine Million Sauen besitzt. Die Standorte dieser Agrargiganten geben Aufschluss über die globale Verteilung der Schweinezucht.

Alle Spitzenreiter in der Schweinehaltung sind in Asien ansässig. Dies unterstreicht die immense Nachfrage nach Schweinefleisch in der Region. Länder wie China, die südostasiatischen Staaten, Japan, Korea und die Philippinen zusammen verbrauchen mehr als 60 Prozent des globalen Schweinefleischs. In Asien befinden sich mehr als 50 Millionen der weltweit gezählten 75 bis 80 Millionen Sauen.

Platz 6: Twins Group, China
Gegründet im Jahr 1998, hat sich die Twins Group auf die Schweinezucht, den Verkauf von Futtermitteln, Getreideanbau und -handel sowie auf die Schweineschlachtung und Weiterverarbeitung spezialisiert. Innerhalb des letzten Jahres wuchs die Anzahl der gehaltenen Sauen von 380.000 auf 550.000.

Platz 5: Smithfield Foods-Good Food Responsibility, Vereinigte Staaten und Hongkong
Smithfield Foods, mit mehr als 55.000 Angestellten und Exporten in 40 Länder, zählt 810.000 Sauen, zusätzlich zu weiteren Beständen der WH Group.

Platz 4: New Hope Group, China
Seit ihrer Gründung 1982 hält die New Hope Group 820.000 Sauen und betreibt über 600 Niederlassungen und Tochterunternehmen weltweit.

Platz 3: Charoen Pokphand Foods/ CP-Group, Thailand
Die CP-Group, gegründet 1921, hält 1.115.000 Sauen und ist in über 100 Ländern aktiv. Das Unternehmen beschäftigt über 450.000 Personen.

Platz 2: Wens Foodstuff Group Co., Ltd., China
Die an der Börse gelistete Wens Food Group seit 2015 besitzt 1.570.000 Sauen und kooperiert mit 45.400 genossenschaftlichen Familienbetrieben und hat 44.000 Angestellte.

Platz 1: Muyuan Foodstuff Co., Ltd., China
Spitzenreiter ist die Muyuan Foodstuff Co., Ltd., die 3.130.000 Sauen hält und 150.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen wurde 1992 gegründet und ging 2014 an die Börse und umfasst mehr als 292 Tochtergesellschaften. von agrarwelt

USDA: Illinois verzeichnet besten Maisertrag seit 32 Jahren

Im US-Bundesstaat Illinois, einem der führenden Maisanbaugebiete, zeichnet sich für dieses Jahr der beste Maisertrag seit über drei Jahrzehnten ab. Laut Überwachungsdaten des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) wird die Maisernte in Illinois auf durchschnittlich 204,14 Bushel pro Acre geschätzt. Dieser Wert übertrifft den Durchschnitt der Erntesaison 2023/24, der bei 193,72 Bushel pro Acre lag, sowie den Durchschnitt der letzten drei Jahre, der 193,58 Bushel pro Acre betrug, berichtet Reuters.

Auch bei der Sojaernte stehen die Zeichen in Illinois auf einen Rekordertrag. Die Anzahl der Sojabohnenschoten pro Pflanze ist die höchste seit dem Jahr 2000. Im Durchschnitt wurden dieses Jahr 1419,11 Schoten pro Pflanze gezählt, was sowohl über dem Durchschnitt des letzten Jahres mit 1270,61 Schoten als auch über dem Dreijahresdurchschnitt von 1266,7 Schoten liegt.

In den Niederlanden- Düstere Prognose: Zwei Drittel der Schweinehalter hören bis 2030 auf

Eine Bank prognostiziert, dass in den Niederlanden zwei Drittel der Schweinehalter bis 2030 aufhören. Doch die düstere Nachricht bietet anderen Landwirten eine Chance.

Bis 2030 hören zwei Drittel der Schweinehalter in den Niederlanden auf, prognostiziert die ING Bank. Damit würde die Zahl der Schweinehalter von 3.200 auf 1.000 sinken. Die Branche steht vor einigen Herausforderungen, hat aber auch Chancen, zeigt die Analyse der ING.

In den Niederlanden habe es im letzten Jahr 3.200 Schweinehalter gegeben, sagt die ING Bank auf Basis von CBS-Zahlen. Insgesamt hätten sie 10,5 Millionen Schweine gehalten. 

Während der letzten fünf Jahre sei die Anzahl der Schweine um 12 % zurückgegangen. Dieser Rückgang werde sich in den nächsten Jahren fortsetzen. 

Während die Anzahl der Betriebe abnehme, werde die Anzahl der Schweine pro Betrieb immer größer. Im letzten Jahr hielt jeder Betrieb im Durchschnitt 3.409 Schweine. 

Eine gute Nachricht gibt es für die verbleibenden Schweinehalter.

2023 deutlich erholt, Jan Willem van den Berg von der ING. Steigende Preise für Ferkel und Mastschweine in Verbindung mit sinkenden Futterpreisen hätten für erfreuliche Ergebnisse gesorgt. 

Für 2024 seien die Erwartungen weiter gut, auch wenn die Preise für Ferkel undMastschweine unter Druck stünden. Denn auf der Welt gebe es deutlich weniger Schweine, was den Preis stütze.

Viele Unternehmer stünden vor der Wahl, aufzuhören oder sich weiterzuentwickeln, so van den Berg. Fehlende Nachfolge, unzureichende Entwicklungsmöglichkeiten und die Verbraucher-Stimmung gegen Massentierhaltung brächten viele Betriebe dazu, aufzuhören. Das mache die Prognose der ING für 2030 plausibel. 

550 Schweinehalter hätten sich derzeit für einen freiwilligen Ausstieg aus der Schweinehaltung gegen eine Entschädigung im Rahmen der staatlichen Ausstiegsprogramme LB- und LBV-PLU registriert. 121 Unternehmen wären auch tatsächlich ausgestiegen.

Neben Tierschutz und -gesundheit sei die Einhaltung von Klima- und Umweltzielen vermehrt Thema der Diskussionen in der Gesellschaft. Das landesweite Ausstiegsprogramm zeige, dass viele Schweinehalter bereit seien, auszusteigen. 

Die ING hat eine Analyse der internen Stärken und Schwächen sowie der externen Chancen und Risiken (SWOT-Analyse) für die Schweinehaltung in den Niederlanden erstellt. Das sind die Punkte.

Stärken:

  • Effiziente Produktion und geringer Fußabdruck
  • Zahlungsfähigkeit
  •  Starke (internationale) Marktposition

Schwächen:

  • 50 % der Landwirte sind älter als 55 Jahre
  • Kosten-Preis-Position in Europa
  • Dominanz großer Marktakteure

Chancen:

  • Gütesiegel und ähnliche Konzepte
  • Nachhaltigkeit
  • Kürzere Lebensmittelketten, verstärkter Einsatz von Restströmen

Risiken:

  • Strengere Anforderungen bei Emissionen und Geruch
  • Negative Emotionen gegenüber intensiver Tierhaltung
  • Wettbewerbsposition

Mit Material von ING Niederlande

Auf nach Wels- ist ein Muss für alle Tierhalter

Die AgroTier legt vom 5. bis 8. September Schwerpunkte auf Innenwirtschaft und Grünland. Dabei geht es um Automatisierung im Stall und Intensivierung am Grünland. Auch der Genuss kommt nicht zu kurz.

m Speziellen geht es auf der AgroTier in Wels vom 5. bis 8 September u. a. Technik im Grünland, Automatisierungslösungen und Robotik in der Melktechnik, ­Futterlagerung, -aufbereitung und Vorlage bei Rind und Schwein sowie Stallbautechnik und Stallzubehör. Täglich um 14.00 Uhr gibt es Live-Vorführungen auf der Trabrennbahn, direkt neben Halle 21. Schwerpunkte: Gülle ­bodennah ausbringen, Ertragsmessung und Inhaltsstoffmessung im Grünland, Grünlandpflege und -nachsaat sowie Engerlingsmonitoring.

So wie bei der agraria der Ackerbau im Fokus steht, ist die Grünlandbewirtschaftung und dessen Technik ein Schwerpunkt der AgroTier. Intensivgrünlandbewirtschaftung steht in Zeiten sich verändernder Klimabedingungen vor großen Herausforderungen. Die Absicherung der Futtermengen, aber auch -qualität bedarf nicht nur modernster Technik, sondern auch viel Wissen um Pflanzenbau.

Aussteller, Berater und Landwirtschaftskammer nehmen sich dazu den Themen Gräser- und Kräutersorten im Grünland, Technik zur Nachsaat, Düngung, Bodenschonung und -pflege an. Auch die Innovation Farm, die sich in der Forschung ebenso intensiv mit der Grünlandbewirtschaftung beschäftigt, wird auf der Messe einen Überblick über die wissenschaftlichen Erkenntnisse geben und darstellen, wie sich die Bewirtschaftung anzupassen hat.

Rinderhaltern wird mit rund 90 Elitekühen der Rassen Fleckvieh, Brown Swiss, Holstein und Jersey ein Überblick über die Qualität der heimischen Rinderzucht geboten. Zusätzlich gibt es einen ÖJV-Bundesländercup der ­österreichischen Jungzüchter. Außerdem werden rund 60 Jungrinder von den Bambinis bis zum Jungzüchterprofi vorgeführt.

Während die Melkrobotik die wohl etablierteste Automatisierung in den Milchviehbetrieben ist und dementsprechend auch immer weiter Einzug hält, sind es vor allem Themenbereiche wie tierindividuelle Fütterung, automatisierte Entmistung, Tierüberwachung und dessen Datenmanagement, die unter anderem auch die Milchviehhaltung weiter verändern werden. Dabei steht aber nicht nur die Arbeitserleichterung im Vordergrund, die neuen Technologien beweisen auch eine definitive Steigerung des Tierwohls.

Für Schweinehalter präsentieren die Landwirtschaftskammer, der VLV, PIG Austria, die Jungen Veredler und der TGD OÖ ihren Leistungsumfang in Sachen Vermarktung, Beratung und Service, Genetik, Besamung sowie Tierwohlprogramme.

Entdecken Sie die Vielfalt regionaler Köstlichkeiten und Produkte auf dem Genussmarkt in Halle 19!
Hier erwarten Sie einzigartige Stände, die mit Liebe und Leidenschaft handwerklich hergestellte Produkte präsentieren. Erleben Sie die kulinarischen Höhepunkte und informieren Sie sich über die verschiedenen Aspekte der heimischen Landwirtschaft. So gibt es ein Goaßcafe, einen Bienenladen, bei Meat & More genießen Sie Fleisch von Rind, Schwein, Wild und Lamm. Koch- und Grillshows der Rinderbörse und von Gustino bieten spannende Einblicke und leckere Kostproben. Bei Hopfen & Bier Genießen Sie die Biere der Biobrauereien Grieskirchen, Neufeldner und Wartberger. von Torsten Altmann

Dänemark: 20 Mio. Euro gegen das Schwanzbeißen beim Schwein

Mit einem neuen Förderprogramm will Dänemark das Tierwohl verbessern und vor allem das Schwanzbeißen beim Schwein bekämpfen.

Dänemark will das Schwanzbeißen beim Schwein bekämpfen. Deshalb hat das Land ein neues Förderprogramm aufgelegt, das von der Europäischen Kommission im Rahmen der EU-Beihilfenvorschrift offiziell genehmigt wurde. Die finanzielle Ausstattung beträgt 20 Mio. Euro. Mit dem Geld sollen Schweinehalter bei der Durchführung entsprechender Präventivmaßnahmen unterstützt werden.

So soll das vorsorgliche Kupieren der Ferkelschwänze vermieden werden. Gefördert werden soll unter anderem

  • zusätzliche Überwachung
  • zusätzliche Futter- und Tränkestellen
  • verbesserte Stallbedingungen

Die neue Regelung soll bis Ende des Jahres 2029 gelten und richtet sich an Schweinehalter in Dänemark. Die Beihilfen werden als direkte Zuschüsse und als subventionierte Dienstleistungen wie Schulungs- und Entwicklungsmaßnahmen gewährt. Bis zu 100 Prozent der förderfähigen Kosten würden abgedeckt, heißt es vonseiten der Kommission.

Wo bleiben wir ÖSTEREREICHER; so wie immer nichts ………

EU-Kommission stimmt neuen Ausstiegshilfen für Schweinehalter zu

Mehr als 2 Milliarden Euro lassen sich die Niederlande ihr Ausstiegprogramm für Schweinehalter kosten. Die EU-Kommission hat nun neue Millionen genehmigt.

ie niederländische Regierung investiert hunderte Millionen, um Landwirte zu entschädigen, die aus der Schweinhaltung aussteigen. Die EU-Kommission hat dazu einem weiteren Subventionsprogramm zugestimmt. Der Beihilfetopf umfasst 700 Mio. €.

Mit dem Schritt bekommt das niederländische Ausstiegsprogramm für Schweinehalter frisches Geld. Bereits im Mai 2023 genehmigte Brüssel zwei Beihilfeprogramme mit einem Volumen von mehr als 1,5 Mrd. €. Damit werden Landwirte entlohnt, die freiwillig aufhören, Schweine zu halten.

Schweinehalter können jeweils nur an einem der drei Programme teilnehmen.

Das neue Programm läuft bis zum 01. Oktober 2029. Laut EU-Kommission steht das Programm  „kleinen und mittleren Viehhaltern in den Niederlanden offen, die ihre Viehzuchtbetriebe schließen“.

Die niederländischen Provinzen haben Gebiete ausgewiesen, in denen sich Betriebe für die Ausstiegsprämien bewerben können. Dazu zählen unter anderem Moore, Bach- und Flussläufe sowie Natura 2000-Gebiete.

Die niederländische Regierung will offenbar solche Betriebe zur Aufgabe der Schweinehaltung bewegen, deren Emissionen besonders hoch sind. Um die Ausstiegsprämien zu bekommen, müssten die Stickstoffemissionen der Betriebe eine „gewisse Schwelle überschreiten“, heißt es in einer Mitteilung der EU-Kommission.

Sie gewährt die Beihilfe in Form von direkten Zuschüssen und subventionierten Beratungsdiensten.

Dabei sollen die Zahlungen bis zu 100 % der beihilfefähigen Kosten abdecken – „einschließlich der Entschädigung für den Verlust von Produktionsrechten und -kapazitäten, der Kosten für den Abbau und die Entsorgung der Produktionskapazitäten und anderer Kosten, die unmittelbar mit der Stilllegung des Standorts zusammenhängen“, so die EU-Kommission.

Überschreiten staatliche Beihilfen 300.000 € pro Unternehmen über einen Zeitraum von drei Jahren, muss die EU-Kommission solchen Beihilfen zustimmen. Damit wollen die EU-Mitgliedstaaten vermeiden, dass Subventionen den Wettbewerb auf dem EU-Binnenmarkt verzerren. von Konstantin Kockerols

Frost, Hagel und Dürre: Rund 200 Millionen Euro Schaden in Österreich

Nach der ersten Unwetterbilanz der Österreichischen Hagelversicherung sind auch 100 Millionen Euro Dürreschäden zu verzeichnen.

Nach einer ersten Zwischenbilanz für 2024 haben Österreichs Bauern rund 200 Mio. € Schäden durch Frost, Hagel und Starkregen oder Dürre erlitten. Rund die Hälfte der Schäden, rund 100 Mio. €, entfällt dabei bisher auf Trockenheit. Nach Angaben der Österreichischen Hagelversicherung ist besonders der Osten des Landes betroffen. Dort machte sich der ausbleibende Niederschlag und die Hitze der vergangenen Wochen insbesondere bei Herbstkulturen wie Mais, Soja, Zuckerrüben oder auch dem Grünland bemerkbar. „Dort zeichnen sich bereits deutliche Dürreschäden ab“, so Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung.

Die Bilanz enthält dabei noch nicht die Schäden durch schwere Unwetter am Samstagabend (17.8.) in Wien. Unter die schweren Niederschläge von 110 l/m² mischte sich auch Hagel und sorgte für schwere Schäden im Weinbau. Betroffen ist laut Hagelversicherung besonders der untere Teil des Nussbergs, wo rund 100 ha Weinkulturen stark geschädigt wurden. Nach ersten Erhebungen durch die Sachverständigen beläuft sich der Gesamtschaden im Wiener Weinbau auf rund 500 000 Euro.

Nach Angaben der Hagelversicherung startete das Jahr 2024 sehr warm. So waren Februar und März die wärmsten Monate der Messgeschichte. Aufgrund der ungewöhnlich hohen Temperaturen war der Vegetationsbeginn im heurigen Jahr um drei bis vier Wochen früher. Die darauffolgende sehr kalte zweite Aprilhälfte führte insbesondere im Obst- und Weinbau zu schweren Frostschäden. Im Mai nahmen die Wetterextreme mit dem Start der Hagelsaison ihren weiteren Verlauf: Unwetter mit Hagel, Sturm und Starkregen schädigten landwirtschaftliche Kulturen über alle Bundesländer hinweg.

Und die Hagelsaison ist noch nicht überstanden, diese dauert noch bis Mitte September. Auch die Dürreschäden könnten sich erhöhen.

Im vergangenen Jahr waren 250 Millionen an Witterungsschäden in der Landwirtschaft zu verzeichnen. Dabei überwogen die Dürreschäden mit rund 170 Mio. €. Dies war auch 2022 der Fall. Mit rund 130 Mio. € hatten die Dürreschäden einen Anteil von über 76 % an den Gesamtschäden von 170 Mio. €. In den Jahren 2015 bis 2018 lagen die Schäden laut Hagelversicherung jeweils immer über 200 Mio. €. 2016 und 2018 waren bislang mit 270 Mio. € die schadenträchtigsten Jahre. 2018 war vor allem durch hohe Trockenschäden von 230 Mio. € geprägt. von Josef Koch

Landtechnikbranche: Vom Höhenrausch zur Realität

Nach Jahren der Rekordergebnisse und prall gefüllter Auftragsbücher steht die weltweite Landtechnikbranche vor einer Normalisierung ihrer Geschäftszahlen. Die jüngste Entwicklung zeigt einen Rückgang der Nachfrage nach Landmaschinen im Vergleich zu den Vorjahren. Aufgrund von Preisanstiegen bei den Maschinen, höheren Zinskosten und sinkenden Agrarprodukt-Preisen halten sich viele Landwirte mit Neuanschaffungen zurück. Namhafte Unternehmen wie Krone, Fendt und Claas haben auf diese Veränderungen bereits mit der Einführung von Kurzarbeit reagiert, während Pöttinger zu Entlassungen gezwungen war.

In den letzten Jahren, verstärkt seit 2020, konnten Hersteller von Landtechnik trotz globaler Unsicherheiten durch die Corona-Pandemie beeindruckende Umsatzrekorde verzeichnen. Doch nun berichten Schwergewichte der Branche wie Kuhn, Agco, CNH und John Deere von Umsatzeinbußen in den ersten sechs Monaten des Jahres, die sich auf 10 bis 17 Prozent belaufen. Trotz dieser Rückgänge, die auf den ersten Blick besorgniserregend erscheinen mögen, handelt es sich dabei eher um eine Marktkorrektur nach Jahren außergewöhnlich hoher Gewinne.

Diese Entwicklung könnte sich als vorteilhaft für Landwirte erweisen, da sich ihr Verhandlungsspielraum temporär verbessert. Trotz der aktuellen Herausforderungen durch höhere Zinsen und durchschnittliche Ernteerträge bietet sich nun die Möglichkeit für wirtschaftlich sinnvolle Investitionen in neue Maschinen.

Schweinefleisch verliert an Bedeutung und die Mastschweinepreise leiden unter schwacher Fleischnachfrage

So richtig zufrieden sind Schweinemäster derzeit nicht. Der Sommer blieb hinter den Erwartungen zurück. Immerhin scheint der Preis nach unten hin abgesichert.

Der Schweinmarkt bleibt in diesem Sommer hinter den Erwartungen zurück. Weder die Fußball-Europameisterschaft noch die Olympischen Spiele oder das Grillwetter konnten den Fleischabsatz grundlegend beleben. Stattdessen forderte die rote Seite immer wieder Preisnachlässe, sodass die Notierung auf 2 €/kg SG abrutschte. Die Talsohle scheint vorerst erreicht:

Die Wochenschlachtungen liegen mit 700.000 Schweinen stabil auf niedrigem Niveau. Deutlich höhere Stückzahlen werden nicht erwartet.

Die Urlaubszeit geht zu Ende. Nach den Ferien zieht die Fleischnachfrage in der Regel etwas an. Auch ­aktuell hat das sommerliche Wetter die Nachfrage nach Grillfleisch etwas angekurbelt, heißt es.

Einige Marktteilnehmer sehen sogar Chancen auf höhere Preise im September. Gegen einen starken Preis­anstieg spricht allerdings die schwache Fleischnachfrage bei Schwein. Während im ersten Halbjahr 2024 bei ­Geflügel und Rind der Absatz über den Lebensmitteleinzelhandel anzog (plus 6 bis 7 %), weist die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für Schwein ein Minus von 5 % aus. „Schweinefleisch verliert an Bedeutung“, sagt ein Marktbeobachter.

Preisdämpfend dürfte zudem die ­EU-weite Erholung bei den Schweineschlachtungen wirken. Die EU-Kommission weist für die ersten vier Monate des Jahres ein Plus von 2 % aus. Spitzenreiter ist Polen mit plus 8 %. Auch Deutschland liegt leicht im Plus. Im weiteren Jahresverlauf dürfte sich der Aufwärtstrend fortsetzen. von Andreas Beckhove

Einmonatige „Galgenfrist“ für Schlachthof Handlbauer

Der Schlachthof Handlbauer soll für die Entsorgung von Schlachtabfällen drastisch höhere Preise an die Firma Purea zahlen. Herbert Handlbauer weigert sich strikt dagegen. Er erwägt, zuzusperren.

Alle paar Monate erhöht die Purea die Preise für die Abholung der Schlachtabfälle“, erklärt Herbert Handlbauer, Chef des gleichnamigen Schlachtunternehmens aus Oberösterreich. „Allein heuer haben sie den Preis schon zweimal hinaufgesetzt, zuletzt auf 60 bis 70 €/t. Für uns bedeutet das Kostensteigerungen von etwa 10.000 € pro Monat.“ Handlbauer schlachtet an den Standorten Ried und Linz nach eigener Aussage rund 7.000 bis 8.000 Schweine und etwa 1500 Rinder wöchentlich. Weiters betreibt er in Wels eine Zerlegung und ein Tiefkühlhaus. Er beschäftigt 250 Mitarbeiter direkt in den Betrieben und weitere 150 von Personalbereitstellern.

Marktmissbrauch vorgeworfen

Der Purea, der ehemaligen TKV in Regau, und 100%-Raiffeisentochter, wirft Handlbauer vor, ihre Monopolstellung auszunutzen, da die Entsorgung von Schlachtabfällen gesetzlich vorgeschrieben ist. „Purea hat 90 % Marktanteil, wenn die unsere Schlachtabfälle nicht mehr abholen, müssen wir zusperren.“ Eine Schließung der Schlachthöfe würde auch die Landwirte schwer treffen, die bislang gut mit Handlbauer zusammengearbeitet haben. Allein bis zu 80 % der Schweinehalter bringen die Schlachttiere laut Handlbauer selbst zum Schlachthof.

Purea weist diese Anschuldigungen in einem uns vorliegenden Schreiben an Handlbauer entschieden zurück und erklärt: „Aus unserem historischen Zahlenmaterial ist eindeutig ableitbar, dass in der Vergangenheit die Schlachtnebenprodukte von Ihrem Unternehmen an verschiedene alternative Vertragspartner verkauft wurden, was die hohe Wettbewerbsintensität am Markt eindeutig dokumentiert.“

Die Preiserhöhungen für die Entsorgung seien durch Inflation, steigende Lohn- und Betriebskosten sowie den drastischen Rückgang der internationalen Marktpreise für Produkte aus Schlachtabfällen (wie Proteine und Fette) bedingt. Deshalb sei man ab dem 3. Quartal 2023 gezwungen gewesen, die Rohwarenpreise bei allen Kunden anzupassen.

Auch einige Viehhändler bekunden ihre Besorgnis in dieser Sache und fordern eine gerichtliche Prüfung der Angelegenheit. Die Zukunft Handlbauers steht seither jedenfalls auf tönernen Füßen. Vorerst hat Purea zumindest einmal Entgegenkommen gezeigt. Ursprünglich hatte das Unternehmen Handlbauer mitgeteilt, dass man das Vertragsverhältnis mit ihm zu Mitte August beenden werde, sollte dieser die neuen Preise nicht akzeptieren. Diese „Galgenfrist“ wurde von Purea jetzt um einen Monat auf Mitte September verlängert. von Torsten Altmann

Milchpreise steigen über 50 Cent – Butterpreise klettern auf Rekordhoch und die Schweinepreise

Die Butterpreise steigen auf Rekordhoch. Die Milchpreise folgen. Spotmilch kostet mehr als 50 Cent. Der Börsenmilchwert überspringt die 50 Cent-Marke ebenfalls. Milch ist knapp. Alles deutet auf einen kräftigen Anstieg der Milchpreise hin.

Nahezu unbemerkt. Am Terminmarkt kostet Butter mittlerweile etwa so viel wie zum bisherigen Rekordhoch im Juni 2022. Für der Augusttermin kostet die Butter an der EEX aktuell 7.300 Euro je Tonne und bis Oktober steigen die Börsenpreise sogar auf ein neues Allzeithoch von 7.650 Euro je Tonne.

Das bisherige Rekordhoch im Juni 2022 lag bei knapp 7400 Euro je Tonne und damit deutlich niedriger. Die außergewöhnliche Preis-Rallye am Buttermarkt schlägt sich mit leichter zeitlicher Verzögerung auch am physischen Markt nieder. Im europäischen Großhandel (also am physischen Markt) gehen die Butterpreise ebenfalls steil nach oben und notieren Mitte August nur knapp unter den Höchstwerten von Juni 2022. 

Mitte August meldet die Kommission im EU-Mittel für die frei gehandelt Butter Preise von 675 Euro je 100 kg. Das ist ein Anstieg von rund 100 Euro in den letzten 8 Wochen. Aus Deutschland meldet Kommission zum gleichen Termin allerdings bereits Butterpreise von 707 Euro je Tonne und im niederländischen Großhandel müssen die Einkäufer bereits 735 Euro je 100 kg zahlen. 

Die süddeutsche Butterbörse hat die Notierung am Mittwoch (14.8.) ebenfalls weiter heraufgesetzt. Für Blockbutter stieg die Spanne am unteren Ende um 30 Cent, am oberen um ganze 35 Cent auf nun 7,30 bis 7,40 Euro/kg. Die Notierung für kontraktgebundene Päckchenbutter wurde am unteren Ende des Preiskorridors um 11 Cent auf nun 7,00 Euro/kg angehoben.

Fakt ist auch: An den internationalen Märkten steigen die Butterpreise ebenfalls an. So kostet Butter am US-Terminmarkt aktuell 314,5 Cent per Pound und damit fast 30 % mehr als zum Beginn des Jahres, und wo bleiben die Schweinpreise ??? von Olaf Zinke

Nein,Wahsinn- es sind nicht die Kühe – Ihr seid es!

Bauer Willi hat es satt, dass immer der Landwirtschaft der schwarze Peter für den Klimawandel untergeschoben wird. Er macht die fliegende, Schiffs- und Autofahrende Gesellschaft dafür verantwortlich.

Ich bin die Behauptungen der Medien, der NGO´s und bestimmter Parteien, die Landwirtschaft würde die Umwelt zerstören, so was von satt! Wir sind es, die euch satt machen und was macht Ihr? Ihr kümmert euch einen Scheißdreck um die Umwelt, sonst würde es solche Zahlen nicht geben.

Der Umsatz mit Flügen weltweit ist auf 646 Milliarden Euro gestiegen und liegt damit 6 % über dem Niveau von vor Corona. Der höchste Wert aller Zeiten. Auch wenn die Zahl der Passagier-Flüge nicht im gleichen Maße zugenommen hat: Wo sind die guten Vorsätze, mehr für das Klima zu tun? Jeder ist nur auf sein persönliches Vergnügen und seine Bequemlichkeit bedacht, obwohl jeder weiß, dass der Flugverkehr schädliche Emissionen verursacht.

Noch gravierender wird die Verlogenheit meiner Mitbürger, wenn es um Kreuzfahren geht, die nur dem Vergnügen dienen. Diese erfreuen sich trotz hoher Emissionen weiterhin großer Beliebtheit. Laut Umweltbundesamt fallen bei einer 7-tägigen Kanaren-Rundfahrt fallen beispielsweise pro Person rund 0,95 Tonnen CO₂-Äquivalente an, wobei die Flüge zur An- und Abreise hinzugerechnet werden müssen. Eine Kreuzfahrt kann für einen Reisenden schnell ein Zehntel des gesamten jährlichen CO₂-Fußabdrucks ausmachen.

Auch die Zahl der PKW nimmt in Deutschland kontinuierlich zu, trotz aller Beteuerungen: So gibt es in Deutschland einen Rekord beim Bestand an Personenkraftwagen – die Anzahl der gemeldeten Pkw erreichte am 1. Januar des 2024 mit rund 49,1 Mio. Fahrzeugen den höchsten Wert aller Zeiten. “ und der Verkehr auf den Autobahnen ist ein Wahsinn-bald geht nichts mehr…

Aber unsere Kühe sollen das Klima kaputtrülpsen? Packt euch doch mal an eure eigene Nase! Und belügt euch (und uns) nicht selbst! von Torsten AltmannES

Beyond Meat: Schuldenlast und Verlustserie halten an- geht das Märchen zu Ende?

Beyond Meat, der bekannte Hersteller von Fleischersatzprodukten, sieht sich weiterhin mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert. Das Unternehmen hat nun das neunte Quartal in Folge Verluste gemeldet und steht unter einer hohen Schuldenlast. Nach einem kurzen Aufschwung Anfang August sind die Aktien wieder gefallen, und die Zukunftsaussichten bleiben ungewiss.

Das Unternehmen, das einst mit großen Erwartungen an den Start ging, hat in den letzten Jahren dramatische Rückschläge erlebt. Die Einstellung des Beyond Meat-Burgers durch McDonald’s Mitte des Jahres markierte den Beginn einer Reihe von Rückschlägen, da auch andere große US-Fast-Food-Ketten wie Carl’s Jr. und Del Taco die Produkte aus dem Sortiment nahmen. Zudem haben viele Lebensmittelgeschäfte das Angebot an Beyond Meat-Produkten reduziert.

Trotz der ambitionierten Ziele und der anfänglichen Erfolge hat sich die Lage für den Fleischersatzproduzenten verschlechtert. Analysten, wie die von Motley Fool, sehen wenig Hoffnung auf eine baldige Besserung und berichten über mögliche Umstrukturierungspläne des Unternehmens. Beyond Meat wird von einem Schuldenberg von 1,4 Milliarden US-Dollar belastet und hat im zweiten Quartal dieses Jahres einen weiteren Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verzeichnet.

Um die sinkende Nachfrage aufzufangen, hat Beyond Meat versucht, durch die Einführung neuer Produkte, wie Burger-Patties und Bohnenprodukte mit weniger gesättigten Fettsäuren, wieder an Schwung zu gewinnen. Ethan Brown, Präsident und CEO von Beyond Meat, berichtet von positiven Reaktionen der Verbraucher und des Einzelhandels auf diese neuen Strategien.

Dennoch bleibt die Lage herausfordernd. Die Abkehr von Fast-Food-Ketten und die reduzierte Präsenz in Supermärkten spiegeln das nachlassende Verbraucherinteresse an pflanzlichen Fleischprodukten wider. Trotz einer kleinen treuen Kundenschaft steht Beyond Meat vor unternehmerischen Schwierigkeiten, die hohe Schuldenlast zu bewältigen und neue Marktanteile zu gewinnen.

ASP-Lage in Deutschland spitzt sich zu: Schweinehalter bangen um ihre Existenz

In den südhessischen Schweineställen in der Sperrzone II wird es zunehmend enger. Doch kaum jemand will Ferkel oder Mastschweine aus ASP-Restriktionszonen abnehmen.

Die südhessischen Ferkelerzeuger und Mäster in der von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffenen Sperrzone II bekommen zunehmend ein Stallplatz- und Vermarktungsproblem. Denn Woche für Woche werden in Ferkelerzeugerbetrieben neue Ferkel geboren und die Mastschweine werden immer schwerer. In der Sperrzone II gilt jedoch ein generelles Verbringungsverbot für Schweine. Die Tiere dürfen nur mit Ausnahmegenehmigung des zuständigen Veterinäramtes verbracht werden – sowohl des für den abgebenden als auch für den aufnehmenden Betrieb zuständigen Landkreises.

In „ZDF heute“ berichtete der südhessische Ferkelaufzüchter und Mäster Peter Seeger gestern (13.08.24) über seine aktuellen Vermarktungsprobleme und Existenzsorgen. Der Hof von Familie Seeger liegt in Nieder-Klingen, einem Ortsteil der Gemeinde Otzberg im Landkreis Darmstadt-Dieburg. Durch den Fund eines ASP-infizierten Wildschweins im nur 15 Kilometer entfernten Ober-Ramstadt ist der Betrieb in die Sperrzone II (infizierte Zone) gerutscht.

Das Problem: Kein Schlachthof will aktuell Schweine aus der Sperrzone II schlachten, denen der Makel der ASP-anhaftet. Dabei sind die Tiere nachweislich kerngesund. Es handelt sich um die am intensivsten untersuchten Schweine überhaupt.

Nach intensiver Verhandlung hat sich nur der Schlachthof Manten im nordrhein-westfälischen  Geldern bereit erklärt, diese Tiere abzunehmen und zu schlachten. Manten ist auch schon vor gut zwei Jahren bei dem ASP-Ausbruch in einem Hausschweinebestand im Emsland in die Bresche gesprungen und hat Schweine aus ASP-Restriktionsgebieten abgenommen. Unklar ist aber noch, ob und wie gut die Tiere bezahlt werden. Vor zwei Jahren hatten viele Mäster ihre Tiere verschenken müssen.

„Hier muss endlich eine generelle Lösung gefunden werden, welche Schlachthöfe im Krisenfall Schweine aus ASP-Restriktionsgebieten abnehmen“, fordert Peter Seeger. Außerdem sei der bürokratische Aufwand noch viel zu groß – sowohl für Landwirte, als auch für Veterinärämter und Schlachtunternehmen, beklagt der Landwirt.

„Hier muss endlich eine generelle Lösung gefunden werden, welche Schlachthöfe im Krisenfall Schweine aus ASP-Restriktionsgebieten abnehmen“, fordert Peter Seeger. Außerdem sei der bürokratische Aufwand noch viel zu groß – sowohl für Landwirte, als auch für Veterinärämter und Schlachtunternehmen, beklagt der Landwirt. von Henning Lehnert

ÖBB startet innovative Agri-Photovoltaik-Anlage bei uns in Kärnten

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben in Thalsdorf, Kärnten, eine wegweisende Agri-Photovoltaik-Anlage eingeweiht, die speziell zur Stromversorgung der Bahnstrecke dient, die unmittelbar an die Anlage angrenzt. Die Eröffnung fand in Anwesenheit der Klimaschutzministerin Leonore Gewessler statt. Diese Anlage, die eine installierte Leistung von 13,2 Megawatt aufweist, wird voraussichtlich jährlich etwa 16 Gigawattstunden Strom erzeugen.

Besonders innovativ an diesem Projekt ist die Kombination aus Energie und Landwirtschaft: Auf dem 14 Hektar großen Areal, das auch mit Bäumen und Grünstreifen bereichert wurde, finden 6000 Hühner und 60 Schafe unter den 19.000 Solarmodulen einen geschützten Lebensraum. Die Module selbst nehmen etwa sechs Hektar der Fläche ein.

Einzigartig ist auch die direkte Nutzung des erzeugten Stroms: Dieser wird unmittelbar in die Oberleitungen der benachbarten Bahnstrecke eingespeist. Für die technische Umsetzung sorgt die Firma Vensys aus Diepholz, die sechs Wechselrichter vom Typ VENCON PV 16,7 Hz 2000 lieferte, um den Solarstrom passend für das Bahnnetz umzuwandeln. Bereits 2015 hatten die ÖBB eine weltweit einzigartige Anlage nach diesem Prinzip in Betrieb genommen.

Seit 2018 setzen die ÖBB vollständig auf grünen Strom für ihre Bahnen und versorgen seit 2019 auch sämtliche Gebäude und Anlagen ausschließlich mit erneuerbarer Energie. Bis 2030 strebt das Unternehmen an, 80 Prozent des Bahnstroms aus eigenen Anlagen zu beziehen, gegenwärtig beträgt dieser Anteil 60 Prozent. Zudem ist geplant, den Eigenversorgungsanteil bei den Betriebsanlagen von aktuell 11 Prozent auf 67 Prozent zu erhöhen und die betriebsinterne Energieeffizienz durch Maßnahmen wie die Modernisierung des Bahnstromnetzes oder die Optimierung von Gebäuden um 25 Prozent zu verbessern. Für diese Vorhaben sind Investitionen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro vorgesehen.

Zu teuer – China ordert deutlich weniger EU-Schweinefleisch

Der EU-Schweinefleischexport nach China ist im letzten Halbjahr um knapp 30 % zurückgegangen. Der Wettbewerb wird schärfer.

chlechte Nachrichten für die EU-Schweinefleischexporteure: China hat in den ersten sechs Monaten des Jahres deutlich weniger Fleisch eingeführt als im Vorjahreszeitraum. So ging das Importvolumen um satte 28 % zurück, berichtet die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI).

Demnach exportierten alle wichtigen Lieferländer zusammen von Januar bis Juni rund 2,6 Mio. t Schweinefleisch in die Volksrepublik. Insbesondere Spanien kann dabei mit seinen Geschäftszahlen nicht zufrieden sein. Die Iberer konnten zwar mit einer Menge von 255.000 t im ersten Halbjahr ihren Platz als Spitzenlieferant locker verteidigen. Das sind allerdings auch 28 % weniger als im Vorjahr. Noch härter traf es die dänischen Exporteure, die ein Minus von 44 % hinnehmen mussten.

Beim Blick auf die Produktkategorien fällt auf, dass China vor allem weniger frisches und gefrorenes Fleisch geordert hat. Nebenprodukte, wie Köpfe, Ohren und Pfoten wurden dagegen sogar etwas stärker nachgefragt.

Als Hauptursache für die schwachen Zahlen im China-Geschäft wird der hohe Wettbewerbsdruck genannt. Allen voran Brasilien und die USA mit ihren im Vergleich sehr niedrigen Produktionskosten nehmen den EU-Schweinefleischexporteuren Marktanteile ab. von Michael Werning

Renaturierungsgesetz: So funktioniert Naturschutz nicht

Das Gut Hardegg ist in Sachen Biodiversität ein Leitbetrieb. Maximilian Hardegg hofft auf eine umsichtige Umsetzung des Renaturierungsgesetzes, sonst gehen die Türen der Bauern zu.

Blühstreifen, Wildäcker und Wasserflächen bieten auf Gut Hardegg zahlreichen Vögeln, Wildtieren und Insekten einen Lebensraum. Auch ohne EU-Renaturierungsgesetz setzt Maximilian Hardegg auf seinem Gutshof in Seefeld-Kadolz an der Pulkau auf Ökologie und Wirtschaftlichkeit.

„Die Ministerijn (Leonore Gewessler Anm.) wurde in ihrer Community für die Entscheidung zum Renaturierungsgesetz gefeiert, aber in Wahrheit ist es eine Niederlage. Bei den Landwirten sind die Türen zugegangen und die Stimmung ist im Keller“, sagt Hardegg. Es sei ein klassisches Beispiel, wie Naturschutz nicht funktionieren kann. „Der Land- und Forstwirt muss von Anfang an mitgenommen und auf Augenhöhe behandelt werden“, sagt Hardegg, der rund 2.200 ha bewirtschaftet.

Die Renaturierung wird auf dem Gutshof im nördlichen Weinviertel seit Jahren gelebt. „Wir haben die Pulkau schon 1998 an mehreren Stellen auf unseren Grundstücken renaturiert, das war ein Pionierprojekt“, sagt Hardegg. Nur mit freiwilligen Leistungen, die bezahlt werden, kann er sich ein funktionierendes Gesetz vorstellen: „Der Gesetzgeber müsste den Land- und Forstwirten diese Aufgabe des Erhalts der Natur übertragen und fragen, wie würdet ihr das machen? Wenn ihr eure Flächen für die Natur verwendet, wird das bezahlt, genau wie Weizen oder Mais. So wäre das ein anderer Zugang als von oben herab zu entscheiden.“ Etwas für die Biodiversität zu tun, kann nicht nur ein Gutshof, der wirtschaftlich gut dasteht. Jeder Gartenbesitzer könne etwas tun, der gemähte Rasen biete keinen Platz für Artenvielfalt.

s ist keine Frage der Fläche oder der Geldbörse, es geht um die Einstellung.“ Mit einer aufgelockerten Fruchtfolge, dem Erhalt von Wegböschungen, umsichtiger Ernte, kein Mulchen in der Brutzeit und ganzjährige Fütterung kann schon viel erreicht werden. Gut Hardegg setzt auch auf langfristige Maßnahmen wie Hecken, Wasserstellen und Biotope, die angelegt werden. Wichtig sei die Jagd, um die Prädatoren hintanzuhalten. „Mit diesen Maßnahmen konnten wir unsere hohe Artenvielfalt und Singvogeldichte erreichen“, sagt Hardegg.

Viele dieser Bemühungen werden durch das ÖPUL-Programm abgegolten. Das künftige Budget für die Renaturierung werde über den Erfolg entscheiden, meint Hardegg: „Bei mir am Betrieb machen wir das alles aus Überzeugung, weil es uns besser und klimafitter macht. Aber nicht alle Bauern denken so, darum braucht es Anreize. Jetzt haben wir das Gesetz und müssen das Beste daraus machen. Mit der Gebots- und Verbotskeule wird es nicht funktionieren.“ von Roland Pittner

Hohe Produktionskosten für Schweine in Deutschland und in Östereich ähnlich

In der jüngsten Interpig-Auswertung landet Deutschland weit abgeschlagen hinter wichtigen Konkurrenten wie Holland, Dänemark und Spanien.

Mit Kosten von gut 2,20 € je kg Schlachtgewicht liegt Deutschland im jetzt veröffentlichten Interpig-Vergleich abgeschlagen auf dem drittletzten Platz. Vor allem hohe Arbeits- und Gebäudekosten gefährden die Existenz hiesiger Schweinehalter, wie die Auswertung für 2022 mit dreizehn Ländern zeigt. Unsere Politiker sollten das verinnerlichen, wenn sie nach der Sommerpause u.a. über das Tierschutzgesetz entscheiden.

In der Europäischen Union markiert Dänemark mit Produktionskosten von 1,85 € pro Kilogramm erneut den Kostenführer. Die Dänen punkten insbesondere mit hohen biologischen Leistungen und einer optimalen Futterverwertung. Günstige Produktionskosten realisierten mit gut 2 € pro kg Schlachtgewicht im Jahr 2022 auch die Niederländer und Spanier. Die höchsten Produktionskosten weisen im jüngsten Interpig-Vergleich Großbritannien mit 2,55 € und Italien mit 2,89 € pro Kilogramm aus. Beide Länder haben insbesondere mit hohen Futterkosten zu kämpfen. In Italien schlagen auch die besonders hohen Schlachtgewichte und entsprechend hohe Futterkosten für die Erzeugung von Parma-Schinken zu Buche, welche die Vergleichbarkeit mit anderen Ländern erschwert.

International produziert Brasilien mit Kosten von gut 1,40 € pro Kilogramm Schlachtgewicht unangefochten günstig. Auf Platz 2 folgen die USA mit Kosten von gut 1,80 € pro Kilogramm. Insbesondere Brasilien konnte seine Position an den hartumkämpften Drittlandmärkten im Fleischexport daher merklich ausbauen.

Fleisch einfrieren

Eingefrorenes Fleisch hat mit vielen Vorurteilen zu kämpfen. Man hört immer wieder, dass die Qualität leidet. Es ist weniger saftig, verliert an Geschmack und wird bei der Zubereitung zäh.

Das stimmt nicht.

Aber was steckt hinter dem Mythos? Und was passiert beim Einfrieren mit dem Fleisch?

Warum überhaupt einfrieren?

 Die Stärke von eingefrorenem Fleisch liegt klar auf der Hand: Es ist griffbereit, wenn man es braucht. Spontanes Grillen? Kein Problem.

Gerade bei hochwertigen Produkten gibt es aber noch einen großen Vorteil: Wenn Fleisch auf den Punkt gereift wird – wie in der Fleischwerkstatt – dann kann man diesen Qualitätszustand mit Schockfrosten konservieren.

Der Faktor Zeit

Woher kommt dann der schlechte Ruf von Eingefrorenem?  Wenn Fleisch langsam und bei relativ hohen Temperaturen (-18 °C) im eigenen Gefrierschrank eingefroren wird, kann es zur Bildung großer Eiskristalle kommen. Diese zerschreddern die feine Faserstruktur des Fleisches.

Wir wirken in der Fleischwerkstatt diesem Phänomen mit dem „quick frozen“-Prozess entgegen. Das Fleisch wird bei -40 °C schockgefrostet – also bei sehr niedrigen Temperaturen. Die Eiskristalle, die so entstehen, sind fein genug, um die Muskelfasern nicht zu beschädigen. Die Vakuum-Verpackung verhindert außerdem Gefrierbrand.

Geschmack und Saftigkeit

Wenn Fleisch richtig eingefroren ist, verliert es bei der Zubereitung nicht mehr Flüssigkeit als frisches Fleisch. Auch der Geschmack bleibt gleich. Steaks kann man übrigens auch gefroren auf den Grill legen. Das Ergebnis wird sogar besser, als bei aufgetautem Fleisch.

Die Qualität des Fleisches leidet nicht beim Einfrieren. Wir empfehlen, auf bereits tiefgefrorene Produkte zu vertrauen. Wenn wir unsere Produkte quick frozen versenden, dann landen sie in idealem Zustand direkt vor der Haustüre und können problemlos in der eigenen Kühltruhe weiter gelagert werden.

„Wir Bauern sind Klimawandel nahezu schutzlos ausgeliefert“

Die EU-Verbotspolitik macht die regionale Produktion zum Museumsstück. Vielmehr sollte die Industrie und ihre Ideen einbezogen werden, um tragfähige Lösungen zu entwickeln. Das fordert heute die IGP.

Die IGP mahnt die neue Eu-Kommission, endlich den Elfenbeinturm zu verlassen und neben Experten aus der Landwirtschaft auch die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln in den strategischen Dialog zur Zukunft der EU-Landwirtschaft einzubeziehen. „Der Klimawandel und seine Auswirkungen kommen ungebremst auf Europas Landwirtschaft zu. Das belegen aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse. Anstatt diese Herausforderungen zu antizipieren und die Bauern ausreichend zu rüsten, folgte die EU-Agrar- und Umweltpolitik in den letzten Jahren den Irrlichtern der NGOs, die diese Herausforderungen auf Basis methodisch fragwürdiger und dogmatischer Papierln kleinreden. Es ist an der Zeit, Experten der Industrie stärker in Meinungs- und Entscheidungsprozesse einzubinden, um tragfähige Lösungen auf den Weg zu bringen“, so IGP-Obmann Christian Stockmar.

Für eine trag- und mehrheitsfähige EU-Strategie sollten gesunde Pflanzen in den Vordergrund rücken. Gesunde Pflanzen stehen für eine Selbstversorgung mit regionalen und gesunden Lebens- und Futtermitteln, eine effiziente und nachhaltige landwirtschaftliche Produktion sowie wirtschaftlich gesunde heimische Betriebe entlang der Wertschöpfungskette. Die IGP entwickelt aktuell mit 18 agrarischen Organisationen eine Vision über gesunde Pflanzen und wie die Bestände in Zukunft gesunderhalten werden. Diese Ideen sollten in den strategischen Dialog und die angekündigte Vision aufgenommen werden, so Stockmar. Er betont, dass eine zukunftsfähige Landwirtschaft auf effektive Betriebsmittel angewiesen ist, um die Pflanzen gesund und die Erträge für einen hohen Selbstversorgungsgrad zu erhalten.

  • Schädlinge und Krankheiten waren bisher auf bestimmte Klimazonen beschränkt, breiten sich nun aber in neue Gebiete aus, da die steigenden Temperaturen und eine veränderte Luftfeuchtigkeit neue Lebensräume in Europa schaffen. Auch die Entwicklung neuer Pathogene ist möglich.
  • Mildere Winter führen zu höheren Überlebensraten und Populationsdichten von Schädlingen.
  • Längere Vegetationsperioden bedingen mehr Generationen von Schädlingen pro Jahr, was den Befall und den Schaden an Pflanzen erhöht.
  • Häufigere Starkregenereignisse oder längere Trockenperioden erhöhen den Krankheitsdruck und die stressbedingte Anfälligkeit der Pflanzen.
  • Schädlinge und Krankheiten bilden schneller Resistenzen gegen bestehende Pflanzenschutzmittel, da sie sich an die veränderten Umweltbedingungen anpassen und die Wirkstoffvielfalt für ein effizientes Resistenzmanagement fehlt.
  • Nützlinge können ebenfalls von den Klimaveränderungen betroffen sein, was ihre Populationsdynamik und damit auch Wirksamkeit negativ beeinflusst.
  • Landwirte passen ihre Anbaupraktiken und Pflanzenschutzstrategien an. Hier braucht es dringend Investitionen in die Forschung über landwirtschaftliche Praktiken, um mit den veränderten Bedingungen umgehen zu können.

„Die Pflanzen sind durch die steigende Zahl an Hitzetagen und Extremwetterereignisse unter Stress und anfälliger gegenüber Schadfaktoren. Um diese Herausforderungen zu bewältigen, werden 200 Wirkstoffe und agrarpolitische Dogmatik nicht reichen. Die genannten Beispiele belegen den Bedarf an neuen Wirkstoffen, die teilweise schon entwickelt wurden, aber in den bürokratischen Zulassungsverfahren feststecken“, warnt Stockmar.

Der Klimawandel stellt den Pflanzenschutz vor neue Herausforderungen. Um diesen zu begegnen, sind Forschung und Innovation im Pflanzenschutz, aber auch ein modernes Zulassungsverfahren unerlässlich, so Stockmar: „Die unterschiedlichen Maßnahmen des integrierten Pflanzenschutzes reduzieren den Druck durch Schaderreger. Ist das nicht ausreichend, braucht es entsprechende Wirkstoffe zur Kontrolle. Der EU-Kommission sollte bewusst sein, dass sie eine wichtige Ergänzung für einen erfolgreichen und effizienten integrierten Pflanzenschutz sind.“ von Torsten Altmann

Jetzt wird es ernst: Freiwilliges Siegel „Tierhaltung Plus“: Wer nicht unterschreibt, wird gekündigt

Das AMA Siegel „Tierhaltung Plus“ soll zum Standard werden. Die Molkereien drohen mit Kündigung oder erheblichen Milchgeldkürzungen. Erste Bauern wehren sich jetzt mit Juristen dagegen.

Für Milchbauern ohne das Zusatzmodul „Tierhalthaltung Plus der AMA wird es eng. Landwirte haben Schreiben von Molkereien erhalten, in denen mit Milchgeldkürzungen und Kündigung gedroht wird, wenn sie nicht zeitnah unterschreiben.

Das Gütesiegel sichert den heimischen Molkereien nach eigener Aussage die Export­möglichkeit nach Deutschland. So sind österreichische Betriebe gleichauf mit ­der deutschen Kennzeichnung. Doch Kritik von den Bauern wurde laut, da trotz Mehrleistungen bei der Tierhaltung keine zusätzliche Bezahllung geplant ist.

Die Berglandmilch fordert nun von den Lieferanten, die bisher noch nicht am Programm teilnehmen, bis spätestens 16. August eine Zustimmungserklärung , sonst wird mit 1. September die Milchlieferung in der Tierwohlbonusstufe 0 abgerechnet. Außerdem wird mit 31.12.2024 die Lieferbeziehung ohne weiteres zutun beendet, „da dadurch der Milchlieferordnung und damit dem Milchliefervertrag nicht entsprochen wird“, heißt es in dem Schreiben. Wie viele Bauern betroffen sind, ist nicht klar. Bei der Berglandmilch wurde von rund 10 % der Betriebe gesprochen, heißt es.

Von der Unternehmensprecherin Anna Brandstetter heißt es nur: „Die Anzahl jener Lieferanten (Mitgliedsbetriebe), welche einer Kontrollkostenförderung sowie einem Tiergesundheitsmonitoring nicht zugestimmt haben reduziert sich täglich. Insbesondere, nachdem das TGD-Programm „Erweitertes Tiergesundheitsmonitoring“ nach Anhörung und einstimmigem Beschluss im Tiergesundheitsdienst-Beirat vom Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz in den amtlichen Veterinärnachrichten kundgemacht wurde.“

Die Salzburgmilch will ab 1. Oktober bei Betrieben, die ohne die Zertifizierung sind, 10 Cent pro kg Milch einbehalten. Als Grund gibt sie den Mehraufwand beim Transport an. Außerdem könne der Milchpreis für die nicht zertifizierte Milch erst im Folgemonat festgelegt werden.

Die Agrargemeinschaft Österreich (AGÖ) hat ihren Rechtsanwalt mit der Prüfung der Lieferverträge beauftragt. Rechtlich sei es nicht in Ordnung, in die bestehenden Verträge einzugreifen, erklärt Manfred Muhr, Sprecher der AGÖ. Sofern der jeweilige Lieferant der geänderten Milchlieferordnung nicht zugestimmt habe, sei die Molkerei nicht berechtigt, den Vertrag während der Laufzeit einseitig abzuändern. Der Vertrag könne nur zum nächstmöglichen zulässigen Zeitpunkt unter Einhaltung der Kündigungsfrist gekündigt werden.

Sollte es zu Milchpreiskürzungen kommen, so kann laut Muhr nicht ausgeschlossen werden, dass seitens der Lieferanten der Milchliefervertrag „mangels vertrags- und sohin rechtskonformer Zahlung des vereinbarten Milchpreises gekündigt wird“. Die AGÖ hätte sich im Sinne einer gesunden Landwirtschaft unter fairer Entlohnung eine andere Zusammenarbeit mit den milchverarbeitenden Betrieben und Genossenschaften vorgestellt. von Roland Pitner

WH Group plant Börsengang ihrer US-Tochter Smithfield Foods

Die WH Group, der weltweit größte Schweinefleischproduzent nach Umsatz, steht vor einer strategischen Neuausrichtung ihrer Geschäftsaktivitäten in den USA und Mexiko. Wie im Juli bekannt gegeben wurde, beabsichtigt die chinesische Muttergesellschaft, ihre Tochter Smithfield Foods in diesen Regionen an die Börse zu bringen. Dies markiert einen signifikanten Schritt in der Umstrukturierung des Unternehmens.

Smithfield Foods, ein namhafter Akteur in der Fleischindustrie, soll nach der Abspaltung weiterhin unter dem Dach der WH Group operieren, jedoch mit gesteigerter Eigenständigkeit agieren. Diese Maßnahme ermöglicht es der WH Group, sich verstärkt auf die Märkte in China und Europa zu konzentrieren, während Smithfield Foods die Verantwortung für die Geschäfte in den USA und Mexiko übernimmt.

Laut Berichterstattung von Forbes wird erwartet, dass das neu strukturierte Unternehmen an einer großen US-Börse, möglicherweise der New York Stock Exchange oder dem NASDAQ, gelistet wird. Trotz der Abspaltung bleibt Smithfield U.S. and Mexico als Tochtergesellschaft in der Bilanz der WH Group verankert.

Diese Entscheidung folgt auf eine Phase schwieriger Marktbedingungen für die WH Group, die 2013 Smithfield Foods für 4,7 Milliarden US-Dollar erwarb und sich dadurch global als führendes Unternehmen in der Schweinefleischproduktion etablierte. Trotz dieser Stellung sah sich das Unternehmen zuletzt mit sinkenden Absatzzahlen und Umsätzen konfrontiert. Im Geschäftsjahr 2023 und im ersten Quartal 2024 verzeichnete die WH Group einen Rückgang des Nettoumsatzes um 6,8 Prozent bzw. 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

In China, dem Hauptmarkt der WH Group, ist insbesondere das Geschäft mit verpacktem Fleisch unter der Marke Shuanghui von einer schwachen Nachfrage und dem Abbau von Lagerbeständen durch Händler betroffen. In den USA hingegen wird eine Erholung des Geschäftsbereichs erwartet, die durch niedrigere Rohstoffkosten und steigende Schweinepreise in der zweiten Jahreshälfte 2024 begünstigt werden soll.

IIlegaler Biodiesel-Import aus China

Diese Entwicklung ist teilweise auf die Doppelanrechnung von Biodiesel aus Abfallölen auf die Treibhausgasminderungsquote (THG) zurückzuführen, wie sie die Erneuerbare-Energien-Richtlinie (EEG) ermöglicht. Diese Regelung erlaubt es den Mineralölfirmen, ihre THG-Quoten leichter zu erfüllen und macht den importierten, illegal umdeklarierten Biodiesel aus China attraktiv. Trotz des Verbots, ab Januar 2023 Palmölbasierte Biokraftstoffe auf die THG-Quote anzurechnen, finden solche Produkte durch Umdeklarierung ihren Weg auf den Markt. Oftmals stammen diese ursprünglich zu Dumpingpreisen aus Indonesien importierten Palmöl-Biodiesel unter dem Deckmantel von Biodiesel aus Abfallöl.

Als Reaktion darauf plant die EU-Kommission, Importzölle auf Biodiesel aus China zu erheben, die zwischen 12,8 % und 36,5 % des cif-Preises frei EU-Grenze liegen sollen. Dies könnte etwa 50 chinesische Biodieselhersteller und -händler betreffen. Im Jahr 2023 wurden allein etwa 1,8 Millionen Tonnen Biodiesel aus China nach Europa importiert, wobei unklar ist, ob die gesamte Menge unter die neuen Anti-Dumping-Zölle fallen wird.

Trotz des Wunsches der Biodieselbranche nach höheren Zöllen könnten die Antidumpingmaßnahmen die Nachfrage nach einheimischem Raps positiv beeinflussen. Insgesamt sind die Palmölimporte in die EU rückläufig. Von Juli 2023 bis Ende Juni 2024 importierte die EU etwa 3,3 Millionen Tonnen Palmöl, was einen Rückgang von 19 % im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Auch Deutschland verzeichnete einen deutlichen Rückgang der Palmölimporte um 28 % gegenüber dem vorherigen Wirtschaftsjahr.

Italien ist der Hauptimporteur von Palmöl in der EU, gefolgt von den Niederlanden, die als zentrale Umschlagplätze für Überseeimporte gelten und eine wichtige Rolle in der europäischen Biokraftstoffproduktion spielen. Spanien und Belgien zeigen ebenfalls einen Rückgang der Importmengen, was die allgemeine Tendenz bestätigt, dass Palmöl zunehmend weniger als Rohstoff für die Herstellung von Biodiesel oder hydriertem Pflanzenol (HVO) genutzt wird.

So wie immer – Biomilchprodukte in den Supermärkten zu Dumpingpreisen im Regal

Aktuelle Preisentwicklungen im Bereich der Biomilchprodukte setzen Produzenten unter Druck. Der Bauernbund fordert den Handel auf, das Preisdumping zu beenden.

Derzeit werben mehrere Lebensmitteleinzelhändler mit stark reduzierten Preisen für Bioprodukte, insbesondere im Bereich der Milchprodukte. „Die Behauptung des Handels, man würde den Konsumenten die Mehrwertsteuer schenken, ist schlichtweg irreführend“, sagt Georg Strasser, Präsident des Österreichischen Bauernbundes. „Die Verarbeiter stehen unter enormem Druck und müssen die Preissenkungen letztlich aus der eigenen Tasche bezahlen.“

Bioprodukte werden derzeit zu dauerhaft reduzierten Preisen angeboten, während konventionelle Produkte um einige Cent teurer sind. So kostet beispielsweise eine Biobutter nur noch € 2,49, während eine konventionelle Butter um € 2,79 bis € 2,89 verkauft wird, wie der Bauernbund aufzeigt. Die Folge: ein verstärkter Griff zu Eigenmarken und Bioprodukten, deren Regalpreis nicht den wahren Preis widerspiegelt. „Das sendet ein völlig falsches Signal an die Konsumenten und schafft ein verzerrtes Bild der Preisrealität von Bioprodukten. Die Folge ist eine massive Abwertung von Bioprodukten. Auf der einen Seite wird Tierwohl gefordert, auf der anderen Seite werden Lebensmittel zu Dumpingpreisen verschleudert – das passt nicht zusammen“, meint Strasser. „Die permanente Preissenkung im Biomilchbereich führt zu unfairen Wettbewerbsbedingungen und belastet den gesamten Milchsektor enorm. Der Kampf um Marktanteile im Lebensmitteleinzelhandel darf nicht auf dem Rücken der Bäuerinnen und Bauern ausgetragen werden“.

Nur 12 % des Haushaltsbudgets werden für Lebensmittel ausgegeben, während die Wohnkosten mit durchschnittlich 18 % des Einkommens die Konsumenten deutlich stärker belasten. Erst kürzlich bestätigte die Statistik Austria, dass sich die Teuerung bei Lebensmitteln stark abgeschwächt hat. Dennoch wird bei unseren hochwertigen Lebensmitteln gespart und diese werden zu Schleuderpreisen verkauft. Der Missbrauch von Bioprodukten als Lockvogelangebot gefährdet nicht nur die wirtschaftliche Existenz unserer Bäuerinnen und Bauern, sondern schadet auch der Qualität der Produkte und der nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Landschaft.

„Wir fordern daher den Handel eindringlich auf, derartige Preisdumpingaktionen aus Profitgier zu unterlassen. Unsere Bäuerinnen und Bauern produzieren Lebensmittel von höchster Qualität, die einen fairen Preis verdienen. Nur so können wir eine nachhaltige und zukunftsfähige Landwirtschaft in Österreich sicherstellen“, fordert Strasser. von Roland Pittner

Auf der Hut sein -ASP-Vorbeugung: Schleswig- Holstein verlängert Maßnahmenpaket

Die Bejagung von Wildschweinen ist eine wichtige Präventionsmaßnahmezum Schutz der Nutztierbestände

Die Landesregierung, Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein setzen sich für die Prävention gegen die Afrikanischen Schweinepest (ASP) beim Schwarzwild weiterhin gemeinsam ein und haben in dieser Woche das 2018 initiierte Abkommen für ein übergreifendes Maßnahmenpaket zum dritten Mal für weitere zwei Jahre verlängert.

Das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium, der Landkreistag sowie der Städteverband haben sich auf eine weitere zweijährige Verlängerung des 2018 initiierten Maßnahmenpakets zur ASP-Prävention verständigt. Die Maßnahmen haben sich in den vergangenen Jahren bewährt. Der finanzielle Rahmen des auf weitere zwei Jahre angelegten Maßnahmenpakets liegt bei 150.000 Euro pro Jahr. Die Kosten teilen sich jeweils zur Hälfte die Kreise und kreisfreien Städte mit dem Land.

Bei Prävention nicht nachlassen

Laut Landwirtschaftsstaatssekretärin Anne Benett-Sturies sind die Maßnahmen vor dem Hintergrund des aktuellen Auftretens der Afrikanischen Schweinepest in Hessen und Rheinland-Pfalz ein starkes Signal für eine gemeinsam getragene Prävention im Land. Sie bieten der Jägerschaft in Schleswig-Holstein auch in Zukunft verbesserte Bedingungen für die Schwarzwildjagd und schaffen Anreize für das wichtige ASP-Monitoring bei Fallwild. Es sei wichtig, bei der Prävention nicht nachzulassen.

Aufwandsentschädigung für Jäger essentiell

Mit dem Maßnahmenpaket erhalten Jägerinnen und Jäger eine finanzielle Aufwandsentschädigung im Zusammenhang mit verendet aufgefundenem Schwarzwild. Wer als Jagdausübungsberechtigter solches Fallwild findet, eine Probe für die Untersuchung auf ASP im Landeslabor Schleswig-Holstein (LSH) entnimmt und das Fallwild ordnungsgemäß entsorgt, erhält eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 50 Euro. Im Rahmen des laufenden ASP-Monitorings ist die Untersuchung des Fallwilds im Sinne eines Frühwarnsystems von besonderer Bedeutung, um einen möglichen Eintrag der Tierseuche nach Schleswig-Holstein frühzeitig zu entdecken. Infizierte Wildschweine können innerhalb weniger Tage an der Infektion mit dem Virus verenden; das Virus bleibt jedoch in den Kadavern über lange Zeit infektiös und kann somit weitere Wildschweine infizieren. Die Aufwandsentschädigung im Zusammenhang mit Fallwild wird ausschließlich vom Land getragen und über das Landwirtschaftsministerium abgewickelt.

Unschädliche Entsorgung von Schwarzwildaufbruch

Zudem ist in Schleswig-Holstein die Infrastruktur zur unschädlichen Beseitigung des Aufbruchs, also der Innereien des erlegten Wilds, aufgebaut worden. Von den Kreisen und kreisfreien Städten wurden landesweit 28 Sammelplätze eingerichtet, an denen Jäger kostenlos Aufbruch von Schwarzwild sowie Schwarzwild-Kadaver entsorgen können. Die gesammelten Tiere sowie die Eingeweide werden im Anschluss über die Tierkörperbeseitigung unschädlich entsorgt. Zusätzlich werden Jägern für Schwarzwild, das in Schleswig-Holstein erlegt wird, die Gebühren für die Untersuchung auf Trichinen – den Befall mit Fadenwürmern – vonseiten der Kreise und kreisfreien Städte erlassen. Eine Trichinenuntersuchung ist immer dann vorgeschrieben, wenn Schwarzwild verzehrt werden soll.